Nockenwellenfrage 2,0l Typ1

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Randy02
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Nockenwellenfrage 2,0l Typ1

Beitrag von Randy02 »

Hallo,

eine Frage an alle mit größerem Hubraum im Typ1 und Serienvergaser:

Welche Nockenwelle habt Ihr in den Motoren verbaut und warum?
Mein Plan ist es den Westy, der mit einem 1500er H-Motor versehen ist etwas alltags- und urlaubstauglicher zu machen.
Es soll ein 2l mit 78erKW und 90,5erKUZ mit Einkanalköpfen und Serienvergaser werden. (Habe ein Original-Geweih, ein Doppelkanal-Geweih mit Alu-Einkanalendstücken oder ein Tunig-Geweih liegen und schaue was sich ab besten einpassen lässt für den Motor).
Bei der Nockenwelle kämen, wenn ich das so richtig verstanden habe folgende in Frage:

1. Engle W100 (bekannt, überall zu bekommen, universell, spezielle Stößel notwendig, lauter Ventillauf?)
2. CB2820 (bekannt, schwer zu bekommen in D, universell, spezielle Stößel sinnvoll)
3. WebCam 111 (eher unbekannt)
4. WebCam 280 (bekannt, wahrscheinlich zu scharf und sportlich und für Einvergaser wohl eher ungeeignet)
5. WBX-Welle (112 PS) (bekannt, etwas teurer, mit 4-Punkt NW-Rad ... ?)

könnt Ihr zu meinen Ausführungen Ergänzungen, Verbesserungen und Erläuterungen hinzufügen?
Hätte die WBX-Welle einen besseren Lauf, bringt die Drehmoment?

Ich danke Euch für Eure Unterstützung!

Luftgekühlte Grüße
Magnus
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Theo
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Re: Nockenwellenfrage 2,0l Typ1

Beitrag von Theo »

moin
die suche nach der richtigen nockenwelle ist schon immer ein thema gewesen leztlich muss sie zum gesammten motor passen das ist das wichtigste....was nun deine angaben betrifft frage ich mich ob das sinnig ist einen 2L motor zu machen mit einem einkanal zylinderkopf....wie willst du so viel gas durch ein schmales rohr quetschen? und bekommst du so grosse ventile in den kopf wie es nötig ist? .....und was den serienvergaser betrifft ,denke ich das dieser der aufgabe nicht gewachsen ist 2000ccm so zu bediehnen das du spass drann hast!....ich beschäftige mich zwar nur mit typ4 motoren aber im grunde ist das ja das selbe!.....es geht immer darum mehr gas in den brennraum zu bekommen ,also grössere ventile,grössere ansaugkanäle und obendrauf einen/mehrere vergaser die das leisten können...die nockenwelle hilft dabei ein wenig das zu bewerkstelligen indem sie ein ventil weiter aufmacht und länger aufläss so das noch mehr gas einströhmen kann.....aber wenn die theoretische gasmenge schon vor der drosselklappe eingeschnürt wird,passiert nicht viel.

wenn ich diesen motor bauen würde,würde ich Zweikanal köpfe verwenden ,mindestens 40er einlassventile und einen passenden vergaser,besser zwei verbauen..das original ansauggeweih taugt dabei sehr wenig!!!....eine faustformel für die nockenwelle ist ( nockenhub ca 28% vom ventildurchmesser ) da bist du gut aufgehoben ,also nicht auf irgendwelche gradzahlen schauen sondern auch wie weit die welle das ventil öffnet...da die verdichtung einen ganz grossen stellenwert hat bei der leistungsentfaltung solltest diese nicht unter 9,0:1 erhöhen......

wenn dir die leistung und effizienz nicht so im vordergrund stehen sondern original optig und unaffälligkeit wichtiger sind dann vergiss das oben geschriebene einfach :D
T
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Norbert*848b
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Re: Nockenwellenfrage 2,0l Typ1

Beitrag von Norbert*848b »

Hallo Magnus,
Randy02 hat geschrieben: 18.11.2017 14:50 könnt Ihr zu meinen Ausführungen Ergänzungen, Verbesserungen und Erläuterungen hinzufügen?
Orra hat so einen Motor wie er Dir vorschwebt im Programm. Leider sind da keine konkreten Angaben zur NW gemacht. Das dürfte man aber sicherlich in Erfahrung bringen können. :wink:
http://www.typ4shop.de/product_info.php ... mmler.html
Freundliche Grüße aus Algermissen

Norbert
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Randy02
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Re: Nockenwellenfrage 2,0l Typ1

Beitrag von Randy02 »

Hallo,

ja mit Rainer Orminski hatte ich schon E-Mail-Kontakt. Ich weiß also grob was da drinnen ist
Er hat mir auch zur 78er Welle geraten. Wollte erst eine 74er.

Warum Einkanal? Weil der Motor "original" sein soll.
Die 34-PICT reichen schon aus. Er wird ja überholt und passend bedüst, evtl. wird auch das Venturi geändert/angepasst.

