2.0 GE Einspritzer mit Aussetzern: Ursache ?

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Matthias S.
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Re: 2.0 GE Einspritzer mit Aussetzern: Ursache ?

Beitrag von Matthias S. »

Hallo
ja ich meine das Doppelrelais. Die ziehen Masse von der Schottwand und genau das war damals des Rätsels Lösung.
Durchgebrannte Zündkerzenstecke hatte ich auch schon, von außen sieht man nichts und nur manchmal ruckelt es.
Grüße, Matthias

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Tanjas&Thomas_T2b
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Re: 2.0 GE Einspritzer mit Aussetzern: Ursache ?

Beitrag von Tanjas&Thomas_T2b »

Thomas R. hat geschrieben:Hallo Thomas,
Luftmengenmesser:
Der Kontakt am Benzinpumpenrelais ist am Doppelrelais, oder?
Hi Thomas,

nein, der Kontakt ist im Luftmengenmesser.
Sonst hätte ich das so nicht geschrieben.

Hier mal ein Bild vom Innenleben des LMM's:
LMM.JPG
Wenn Luft durch den LMM strömt, geht die Stauklappe auf und der Kontakt für das Benzinpumpenrelais wird geschlossen.
Das Benzinpumpenrelais ist eine Hälfte des Doppelrelais.
Wenn nun die Kontakte im LMM verdreckt sind, könnten da Aussetzer entstehen und das Benzinpumpenrelais könnte abfallen.

Viele Grüße,
Thomas
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bugster_de
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Re: 2.0 GE Einspritzer mit Aussetzern: Ursache ?

Beitrag von bugster_de »

Habe wohl vergessen mitzuteilen, dass der Zündverteiler kontaktlos ist.
oh, habe ich überlesen. Sorry. Ich hatte mal im Bus einen Ignitor im Verteiler. Der hatte nach ca. 2.000km genau dein Fehlerbild gezeigt. Wurde aber immer schlimmer mit den Aussetzern und ich hatte mich auch dumm und dusslig gesucht, da man ja nicht drauf kommt, dass ein beinahe neues Teil schon kaputt gehen kann. siehe auch weiter unten
Ich hatte nämlich einmal einen ganz blöden Fehler, da setzte immer ein Kerzenstecker aus, was deiner Beschreibung das Phänomens eigentlich sehr nahe kommt.
Auch diesen Fehler kann ich bestätigen. Hatte letztes Jahr einen defekten Kerzenstecker. Die Aussetzer und Ruckler waren aber echt heftig; es hat sich dabei durch die entstehenden Schwingungen im Saugrohr sogar der Luftmassenmesser verstellt. Siehe Beschreibung weiter oben, denn genau daher kenne ich nun diese verstell-Schraube im LMM :unbekannt:
Die ziehen Masse von der Schottwand und genau das war damals des Rätsels Lösung.
kann ich aus den Anfangstagen meiner Bus-Resto auch bestätigen. Das Massekabel wird wohl zusammen mit der Blechschraube, die das Relais hält verschraubt. Wenn hier das Loch nach Jahren ausgeleiert ist, dann gibt es Masseprobleme und die Relais fallen ab, Spritpumpe geht aus. Das ist dann aber eher der "weiche"Aussetzer



Ignitor: hier mal meie Theorie, warum die Dinger so oft sterben
aus meiner Sicht geht der Ignitor wegen Wärmeableitung kaputt. Der verbaute IGBT hat zuwenig Kühlgehäuse, um die Wärme abzuleiten und stirbt dann den Wärmetod, denn Elektronik und Wärme gehen zusammen nicht lange gut. Bei 6.000 U/min und 45° Schließwinkel ergibt sich eine Ladezeit von 2,5 msec. Da bei Induktivitäten die Ströme sich verspäten liegen bei einer blauen Bosch Spule nach 2,5 msec nur ca. 5A Strom an. Das macht den Ignitor noch nicht warm, da der IGBT das noch kann.
Bei niedrigen Drehzahlen aber ist die Ladezeit deutlich länger. Bei 2.000 U/min ergibt sich aber eine Ladezeit von 7,5msec; somit ist der Ladestrom an der Zündspule deutlich höher (>10A) und das erzeugt im IGBT genügend Verlustleistung und Hitze. Eigentlich auch kein Problem, wenn der IGBT einen Kühlkörper hat. Die ganzen Bosch 0124 Module arbeiten ja auch genau so. Der Ignitor hat aber keine Kühlfläche und damit stirbt der IGBT den langsamen, quälenden Hitzetod. Ob man das durch Einsatz einen roten Bosch Spule bzw. Vorwiderstand in den Griff bekommt habe ich noch nicht probiert.
Genau so einen hatte ich auch mal. Aber der hatte einen Diesel und war von Ford.
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Norbert*848b
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Re: 2.0 GE Einspritzer mit Aussetzern: Ursache ?

