Seite 1 von 4

Schwungrad, Axialspiel und Co.

Verfasst: 04.02.2017 20:24
von Bulli
Hallo zusammen, ich brauche mal wieder eure Hilfe.
Mein eigentliches Vorhaben ist es gewesen, meinen Austauschmotor mit einem neuen SR + Kupplung auszurüsten. Also, Axialspiel nach Anleitung eingestellt, alles super, Dichtringe rein, Schwungrad montiert, festgezogen, Kupplung ran, Kralle ab und siehe da.. der Motor lässt sich nur sehr schwer drehen obwohl das Axialspiel vorhanden ist (lässt sich auch schwerer hin und her bewegen)..mmm. Nachgedacht etwas gemessen und mit der SR am alten Motor vergleichen. Ich denke das Problem liegt dadran, dass der Abstand zwischen der Anlagefläche und der hinteren Planfläche 1 mm kleiner und der Übergangsradius auch deutlich größer ist, so dass das SR auf die vordere Kante des RWDR drückt und diesen verspannt.. son Scheiß, der ganze Samstag hin..
Jetzt habe ich mich entschlossen das SR + Kupplung vom alten Motor an den Austauschmotor zu montieren.. und nu bekomme ich das Spiel nicht klein genug.. ich könnt :wall: jetzt die Fragen:
1. kennt jemand eine Quelle für Scheiben die dicker als 0,38mm sind?
2. könnte ich auch 4 Scheiben verbauen?

Danke schon mal vorab
Karsten

Re: Schwungrad, Axialspiel und Co.

Verfasst: 04.02.2017 23:00
von Matthias S.
Mehr als drei sind nicht erlaubt und dicker als 0,38 ist mir nicht bekannt. Irgendwie liest sich deine Beschreibung gar nicht gut. Es handelt sich doch um den ex Automatikmotor? Kannst Du -nur mal sicherheitshalber- die Mitnehmerplatte des Wandler mit den ursprünglichen Scheiben wieder Anschrauben und dann das Axialspiel messen, damit du dann weißt dass noch alles mit dem Hauptlager in Ordnung ist.
Grüße, Matthias

Re: Schwungrad, Axialspiel und Co.

Verfasst: 04.02.2017 23:53
von Norbert*848b
... den Ausführungen meines Vorredners ist nichts hinzuzufügen. Die Begründung mit den "nur 3 Scheiben" ist hier irgendwo im Forum tief vergraben. :(
Ich darf "sham" zitieren, der das kurz und bündig einmal formuliert hat:
Die 1. Scheibe nimmt die Kräfte Hauptlagerseitig auf, die 3. die Kräfte Schwungradseitig und die mittlere neutralisiert.... Mit ganz einfachen Worten kurz und bündig.

... bei mehr sowie weniger funktioniert das eben nicht, was viele "Berufsoptimisten" dann sehr schnell feststellen mussten, die das besser wissen wollten...
Wenn man mit 3 x 0,38 nicht mehr auskommt, so ist erfahrungsgemäß irgend etwas faul.
Meine Frage wäre jetzt auch gewesen, in welchem Zustand (KW-Axialspiel) Du den Motor denn übernommen hast. Das sollte eigentlich zur Bestandsaufnahme gehört haben. :(
...und wenn die Distanzscheiben draußen sind, solltest Du einen Blick auf das 1. Hauptlager werfen. Nur dieses ist als Bundlager ausgeführt und das darf sich auch nicht im Gehäuse bewegen wenn man die KW axial verschiebt.
Bulli hat geschrieben:Ich denke das Problem liegt dadran, dass der Abstand zwischen der Anlagefläche und der hinteren Planfläche 1 mm kleiner...
Oh mein Gott, das ist ja eine Menge Holz ... und das soll das richtige Schwungrad für den Motor gewesen sein? :shock:
Bei der (Automatik-) Mitnehmerscheibe sollte dieses Maß der Anlageflächen eigentlich als Referenz gedient haben.
Na gut, wer es nachher nicht weiß ...

Re: Schwungrad, Axialspiel und Co.

Verfasst: 05.02.2017 10:57
von Bulli
Das vordere Lager lässt sich 0.15mm bewegen :cry: was auch erklärt warum Theorie und Praxis nicht passen und das Spiel am Ende immer ca 0.15mm grösser ist als es rein mathematsich sein dürfte . Das wars dann wohl mit Ersatzmotor fertig machen. Ein neuer Plan muss her um die Bullisaison nicht in Gefahr zu bringen..das wäre für mich der Supergau.
Bitte Bitte sagt mir, das es nicht schlimm ist wenn sich das Lager bewegen lässt :(

Re: Schwungrad, Axialspiel und Co.

