Benzintank spülen, womit?

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boggsermodoa
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Benzintank spülen, womit?

Beitrag von boggsermodoa »

Moin Loidle,

mein Bulli wird z.Zt. aus einem BMW-Motorradtank gefüttert, der auf den Motorraum gestrapst ist. Im originalen Tank hat sich nach jahrelanger Standzeit irgendeine Plörre mit der Konsistenz von Baumharz abgesetzt, welche den Ablauf verstopft, den Schlauch verstopft und die Benzinpumpe verklebt. Und nachdem man das alles entstopft und entklebt und die Schläuche gewechselt hat, ist zwei Tage später wieder alles beim alten, also verklebt und verstopft. Wie bekomme ich nun diese Plörre aus dem Tank? Die müßte erst mal verflüssigt, also wohl chemisch gelöst werden - und dazu müßte man erst mal wissen, was das überhaupt ist. Wissentlich und willentlich habe ich die Schleuder nie mit E10 betankt, zumindest im Inland - und die letzten Tankfüllungen vor Stilllegung waren gewiß im Inland.
Hammwer hier Alchemisten oder Druiden an Bord, die Rat wissen und mich zum Mistelnschneiden losschicken?
:confused:

Gruß,

Clemens
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Norbert*848b
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Re: Benzintank spülen, womit?

Beitrag von Norbert*848b »

Hallo Clemens,
boggsermodoa hat geschrieben:Im originalen Tank hat sich nach jahrelanger Standzeit irgendeine Plörre mit der Konsistenz von Baumharz abgesetzt...
Die letzte große Tankreinigungsprozedur hatten wir ja neulich erst hier:
viewtopic.php?f=7&t=18823&hilit=Tank+reinigen&start=15
Da war allerdings das "Baumharz" so nicht mehr vorgekommen und hatte sich vielmehr schon als feste, ausgehärtete Substanz dargestellt. Um es voranzustellen, mit klebriger Masse habe ich auch noch keine Erfahrungen sammeln können (leider auch nur mit der festen), bin auch weder Chemiker noch Alchemist. Wenn ich jetzt an Deiner Stelle wäre, würde ich versuchen, dem mit Aceton zu Leibe zu rücken. Ersatzweise sollte auch der Universalverdünner "Lösin 100" von Kluthe helfen können. (Im Gegensatz zu anderen "normalen" Universalverdünnern ist der weitaus aggressiver.)
Auch habe ich mir von anderen, nämlich Motorradfahrern berichten lassen, dass man ganz gut mit einem Motorradreiniger wie z.B. "S100" gute Erfolge erzielen konnte.
Möglicherweise ist auch zu versuchen, mit diversen Waschgängen und unterschiedlichen Mitteln (wie o.a., Zitronensäure, Chlorreiniger sowie "mechanisch") schrittweise Erfolge zu erzielen.
Diesen Beitrag finde ich auch überlegenswert, wobei ich nach einer Säurebehandlung eine Neutralisation mittels Soda (Natriumcarbonat) praktiziert hatte.
http://www.zweitaktfreunde.org/datensam ... nigung.pdf
Gutes Gelingen!
PS: Dir braucht man wohl keine Sicherheitshinweise mehr in Bezug auf den Umgang mit Lösemitteln sowie Säuren geben. :wink:
... warten wir einmal ab, ob sich noch wirkliche Alchemisten zu Worte melden. 8)
Freundliche Grüße aus Algermissen

Norbert
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Polle
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Re: Benzintank spülen, womit?

Beitrag von Polle »

Uh.
Schön, mal wieder was von Clemens zu lesen.

Ich hänge mich da mal fragend mit ran. Ich hab das gleiche Problem mit meinem Duo. Nur das ich witzigerweise den Mopedtank provisorisch durch nen Trabitank ersetzt habe.

Ne Lösung mit der Siffe hab ich allerdings auch noch nicht gefunden. verdünnen hats jedenfalls nicht gebracht.
Allerdings war da auch kein reiner Sprit, sondern 1:50 Gemisch drin.

Auf Lösung hoffend
Polle
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Theo
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Re: Benzintank spülen, womit?

Beitrag von Theo »

moin
wenn ich einen total verbapten motor in die scheune bekomme wo sich das ausgetretene öl schon so wie bitumen anfühlt gebe ich das immer zu einem befreundeten motorenbauer ...die haben so ein fässchen mit einer lösung drinn und lassen meine motoren immer übers wochenende drinn liegen!....das resultat ist fast immer ein super sauberer,fettfreier motor.....vielleicht kennst du ja auch solch einen betrieb ......nach dem reinigen noch einmal mit warmen wasser abwaschen und dann schauen was noch gemacht werden muss.
Gruss
theo
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Rüdiger*289
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Re: Benzintank spülen, womit?