Beitrag von Norbert*848b »

bugster_de hat geschrieben: ... liegen bei einer blauen Bosch Spule nach 2,5 msec nur ca. 5A Strom an ... Bei niedrigen Drehzahlen aber ist die Ladezeit deutlich länger. Bei 2.000 U/min ergibt sich aber eine Ladezeit von 7,5msec; somit ist der Ladestrom an der Zündspule deutlich höher (>10A)...
Da habe ich jetzt aber gewisse Verständnisschwierigkeiten. Die blaue Bosch hat einen ohmschen Widerstand von 3,1 Ohm. Im Einschaltaugenblick ist der Strom noch 0 und steigt dann nach einer "e"-Funktion an bis max. etwa 4 A (bei 12 V). Ein höherer Strom als dieser ist m.E. nach unmöglich.
... und wenn ein höherer Strom gemessen wurde, dann war wohl nicht die blaue Bosch sondern etwas anderes (aus einer Transistorzündung?) verbaut.
Freundliche Grüße aus Algermissen

Norbert
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Thomas R.
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Re: 2.0 GE Einspritzer mit Aussetzern: Ursache ?

Beitrag von Thomas R. »

T2NJ72 hat geschrieben: ….Eines konnte ich aber noch nicht heraus lesen, ist das Zündgeschirr schon komplett gewechselt oder sind noch die alten Zündkerzenstecker drauf? ….
Hallo Norbert,
neue Zündkerzenstecker sind mit neuen Zündkabel gekommen. Das war eine meiner ersten Maßnahmen, bevor ich mitbekommen habe, dass die Qualität von Reproteile meist fragwürdig ist und manchmal nicht von langer Dauer sind. Es sind Zündkabel und Stecker aus bekannten Quellen. Ich kann es nicht mehr nachvollziehen, aber es sind sehr wahrscheinlich keine NOS.
Ich setze die Zündkerzenstecker auf meine Prüfliste.

Danke und Gruß
Thomas
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bugster_de
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Re: 2.0 GE Einspritzer mit Aussetzern: Ursache ?

Beitrag von bugster_de »

dann war wohl nicht die blaue Bosch sondern etwas anderes
es war eine blaue Beru (Bosch Nachbau) bei Spannungslage 14,2 V. Innenwiderstand habe ich nicht gemessen, da ich dazu kein taugliches Messgerät habe.
Genau so einen hatte ich auch mal. Aber der hatte einen Diesel und war von Ford.
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Tanjas&Thomas_T2b
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Re: 2.0 GE Einspritzer mit Aussetzern: Ursache ?

Beitrag von Tanjas&Thomas_T2b »

bugster_de hat geschrieben: es war eine blaue Beru (Bosch Nachbau) bei Spannungslage 14,2 V. Innenwiderstand habe ich nicht gemessen, da ich dazu kein taugliches Messgerät habe.
Dann ist es auch kein Wunder, dass dir die Ignitor kaputt geht.
Das Teil das ich verbaut habe ist nur bis minimal 1,5 Ohm Zündspulen frei gegeben.
Du hast wenn der Strom auf deutlich über 10A steigt eindeutig die falsche Zündspule verbaut.

Und was hast du für ein Messgerät? Selbst das billigste Teil von Conrad hat doch einen Meßbereich von 0- 200 Ohm.
Der zeigt dir das vermutlich auch auf 0,5Ohm genau an. Und das reicht doch um eine 3 Ohm von einer 0,65 Ohm Zündspule zu unterscheiden.
Ansonsten halt R=U/I
Spannung und Strom hast du ja gemessen. Dann kann man R ja auch noch ermitteln.

Viele Grüße,
Thomas
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Thomas R.
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Re: 2.0 GE Einspritzer mit Aussetzern: Ursache ?

Beitrag von Thomas R. »

Ein kleiner Zwischenbericht:

Folgende Baustellen stehen auf meiner Prüfliste:
- Zündkerzen auf richtigen Typ prüfen
- Zündzeitpunkt korrekt einstellen
- Zündkabel auf den richtigen Ohm-Wert prüfen
- Zündkerzenstecker Sichtprüfung auf Schäden
- Kontakte Benzinpumpe reinigen und prüfen
- Doppelrelais mal "abklopfen", Kontakte und Masse prüfen
- die eine Stelle der Unterdruckleitungen richtig instand setzen
- zu guter letzt der Kontakt des Benzinpumpenschalters im LMM
Das müsste es eigentlich sein.

Ich habe heute drei Dinge prüfen können, deren Ergebnisse ich nicht bewerten kann.
- Zündkerzen
Es sind Zündkerzen von Bosch R6 "WR7CC+" Russia 417 verbaut. Die stehen nicht in der Auflistung von Thomas (Workshop US Einspritzer). Dort sind "WR 8 AC", "WR 7 DP", "WR 7 DC" und "WR 7 DC+" gelistet.
Die Frage ist jetzt natürlich, ob die verbauten Kerzen ausgetauscht werden sollten oder nicht, weil sie "besser" sind als die empfohlenen?
Ich konnte nichts finden, was mir bei der Beurteilung hilft.
Elektrodenabstand war bei allen vier Kerzen um die 0,6 mm.
So sehen alle Zündkerzen aus
So sehen alle Zündkerzen aus
- Zündkabel
Ich habe alle Zündkabel im kalten Zustand durchgemessen. 3 liegen knapp über 1 kOhm (1.025 bis 1.050 oder so), 1 liegt bei 975 Ohm.
Norbert hatte geschrieben, dass er nur im kalten Zustand messen konnte. Sollte man die Messung bei Betriebstemperatur durchführen?
Die Kabel selbst sehen auch noch gut aus; zeigen keine Risse.

