2.0 GE Einspritzer mit Aussetzern: Ursache ?
Verfasst: 13.11.2016 21:57
Hallo,
ich habe ein andauerndes Problem mit dem Motor in meinem Bulli.
Ich habe den Bulli seit Anfang letzten Jahres und beschäftige mich seit dem mit der technischen Instandsetzung. Bis heute konnte ich der Ursache sporadischer Motoraussetzer nicht auf den Grund kommen.
Zur Historie:
Es ist ein 78-er Fensterbus, Reimport aus den USA, mit dem 2.0 Liter GE-Motor mit Einspritzanlage. Der Motor dürfte um die 238.000 km gelaufen sein und es sollte sich um den Originalmotor handeln (kein „X“ hinter der Motornummer).
Der Bulli hatte zu Anfang sehr große Probleme mit dem Motor. Ungleichmäßiger Lauf, keine gleichmäßige Leistungsentfaltung, schlechte Gasannahme.
Bei der ersten Inspektion gab es einen Ölwechsel, Ölfilter, Zündkerzen, neue Zündkabel mit Zündkerzenstecker, Benzinfilter und Luftfilter. Die Motoraussetzer waren so schlimm, dass der Bulli kaum fahrbar war. Da das Lenkradschloss nicht funktionierte und das Zündschloss klemmte, gab es ein neues gebrauchtes Lenkschloss mit Zündschloss und Zündanlassschalter.
Ab dem war das Fahrzeug mehr oder weniger fahrbar. Zwischendurch musste zwar das Getriebe 3-mal zur Reparatur, aber das ist eine andere Geschichte und hat mit den Motoraussetzern nichts zu tun.
Ich hatte zu der Zeit den Eindruck, dass die Motoraussetzer nicht nur an 1 oder 2 Zylinder auftreten, sondern dem Motor insgesamt der „Saft“ abgedreht wird. Als ob entweder das Steuergerät der Einspritzung und damit kein Benzin eingespritzt, oder die Zündanlage kurzzeitig kein Strom bekommt und nicht gezündet wird.
Traten Motoraussetzer auf, konnte ich die durch eine Änderung der Gaspedalstellung beenden, also durch Gas geben oder Gas wegnehmen.
Über die üblichen Verdächtigen wie lose Massebänder, brüchige Kabel und Kabelverbindungen habe ich im Forum viel gelesen und das was ich an Mängel und Verdachtsfälle habe feststellen können, ohne Befund geprüft oder behoben.
Mittlerweile sind folgende Bauteile zusätzlich zu den oben genannten getauscht worden:
- Zündspule (neu)
- Zündverteiler (überholt und mit kontaktlosem Zündmodul ausgestattet)
- Motorkabelbaum (neu)
Mit jedem Bauteiltausch lief der Motor besser und spätestens mit dem neuen Zündverteiler ist die Gasannahme sehr schön dosierbar, der Motorlauf ist deutlich gleichmäßiger, ruhiger und auch leiser, bei spürbar besserer Leistungsentfaltung (Dank an Thorben / Sandkastenheld für den Zündverteiler und Thomas für den neuen Motorkabelbaum).
Beim Wechsel des Zündverteilers wurde Leerlauf, Zündzeitpunkt und CO eingestellt.
Bei der anschließenden Ausfahrt auf rund 54 Kilometer hatte ich drei Motoraussetzer. Zwei waren so „klein“, dass der Beifahrer die nicht bemerkt hätte (wenn ein Beifahrer dabei gewesen wäre). Der dritte Aussetzer war so groß, dass er den Bulli deutlich „durchgeschüttelt“ hat. Bei der nächsten Ausfahrt über 50 Kilometer waren 4 oder 5 kleinere Aussetzer.
Von der Werkstatt habe ich dann erfahren, dass der Zündanlassschalter, der zusammen mit dem Lenkschloss getauscht wurde, gebraucht war. Also habe ich den gebrauchten Zündanlassschalter gegen ein Repro-Neuteil getauscht. Das brachte kurzzeitig Besserung; bei einer 85 km Fahrt waren keine Motoraussetzer aufgetreten.
Vor 2 Wochen habe ich eine 150 km Ausfahrt unternommen und da waren sie wieder: 2-3 kleine Mini- Motoraussetzer und 1-2 größere.