Verfasst: 05.02.2017 11:16
von Tanjas&Thomas_T2b
Bulli hat geschrieben:Bitte Bitte sagt mir, das es nicht schlimm ist wenn sich das Lager bewegen lässt :(
Das werde ich dir leider nicht sagen.
Alle Lager sind über Passstifte gesichert und das am Schwungrad ist ein Bundlager.
Lagergasse.JPG
Bundlager.JPG
Die Lager müssen alle saugend eingesetzt werden können. Die bewegen sich dann nicht mehr.
Wenn nicht, dann ist etwas nicht richtig.
Das klingt, als wäre dein Bundlager zu groß. (Schlimmstenfalls ist dein Block an der Stelle ausgeschlagen, aber das glaube ich eher nicht.)
Ich hoffe eher auf Repro Schrott. Was für Lager hast du denn?

Viele Grüße,
Thomas

Re: Schwungrad, Axialspiel und Co.

Verfasst: 05.02.2017 11:48
von Bulli
Was für Lager verbaut sind kann ich nicht sage. Habe mir den Motor als "Ersatzmtor"gekauft. Wieviel mm darf sich denn die KW axial bewegen lassen, wenn das SR noch nicht drann ist?

Re: Schwungrad, Axialspiel und Co.

Verfasst: 05.02.2017 11:50
von Norbert*848b
Hallo Karsten,
nach Thomas Meinung braucht es eigentlich keine 2. mehr. Da gibt es an den Tatsachen nichts mehr zu rütteln. :(
Ich darf Dir mein Mitgefühl aussprechen. :cry:
Was an / mit dem Bundlager passiert ist, lässt sich nur herausbekommen wenn der Motor gespalten wird. Dass ein zu großes Bundlager verbaut wurde halte ich für unwahrscheinlich. Entweder ist das verschlissen, oder es hat sich im Gehäuse eingearbeitet. In wieweit der Passstift mit vernudelt ist, lässt sich m.E. nach auch nur im zerlegten Zustand beurteilen. :evil:

Nun kommen sportliche Zeiten auf Dich zu und nur mit einem gestandenen Motorbauer ist da noch etwas zu retten. Ansonsten klotzen und versuchen einen sogenannten "Longblock" (Rumpfmotor) aufzutreiben. Leider kenne ich nur einen Motorbauer, nämlich "Orratech", in meiner Gegend, den ich auch schon Hubertus empfohlen hatte.
Orra ist zwar immer voll ausgebucht, nimmt sich aber für "Selbstbauer" zwischendurch Zeit, wie auch im Falle des genannten Forumskollegen.
Viel Erfolg!

Re: Schwungrad, Axialspiel und Co.

Verfasst: 05.02.2017 11:52
von bullide
Ich hatte das gleiche Problem mit dem Hauptlager.

Es gibt "Distanzringe" in verschiedenen Stärken.
Der passende Ring wird dann zw. dem Bund des Hauptlagers und dem Lagerbock eingesetzt.
Evtl. gibt's sogar direkt Lager mit passenden Ringen. Ich habe meine Lager bei Ahnendorp gekauft bzw. Habe ich dort meinen Motor spindeln und danach alles ausmessen lassen) Diese prozedur würde ich dir auch empfehlen. Da deine Kurbelwelle axial recht viel Spiel hatte, müssten theoretisch auch die Sitze der Passstifte in den Hauptlagerbohren ausgenudelt sein. Bitte nochmal überprüfen. (Sonst hast du nicht lange Freude an deinen überholten Motor)

Anbei noch ein Bild meiner Kurbelwelle vor dem Einbau. Man kann diesen Distanzring leider nur schlecht sehen.

Ein weiteres Bild habe ich mal noch angehängt, damit du siehst, wie bei mir der Sitz der Passstifte aussah.

Re: Schwungrad, Axialspiel und Co.

Verfasst: 05.02.2017 11:58
von bullide
Norbert war schneller...

Kleine Ergänzung:
Als Motorenbauer kann ich Ahnendorp empfehlen. Machen klasse Arbeit und haben einen sehr guten Kundenservice.

Re: Schwungrad, Axialspiel und Co.

Verfasst: 05.02.2017 12:04
von Norbert*848b
Nachtrag:
bullide hat geschrieben:Es gibt "Distanzringe" in verschiedenen Stärken.
Ja, da haben die Motorbauer sich etwas einfallen lassen, ggf. wird das Gehäuse nachgearbeitet und ein Lager mit (Bund-) Untermaß eingesetzt.
...Und bei Passstiften haben die auch Tricks auf Lager. Bohrung im Gehäuse größer und dann einen "abgesetzten" Stift einsetzen.
Bulli hat geschrieben:Wieviel mm darf sich denn die KW axial bewegen lassen, wenn das SR noch nicht dran ist?
Nee, so geht das nicht. SR muss schon aufgesetzt werden (aber ohne Distanzscheiben natürlich!). Spiel dann so etwa um 1 mm, eher etwas weniger (Orientierung an den zur Verfügung stehenden Distanzscheiben, 3 x 0,38 mm).
1,15 mm wäre also bereits das absolute Endmaß.