CB Motor mit Weber Zentral-Doppelvergaser

[Jonas_Kessler]

Moin, Servus, habe die Ehre,

auch bei meinem California Bus ist auf dem 1700er eine zentrale Anlage mit bislang undefiniertem Weber Vergaser + Naßluftfilter. Er läuft damit momentan nur im Notlauf, zum Fahren genügt das noch lange nicht. Bis zum deutschen TÜV ist's noch eine Weile hin, deshalb hier und jetzt schon mal die Frage an euch:

Was macht man mit so einer Kombination? Versuchen sie zum Laufen zu bringen und auf "H" einzutragen? Einfach entsorgen und originale (deutsche) Solex Vergaser irgendwo auftreiben? Den CB Motor ganz vergessen, weil merkwürdige kalifornische Steuerzeiten auf der Nocke?

Vielleicht doch wichtig: Ist ein 72er Zwitter, zwar kann ich mit dem US-Title keine Erstzulassung nachweisen, aber er sollte (hoffentlich) noch unter die Toleranzgrenze für Importfahrzeuge vor 1973 fallen, wenn es um das Abgasgutachten geht.


Ich habe - zugegeben - vom Typ-4 überhaupt keine Ahnung, bislang nur Typ-1 Motoren in allen (Serien-) Varianten gefahren, deshalb bin ich für euren Rat sehr empfänglich...

Grüße aus Oberbayern
Jonas

[erni123]

Hallo Jonas,

Habe bei meinem ´73iger auch den CB-Motor verbaut. Bei mir wurde 1985 eine Doppelvergaseranlage von Weber verbaut, IDF40.
Habe das so "H"-konform eingetragen bekommen. Der TÜV hat hierfür eine Geräuschmessung und ein Leistungsgutachten verlangt.

Ich gehe mal von aus, dass es die Zentral/Registervergaser in den Siebzigern auch schon gab. War ja üblich, dass die Solex ausgelutscht waren und man sich dann was andres draufgepackt hat.

Wegen Abgasmessung würde ich mir wenig Gedanken machen, den kann man ja beim Tüv mal schnell ganz magern einstellen.

Also mein Tipp: Such dir nen netten TüV-Prüfer und red mit dem alles ab. Sehe da keine Probleme drin.

Auch US-Sidemaker hinten in rot leuchtend wurden schon eingetragen bzw. legalisiert.

Falls du aber keinen Bock auf deinen CB-Motor hast, ich würd ihn gerne bei mir ins Regal, als Ersatz stellen

Gruß Erni

[Norbert*848b]

Hallo Jonas,
vermutlich ist bei Dir ein Weber Registervergaser 32/36 DFEV verbaut. Im Forum ist das Thema schon öfter hochgepoppt. Wenn man sich da der Suche bedient, gibt es z.B. einen interessanten Hinweis von einem Forumskollegen und man sollte sich das einmal auf der Zunge zergehen lassen:

..was mich an dem Zentralvergaser stört ist der fehlende Hinweis auf unsere StVZO bzw. FZV. Ohne Abgasgutachten bekommt man soetwas bei keinem Kittel legal in die Papiere. Es geht ja um den BEWEIS, das der Schadstoffausstoß nicht steigt. Leistung hin oder her. Die steigt bei einem 2Liter eh nicht an. Der Hinweis von dem einen Bullifahrer in dem Käferfrisierforum ist ja ganz nett, aber der hat anscheinend einer 67er T2a. Da ist das alles kein Problem. Abgasgutachten sind erst seit Oktober 1971 vorgeschrieben. Nicht zu verwechseln mit der AU. Die ist ab Zulassung 01.07.1969 vorgeschrieben.

Inzwischen hat die Erfahrung (auch hier im Forum) gezeigt, dass es auch unwissende Blaukittel (sog. nette TüV-Prüfer?) gibt und eine Fahrzeugabnahme mit H erfolgreich ausging.
Der Anforderungskatalog für die Begutachtung von Oldtimern sagt unter dem Punkt "3.2.3.1. Motor" auch etwas zur Gemischaufbereitung aus:
http://www.tuev-sued.de/uploads/images/ ... dtimer.pdf
Z.B. eine Weber Doppelvergaseranlage IDF40 hingegen bedeutet ein zeitgenössisches Tuning. Im richtigen Shop gekauft, gibt es die benötigten Bescheinigungen dazu und man hat keine Schwierigkeiten bei der Eintragung und der Nettigkeitsfaktor des Prüfers spielt auch keine Rolle mehr. Für manch einen ist das dann letztlich auch beruhigend, sein Fahrzeug legal auf der Straße zu bewegen und ich denke einmal nicht weiter ausholen zu müssen was das insgesamt bedeutet.

