Re: Lenkgetriebe T2 a/b
Verfasst: 06.10.2016 11:09
Liebe T2a/b Lenkgetriebeopfer,
ich habe mein T2a Lenkgetriebe überholt und möchte hier meine persönlichen Erfahrungen kund tun. Seht das als Ergänzung zu den ganzen Diskussionen um dieses leidige Thema.
Grund: Rote Karte beim TÜV.
Der Prüfer hatte echt Ahnung, weil er auf diesen Autos gelernt hat. Er hat sich die Zeit genommen und die komplette VA untersucht (jedes Gelenk), dann als Schuldigen das Lenkgetriebe aus gemacht - mit Hinweis auf Einstellung oder Lenkfinger / eventuell Schnecke verschlissen und noch die rissige Hardyscheibe.
Vorab:
Bitte keine Sabbel Kommentare von wegen Sicherheitsrelevantes Teil - Ich verzichte gerne auf die Bocklose Pfuscherei so manch einer "Fachwerkstatt".
Ich komme aus dem Maschinenbau und besitze auch die Feinmotorik und eine gut sortierte Werkzeugkiste
Es werden gewisse Verschleißerscheinungen nicht mit Heimmitteln behoben werden können, d.h. der Erfolg liegt dann leider nur bei 95-98% aber besser als mit 50-60% den Verkehr, sich selber und vor allem den Bulli zu gefährden Die Reihenfolge wird wohl jeder ander bewerten (grööööl). Spaß bei Seite, für die letzten 5% müsste das Gehäuse gespindelt und mit einer oder zwei Buchse(n) versehen und die Welle müsste geschliffen werden (kein Problem wenn man eine Fräs- und Rundschleifmaschine und eine Monsterreibahle sein eigen nennt.
Auf zu den 95%:
1. Lenkgetriebe ausbauen (hier ist ein Abzieher erforderlich - kostet etwa 50€)
2. Öl entsorgen
3. Grobreinigen - 3 € Bremsenreinige
4. Zerlegen.
5. Blitzeblank reinigen -3 € Bremsenreiniger
6. Alles genau anschauen und prüfen. Hier ist der Hund begraben - bei mir war "nur" der Lenkfinger mürbe, gut 1 mm Verschleiß! Verschleiß von 4 Hundertstel an der Welle - nach 235.000km - Lenkschnecke Nullstellung Top - keine rauen Stellen !!!
7. Alle Reibflächen mit 1200 Schmirgelpapier polieren.
8. Lenkfinger ausbauen. Die Wälzkörper des Timken Lagers heraus nehmen und oberen und unteren Rollen getrennt auf bewahren.
9. Säubern der Teile
10. Mit Fett die untern Rollen auf den neuen Lenkfinger kleben (Nachbauten werden für 160€ in der Bucht verkauft - mit Simmering für den T1)
11. Vorsichtig in den Lagersitz einführen und fixieren (Schraubstock mit Alubacken geht ganz gut)
12. Die oberen Kegelrollen einsetzen (Pinzette)
13.Lageroberteil, Feder , Sicherungscheibe (am besten eine neue ) und Mutter drauf.
14. Timken-Lager einstellen - das ist nicht ganz ohne, Kein Spiel aber darf auch nicht fest sein.
15. Sicherungsscheibe umbiegen
16. Noch mal prüfen ob der Lenkfinger sich noch dreht
17. Simmering im Gehäuse tauschen (falls nötig - ich hab vorsichtshalber gleich mitgemacht - dann gibt's hinterher kein gesabber) Simmering + Porto 14€
18. Alles wieder zusammen bauen und die Dichtflächen mit Reinzol einschmieren (15€ die Tube ist wahrscheinlich hart bis ich den nächsten Motor zusammenbaue
19. 250ml SAE 90 Hypoidöl einfüllen (das gleiche wie im Getriebe Verwendung findet)
20. Neue Hardyscheibe einsetzen (36€ mit Porto)
21. Lenkgetriebe einbauen. ( Neue Splinte sollten da schon mit rein)
Etwa 6 Stunden und 241€ später bei der Probe Fahrt war die Begeisterung groß.
Der Bulli lenkt wieder super toll, allerdings werde ich bei Gelegenheit noch die Spur und den Sturz kontrollieren lassen (aber nicht bei der ATU).
Was jetzt noch fehlt ist der Dauertest ob der Lenkfinger was taugt, leider konnte ich keine Härteprüfung durchführen. Gibt aber eh keine Alternativen.
