Getriebeproblem befürchtet, Klackern von der Hinterachse

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Veeduby
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Re: Getriebeproblem befürchtet, Klackern von der Hinterachse

Beitrag von Veeduby »

Na dann ist ja gut! :wink:

Das hier habe ich zum Thema noch gefunden: http://www.t3-infos.de/images/Radlagerw ... hinten.pdf
Das meiste ist auf den T2 übertragbar, ist ja fast genau die gleiche Konstruktion wie am T3.
Nur haben die sich noch einmal die Drehmomente an den Kronenmuttern überlegt, wahrscheinlich weil sich das
Ganze doch ab und zu gelöst hat. Ob man die am T2 auch mit 500 Nm anknallen soll kann ich jetzt nicht beurteilen,
vom Gefühl her denke ich aber schon.

LOL, komisch, heute sind die Gehäuse bei Bus-ok wieder lieferbar. Nur hat sich der Preis von 99 auf 189 geändert???


Maik
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boggsermodoa
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Re: sham 69

Beitrag von boggsermodoa »

Veeduby hat geschrieben:Natürlich hat das axiale Zusammendrücken eines Rillenkugellagers auch Auswirkung auf das Lagerspiel, aber wirklich nicht viel!
Axial?
Radial. M.W. ist das der einzige Grund, weswegen Lager mit unterschiedlichem Spiel überhaupt angeboten werden. Es macht nun mal einen Unterschied, ob das Lager mit ordentlich Pressung in einem dickwandigen Stahlgehäuse (VW-Hinterachse) oder gar einer Platte sitzt oder in einem filigranen Alubund, der sich bei Erwärmung auch noch aufweitet.
Was das Kleben anbelangt, hat das bei mir im Hinterrad meiner R75/5 nie länger als zwei Tage gehalten (Loctite Lagerkleber). Das ist allerdings mittlerweile 30 Jahre her und der technische Stand mag sich zwischenzeitlich geändert haben. Your milage may differ. :wink: Außerdem gibt's da immer auch den "idealen Klebespalt", der für den damaligen Kleber (0,2mm IIRC) wesentlich größer war als das vorhandene Spiel. Ein Bekannter, der damals Druckereimaschinen gebaut hat, meinte, dass sie in der Fertigung jedes zweite Lager festbäppen und dass das eigentlich zuverlässig funktionieren würde. Einen Versuch könnte es also durchaus wert sein.
Wer weiß, was er tut, könnte es auch mal mit Lehrenband probieren. Das sind dünne Folien aus Stahl oder Messing, die es in verschiedenen Dicken gibt, also sowas wie 'ne Fühlerlehre zum selbstausschnippeln (Werkzeugmachermurks). Ich habe eine Rolle in 0,025mm Dicke und habe mich damit gelegentlich schon mal beholfen, allerdings bislang nur in untergeordneten Anwendungsfällen. Das Problem beim Lager ist, dass man das Band dazu überreden muß, mit dem Lager zusammen in den Sitz zu gleiten. Es darf also weder nur halb mitgehen, noch darf es sich dahinter am Bund auffalten. Kann aber klappen und hat bei mir auch schon geklappt.

Gruß,

Clemens
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Veeduby
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Re: Getriebeproblem befürchtet, Klackern von der Hinterachse

Beitrag von Veeduby »

Ja, wenn man das axial mit großer Kraft zusammendrückt, so wie bei der HA mit 350 oder gar 500 Nm, dann wird das Lagerspiel kleiner, und das axial und radial.
Größerer Einfluss hat allerdings die Presspassungsauswahl der Bohrung sowie der Welle, so wie du sagst. Hohe Überdeckungen werden benötigt, um Wärmeausdehnungen des Gehäuses zu kompensieren, oder die der Welle, wenn der Innenring des Lagers im Betrieb heiß wird. Ist die Überdeckung zu klein, und wird das Lager stark belastet, so kommt es zu Mikrobewegungen was zu Reibrost führt, was das Material noch weiter abträgt. Für solche Fälle extremer Einbausituationen wie große Einbaukräfte, große Belastung des Lagers und hohe Temperaturunterschiede gibt es dann die Lager mit größerem Lagerspiel, oder sogar Sonderlager mit definierter Laufbahn, oder selektierte Lager. So, jetzt ist aber genug kluggeschissen.

Kleben tu ichs jetzt nicht, weil auf der HA doch hohe Lasten drauf sind. Hohe Pressungen wird der Kleber nicht abkönnen.
Ich hab jetzt neue Achslagergehäuse geordert, und auch neue Achszapfen. Die Radnaben bleiben mal die alten.
Ich fand doch noch einen Shop, wo es die Dinger recht günstig gab: http://www.exclusiv-parts.de/Luftgekueh ... _1880.html
Vielleicht auch für andere Dinge ein Preistipp?

Das mit dem Lehrenband möchte ich mir nicht antun, hab ich mir aber auch überlegt. Aber dazu müsste ich ja den Sitz passend ausdrehen, damit die Bohrung wieder etwa auf n6 kommt. Oder gar neu ausbuchsen? Nein, solange es die Dinger für 140 Teuros gibt, sicher nicht.

Umpf, ich denke ich sollte mal einen eigenen Tread aufmachen mit "Bremsenumbau und Begleiterscheinungen"?
Sorry fürs Tread-kapern!

Maik
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boggsermodoa
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Re: Getriebeproblem befürchtet, Klackern von der Hinterachse

Beitrag von boggsermodoa »

Veeduby hat geschrieben:damit die Bohrung wieder etwa auf n6 kommt.
N6! :wink:
Mit 0,025er Lehrenband könntest du da übrigens auch ohne Ausdrehen gerade so hinkommen. Und bei Radlagergehäusen vom billigen Jakob würde ich den Lagersitz vorm Einbau auf jeden Fall erst mal vermessen. Nicht dass du da vom Regen in die Traufe kommst. Ein Gehäusewechsel macht halt immer auch eine komplette Neueinstellung der Hinterachsgeometrie notwendig (die, wenn man sie vergeben muß, weiteres Geld kostet).
Ausbuchsen würde ich auf keinen Fall. Da kämpfst du anschließend mit zwei Preßsitzen, die pressen müssen, mit der Lagerluft irgendwas anstellen - und ob die verbleibende Restwandstärke noch betriebssicher ist, da müßte man auch erst mal drüber grübeln.
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Tanjas&Thomas_T2b
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Re: Getriebeproblem befürchtet, Klackern von der Hinterachse

Beitrag von Tanjas&Thomas_T2b »

5-10mm Spiel?
Das konnte ich locker überbieten:
2 Jahre altes Roulex Denmark Radlager
2 Jahre altes Roulex Denmark Radlager
Nach nur 2 Jahren hatte das Roulex Denmark Radlager komplett aufgegeben.
Alles ist möglich! Aber es sollte nicht.

Viele Grüße,
Thomas
Im Angebot: Drehzahlmesser, US-Motor-Kabelbaum 10101000
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