Bei allen Nachrüstvergasern darf man aber die Frage des einzusetzenden Zündverteilers nicht außer acht lassen. Da tut sich eine weitere Baustelle auf und man ist m.E. nach auf den Ratschlag des gewählten Shops angewiesen. BKV-Anschluss und Kurbelgehäuseentlüftung sind außerdem auch unterzubringen, letztlich sollte man auch in Erfahrung bringen, welche bzw. was für eine Benzinpumpe einzusetzen ist. Ich hoffe nun nichts vergessen zu haben.

Die Möglichkeit auf originale Serienvergaser zurück zu rüsten hängt letztendlich vom Angebot ab. Nicht zu vergessen sind die benötigten Ansaugrohre sowie das Luftfilter und sonstige Kleinteile. Meist sind auch noch Kosten für die Aufbereitung der Gebrauchtteile hinzurechnen.
Einem Forumskollegen, der sich auch einen Ami-Bus mit vergleichbarer Vergaser-Konfiguration zugelegt hatte, habe ich seinerzeit geraten auf Weber-Doppelvergaser umzurüsten, um Beschaffungs- und Zulassungsprobleme zu begegnen. Ich bin mir nicht sicher, ob ich das heute immer noch so tun sollte. Möglichkeiten und Hintergrundwissen aufzeigen sollte eigentlich reichen. Den einzuschlagenden Weg kannst Du dann selbst bestimmen.
Gutes Gelingen!
PS: Zentral/Registervergaser gab es in den Siebzigern auch schon, mir ist aber leider keinen Fall bekannt, dass jemand bei seinem Typ 4 Motor den eingetragen bekam. ...da mag mein Wissen womöglich begrenzt sein.

[Bulli]

Hallo Jonas,
auch ich habe einen Bus aus Kalifornie´n Bj. 73 mit CB Motor und Zentralvergaser 32/36 DFEV von Weber. Meinen Vor"schreibern" habe ich grundsätzlich nichts hinzuzufügen, besonders den Hinweisen auf die Zulassungsvorschriften nicht. Dennoch hat mein Bus in dieser Konfiguration Zulassung und H-Kennzeichen bekommen. Dem Prüfer war es wichtiger das der orginale, verranste Westfaliaschrank eingebaut war, den ich ausmustern wollte. Ein gutes Gefühl habe ich dennoch nicht und werde auf eine orginale Doppelvergaseranlage umrüsten. Das ist jedoch nicht nur eine Verfügbarkeitsfrage sondern auch eine Kostenfrage.
Andereseits sehe ich das auch so, dass der Bus im Laufe seinens langen Lebens irgendwie eine eigene Persönlichkeit entwickelt hat. Wenn der Bus mit seinem Vergaser glücklich ist warum sollen wir das mit deutscher Gründlichkeit nach DIN zerstören?
Mein Bus fährt mit der vorhandenen Kombi aus dem genannten Vergaser und einem nicht genauer zu spezifizierenden Verteiler recht ordentlich. Jedenfalls war ich im vergangenen Jahr 3500 km damit unterwegs.
Warum dein Motor nun nicht läuft kann ja viele Ursachen haben. Verdreckter Vergaser, Nebenluft, falsche Einstellung von Vergaser, Zündung und Ventile. Hast du einen elektrischen Shoke? Der war bei mir auch ausser Betrieb. In Kalifornien brauchte man den ja auch nicht.
An die Zündkerzen wäre auch zu denken.
An der Stelle möchte ich kurz berichten, dass in meinem Ami-Bus russische Zünkerzen sind. Das fand ich irgendwie witzig.
Stell doch mal ein Foto von dem Vergaser ein. Sollte es ein Weber Vergaser sein könnte ich dir Links, Literatur und Ersatzteilquellen nennen.

Beste Grüße
Karsten

[Slowrider*901]

Hallo,

ich habe ebenfalls einen CB Motor mit Weber Registervergaser 32/36 und würde auf diesen Wege mal nach euren Erfahrungen fragen wollen, habt ihr den Weber rausgeworfen oder so gelassen ? Was muß beachtet werden wenn er drin bleibt ?

[Steve]

bisher habe ich die Anlagen immer rausgeworfen ( bei meinem Bus vom 1,8er Typ 1 und bei dem meines Bruders vom 1,7er Typ 4).
Wenn du einen Prüfer findest der die Anlage akzeptiert und der Bus damit gut läuft, warum nicht drinlassen?
Ich würde den Bus dann auf der Rolle abstimmen lassen oder alternativ selber eine Breitbandsonde verbauen um sicher zu gehen, dass das Gemisch stimmt.