Feststellbremse einstellen

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g_hill
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Re: Feststellbremse einstellen

Beitrag von g_hill »

Hallo Norbert,
danke für deine Hinweise.

Alle Bremsteile sin ATE Originalteile. Ich bin beim Zusammenbau folgendermaßen vorgegangen:

1. beide Backen mit Federn und Druckstange eingesetzt, die Einstelleräder waren voll zugedreht.
2. Handbremsseile eingehängt
3. Beide Rädchen mit gleicher Anzahl Umdrehungen soweit aufgedreht, dass ich die Trommel noch per Hand aufsetzen konnte.
4. Ablaufende Bremsbacke (die zur Fahrzeugfront zeigt) mit dem Rädchen bis zum Klemmen aufgedreht, dann wieder zurück bis das Rad frei läuft, bzw. ganz leicht schleift.
5. das Gleiche mit der ablaufenden Backe gemacht.

So bin ich auf beiden Seiten vorgegangen. Dann Probe "Bremsrunde", Temparatur der Trommel geprüft und die Beläge nochmal ein wenig nachgestellt.
Rechts ist Zug auf der Handbremse, links nahe Null. Wenn ich unter dem Wagen am Zug ziehe, kommt Druck aufs linke Rad, es blockiert (Handtest)

Ich habe gestern nochmal links alles zerlegt weil es sich anfühlte als hätte ich den Zug nicht richtig eingehängt. War aber nicht der Fall.
Habe dann die Handbremse auf 6 Rasterungen gezogen und versucht das Seil zu spannen, rechtes Seil an der Wippe etwa 4-5 cm Gewindeüberstand, linkes Seil bis zum Ende des Gewindes ohne merkliche Verbesserung.

Wenn ich das Seil am Rad mit der Zange packe und meine Frau die Handbremse zieht wird die Zange nach vorn gezogen. Das Seil ist also nicht gerissen.
Es fühlt sich an als ob der Bowdenzug durch seinen Anschlag gerutscht wäre, kann aber eigentlich nicht, oder doch?
Ich bin irgendwie gerade ein wenig ratlos.

Danke & Grüße
Hilmar
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Norbert*848b
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Re: Feststellbremse einstellen

Beitrag von Norbert*848b »

Hallo Hilmar,
die Schritte 1 - 3 sollten so ok sein, kann man so machen.
g_hill hat geschrieben:4. Ablaufende Bremsbacke (die zur Fahrzeugfront zeigt) mit dem Rädchen bis zum Klemmen aufgedreht, dann wieder zurück bis das Rad frei läuft, bzw. ganz leicht schleift.
Hast Dich sicherlich vertippt und meintest wohl auflaufende Backe. Wieso eigentlich nicht wechselweises Nachstellen der jeweiligen Ritzel (für die auf- sowie ablaufenden Backe)?
g_hill hat geschrieben:... linkes Seil bis zum Ende des Gewindes ohne merkliche Verbesserung... Das Seil ist also nicht gerissen.
Ich würde das ausbauen (ist ja kein großes Ding) und schauen ob es nicht etwa angerissen ist, in diesem Fall ergäbe sich nämlich eine "Längung".
g_hill hat geschrieben:Ich bin irgendwie gerade ein wenig ratlos.
Kopf hoch wird schon wieder. :D
Freundliche Grüße aus Algermissen

Norbert
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g_hill
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Re: Feststellbremse einstellen

Beitrag von g_hill »

Hallo Norbert,

ja, du hast Recht, ich meine die auflaufende Bremsbacke. Ich stelle die Backen nacheinander ein, eher so aus Gewohnheit aus 30 Jahren Schrauberei am BMW 02.
Zumal ich meine so ein besseres Gefühl für den Schleifpunkt der jeweiligen Backe zu haben.

Ich werde diese Woche nochmal alles auseinanderreissen und das Handbremsseil ausbauen und begutachten. Bin gespannt ob ich die Ursache finde.

