Hallo bensch,
gerne werde ich Dir bei Deinem Vorhaben unter die Arme greifen.
Die Frage ist nur, ob Dein Bus mehr ein Gebrauchsfahrzeug, oder eher ein neuwertiger Oldtimer werden soll. In letzterem Fall würde ich Dir einen erfahrenen Lackierer empfehlen.
Ich gehe mal davon aus, dass Dein Vorhaben eine Ganzlackierung innen und aussen sein wird.
Grundsätzlich gilt: Beulen bestmöglich rückverformen, um Spachtelmasse möglichst dünn aufzutragen und dadurch ein abplatzen zu vermeiden, keine Spachtelmasse auf blankes Blech auftragen und die Körnung des Schleifpapiers nach Möglichkeit so fein wie möglich zu wählen, um spätere Kratzer unter dem Lack zu vermeiden.
Dann empfiehlt sich für den Schleifvorgang per Hand eine möglichst gerade Schleifvorrichtung mit Fixiermöglichkeit für das Schleifpapier.
Es gibt dafür im Fachhandel sog. Schleifklötze oder Handhobel mit harter Schaumstoffsohle. Die Variante mit Klebeschleifpapier wäre natürlich vorteilhaft, da viel einfachere Handhabung, aber um ein vielfaches teuerer.
Auf blankes Blech sollte man mit 2-k Epoxydharz Grundierung vorgrundieren, damit eine Haftung mit Spachtel und Lack gewährleistet ist.
Zum schleifen kannst Du folgendes Papier verwenden:
Vorschliff zum spachteln und vor dem grundieren mit einem Füllack P220 - P240 nach Möglichkeit Exzenterschleifmaschine verwenden.
Zum Spachtel schleifen für grobe Sachen P80, dann mit P120 feiner werden und mit P220 feinschleifen, damit keine Kratzer unter dem Lack durch schwindendes Lackmaterial erscheinen. Der Feinschliff muss auch erfolgen, wenn ein erneutes mal darübergespachtelt wird!
Den Füllack, also die letzte Schicht vor dem eigentlichen Lack kannst Du dann mit einer Exzenterschleifmaschine mit P400 - P600 oder mit Wasserschleifpapier P800 - P1000 feinschleifen.
Der Lackaufbau ab Blech:
1. blankes Blech
2. 2-k Epoxydharz Grundierung
3. ggf. Spachtelmasse
4. an gespachtelten oder vorher blanken Stellen Rostschutzgrundierung (meistens rot)
5. Füllack "Füller"
6. Lack (1 Schicht ohne Klarlack, oder 2 Schicht mit KLarlack)
Je nachdem könnte ein Lack auf Kunstharzbasis am Fahrzeug angebracht sein, der sich mit derzeitigen Lacken nicht verträgt. Dann sollte wirklich alles runter. Das kannst Du am besten feststellen, wenn Du einen Lappen nimmst, ihn mit Verdünnung tränkst und über den origionalen Lack wischst. Sollte sich der originale Lack lösen, dann haste noch Kunstharzlack am Auto.
Das Thema ist ganz schön umfangreich.
Um eine Beule auszurichten und mit Spachtelmasse wieder gerade zu bekommen braucht es etwas Übung. Geschweige, eine Grundier- und Füllschicht mit einer Sprühpistole gleichmößig aufzutragen.
Desweiteren ist auf absolute Sauberkeit beim schleifen und mit Fett zu achten. Ein kleiner Fingerabdruck (Handschweiß) kann dazu führen, dass der Lack beim lackieren nicht abbindet und sich zusammenzieht. Die sog. Silikone sind gnadenlos und können ein ganzes Auto runinieren. Ein sauberer Schliff ist überall da unerlässlich, wo neuer Lack hinkommt, das dieser sonst ne Weile später wieder abblättert.
Gruß, Tom