Zum Verständnis: die Motoraussetzer sind so selten und mittlerweile, im Gegensatz zu früher, nicht mehr „spektakulär“, so dass ich mich nicht scheue, mit dem Bulli eine Fahrt zu unternehmen. Er läuft abgesehen von den Aussetzern sehr zufriedenstellen. Aber es nervt trotzdem, denn wenn ein Aussetzer dann doch mal kommt, sieht man sich doch schon am Straßenrand stehen. Und ohne ein Perfektionist sein zu wollen, Motoraussetzer muss man nicht haben.
Bei einer Kontrolle habe ich festgestellt, dass der Zündzeitpunkt eher bei 8 bis 8,5 Grad steht, als bei 7,5 Grad. Da die Saison eigentlich zu Ende ist, habe ich das noch nicht nachgebessert. Die Zündkerzen habe ich mir auch noch nicht angesehen.
Ich bin insoweit mit meinem Latein am Ende, als dass ich nicht weis, welche Bauteile nun noch als Ursache in Frage kommen könnten. Was ich nicht verstehe, ist die Häufigkeit oder besser die Seltenheit der ungleichmäßig auftretenden Motoraussetzer. Wenn es Falschluft wäre, eine defekte Einspritzdüse oder Benzindruckregler oder so etwas, müsste das nach meinem Verständnis regelmäßiger und öfter auftreten. Wenn eines dieser Bauteile einen Fehler hätte, würde dieser Fehler das Bauteil doch immer mehr beeinträchtigen, so dass die Aussetzer immer häufiger kommen müssten.
Mittlerweile habe ich noch ein anderes Phänomen festgestellt, was mit den Aussetzern nichts zu tun haben dürfte: wenn ich auf der Landstraße mit gleichmäßiger Geschwindigkeit unterwegs bin und ein ganz wenig Gas gebe um die Geschwindigkeit zu halten, fängt das Fahrzeug ganz leicht an zu ruckeln. Wenn ich ein wenig mehr Gas gebe, hört das Ruckeln sofort auf. Das passiert nicht immer und an sich ist das Ruckeln auch nicht spektakulär. Könnte eine Drosselklappenwelle mit ein wenig „Spiel“ die Ursache sein?
Für Hinweise und Ratschläge zu beiden Phänomenen wäre ich euch dankbar.
Gruß
Thomas
ich habe ein andauerndes Problem mit dem Motor in meinem Bulli.
Ich habe den Bulli seit Anfang letzten Jahres und beschäftige mich seit dem mit der technischen Instandsetzung. Bis heute konnte ich der Ursache sporadischer Motoraussetzer nicht auf den Grund kommen.
Zur Historie:
Es ist ein 78-er Fensterbus, Reimport aus den USA, mit dem 2.0 Liter GE-Motor mit Einspritzanlage. Der Motor dürfte um die 238.000 km gelaufen sein und es sollte sich um den Originalmotor handeln (kein „X“ hinter der Motornummer).
Der Bulli hatte zu Anfang sehr große Probleme mit dem Motor. Ungleichmäßiger Lauf, keine gleichmäßige Leistungsentfaltung, schlechte Gasannahme.
Bei der ersten Inspektion gab es einen Ölwechsel, Ölfilter, Zündkerzen, neue Zündkabel mit Zündkerzenstecker, Benzinfilter und Luftfilter. Die Motoraussetzer waren so schlimm, dass der Bulli kaum fahrbar war. Da das Lenkradschloss nicht funktionierte und das Zündschloss klemmte, gab es ein neues gebrauchtes Lenkschloss mit Zündschloss und Zündanlassschalter.
Ab dem war das Fahrzeug mehr oder weniger fahrbar. Zwischendurch musste zwar das Getriebe 3-mal zur Reparatur, aber das ist eine andere Geschichte und hat mit den Motoraussetzern nichts zu tun.
Ich hatte zu der Zeit den Eindruck, dass die Motoraussetzer nicht nur an 1 oder 2 Zylinder auftreten, sondern dem Motor insgesamt der „Saft“ abgedreht wird. Als ob entweder das Steuergerät der Einspritzung und damit kein Benzin eingespritzt, oder die Zündanlage kurzzeitig kein Strom bekommt und nicht gezündet wird.
Traten Motoraussetzer auf, konnte ich die durch eine Änderung der Gaspedalstellung beenden, also durch Gas geben oder Gas wegnehmen.
