Feststellbremse einstellen

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apple
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Re: Feststellbremse einstellen

Beitrag von apple »

apple hat geschrieben:
Okay. Das ist nicht neu aber sitzt stramm drin. Hab jetzt keine Maße gefunden um das mal zu vergleichen.
Also das mit stramm war gelogen. Das Teil sitzt ziemlich locker und die Handbremse hatte auch heute am Prüfstand wieder viel zu wenig Leistung bzw sehr ungleichmäßig.
Druckstangen + neue Züge sind bestellt ...

@Martin: Was meinst du mit Fotos? Die Bremstrommel hinten oder den Hebel?

Gruß
Christian
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mooo
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Re: Feststellbremse einstellen

Beitrag von mooo »

Dei ganzen Hebeleien sind mit der Zeit ausgelutscht. Druckstange bestellen macht wenig sinn, du bräuchstst auch den Hebel neu, der drückt und den gibts eben nicht mehr in anständiger Qualität, deshalb schweisse ich immer die Druckstangen auf. Der Hebel muss ganz zurück gehen, dann muss die Druckstange reinpassen und ein nicht sichtbares aber hörbares Spiel haben, nicht zu viel auftragen. Muss man eben schon paar mal gemacht haben.

Handbremse muss immer so eingestellt sein, dass der Hebel genau bei 90 Grad greift, sonst gibts ein beschissenes Hebelverhältnis und dann gibts vorne lange wege und es passiert nur mist.

Gute Bushandbremse = bei 80 schwarze striche hinten.

Oder du fährst halt mal nach Stuttgart, dann bremst dein Bus danach richtig :D
Grüße
Moritz
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apple
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Re: Feststellbremse einstellen

Beitrag von apple »

Hallo Zusammen,
Die Bremse geht ...
Die Auflösung des Ganzen is mir schon fast peinlich ;-)

1. Von der Bremsleistung der Fußbremse auf die Leistung der Handbremse zurückzuschließen ist falsch, da der Bremszylinder viel mehr weg hat
2. Nach dem Bremse einstellen immer ne Runde fahren und nochmal machen damit sich alles gesetzt hat
3. Das Einstellen der Bremsbacken ist primär wichtig für die Handbremse (siehe 1.)
4. Meine Handbremse ist besser als je zuvor
5. Handbremsseile Tauschen is ne Sache von 10 Minuten pro Seite ...
6. Wieder was gelernt ;-)

Gruß
Christian
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g_hill
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Re: Feststellbremse einstellen

Beitrag von g_hill »

Hallo,
ich mache den Thread nochmal auf, denn ich kann die Feststellbremse ebenfalls nicht zum arbeiten überreden.
Ich habe aktuell die die Bremsbeläge vorn und hinten getauscht, alle Bremsschläuche und die Bremsflüssigkeit gewechselt und hinten neue Radbremszylinder verbaut.
Ich habe die "alten" Hebel und Druckstangen wiederverwendet und konnte dort auch keinen Verschleiß feststellen. Nach dem Zusammenbau habe ich die Bremsbacken eingestellt, eine Einbremsrunde von ca. 10 km gefahren und dann nochmal nachgestellt. Die Fußbremse ist "gefühlt" prima.
Die Handbremse lässt sich jedoch voll bis zum Anschlag ziehen und entwickelt hinten links so gut wie keine Wirkung. Das Rad lässt sich immer noch per Hand drehen und schleift nur leicht.
Die Wippe unter der Vorderachse verdreht sich stark, ca 40 Grad Schiefstand. Ich hatte bis dahin nichts an der Einstellung der Seile geändert und die Handbremse funktionierte bis zum Belagwechsel tadellos und war nach ca. 8-10 Zähnen bombenfest.
Ich habe also heute die Trommel und Bremsbacken nochmal abgenommen, konnte aber keinen Montagefehler feststellen. Das Ergebnis ist unverändert schlecht.
Auch ich könnte meine Seile bis zum Ende des Gewindes spannen ohne eine echte Verbesserung zu erzielen.
Ich hoffe jemand kann mir einen entscheidenden Tip geben. :hilfe:

Christian, war bei das Problem mit dem Wechsel der Seile behoben und was genau war denn an den Seilen defekt?

