Hi Ralf,
PC-Doc hat geschrieben: ↑04.05.2017 19:47
könnte man auch den Tankgeber kontrollieren.
Hab die Liste ergänzt und mir sind auch noch Sachen eingefallen, ... hat ja nun fast schon Workshopcharakter.
Checkliste verknüpfte Arbeiten bei Motorausbau
Statement: Erfahrungen beim Typ 1 Motor, kein Anspruch auf Vollständigkeit
Tank:
außen / innen auf Rost bzw. sonstige Ansätze / Ablagerungen kontrollieren und falls vorhanden, auch das Sieb im Ablauf reinigen / auswechseln, Spritleitungen (bis Vergaser) erneuern. „Schläuche gemäß DIN73379-3E (11/97)“ einsetzen!
Spritfilter kommentarlos neu nehmen (Einbaulage direkt unter dem Tank).
Tankentlüftungsleitung Tankeinfüllstutzen Tankgeberdichtung überprüfen, ggf. kommentarlos neu.
(Ggf. Drucktest durchführen, geht so wohl aber erst nur ab T2ab: Tankdeckel auflegen. Anschluss vom Luftfilter abnehmen und dort etwa max. 30mbar Druck drauf geben. Druckabfall nach 15 Min. beobachten. Aber Vorsicht! Diese Prüfung ist nur bei entsprechendem Testequipment und größter Sorgfalt gefahrlos möglich. Auch ist es sehr empfehlenswert, nur mit einer Handluftpumpe (Fahrradluftpumpe) zu arbeiten, weil man nur damit wirklich gezielt dosiert arbeiten kann!)
Tankgeber kontrollieren. Mit dem Ohmmesser nachmessen ob keine Aussetzer vorhanden sind. Beim Hebelgeber gibt es da wohl wenig Möglichkeit inneren Kontaktproblemen zu begegnen, während beim Tauchrohrgeber nach Abbau des Rohres die Drähte sowie Schleifkontakte freiliegen und ein Säubern sowie Nachjustieren der Schleifkontakte möglich ist.
Absolute Vorsicht ist geboten (Schrottungsgefahr!), da die Stärke des Widerstandsdrahtes nur 0,08 mm beträgt!
Zumindest sollten aber die äußeren Anschlusskontakte und Stecker gereinigt und leicht mit Polfett (oder Silikonfett) bestrichen werden. Dabei dann auch das Massekabel begutachten und ebenso auf sichere Kontaktgabe auf beiden Seiten (Fahrzeugmasse / Geberanschluss) achten.
Falls noch nicht vorhanden, über eine Revisionsöffnung für den Tankgeber befinden.
Motor:
Noch bei eingebautem Motor zunächst die Kompression testen (vorher aber noch Ventile einstellen). Ist die Verschleißgrenze erreicht, steht ohnehin eine Reparatur / Revision an.
Motor ausgebaut:
Axialspiel der Kurbelwelle nachmessen. Ist die Verschleißgrenze erreicht, sollte wohl eine Motorrevision fällig sein (dann ist etwas am Bundlager bzw. Motorgehäuse schadhaft).
Den Simmerring zur Schwungscheibe sowie den O-Ring (Abdichtung Schwungscheibe / Kurbelwelle) sollte man ohnehin kommentarlos erneuern.
Kupplung (Druckplatte, Kupplungsscheibe, Ausrücklager) prüfen (Verschleißgrenze, Rückstand der Nieten?) und ggf. neu nehmen. Bei Wiederverwendung der Altteile vor Zerlegen die Einbaulage Druckplatte / Schwungscheibe kennzeichnen.
Reibfläche der Schwungscheibe in Augenschein nehmen (Risse oder Riefen?). Zähne auf der Schwungscheibe noch alle in Ordnung? Ggf. kleine Grate entfernen, „Anschrägungen“ (für das Einspuren des Anlasserritzels) an den Zähnen Bedarfsweise (mit Dremel) nacharbeiten.
Nadellager (Pilotlager) noch in Ordnung? Beim Typ 1 Motor bietet sich an, eine komplett neue Hohlschraube und auch die darunter befindliche Wellscheibe neu zu nehmen.
Die Lagerungen der Lüftungsklappen im Gebläsegehäuse sollten ebenfalls auf Leichtgängigkeit geprüft sowie geölt sein.
Lichtmaschine Lager / Kohlen prüfen (Lager auf Geräusche bei angehobenen Kohlen und per Hand drehen. Kollektor (da wo die Kohlen drauf laufen) Sichtprüfung auf Verschleiß.
Getriebe:
Ein Prüfen / Nachfetten der Ausrückwelle incl. Lagerbuchse / Lagerhülse für die Kupplung erscheint sinnvoll.
Die Buchse für den Anlasser kann man bei der Gelegenheit auch in Augenschein nehmen und ggf. erneuern, fetten nicht vergessen.
Simmerringe für die Antriebswellen (Achsantrieb) noch in Ordnung?
Schaltstangenkupplung noch in Ordnung?
Simmerring der Eingangswelle (Antriebswelle hinten, also der Triebling i.d. Kupplungsglocke) noch intakt?
Eingangswelle vor Zusammenbau leicht (sparsam!) mit MOS2 fetten, damit sich die Kupplungsscheibe gut darauf bewegen kann.
Abdichtung / Lagerung des Innenschalthebels noch ok.?
Falls nicht, dann Getriebe ausbauen, Schaltgehäuse abnehmen und defekte Teile ersetzen. Beim 091er Getriebe auch nicht vergessen das Kugelgelenk zu überprüfen. Das ist das Teil wo der Innenschalthebel hineingreift (bei größerer Laufleistung verschleißt dies gern)
Oben im Schaltgehäuse befindet sich eine Entlüftungsbohrung fürs gesamte Getriebe. Diese Bohrung auch auf freien Durchlass kontrollieren, denn bei Verstopfung kann keiner der aufgeführten Simmerringe wirklich dicht halten und der Schwächste gibt zuerst nach!
Schaltstange hinten überholungsbedürftig? (Die kann man jetzt gut bei entferntem Getriebe nach hinten heraus nehmen
Ggf. „Reparatursatz Schalthebel T2 68-79“ bereithalten
oder eben Lagerbuchsen, Dichtstulpen einzeln erwerben
Karosserie:
Die Bereiche die sonst nicht oder nur schwer zugänglich sind, auf Korrosionsschäden prüfen.
Roststellen behandeln, Fugen ggf. mit Owatrolöl (Spray bzw. aus der Dose und Pinsel) behanden.
Sonst schwer zugängliche Seilzüge und Rohre (insbesondere für Heizung) kontrollieren und auch einige Tropfen Öl spendieren bzw. fetten.