Über die üblichen Verdächtigen wie lose Massebänder, brüchige Kabel und Kabelverbindungen habe ich im Forum viel gelesen und das was ich an Mängel und Verdachtsfälle habe feststellen können, ohne Befund geprüft oder behoben.
Mittlerweile sind folgende Bauteile zusätzlich zu den oben genannten getauscht worden:
- Zündspule (neu)
- Zündverteiler (überholt und mit kontaktlosem Zündmodul ausgestattet)
- Motorkabelbaum (neu)
Mit jedem Bauteiltausch lief der Motor besser und spätestens mit dem neuen Zündverteiler ist die Gasannahme sehr schön dosierbar, der Motorlauf ist deutlich gleichmäßiger, ruhiger und auch leiser, bei spürbar besserer Leistungsentfaltung (Dank an Thorben / Sandkastenheld für den Zündverteiler und Thomas für den neuen Motorkabelbaum).
Beim Wechsel des Zündverteilers wurde Leerlauf, Zündzeitpunkt und CO eingestellt.
Bei der anschließenden Ausfahrt auf rund 54 Kilometer hatte ich drei Motoraussetzer. Zwei waren so „klein“, dass der Beifahrer die nicht bemerkt hätte (wenn ein Beifahrer dabei gewesen wäre). Der dritte Aussetzer war so groß, dass er den Bulli deutlich „durchgeschüttelt“ hat. Bei der nächsten Ausfahrt über 50 Kilometer waren 4 oder 5 kleinere Aussetzer.
Von der Werkstatt habe ich dann erfahren, dass der Zündanlassschalter, der zusammen mit dem Lenkschloss getauscht wurde, gebraucht war. Also habe ich den gebrauchten Zündanlassschalter gegen ein Repro-Neuteil getauscht. Das brachte kurzzeitig Besserung; bei einer 85 km Fahrt waren keine Motoraussetzer aufgetreten.
Vor 2 Wochen habe ich eine 150 km Ausfahrt unternommen und da waren sie wieder: 2-3 kleine Mini- Motoraussetzer und 1-2 größere.
Zum Verständnis: die Motoraussetzer sind so selten und mittlerweile, im Gegensatz zu früher, nicht mehr „spektakulär“, so dass ich mich nicht scheue, mit dem Bulli eine Fahrt zu unternehmen. Er läuft abgesehen von den Aussetzern sehr zufriedenstellen. Aber es nervt trotzdem, denn wenn ein Aussetzer dann doch mal kommt, sieht man sich doch schon am Straßenrand stehen. Und ohne ein Perfektionist sein zu wollen, Motoraussetzer muss man nicht haben.
Bei einer Kontrolle habe ich festgestellt, dass der Zündzeitpunkt eher bei 8 bis 8,5 Grad steht, als bei 7,5 Grad. Da die Saison eigentlich zu Ende ist, habe ich das noch nicht nachgebessert. Die Zündkerzen habe ich mir auch noch nicht angesehen.
Ich bin insoweit mit meinem Latein am Ende, als dass ich nicht weis, welche Bauteile nun noch als Ursache in Frage kommen könnten. Was ich nicht verstehe, ist die Häufigkeit oder besser die Seltenheit der ungleichmäßig auftretenden Motoraussetzer. Wenn es Falschluft wäre, eine defekte Einspritzdüse oder Benzindruckregler oder so etwas, müsste das nach meinem Verständnis regelmäßiger und öfter auftreten. Wenn eines dieser Bauteile einen Fehler hätte, würde dieser Fehler das Bauteil doch immer mehr beeinträchtigen, so dass die Aussetzer immer häufiger kommen müssten.
Mittlerweile habe ich noch ein anderes Phänomen festgestellt, was mit den Aussetzern nichts zu tun haben dürfte: wenn ich auf der Landstraße mit gleichmäßiger Geschwindigkeit unterwegs bin und ein ganz wenig Gas gebe um die Geschwindigkeit zu halten, fängt das Fahrzeug ganz leicht an zu ruckeln. Wenn ich ein wenig mehr Gas gebe, hört das Ruckeln sofort auf. Das passiert nicht immer und an sich ist das Ruckeln auch nicht spektakulär. Könnte eine Drosselklappenwelle mit ein wenig „Spiel“ die Ursache sein?
Für Hinweise und Ratschläge zu beiden Phänomenen wäre ich euch dankbar.
Gruß
Thomas