Das funktioniert Grundsätzlichkeit alles miteinander. Die W100, die CB oder die WBX Welle würden passen.
Die W100 ist halt von der Verarbeitung einfach und soll recht lautes Ventilgeräusch verursachen. Die WBX Welle ist ruhiger, sagt man.
Ich möchte einen Serienmotor mit mehr Drehmoment. Ob das die WBX so bringt, das weiß ich halt nicht.
Die WebCam NW sind recht selten verbaut wie mir scheint.
Ich werde mit dem Motorenbauer, der den Rumpf bauen wird natürlich alles besprechen.
Wenn jemand von euch mir hier schon was berichten oder raten kann, dann fühle ich mich besser vorbereitet.

Gruß Magnus
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sham 69
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Re: Nockenwellenfrage 2,0l Typ1

Beitrag von sham 69 »

Randy02 hat geschrieben: 18.11.2017 14:50

1. Engle W100 (bekannt, überall zu bekommen, universell, spezielle Stößel notwendig, lauter Ventillauf?)
2. CB2820 (bekannt, schwer zu bekommen in D, universell, spezielle Stößel sinnvoll)
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5. WBX-Welle (112 PS) (bekannt, etwas teurer, mit 4-Punkt NW-Rad ... ?)

könnt Ihr zu meinen Ausführungen Ergänzungen, Verbesserungen und Erläuterungen hinzufügen?
Hätte die WBX-Welle einen besseren Lauf, bringt die Drehmoment?

Ich danke Euch für Eure Unterstützung!

Luftgekühlte Grüße
Magnus
Eine Webcam 280 kenne ich nicht/gibt's nicht, die 111 ist viel zu aggressiv für deinen Motor, der Mopedvergaser wird das mit Einkanalkopf und großem Hubraum sowieso nicht beliefern können.
Orratech sein Motor hat 043er - also Doppelkanalköpfe.
Das ist alles nicht vergleichbar.
Die Engle w100 mag mit viel Kopf und Kanalbearbeitung funktionieren, Scat Stößel oder ähnliche Derivate sind bei Sportnockenwellen obligatorisch, das wird dein Motorbauer dir sicher auch gesagt haben. Der Vergaser bleibt die Schwachstelle, das wird nicht zufriedenstellend laufen.
Eine CB 2820 gibt es auch nicht, sorry aber so macht das keinen Spaß.

Hier werden viele unterschiedliche Konzepte miteinander verglichen und vermischt ohne die Einzelheiten zu differenzieren.

Gute Köpfe braucht der Serienvergasermotor mit mehr Hubraum, das kann man drehen und wenden wie man will.
Ich finde deine Idee super, aber mit gemachtem Vergaser (37mm Drosselklappe) und mindestens größeren Einlassventilen, lieber natürlich mit Doppelkanalköpfen.
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Randy02
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Re: Nockenwellenfrage 2,0l Typ1

Beitrag von Randy02 »

Hallo,

Sorry für den Zahlendreher.
CB2280

Wie heisst denn die WebCam mit 280*

Orratech bezeichn die 111 als passend für optimierte Serienmotoren. Wie ich nun herausgefunden habe hat die einen noch größeren Ventilhub als die W100. Das wird wahrscheinlich zu viel sein.

Gruß Magnus
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Re: Nockenwellenfrage 2,0l Typ1

Beitrag von sham 69 »

280° hat die Webcam 218. Die hat aber auch einen massiven Nockenhub und ist insgesamt schärfer als eine w110, damit hatte ich 120 PS mit 2.085 Liter Typ 1.
Die Web 111 ist ein Ventiltrieb Killer aufgrund des Nockenhubs und der aggressiven Rampen.
Die CB 2280 wäre meine Wahl - Freigängigkeit für 78.4er Welle müsste abgeklärt werden.
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Randy02
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Re: Nockenwellenfrage 2,0l Typ1

Beitrag von Randy02 »

Danke Sham,

Der Motor wird komplett aufgebaut, nicht nur zusammengesteckt. Gehäuse- und Kopfbearbeitung sind selbstverständlich.
Geplant sind auch 7xg Stößel. Köpfe werden Neuteile etc.

Gruß Magnus
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Randy02
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Re: Nockenwellenfrage 2,0l Typ1

Beitrag von Randy02 »

Auch hier möchte ich eine Rückmeldung geben.

Durch eine längere Krankheit des Motorenbauers hat alles viel länger gedauert als gedacht. Nun ist der Motor fertig und hat seine erste Jungfernfahrt hinter sich.

Es ist die W100 geworden. Wenn ich vorher gewusst hätte, dass es länger dauert, dann hätte ich zur C2280 gegriffen, die wäre dann aus den Staaten auch irgendwann eingetroffen oder ich hätte einen Händler in Europa (z.B. Frankreich oder UK) genommen. Naja.

