Ventilspiel plötzlich viel zu gross

[mitdembulliumdiewelt]

Hallo zusammen

Nachdem wir kürzlich die Ventilführung wechseln mussten hat sich leider ein neues Problem eingeschlichen.

Während der Fahrt bemerkten wir plötzlich einen Leistungseinbruch und ein lautes Geräusch. Bei der Kontrolle des Ventilspiels war das Spiel beim Einlass des 3. Zylinders massiv zu gross.
Ich musste auch alle anderen etwas nachstellen, aber im normalen Rahmen. Bei diesem waren es mindestens 4mm und die Einstellschraube war nicht locker!
Der Motor läuft jetzt wieder aber es lässt mir keine Ruhe. Ich habe im Forum nichts über ein plötzliches, viel zu grosses Ventilspiel gefunden.

Weiss jemand woran das liegen könnte, das einzige was ich darüber gefunden habe ist in Zusammenhang mit Hydro-Stösseln und die dürften bei uns eigentlich nicht drin sein, es handelt sich um den 2 Liter CJ Motor CJ038022.

Liebe Grüsse aus Kanada

[Norbert*848b]

Hallo Markus,
für mich hört sich Dein Problem so an, als wenn sich der Ventilsitzring in seiner Bohrung gelöst hat und in Richtung Brennraum gewandert ist. Hat sich dann irgendwie verklemmt, vielleicht durch Kolbenberührung. Nicht ich, sondern ein Arbeitskollege hat diese leidvolle Erfahrung machen müssen.
... warten wir noch andere Meinungen / Erfahrungen ab.
PS: Um der Sache genau auf den Grund zu gehen, müsste der Kopf leider wieder ab.

[mitdembulliumdiewelt]

Hallo Norbert

Vielen Dank für deinen Tipp, stimmt das könnte natürlich passiert sein.

Nur wenn ich Nummer 3 auf den oberen Totpunkt stelle und beide Ventile komplett geschlossen sind "stehen" die Federn genau gleich weit raus. Also denke ich das Ventil schliesst korrekt, bzw. das es keine Probleme mit dem Ventilsitzring gibt. Deshalb habe ich eher das andere Ende im Verdacht. Aber was könnte dazu führen dass der Stössel plötzlich weiter "drinnen" steckt?

Ich mache Heute nochmal eine Testfahrt und prüfe das Spiel anschliessend nochmal.
Mit Kopf weg habe ich nicht so ein Problem nur mit Motor raus und wieder rein

Gruss Markus

[Sgt. Pepper]

Moin,

wie Norbert schon geschrieben hat ist, dieses Verhalten ziemlich verdächtig was den Ventilsitzring angeht.
Der kann schon mal in einer anderen Position hängen bleiben und dann wieder in seinem Sitz springen.

Ich würde an deiner Stelle mal die Kipphebelwelle des betroffenen Zylinders abbauen und mir die Stößelstange ansehen. Gut möglich das das Ventil kurz auf den Kolben aufgesetzt hat und nun die Stange verbogen ist.
Wie weit die einzelnen Ventile raus stehen, kannst du auch nur ohne Kipphebelwelle korrekt feststellen.

Grüße,
Stephan

[GoldenerOktober *001]

Und dann schau Dir auch gleich die Auflagefläche der Einstellschraube auf dem Ventilschaft an - die machen auch immer wieder Probleme. Aber hier gibt es gehärtete Hütchen, um ein eingelaufenes Ventil weiter verwenden zu können.
Gruß Torsten

[GoldenerOktober *001]

Ähm, es gab auch schon in der Führung klemmende Ventile. Da wird das Ventil vom Kolben "zurückgeschoben" (wobei das ein Kosewort für den Vorgang sein dürfte), aber halt dann nicht bis auf seinen Sitz. Spiel dann: ungefähr 4 mm.
Wie ist denn jetzt Dein Spiel nach dem Nachstellen? Und der Leerlauf?
Ich würde mal den Deckel runtermachen und unter Beobachtung drehen. Da läßt sich am Besten herausfinden, wo so ein Spiel herkommt. Großes Augenmerk dabei auf den Überschneidungsvorgang! Wenn beispielsweise eine "fertige" Nockenwelle stetig Deinen Stößel "abfräst", wird das Spiel wieder wachsen. Kontrolle Kipphebelstellung auf dem Nockenwellengrundkreis E/A in etwa parallel?
Ich hatte auch schon mal eine "durchgerutschte" Einstellschraube: Gewinde im Kipphebel durch "Überkonterung" völlig Glatze.
Mit den Besten Wünschen,
Gruß Torsten

[Sgt. Pepper]

Guter Punkt mit der Nockenwelle. Meine sah beim Zerlegen so aus:



Wegen Hydrostößel nix von mitbekommen.

Grüße,
Stephan

[ulme*326]

Ähm, es gab auch schon in der Führung klemmende Ventile. …...
Gruß Torsten

Sehe ich auch so - nach Fremdkörperkontakt oder Überdrehzahl mit Kolbenanstoss kann ein Ventil auch mal nach reinem Schlag auf den Tellerrand krumm werden und in der Führung klemmen. Oder die neu verbaute Ventilführung ist falsch bemessen/toleriert……..

[mitdembulliumdiewelt]

Hallo zusammen

Vielen Dank für die vielen Tipps!!
Ich lag gerade unter dem Bus und es sieht folgendermassen aus:

Das Spiel ist bereits nach meiner kurzen Testfahrt wieder etwas gewachsen. ca. 1/2mm

Hier kann man sehen, dass ich die Linke Einstellschraube schon relativ weit nachstellen musste

Die Flächen der Einstellschrauben sehen nicht so toll aus aber daran liegt es wohl nicht.

Die Ventile sind beide komplett geschlossen und stehen genau gleich weit raus

[mitdembulliumdiewelt]

....
Aber die Stösselstangen schauen eindeutig nicht gleich weit raus, daran scheint es also zu liegen.
Der entsprechende Zylinder ist im OT und die Stangen sind komplpett bis zum Anschlag in den Stössel geschoben.
Die Stangen sind nicht verbogen und genau gleich lang.

Nur woran kann das liegen. Es muss fast die Nockenwelle sein wie Torsten vermutet hat.
Aber würde dann das Spiel am anderen Ende, bzw. am Ersten Zylinder nicht auch wachsen?
Dort ist alles prima, das Spiel stimmt haargenau.

Kann es auch sein dass ein Teil des Stössels abgebrochen ist oder die Nockenwelle den Stössel frisst?

Vielen Dank und liebe Grüsse