Rund 250€ contra 500€ - wäre nett eines dieser Teile mal zu zerlegen um zu sehen was da alles neu ist http://www.evamclassic.com/bay-window/g ... indow.html
Viele Luftikus Schrauber Grüße
Bernhard
ich habe mein T2a Lenkgetriebe überholt und möchte hier meine persönlichen Erfahrungen kund tun. Seht das als Ergänzung zu den ganzen Diskussionen um dieses leidige Thema.
Grund: Rote Karte beim TÜV.
Der Prüfer hatte echt Ahnung, weil er auf diesen Autos gelernt hat. Er hat sich die Zeit genommen und die komplette VA untersucht (jedes Gelenk), dann als Schuldigen das Lenkgetriebe aus gemacht - mit Hinweis auf Einstellung oder Lenkfinger / eventuell Schnecke verschlissen und noch die rissige Hardyscheibe.
Vorab:
Bitte keine Sabbel Kommentare von wegen Sicherheitsrelevantes Teil - Ich verzichte gerne auf die Bocklose Pfuscherei so manch einer "Fachwerkstatt".
Ich komme aus dem Maschinenbau und besitze auch die Feinmotorik und eine gut sortierte Werkzeugkiste
Es werden gewisse Verschleißerscheinungen nicht mit Heimmitteln behoben werden können, d.h. der Erfolg liegt dann leider nur bei 95-98% aber besser als mit 50-60% den Verkehr, sich selber und vor allem den Bulli zu gefährden Die Reihenfolge wird wohl jeder ander bewerten (grööööl). Spaß bei Seite, für die letzten 5% müsste das Gehäuse gespindelt und mit einer oder zwei Buchse(n) versehen und die Welle müsste geschliffen werden (kein Problem wenn man eine Fräs- und Rundschleifmaschine und eine Monsterreibahle sein eigen nennt.
Auf zu den 95%:
1. Lenkgetriebe ausbauen (hier ist ein Abzieher erforderlich - kostet etwa 50€)
2. Öl entsorgen
3. Grobreinigen - 3 € Bremsenreinige
4. Zerlegen.
5. Blitzeblank reinigen -3 € Bremsenreiniger
6. Alles genau anschauen und prüfen. Hier ist der Hund begraben - bei mir war "nur" der Lenkfinger mürbe, gut 1 mm Verschleiß! Verschleiß von 4 Hundertstel an der Welle - nach 235.000km - Lenkschnecke Nullstellung Top - keine rauen Stellen !!!
7. Alle Reibflächen mit 1200 Schmirgelpapier polieren.
8. Lenkfinger ausbauen. Die Wälzkörper des Timken Lagers heraus nehmen und oberen und unteren Rollen getrennt auf bewahren.
9. Säubern der Teile
10. Mit Fett die untern Rollen auf den neuen Lenkfinger kleben (Nachbauten werden für 160€ in der Bucht verkauft - mit Simmering für den T1)
11. Vorsichtig in den Lagersitz einführen und fixieren (Schraubstock mit Alubacken geht ganz gut)
12. Die oberen Kegelrollen einsetzen (Pinzette)
13.Lageroberteil, Feder , Sicherungscheibe (am besten eine neue ) und Mutter drauf.
14. Timken-Lager einstellen - das ist nicht ganz ohne, Kein Spiel aber darf auch nicht fest sein.
15. Sicherungsscheibe umbiegen
16. Noch mal prüfen ob der Lenkfinger sich noch dreht
17. Simmering im Gehäuse tauschen (falls nötig - ich hab vorsichtshalber gleich mitgemacht - dann gibt's hinterher kein gesabber) Simmering + Porto 14€
18. Alles wieder zusammen bauen und die Dichtflächen mit Reinzol einschmieren (15€ die Tube ist wahrscheinlich hart bis ich den nächsten Motor zusammenbaue
19. 250ml SAE 90 Hypoidöl einfüllen (das gleiche wie im Getriebe Verwendung findet)
20. Neue Hardyscheibe einsetzen (36€ mit Porto)
21. Lenkgetriebe einbauen. ( Neue Splinte sollten da schon mit rein)
Etwa 6 Stunden und 241€ später bei der Probe Fahrt war die Begeisterung groß.
Der Bulli lenkt wieder super toll, allerdings werde ich bei Gelegenheit noch die Spur und den Sturz kontrollieren lassen (aber nicht bei der ATU).
Was jetzt noch fehlt ist der Dauertest ob der Lenkfinger was taugt, leider konnte ich keine Härteprüfung durchführen. Gibt aber eh keine Alternativen.
Rund 250€ contra 500€ - wäre nett eines dieser Teile mal zu zerlegen um zu sehen was da alles neu ist http://www.evamclassic.com/bay-window/g ... indow.html
Viele Luftikus Schrauber Grüße
Bernhard