Falls jemand genaueren wissen möchte zum Motor, hier das Konzept:

2,0l Typ1 Motorspezifikationen

Motorgehäuse:
Mexico Gehäuse
vermessen und für gut befunden
bearbeitet für 78mm Hub
gebohrt für 90,5 KuZ
Zylinderauflagen geplant
umgebaut auf zusätzliche Passbuchsen
umgebaut auf M8 Stehbolzen
Bohrung und Einsatz Öltemperaturgeber an die Stelle, an der beim Typ 3 Motorgehäuse die Öleinfüllung angeschlossen ist
Alle Ölkanäle geöffnet, gereinigt und verschlossen
Umbau der Ölkanäle (Verschließen bzw. geändert) und damit: 1. Entfall des vorderen Öldruckregelkolbens und des original Ölkühlers, 2. Ausgangsbohrung für Abgang zum Ölkühler neben Ölpumpe, 3. Entfall des hinteren Öldruckregelkolbens - stattdessen Eingang mittels CSP Full-Flow Adapter
Bohrungen für Motortraverse
Für neue Motornummer bearbeitet
Umbau des Gehäuses an der Riemenscheibe auf Viton-Ring und Anpassung der Riemenscheibe
Ölablassdeckel Alu-HD, dazu längere Stehbolzen verbaut

Kurbeltrieb
Geschmiedete 78mm AA Performance Kurbelwelle
Original VW Kurbelwellenlager NOS
VW Pleul vermessen, neu gewinkelt und gebuchst, erleichtert, auf 1g gleich gewichtet und optimiert (z.T. poliert),
VW 215mm Schwungscheibe geplant, vermessen, gebohrt für 8 Stifte
NOS Sachs Kupplungsautomat aus den 1980ern
Kurbelwelle, mit Automat und Scheibe feingewuchtet

Ventiltrieb
Eagle W100 Nockenwelle
VW Nockenwellenrad
Original Stößelstangen angepasst
SCAT Stößel
TP Ventilschrauben mit Elefantenfüßen
Kipphebelwellen umgebaut auf schraubbar

Zylinderköpfe
Neue VW Einkanalköpfe
gebohrt für 90,5 KuZ
Brennraumbearbeitung mit optimierter Quetschkante und Ringspalt
Verdichtung 8,8:1
Ventilsitze bearbeitet
Original Ventile (35,5/32) an Sitze angepasst
Einlasskanäle bearbeitet und optimiert
Auslandskanäle leicht bearbeitet
SCAT Einfachfedern
Ventildeckel Alu-HD von OK-Products

KuZ
AA Performance 90,5 für Langhubkurbelwellen

Gemischaufbereitung
Ansaugrohr VW Industriemotor umgebaut mit neuem Flansch zur Aufnahme eines Solex 34 PICT
Vergaser komplett überholt inkl. Planen von Flächen, Neulagern der Drosselklappenwelle und galvanischer Bearbeitung der Teile
Umbau auf 28mm Venturi (Beibehaltung der originalen Form)
Original Ölbad Luftfilter

Auspuff
Wärmetauscher Serie
Bugwelder Edelstahl Sportauspuff für T2

Zündung
123 Ignition tune USB
NGK Zündkabelsatz
NGK Zündkerzen (B6HS oder B7HS)
Bosch Zündspule (blau)

Kühlung Luft
Originaler Lüfterkasten mit schmalem Lüfterrad und ohne Hundehütte
(Habe einen Lüfterkasten gedengelt, damit das breite Rad passt, mich aber erstmal doch für die andere Lösung entschieden, da ich mit dem Ergebnis nicht zufrieden bin)
Keine Klappen und kein Thermostat, Öffnungen im Kasten wo das Gestänge war mit Stopfen und Schrauben/Scheiben/ Stoppmuttern verschlossen

Ölkühlung
kein Nebenstromkühler mehr
externer Ölkühler im Hauptstrom (EMPI) mit Lüfter und Lüfterthermostat unter dem Ladeboden vor der Hinterachse
externer Ölfilter
Thermostat
26mm Schadek Ölpumpe

Sonstiges
Benzinpumpe Meyle 100 127 0002
überholte Bosch Gleichsstrom LiMa
Optik ziemlich original
Dateianhänge
IMG_20200516_181657257.jpg
Bus Bild perlweißer Westy EZ 6/69
Typ3 Bild diamantblauer Variant EZ 7/68
Käfer Bild blauer Mex EZ 3/85 selvasgrüner Mex EZ 3/83
aviator
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Beiträge: 580
Registriert: 21.05.2015 10:35
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Re: Nockenwellenfrage 2,0l Typ1

Beitrag von aviator »

Danke für die detaillierte Aufstellung. Und wie läuft das Ganze? Sollen Leistung und Drehmoment mal gemessen werden?

Ich denke das breite Lüfterrad ist Pflicht, sonst werden die Köpfe unter hoher Last schnell sehr heiß und das merkst Du nicht gleich außer Du hast eine Zylinderkopftemperaturanzeige.

Die W100 wäre auch nicht meine erste Wahl gewesen aber passt schon. Leerlauf vielleicht etwas holprig und der Ventiltrieb etwas laut aber alles im Rahmen.

Bin auf Fahreindrücke und ggfs. Leistungsdaten gespannt. Kannst ja auch mal ein Video machen und teilen.

Grüße

Stefan
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