Traggelenke wechseln - Tipps Teil 3

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Wolfgang T2b *354
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Re: Traggelenke wechseln - Tipps Teil 3

Beitrag von Wolfgang T2b *354 »

Hallo Thomas,
Gastonlagaffe hat geschrieben: 30.04.2018 16:57 Um die Beeinflussung re/ li beim Einfedern zu eliminieren habe ich mal die Dämpfer und den Stabi entfernt.
Dabei sollte doch die Hebelwirkung der Tragarme re und links unabhängig von einander sein, die Feder stützt sich doch in der mitte der Achskörper ab.
Also halbe Feder je Seite, oder ?

Wie sieht denn das mittlere Element im Achskörper aus, hat da jemand ein Bild ?
Die beiden Seiten beeinflussen sich gegenseitig, nicht sehr stark, aber doch deutlich. Die Blätter gehen ja durch die Zentralnuss hindurch und bewegen sich dort in der entgegengesetzten Richtung. Deswegen ist es auch schwer, den linken Tragarm draufzuschieben, wenn Du den rechten schon verspannt hast. Die zentrale Schraube macht das Paket nicht spielfrei. Sie fixiert ja auch nur die mittleren Blätter.
Die Zentralnuss ist ein kurzer (eingeschweißter oder eingepresster?) Stahlzylinder mit der genauen Gegenform der Blätter. Die Blätter werden zwar gegen Verdrehen gesichert, doch das geht nicht ohne Spiel. Deshalb die Beeinflussung.

Schöne Grüße

Wolfgang
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Gastonlagaffe
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Re: Traggelenke wechseln - Tipps Teil 3

Beitrag von Gastonlagaffe »

Hallo Wolfgang,

das ist eine plausible Erklärung.

Die zentrale Federn bilden eine geführte Einheit (duch die Nuß und die Schrauben im Effekt li/ re getrennt und zentriert, halbe Federlänge)
Die oberen und unteren 3 machen nur mit (ohne zentrale Führung und nicht zentriert, quasi ganze Federlänge)

Macht Sinn :respekt:

Darüber hatte ich mir noch nie Gedanken gemacht, so simpel und doch so verwirrend.


Gruß Thomas
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Wolfgang T2b *354
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Re: Traggelenke wechseln - Tipps Teil 3

Beitrag von Wolfgang T2b *354 »

Hallo Thomas,

auch die zentralen drei Federn sind nicht ganz unschuldig an der Bewegung auf der anderen Seite. Die mittlere Schraube fixiert sie ja nur in einer Richtung - und das oftmals auch nicht perfekt, weil die Kegelsenkungen an den Federn nicht perfekt zusammenpassen. In der Querrichtung bleibt konstruktives Spiel vorhanden, weil Du die Federn ja sonst nicht hineinbekommen würdest. Auch die zentralen Federn sind also eine wackelige Konstruktion, was aber kein Problem ist. Zumal, wenn vorhanden, der Stabi auch dafür sorgt, dass sich beide Seiten nicht gänzlich unabhängig voneinander bewegen.

Unsere altertümliche Federung ist ganz schön kompliziert!

Schöne Grüße

Wolfgang
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Gastonlagaffe
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Re: Traggelenke wechseln - Tipps Teil 3

Beitrag von Gastonlagaffe »

Tja Wolgang,

die Ägypter und deren Technik hat bis heute auch keiner Verstanden, das beruhigt mich.

Aber zurück zu meinem ursprünglichen Problem.

Der Sturz re und li ist nicht gleich zu bekommen.

Mit meiner Meßvorrichung komme ich auf
li +1,5°
re -0,36 °

bei max. Verstellung der Exzenter

Korrekt wären in ° +0,333 bis +0,999

Der Meßbezug für die Winkelmessung ist die Waagerechte zw. den durchfederten Vorderrädern (also waagerechter Boden)
Meine Vorrichtung misst auf 0,05° genau

Eine denkbare Lösung wäre die Zentrierung am Federpaket zu versetzen, so dass wieder Symmetrie besteht.

Vielleicht ist auch einer der Traghebel krumm, der Achskörper ist tadellos.


Gruß Thomas
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Wolfgang T2b *354
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Re: Traggelenke wechseln - Tipps Teil 3

Beitrag von Wolfgang T2b *354 »

Hallo Thomas,
Gastonlagaffe hat geschrieben: 01.05.2018 21:06 die Ägypter und deren Technik hat bis heute auch keiner Verstanden, das beruhigt mich.
Uuups, wie kommst Du gerade auf die alten Ägypter und deren Technik? :shock:
Ich bin nämlich zurzeit in Ägypten und versuche der ägyptischen Technik unter die Ärmchen zu greifen (leider nix Tourismus).