Grüße
Hilmar
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Norbert*848b
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Re: Feststellbremse einstellen

Beitrag von Norbert*848b »

Hallo Hilmar,
g_hill hat geschrieben: Ich stelle die Backen nacheinander ein, eher so aus Gewohnheit aus 30 Jahren Schrauberei am BMW 02.
Ja und um es deutlich und unmissverständlich zu machen, dass haut eben nicht hin. :(
Ich habe auch einmal früher an BMW's Opel und sonstewas geschraubt, nun sind wir aber beim Typ 2 T2 und den speziellen Besonderheiten. :roll:
Was auf der vormals angefügten Knappmannseite steht, darf ich einmal " gebetsmühlenartig" wiederholen in der Hoffnung dass es letztendlich angenommen
wird und keine Beratungsresistenz im Wege steht (sorry für die klaren Worte, ist aber im Sinner der Sicherheit):

Typ 2 Fahrzeuege ab August 1971
Die Kolben der Radbremszylinder haben keine Sprengringe. Darum muss die Hinterradbremse wie
folgt eingestellt werden:
1 - Nachstellmuttern beider Bremsbacken abwechselnd 3 Rasten nachstellen bis die
Bremsbacken an der Bremstrommel streifen.
2 - Nachstellmuttern wieder abwechselnd zurückdrehen bis sich das Rad frei drehen lässt.
Diese Anweisung ist zu beachten, andernfalls können beim Nachstellen nur einer Bremsbacke
die Kolben und die Bremsbacke nach einer Seite geschoben werden. Die Bremse steht dann
nicht mehr symmetrisch zur senkrechten Mittelachse.


... mit welchen Auswirkungen auch immer....
Freundliche Grüße aus Algermissen

Norbert
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g_hill
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Re: Feststellbremse einstellen

Beitrag von g_hill »

T2NJ72 hat geschrieben:Was auf der vormals angefügten Knappmannseite steht, darf ich einmal " gebetsmühlenartig" wiederholen in der Hoffnung dass es letztendlich angenommen wird und keine Beratungsresistenz im Wege steht (sorry für die klaren Worte, ist aber im Sinner der Sicherheit):

Typ 2 Fahrzeuege ab August 1971
Die Kolben der Radbremszylinder haben keine Sprengringe. Darum muss die Hinterradbremse wie
folgt eingestellt werden:
1 - Nachstellmuttern beider Bremsbacken abwechselnd 3 Rasten nachstellen bis die
Bremsbacken an der Bremstrommel streifen.
2 - Nachstellmuttern wieder abwechselnd zurückdrehen bis sich das Rad frei drehen lässt.
Diese Anweisung ist zu beachten, andernfalls können beim Nachstellen nur einer Bremsbacke
die Kolben und die Bremsbacke nach einer Seite geschoben werden. Die Bremse steht dann
nicht mehr symmetrisch zur senkrechten Mittelachse.


... mit welchen Auswirkungen auch immer....
Hallo Norbert,
ich bin hauptberuflich IT'ler, die sind eigentlich immer beratungsresistent. :schlaumeier: :argue:
In diesem Falle nehme ich aber dankbar den Rat an und werde nochmal an beiden Rädern "Hand anlegen".
Aber erst nachdem ich die Ursache für das Problem mit der Feststellbremse gefunden habe. Ich werde berichten.

Danke & Grüße
Hilmar
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Norbert*848b
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Re: Feststellbremse einstellen

Beitrag von Norbert*848b »

Hallo Hilmar,
g_hill hat geschrieben:Aber erst nachdem ich die Ursache für das Problem mit der Feststellbremse gefunden habe.
Stelle doch bitte erst einmal die Hinterradbremse ein (wobei wir wieder bei deiner ersten Anmerkung angelangt sind), dann wirst Du sehen ob da immer noch ein Problem mit der Feststellbremse ist und kannst ggf. weitersuchen. Irgendwie bin ich verwundert, weil vor dem Belagtausch das Handbremsseil ja wohl noch passte, oder hatte ich da etwas falsch verstanden?
Freundliche Grüße aus Algermissen

Norbert
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g_hill
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Re: Feststellbremse einstellen

Beitrag von g_hill »

T2NJ72 hat geschrieben:Irgendwie bin ich verwundert, weil vor dem Belagtausch das Handbremsseil ja wohl noch passte, oder hatte ich da etwas falsch verstanden?
Hallo Norbert,
das hast du richtig verstanden, vor dem Belagtausch war alles ok. Das ist das was mich ebenfalls verwundert.