Grüße
Hilmar
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Norbert*848b
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Re: Feststellbremse einstellen

Beitrag von Norbert*848b »

Hallo Hilmar,
g_hill hat geschrieben:Nach dem Zusammenbau habe ich die Bremsbacken eingestellt...
Gut, aber wie bist Du dabei vorgegangen?
Zunächst einmal sollten die Handbremsseile gelöst werden und die Einstellritzel sollten sich in 0- bzw. Anschlagsposition befinden.
Dann wechselweise (jeweis per Zahn!) die Nachstellritzel festziehen bis sich die Trommeln nicht mehr drehen lassen:
- Linkes Hinterrad , vorderes Loch das Nachstellritzel von unten nach oben drücken
- Linkes Hinterrad, hinteres Loch das Nachstellritzel von oben nach unten drücken
- Rechtes Hinterrad, vorderes Loch das Nachstellritzel von oben nach unten drücken
- Rechtes Hinterrad, hinteres Loch das Nachstellritzel von unten nach oben drücken,
nun wechselweise die Nachstellritzel wieder lösen, so dass sich gerade, ohne zu schleifen, ein Freigang der Trommeln ergibt.
Nach meinen Erfahrungen sollte jede Seite um ca. 4 x gelöst werden (bei neuen Belägen vielleicht etwas mehr), um den Freigang der Trommeln zu gewährleisten.
Danach die Handbremse auf etwa 8 Rasterungen bringen, dann die Handbremsseile soweit einstellen bis die Seile straff werden und die Wippe senkrecht zu den Seilen steht.
Die Hinterräder sollten nun beide gleich abgebremst werden. Sollte die Voreinstellung soweit geklappt haben, dann bitte die Feinjustierung nach Werksvorgeben durchführen.
Siehe bitte entsprechende Vorgaben unter: http://www.michaelknappmann.de/bulli/mi ... dex.htm#B4
Gutes Gelingen :!:
Freundliche Grüße aus Algermissen

Norbert
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g_hill
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Re: Feststellbremse einstellen

Beitrag von g_hill »

Hallo Norbert,
danke für deine Hinweise.

Alle Bremsteile sin ATE Originalteile. Ich bin beim Zusammenbau folgendermaßen vorgegangen:

1. beide Backen mit Federn und Druckstange eingesetzt, die Einstelleräder waren voll zugedreht.
2. Handbremsseile eingehängt
3. Beide Rädchen mit gleicher Anzahl Umdrehungen soweit aufgedreht, dass ich die Trommel noch per Hand aufsetzen konnte.
4. Ablaufende Bremsbacke (die zur Fahrzeugfront zeigt) mit dem Rädchen bis zum Klemmen aufgedreht, dann wieder zurück bis das Rad frei läuft, bzw. ganz leicht schleift.
5. das Gleiche mit der ablaufenden Backe gemacht.

So bin ich auf beiden Seiten vorgegangen. Dann Probe "Bremsrunde", Temparatur der Trommel geprüft und die Beläge nochmal ein wenig nachgestellt.
Rechts ist Zug auf der Handbremse, links nahe Null. Wenn ich unter dem Wagen am Zug ziehe, kommt Druck aufs linke Rad, es blockiert (Handtest)

Ich habe gestern nochmal links alles zerlegt weil es sich anfühlte als hätte ich den Zug nicht richtig eingehängt. War aber nicht der Fall.
Habe dann die Handbremse auf 6 Rasterungen gezogen und versucht das Seil zu spannen, rechtes Seil an der Wippe etwa 4-5 cm Gewindeüberstand, linkes Seil bis zum Ende des Gewindes ohne merkliche Verbesserung.

Wenn ich das Seil am Rad mit der Zange packe und meine Frau die Handbremse zieht wird die Zange nach vorn gezogen. Das Seil ist also nicht gerissen.
Es fühlt sich an als ob der Bowdenzug durch seinen Anschlag gerutscht wäre, kann aber eigentlich nicht, oder doch?
Ich bin irgendwie gerade ein wenig ratlos.

Danke & Grüße
Hilmar
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Norbert*848b
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Re: Feststellbremse einstellen

Beitrag von Norbert*848b »

Hallo Hilmar,
die Schritte 1 - 3 sollten so ok sein, kann man so machen.
g_hill hat geschrieben:4. Ablaufende Bremsbacke (die zur Fahrzeugfront zeigt) mit dem Rädchen bis zum Klemmen aufgedreht, dann wieder zurück bis das Rad frei läuft, bzw. ganz leicht schleift.
Hast Dich sicherlich vertippt und meintest wohl auflaufende Backe. Wieso eigentlich nicht wechselweises Nachstellen der jeweiligen Ritzel (für die auf- sowie ablaufenden Backe)?
g_hill hat geschrieben:... linkes Seil bis zum Ende des Gewindes ohne merkliche Verbesserung... Das Seil ist also nicht gerissen.
Ich würde das ausbauen (ist ja kein großes Ding) und schauen ob es nicht etwa angerissen ist, in diesem Fall ergäbe sich nämlich eine "Längung".
g_hill hat geschrieben:Ich bin irgendwie gerade ein wenig ratlos.
Kopf hoch wird schon wieder. :D
Freundliche Grüße aus Algermissen