- Zündkerzenstecker
Ich habe mir alle Zündkerzenstecker angesehen. Sie sind letztes Jahr zusammen mit den Zündkabeln neu gekommen. Ich kann an den Steckern keine Risse oder schwarze Brandspuren erkennen. Sehen aus wie 1 Jahr in Gebrauch. Wie sieht das denn aus, wenn die einen Defekt haben?
Sehen für mich aus wie neu
Sehen für mich aus wie neu
Eure Meinungen und Anregungen?

Gruß .......
Thomas
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Re: 2.0 GE Einspritzer mit Aussetzern: Ursache ?

Beitrag von Norbert*848b »

Hallo Thomas,
Thomas R. hat geschrieben:Es sind Zündkerzen von Bosch R6 "WR7CC+" Russia 417 verbaut.
M.E. nach können die prinzipiell nicht so verkehrt sein, schließlich spricht das Kerzenbild auch dafür. Für den GE-Motor ist laut "TM US Touristenfahrzeuge" z. B. auch Champion N 288 vorgesehen. Hangelt man sich durch Vergleichslisten, kommt man eben auch auf diese Bosch "WR7CC". Nun ist mir leider nicht bekannt, nach welchen Kriterien Thomas (Workshop US Einspritzer) die Vergleichsliste aufgestellt hat, wir werden sicherlich eine Antwort darauf zu lesen bekommen. Selbst wenn es geeignete Kerzen sind, so können auch diese eine zeitweise Macke haben und da hilft eben nur Austausch. Da man eh einen Reservesatz dabei haben sollte, spricht nichts dagegen einmal die vorhandenen auszutauschen. Ich selbst setze inzwischen auf NGK (viele andere auch) und würde "NGK B5ES" nehmen.
...warten wir aber noch einmal andere Meinungen und Erfahrungen ab.
Thomas R. hat geschrieben:Zündkabel /Zündkerzenstecker: Ich habe alle Zündkabel im kalten Zustand durchgemessen...
Alles gut so was sich um 1 kOhm bewegt und die geringfügigen Abweichungen sind allemal tolerierbar (lt.Bentley sind sogar Abweichungen bis +/- 400 Ohm zugelassen!).
Aber auch hier gilt: Um Sicher zu sein, dass keine Kurzeit-/Wärmemacken vorhanden sind, hilft nur ein Austausch (denn bei Betriebstemperatur zu messen ist schlecht möglich).

Den Verteilerfinger sowie Verteilerkappe hatten wir ja bislang nicht im Visier gehabt. Auch diese Teile bitte einmal messen und ich kann auch nur empfehlen, dafür ebenfalls eine Ersatzreserve anzulegen.

Nach all meinen Erfahrungen konnte ich bei den genannten Teilen von außen nur in den seltensten Fällen Fehler ausmachen.

PS: Hast Du auch einmal den Primärwiderstand (von Klemme 1 nach 15) der Zündspule gemessen?
Freundliche Grüße aus Algermissen

Norbert
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Thomas R.
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Re: 2.0 GE Einspritzer mit Aussetzern: Ursache ?

Beitrag von Thomas R. »

Hallo Norbert,
T2NJ72 hat geschrieben:PS: Hast Du auch einmal den Primärwiderstand (von Klemme 1 nach 15) der Zündspule gemessen?
habe ich jetzt gemacht. Ich messe bei abgezogenen Anschlusskabeln zwischen Klemme 1 und 15 einen Widerstand von 2,7 Ohm. Das müsste in Ordnung sein.

In dem Zusammenhang habe ich eine Frage: in der Pertronix-Anleitung für das kontaktlose Zündmodul steht, dass das schwarze Kabel an die "-" Klemme und das rote Kabel an die "+" Klemme der Zündspule anzuschließen ist. Ich konnte keine sicheren Infos finden, was was ist; auf der Zündspule steht ja nur "1" und "15".
Ist "15" = ""+" und "1" = "-" ?
Blöderweise habe ich mir vor dem "abrupfen" der Kabel von der Zündspule keine Notizen und kein Foto gemacht.

Verteilerfinger und Verteilerkappe sind mit dem Zündverteiler neu gekommen. Diese Teile sind auch definitiv neu, nicht gebraucht. Die Verteilerkappe lässt sich aber ohne großen Kraftaufwand verdrehen, aber nur innerhalb des "Spiels" zwischen der Haltenase (der Kappe) und der Ausnehmung im Zündverteiler. Das kommt mir komisch vor. Auf dem alten Zündverteiler sitz die Kappe fester.
Wie messe ich denn Kappe und Verteilerfinger?

Gruß ......
Thomas
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