Aber zurück zu Deinem Fall. Es sieht in der Tat nach Asymmetrie aus, wobei die Ursache ja sowohl die obere als auch die untere Führung sein können. Sind die Kegel für die Schrauben alle so, wie sie sein sollen? Sind die beiden Zentralnüsse fest und mittig? Sind die Kegel der Schrauben einwandfrei? Sitzen die Kegel in den Federn genau mittig unter dem Schraubengewinde, bevor Du die Schrauben hineindrehst? Das gilt speziell für den Tragarm, der scheinbar nicht weit genug auf das Federpaket aufgeschoben werden konnte. Wenn Du die Lage der Kegel der drei mittleren Federn genau vermisst, sitzt da alles symmetrisch? Vielleicht gibt’s ja auch Fehlproduktionen. Die oberen und die unteren Federn sind ja identisch. Sind sie das bei Dir auch, wenn Du die einzelnen Federn aufeinanderlegst?

Natürlich kann auch ein Tragarm verbogen sein, doch dafür gab es in der Vergangenheit in den Werkstätten eine Lehre. Vielleicht kannst Du deren Maße ja herausbekommen und etwas Ähnliches nachbauen. Oder einfach nur die vier miteinander vergleichen. Die müssten ja paarweise die exakt gleichen Abmessungen aufweisen.

Was Besseres fällt mir auch nicht ein.

Schöne Grüße

Wolfgang
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Gastonlagaffe
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Re: Traggelenke wechseln - Tipps Teil 3

Beitrag von Gastonlagaffe »

Servus Wolfgang,

ich hatte ja die Feder oben komplett draussen und habe mir die einzelnen Blätter angesehen.
Die sehen alle wie neu aus, die Zentrierkerben sind tiptop.

Ich vermute der Versatz kommt aus der Fixierung am Achskörper oder der Traghebel ist nicht maßhaltig.
Ich habe auch den Vergleich mit der Ersatzfeder (Werk34) gemacht, alles IO.

Vielleicht werde ich im Winter nochmal rangehen und die mittlere Zentrierkerbe verschieben dami ich wieder symmetrische Zustände bekomme.

Seltsam war jedenfalls dass beim Wiedereinbau der Feder das Suchen und Finden der Zentrierkerbe viel Spiel aufwies.
>> mit Stichel gesucht und getaster
>> dann Schraube eingedreht bis sie sitzt, dann wieder ein Stück raus.
>> das Spiel war dann breiter wie die Kerbe (+- 10 mm), aber mit eindeutigem li/re Anschlag.
>> dann stückweise wieder rein und immer das Spiel beobachtet, wurde logischerweise immer kleiner.
>> als nix mehr spielte dann mit Drehmoment fest.

Gruß

Thomas
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Re: Traggelenke wechseln - Tipps Teil 3

Beitrag von ulme*326 »

ich hätte so eine Vorrichtung - bei Interesse Kontaktaufnahme per PN
Gruesse von der Oberschwaebischen Barockstrasse
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Tanjas&Thomas_T2b
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Re: Traggelenke wechseln - Tipps Teil 3

Beitrag von Tanjas&Thomas_T2b »

Moin,

ich habe gestern in Bockhorn auf dem Teilemarkt ein Traggelenk gefunden.
Aber halt ohne Karton und Ersatzteilnummer.
Erstaunlichweise ist auch keine Nummer auf dem Gelenk, sondern nur auf der Manschette. (Die Manschettennummer ist identisch bei beiden Gelenken)
Ich habe das dann mit meinem original Traggelenk verglichen. Der Durchmesser ist identisch, soweit ich das mit der Schieblehre vergleiche.
Aber das Gewinde am Hals ist etwas kürzer:
Traggelenk_gesamt.JPG
Und unten hat das unbekannte Gelenk eine Nut.
Der Dateianhang Traggelenk_gesamt.JPG existiert nicht mehr.
Was man jetzt nicht sieht, ist der Kragen am Traggelenk, der ist auf einer Seite abgeflacht.

Jetzt ist halt die Frage, was ich da wohl erwischt habe. (Der Verkäufer hat was von BMW erzählt und war mit dem VW Zeichen überfordert.)
Eventuell gäbe es da ja noch NOS Gelenke, die man auch verwenden kann, aber dafür bräuchte man die Ersatzteilnummer.

Viele Grüße,
Thomas
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TEH 29920
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Re: Traggelenke wechseln - Tipps Teil 3

Beitrag von TEH 29920 »

Moin,

ich hol das mal wieder hoch.
Es heißt oft das die Neuteile (Traggelenke) nicht mehr so gut sind wie die alten. Ich hab im Keller eine gute Vorderachse liegen mit noch guten Traggelenken - noch original VW und nicht viel gelaufen.
Bei meinem Ami sind sie definitiv kaputt.

Jetzt die Frage: wie bekomme ich die original VW Traggelenke aus- und wieder eingebaut. Auspressen oder einfach den ganze Tragarm wechseln?

Gruß Bernd
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Tanjas&Thomas_T2b
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Re: Traggelenke wechseln - Tipps Teil 3

Beitrag von Tanjas&Thomas_T2b »

Hi Bernd,

da die Traggelenke beim auspressen kaputt gehen, tausch doch einfach die Tragarme.
Raus nehmen musst du die Tragarme eh, egal was du machst.
Und dann musst du dir auch keine Presse suchen.

Viele Grüße,
Thomas
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