Achsgelenke auspressen/ einpressen

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mooo
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Re: Achsgelenke auspressen/ einpressen

Beitrag von mooo »

Hi Dani,

das mit Abstand schlechteste Traggelenk das ich bisher in der Hand hatte ist Meyle-HD, Katastrophe.
Meiner Meinung nach gehen die meisten Manschetten durch das "Mitdrehen" kaputt. Beobachte das mal genau wenn du mal wieder einen Bus auf ner Hebebühne siehst und die Räder hin und herdrehst. Meistens dreht sich die Manschette mit, auch bei original VW-Traggelenken die da seit 3 Jahrzehnten drin sind. Ich geh dann da immer mit Kettenspray oder Silikonspray hin, lupfe die Manschette leicht und sprühe was drunter. Dann Flutscht das Gelenk wieder an der Manschette vorbei und nimmt die Manschette nicht mit.

Sollte es bei den Manschetten unverträglichkeiten wegen demMolybdän-Fett geben, Könnte man auf höherwertige Schmierung übergehen. Z.B. Bechem Berulub FR43 (100euro/kilo) , hat sehr gute Gleiteigenschaften, Speziell für die Verbindung Kunststoff/Metall. Habe ich bei mir in allen 4 Traggelenken drin. Flutscht echt noch besser und lässt sich leichter lenken. Das Losreißmoment spielt ja immer ne Rolle und das Synthetikfett klebt einfach nicht so wie das Molybdän zeug. Denke damit frisst es keine Manschette mehr auf.


Viele Grüße
Moritz
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Dani*8
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Re: Achsgelenke auspressen/ einpressen

Beitrag von Dani*8 »

Hi Moritz,
Die kurzlebigen Manschetten bei mir sind alle an mangelhafter Gummiqualität bzw. Verarbeitung gestorben: Entweder war das Material bröselig bzw. von knetmassenartiger Konsistenz oder sie sind längs der Gussnaht einfach aufgeplatzt.
Danke für den Fett-Tip. Das werde ich demnächst mal besorgen, denn ich traue auch gut verarbeiteten modernen Manschetten in Punkto Materialverträglichkeit nicht ganz über den Weg...
Grüße
Daniel
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Gastonlagaffe
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Re: Achsgelenke auspressen/ einpressen

Beitrag von Gastonlagaffe »

Hallo Leute,

danke für die vielen Tipps.

Allerdings bon ich jetzt auch ein bisschen verwirrt.
Ich habe mir jetz die Teile von Heydt besorgt, waren nach 1 Tag :shock: da

Sind die jetzt gut oder nicht, was sollten ich denn jetzt verbauen ? :confused:

Wäre blöd wenn die gleich wieder putt sind

Gruß

Thomas
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kannsnichlassen
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Re: Achsgelenke auspressen/ einpressen

Beitrag von kannsnichlassen »

So sieht mein Problem jetzt auch aus. Hatte die Meyle schon bestellt, weil die bei Bus Ok als sehr gut angepriesen werden. Schön wäre es ja, wenn es Manschetten gäbe, wie sie auch an den Antriebswellen angeboten werden, die mit der Verschraubung. Dann könnte man sie einfach wechseln und Fett auch ggf. nachgeben. Würde viel Zeit und Arbeit sparen bis der Kugelkopf wirklich wieder hin ist.
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Sgt. Pepper
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Re: Achsgelenke auspressen/ einpressen

Beitrag von Sgt. Pepper »

Hat schon einmal jemand probiert Schmiernippel an die Traggelenke zu setzen, so wie hier http://www.itinerant-air-cooled.com/vie ... hp?t=10929 ?
Damit könnte man noch gute originale Traggelenke nachschmieren und deren Lebensdauer deutlich erhöhen.
Würde nur ungern an meinen experimentieren, hat nicht noch jemand ein altes originales zwecks Testobjekt?

Angeblich hatten originale Traggelenke bis zu einem bestimmten Baujahr schon entsprechende Bohrungen vorbereitet, welche jedoch mit einem Deckel verschlossen wurden. Hier soll man Schmiernippel ganz einfach einsetzen können. Bei späteren muss entsprechend gebohrt und ein Gewinde geschnitten werden.

Grüße,
Stephan
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mooo
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Re: Achsgelenke auspressen/ einpressen

Beitrag von mooo »

Also das mit dem Schmiernippel habe ich in Planung. Man müsste aber nach dem ersten Schmiernippelversuch ein Gelenk auseinandersägen und genau überprüfen welchen Schaden der Bohrer angerichtet hat. Sonst setzt hat man ja keinen überblick was man da gemacht hat.

Zu der Traggelenksmanschette von CSP--> Müll.
Die hat nur ein Faltenbalg, das geht nicht. weil das Traggelenk immer leicht nach vorne zeigt, braucht man den doppelten Faltenbalk, wie original. Auch eine originale rissige, nicht durchgerissene Manschette kann noch Jahre halten, wie Dani schon beschrieben hat. Die Manschette darf sich halt nicht mitdrehen, dann wird sie auch nicht mehr belastet. Und ob die Manschette mitdreht oder nicht kommt dann halt auf den Monteur an.
Man muss die Teile halt heutzutage beobachten und sich die Funktion überlegen und nicht einfach ohne denken verbauen. Sonst gibts halt klemmende Lenkungen und weniger Fahrspaß.