Grüße
Hilmar
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Re: Feststellbremse einstellen

Beitrag von Norbert*848b »

g_hill hat geschrieben:Das ist das was mich ebenfalls verwundert.
Ich gehe einmal davon aus, wenn Du die Hinterradbremse nach meinen Hinweisen einstellst, wirst Du Dich zum letzten mal gewundert haben, weil es dann nämlich passen sollte.
... ich kenne meine Pappenheimer und kann da so auf entsprechende Erfahrungen zurück greifen. :grinseval:
Freundliche Grüße aus Algermissen

Norbert
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Re: Feststellbremse einstellen

Beitrag von Norbert*848b »

Hallo Hilmar,
... am Wochenende keine Zeit zum Schrauben gefunden :?:
Freundliche Grüße aus Algermissen

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g_hill
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Re: Feststellbremse einstellen

Beitrag von g_hill »

Hallo Norbert,
doch jede Menge sogar, aber leider nicht so wie ich es mir gewünscht habe.
Als ich am Freitag von der Arbeit nach Hause kam stank es am Stellplatz des Bulli fürchterlich nach Sprit. Unterm Auto war nichts zu sehen und beim ersten Blick in den Motorraum auch nicht.
Kurz den Peilstab gezogen und daran gerochen, ...Sprit. Das Benzin stand im Motor bis unter dem Deckel des Öleinfüllstutzens. :wall:
Also erst einmal die Benzinleitung abgeklemmt, obwohl ich schon befürchtet habe das der Tank wohl leer sein dürfte.

Am rechten Vergaser hat das Schwimmernadelventil nicht mehr geschlossen und der Sprit hat den Motor geflutet. Die gute Nachricht daran ist, dass mein Motor wohl absolut dicht ist. Es is kein Tropfen nach außen gedrungen.
Ich habe insgesamt aus dem rechten Ansaugstutzen und Zylindern 0,5 Liter mit Spritze und Schlauch herausgeholt, über den Öleinfüllstutzen 4,5 Liter Sprit abgesaugt, teils fast klar und dann nochmal 5,5 Liter über die Ölablasschraube und den Ölfilter abgelassen.
Als alles raus war habe ich 2ccm 20/W50 in die Brennräume alle Zylinder gespritzt und den Motor und Ölfliter mit Castrol Classic befüllt. Danach den Motor erst ein paar Mal mit der Hand durchgedreht um die entfetteten Laufflächen wieder zu schmieren. Dann den Motor ohne Zündung, Kerzen und Benzinpumpe mit dem Anlasser gedreht bis Öldruck aufgebaut wurde, das ging recht flott.
Jetzt muß ich noch den rechten Wärmetauscher rausholen, bzw. öffnen, ich denke da werden auch noch ein paar Liter Sprit zu finden sein. Da ich einen US-Auspuff mit KAT habe passen die "deutschen " T2-Dichtungen nicht, ich habe mir jetzt passende vom GOLF / T3 o.Ä. bestellt und bei BusOK die Überholsätze für die Vergaser geordert.

Bisher habe ich also runde 11 Liter Gemisch aus dem Motor zu Tage gefördert, bin gespannt wiebviel im WT noch steckt.

Gut das mir das nicht im Urlaub passiert ist, sondern zu Hause. Ich denke jetzt mal über einen E-Benzinhahn nach.

Mit der Handbremse geht es weiter wenn ich diese Problem gelöst habe.

Grüße
Hilmar
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