Norbert
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g_hill
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Re: Feststellbremse einstellen

Beitrag von g_hill »

Hallo Norbert,

ja, du hast Recht, ich meine die auflaufende Bremsbacke. Ich stelle die Backen nacheinander ein, eher so aus Gewohnheit aus 30 Jahren Schrauberei am BMW 02.
Zumal ich meine so ein besseres Gefühl für den Schleifpunkt der jeweiligen Backe zu haben.

Ich werde diese Woche nochmal alles auseinanderreissen und das Handbremsseil ausbauen und begutachten. Bin gespannt ob ich die Ursache finde.

Grüße
Hilmar
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Norbert*848b
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Re: Feststellbremse einstellen

Beitrag von Norbert*848b »

Hallo Hilmar,
g_hill hat geschrieben: Ich stelle die Backen nacheinander ein, eher so aus Gewohnheit aus 30 Jahren Schrauberei am BMW 02.
Ja und um es deutlich und unmissverständlich zu machen, dass haut eben nicht hin. :(
Ich habe auch einmal früher an BMW's Opel und sonstewas geschraubt, nun sind wir aber beim Typ 2 T2 und den speziellen Besonderheiten. :roll:
Was auf der vormals angefügten Knappmannseite steht, darf ich einmal " gebetsmühlenartig" wiederholen in der Hoffnung dass es letztendlich angenommen
wird und keine Beratungsresistenz im Wege steht (sorry für die klaren Worte, ist aber im Sinner der Sicherheit):

Typ 2 Fahrzeuege ab August 1971
Die Kolben der Radbremszylinder haben keine Sprengringe. Darum muss die Hinterradbremse wie
folgt eingestellt werden:
1 - Nachstellmuttern beider Bremsbacken abwechselnd 3 Rasten nachstellen bis die
Bremsbacken an der Bremstrommel streifen.
2 - Nachstellmuttern wieder abwechselnd zurückdrehen bis sich das Rad frei drehen lässt.
Diese Anweisung ist zu beachten, andernfalls können beim Nachstellen nur einer Bremsbacke
die Kolben und die Bremsbacke nach einer Seite geschoben werden. Die Bremse steht dann
nicht mehr symmetrisch zur senkrechten Mittelachse.


... mit welchen Auswirkungen auch immer....
Freundliche Grüße aus Algermissen

Norbert
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g_hill
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Re: Feststellbremse einstellen

Beitrag von g_hill »

T2NJ72 hat geschrieben:Was auf der vormals angefügten Knappmannseite steht, darf ich einmal " gebetsmühlenartig" wiederholen in der Hoffnung dass es letztendlich angenommen wird und keine Beratungsresistenz im Wege steht (sorry für die klaren Worte, ist aber im Sinner der Sicherheit):

Typ 2 Fahrzeuege ab August 1971
Die Kolben der Radbremszylinder haben keine Sprengringe. Darum muss die Hinterradbremse wie
folgt eingestellt werden:
1 - Nachstellmuttern beider Bremsbacken abwechselnd 3 Rasten nachstellen bis die
Bremsbacken an der Bremstrommel streifen.
2 - Nachstellmuttern wieder abwechselnd zurückdrehen bis sich das Rad frei drehen lässt.
Diese Anweisung ist zu beachten, andernfalls können beim Nachstellen nur einer Bremsbacke
die Kolben und die Bremsbacke nach einer Seite geschoben werden. Die Bremse steht dann
nicht mehr symmetrisch zur senkrechten Mittelachse.


... mit welchen Auswirkungen auch immer....
Hallo Norbert,
ich bin hauptberuflich IT'ler, die sind eigentlich immer beratungsresistent. :schlaumeier: :argue:
In diesem Falle nehme ich aber dankbar den Rat an und werde nochmal an beiden Rädern "Hand anlegen".
Aber erst nachdem ich die Ursache für das Problem mit der Feststellbremse gefunden habe. Ich werde berichten.

Danke & Grüße
Hilmar
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