Es gibt eine Manschette, die ist halbwegs verträglich bei Bus-OK, als TOP Qualität ausgepriesen. Im Gegensatz zum Original ist die immernoch von der höhe niedriger, aber die ist wenigstens besser als der Rest.

Bitte lasst eure Traggelenke überprüfen von jemand mit Sachverstand und presst gute originale nicht einfach raus weil die Manschette kaputt ist. Du kannst mir auch gern deine Tragarme schicken ich überprüfe sie und montiere die ggf. neue Manschetten. Dafür bin ich mir nicht zu schade. Die Dinger dürfen leicht Höhenspiel haben. Damit sich der Bus gut fährt müssen sich die Traggelenke leicht drehen lassen nix mit Reibung, Losreißmoment und Blockierung.

Es bringt nix aus Vorsicht einfach irgendwie alle Traggelenke zu tauschen. Eine Zustandsbewertung ist hier viel angebrachter. Nur defekte Traggelenke tauschen.

Viele Grüße
Moritz
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Sgt. Pepper
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Re: Achsgelenke auspressen/ einpressen

Beitrag von Sgt. Pepper »

mooo hat geschrieben:Also das mit dem Schmiernippel habe ich in Planung. Man müsste aber nach dem ersten Schmiernippelversuch ein Gelenk auseinandersägen und genau überprüfen welchen Schaden der Bohrer angerichtet hat. Sonst setzt hat man ja keinen überblick was man da gemacht hat.
Glaube nicht das das nötig ist. Ich gehe mal stark davon aus, dass man in einen Hohlraum gelangt der als Fettdepot fungiert ähnlich wie hier abgebildet: https://en.wikipedia.org/wiki/Ball_joint
Wichtig ist das man nicht zu weit bohrt, sonst landet man wohl tatsächlich auf der Kugel und das man die Späne entfernt bekommt. Letzteres sehe ich eher als Problem an. Ob man da mit Staubsauger wie in der Beschreibung die Späne gut entfernt bekommt wage ich zu bezweifeln. Eventuell den Bohrer gut fetten und/oder magnetisieren so das die meisten Späne hängen bleiben.

Grüße,
Stephan
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sham 69
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Re: Achsgelenke auspressen/ einpressen

Beitrag von sham 69 »

mooo hat geschrieben:
Zu der Traggelenksmanschette von CSP--> Müll.


Viele Grüße
Moritz
hat bei mir funktioniert, so pauschal würde ich das also nicht stehen lassen.
mooo
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Re: Achsgelenke auspressen/ einpressen

Beitrag von mooo »

sham 69 hat geschrieben:
mooo hat geschrieben:
Zu der Traggelenksmanschette von CSP--> Müll.


Viele Grüße
Moritz
hat bei mir funktioniert, so pauschal würde ich das also nicht stehen lassen.
Schau mal dein Bus auf ner Hebebühne an, da wirst du sehen dass die Manschette leicht wegklappt. Es sei denn CSP liefert eine andere Manschette als auf dem Bild, z.B. mit doppeltem Faltenbalk. Einzeln wie beim Spurstangenkopf ist echt nicht geeignet.


Sgt. Pepper hat geschrieben:
mooo hat geschrieben:Also das mit dem Schmiernippel habe ich in Planung. Man müsste aber nach dem ersten Schmiernippelversuch ein Gelenk auseinandersägen und genau überprüfen welchen Schaden der Bohrer angerichtet hat. Sonst setzt hat man ja keinen überblick was man da gemacht hat.
Glaube nicht das das nötig ist. Ich gehe mal stark davon aus, dass man in einen Hohlraum gelangt der als Fettdepot fungiert ähnlich wie hier abgebildet: https://en.wikipedia.org/wiki/Ball_joint
Wichtig ist das man nicht zu weit bohrt, sonst landet man wohl tatsächlich auf der Kugel und das man die Späne entfernt bekommt. Letzteres sehe ich eher als Problem an. Ob man da mit Staubsauger wie in der Beschreibung die Späne gut entfernt bekommt wage ich zu bezweifeln. Eventuell den Bohrer gut fetten und/oder magnetisieren so das die meisten Späne hängen bleiben.

Grüße,
Stephan
Ich glaube schon, denn neuere Traggelenke haben an der Stelle von dem Hohlraum oft eine Feder drin. Was machst du dann? Feder anbohren? Nicht jedes Traggelenk ist gleich aufgebaut. Die orignal VW hatten meines wissens keine Feder drin, denke die neuen Traggelenke (Heyd, febi..) haben alle eine Feder drin. Deshalb würde ich jetzt nicht voreilig Schmiernippel irgendwo reinbohren. Ausserdem darf man so eine Kraft von so einer Fettpresse nicht unterschätzen, ich halte es für möglich dass man mit einer Fettpresse auch das Traggelenk zerstören kann wenn man ordentlich Druck gibt. Das gilt es alles zu testen bevor mein Bus die tollen Schmiernippel bekommt.
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