Beitrag von Rüdiger*289 »

Hallo Clemens,

ich hatte mir für meinen Tank damals etwas vom www.korrosionsschutzdepot.de kommen lassen. Allerdings war der Tank draussen und auch nicht sehr verschmockt. Die haben da so ein Päckchen.
Das wurde der Tank erst chemisch entfettet, dauert ein bisschen, dann chemisch entrostet und zum Schluß E 10 sicher versiegelt. Vielleicht hilft Dir das ja.

Toi Toi Toi
Viele Grüße von Rüdiger*289
T2b Pritsche von 1979 http://forum.bulli.org/viewtopic.php?f=16&t=7165
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Tanjas&Thomas_T2b
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Re: Benzintank spülen, womit?

Beitrag von Tanjas&Thomas_T2b »

Hi Clemens,

kannst du eine Probe aus dem Tank entnehmen?
Dann würde ich mit verschiedenen Mitteln probieren, wie sich das wieder verflüssigen lässt.

Vom Grundsatz her sagt man ja immer ähnliches mit ähnlichem lösen.
Ich würde also mal mit Benzin versuchen das ganze zu verflüssigen.
Wenn das funktioniert ist gut und wenn nicht dann mit anderen Chemikalien probieren:
Diesel, Bremsenreiniger, Aceton, Natriumhydroxid (NaOH) oder in die andere Richtung mit Schwefelsäure.

Viele Grüße,
Thomas
Im Angebot: Drehzahlmesser, US-Motor-Kabelbaum 10101000
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MichaB
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Re: Benzintank spülen, womit?

Beitrag von MichaB »

Hallo
Off Topic.
Meine Antwort ist sicher unsportlich.

Aber lohnt sich der Aufwand mit den unterschiedlichsten Chemikalien und Säuren überhaupt ?
Ne Menge Schweinerei wobei ein neuer Tank gerade mal 230 € kostet.
Was kosten die, imho nicht so sonderlich umweltfreundlichen, Reinigungs- und Versiegelungsmaterialien ?

Ich würde derzeit zum neuen Tank tendieren.
Wie es da mit der Qualität aussieht weis ich aber nicht, da mich das Problem noch nicht erreicht hat.

#micha#
Zuletzt geändert von MichaB am 19.11.2016 18:53, insgesamt 1-mal geändert.
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Polle
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Re: Benzintank spülen, womit?

Beitrag von Polle »

Wäre in Clemens Fall sicherlich das einfachste.
Meinen Tank gibt es nicht mehr.
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MichaB
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Re: Benzintank spülen, womit?

Beitrag von MichaB »

Hallo Polle bist Du sicher?

https://www.werk34.de/product_info.php/ ... 07-71.html

#micha#
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boggsermodoa
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Re: Benzintank spülen, womit?

Beitrag von boggsermodoa »

MichaB hat geschrieben:Ich würde derzeit zum neuen Tank tendieren.
:gut:
Keine dumme Idee! Bei mir isses mittlerweile jedoch so 'ne Art Reflex, jedes Originalteil zu horten, zu hegen, zu erhalten und nur in äußerster Not durch irgendwelchen Reprokram zu ersetzen. Bei 'nem Tank aus Stahlblech sollte dabei aber nicht allzu viel schiefgehen.
Tanjas&Thomas_T2b hat geschrieben: Vom Grundsatz her sagt man ja immer ähnliches mit ähnlichem lösen.
Ich würde also mal mit Benzin versuchen das ganze zu verflüssigen.
Im Moment liegen 10l frischer Sprit darüber und - jetzt wo du's sagst - ja, wahrscheinlich hat sich die Pampe dadurch bereits etwas angelöst, was zu dieser neuerlichen Verstopfung geführt hat.
Ich habe schon viel an altem Kram rumgeschraubt, aber sowas ist mir bislang noch nicht untergekommen. Zweitaktgemisch verwandelt sich über die Jahre zu einer übel stinkenden Plörre, aber mit reinem Benzin hatte ich bislang noch nie Schwierigkeiten. Da verdunsteten in der Vergangenheit irgendwelche leichtflüchtigen Bestandteile, weswegen sich der Geruch änderte und es irgendwann auch nicht mehr zu zünden war, aber das hier, das ist wie Kiefernharz, so zähflüssig und klebrig, stinkt nur viel penetranter. Damit könnte man kiloweise Spax im Tank festkleben, aber keinesfalls bekäme man es damit raus. :roll:
Eigentlich sollte ich mal Shell anschreiben ...
Danke für dein Angebot! Ich denke, ich lasse die Karre jetzt einfach mal ein paar Wochen so stehen und gucke, was dann aus dem Tank rausfließt. Dann sehen wir weiter.

Gruß,

Clemens
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