Archäologie am Typ 1 Motor. Hab Fragen!

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Avispa66
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Re: Archäologie am Typ 1 Motor. Hab Fragen!

Beitrag von Avispa66 »

Norbert*848b hat geschrieben: 30.12.2018 17:49 OT: Mit welchem Anzugsmoment der M12 Muttern wurde Dein Gehäuse gespindelt? Das Moment muss nämlich beim Zusammenbau auch wieder eingehalten werden!
(In den Werkstatthandbüchern steht noch etwas von 35Nm, die meisten Motorbauer gehen da aber inzwischen 45Nm und orientieren sich dabei an die letzten "Luftheulermotoren" [LBX CT, CZ].)
Gespindelt wurde bei 35Nm, nach altehrwürdiger Vorschrift.
Und ja, ist so, die Kurbelwelle dreht nur bei diesem Anzugsmoment richtig frei.
Norbert*848b hat geschrieben: 30.12.2018 17:49 Sind Deine Bohrungen für den Ölüberdruckkolben sowie Öldruckregelkolben geprüft und auch maßhaltig? … nicht dass es da später zu unliebsamen Überraschungen kommt.
Guter Hinweis, werd ich prüfen. Noch ist nicht zu spät.
Norbert*848b hat geschrieben: 30.12.2018 17:49 Gutes Gelingen!
Danke, wünsch ich mir auch sehr. Auf dass mein erster Motor gelingt.
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Norbert*848b
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Re: Archäologie am Typ 1 Motor. Hab Fragen!

Beitrag von Norbert*848b »

Avispa66 hat geschrieben: 31.12.2018 12:01 Guter Hinweis, werd ich prüfen. Noch ist nicht zu spät.
Eine Innenmessuhr für die Bohrung hat man ja wohl als Bastler nicht so einfach herumliegen. Letztlich ist das auch mit solch einem Instrument etwas blöde zu handhaben. Da kann es dann passieren, dass der Fühler in der Querbohrung verschwindet und sich verhakt.
Den / die Kolben auf einen selbst gebasteltem Abzieher montieren und in der Bohrung "fühlen" erscheint mir deshalb als bessere Möglichkeit. Kritisch ist natürlich besonders das obere Ende, da gilt es nach alle Seiten das "Kippspiel" heraus zu finden.
Y_IA_Ölkolben1.jpg
Dieser Selbstbau basiert auf einem Schwerlastdübel und einem "kreuzweise" gespaltenem 12mm Rohr. Die Funktion sollte anhand des Bildes selbsterklärend sein. :D

Ein weiterer Schwachpunkt sind die Federn, die die Kolben nach oben drücken. Diese Federn sind leider am Ende ziemlich scharfkantig und ruinieren somit stets die Bohrung. Leider können die Federn nicht sauber im Kolben geführt werden, da hat die Konstruktion m.E. nach schlichtweg massiv versagt. :(
Als dringliche Maßnahme sollte man den scharfen Grad an den Federn mit z.B. einem Drehmel entfernen.

Ich hab auch bereits überlegt, wie man die Kolben nach dem letzten Entwicklungsstand von VW bei den CT / CZ Motoren entsprechend modifizieren könnte. Man müsste In die Kolben jeweils ein Stahlröhrchen (12 x 1) einlöten und schon hätte man eine saubere Führung der Federn, ohne dass sie an den Wänden schrammeln könnten. Ob sich von den Abmessungen her die CT / CZ Kolben überhaupt eignen, konnte ich noch nicht herausfinden. Die Bauform ist aber auch schon eine andere, da sich oben eine Nut befindet.
Y_Ölüberdruck_Kolben_CT_CZ.jpg
Avispa66 hat geschrieben: 31.12.2018 12:01 Gespindelt wurde bei 35Nm, nach altehrwürdiger Vorschrift.
Ich würde dann sogar die M12 Muttern mit Loctite 243 ansetzen, denn es ist schon öfter vorgekommen, dass sich diese Muttern nach längerer Betriebszeit leicht lösen und dann "schwitzt" es halt an der Gehäusetrennfuge. … mach aber was Du für richtig hältst.
Freundliche Grüße aus Algermissen

Norbert
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Avispa66
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Re: Archäologie am Typ 1 Motor. Hab Fragen!

Beitrag von Avispa66 »

Wünsch erstmal ein gutes neues Jahr allerseits.

Zum Thema "Bohrungen für Öldruckregelventil und Ölüberdruckventil zu prüfen":
Norbert*848b hat geschrieben: 31.12.2018 13:04 Dieser Selbstbau basiert auf einem Schwerlastdübel und einem "kreuzweise" gespaltenem 12mm Rohr. Die Funktion sollte anhand des Bildes selbsterklärend sein. :D
Konnte mir noch kein Selbstbau verwirklichen...
Hab aber kurz die alten 50 jährigen Kölbchen mit neuen von einem renommierten, deutschen Lieferanten verglichen (Durchmesser):
Links neu, Recht 50 jährig
Links neu, Recht 50 jährig
Die alten haben ein Durchmesser von 15,95 mm.
Die neuen Nachbauten hingegen nur 15,92 mm.

Ein Unterschied von 3/100 hätte ich - wenn schon - eher andersrum erwartet :?
Geht meiner Meinung nach wieder mal unter das Kapitel "Fragwürdige Passgenauigkeit, Masshaltigkeit und Qualität von Nachbauteile".
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Re: Archäologie am Typ 1 Motor. Hab Fragen!

Beitrag von sham 69 »

Avispa66 hat geschrieben: 03.01.2019 10:04
Geht meiner Meinung nach wieder mal unter das Kapitel "Fragwürdige Passgenauigkeit, Masshaltigkeit und Qualität von Nachbauteile".
Warum?
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Re: Archäologie am Typ 1 Motor. Hab Fragen!

Beitrag von Avispa66 »

sham 69 hat geschrieben: 03.01.2019 12:25
Avispa66 hat geschrieben: 03.01.2019 10:04
Geht meiner Meinung nach wieder mal unter das Kapitel "Fragwürdige Passgenauigkeit, Masshaltigkeit und Qualität von Nachbauteile".
Warum?
Weil das neue Nachbauteil (Öldruckregelkolben) bereits untermassig daher kommt.
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Re: Archäologie am Typ 1 Motor. Hab Fragen!

Beitrag von sham 69 »

Avispa66 hat geschrieben: 03.01.2019 12:45
sham 69 hat geschrieben: 03.01.2019 12:25
Avispa66 hat geschrieben: 03.01.2019 10:04
Geht meiner Meinung nach wieder mal unter das Kapitel "Fragwürdige Passgenauigkeit, Masshaltigkeit und Qualität von Nachbauteile".
Warum?
Weil das neue Nachbauteil (Öldruckregelkolben) bereits untermassig daher kommt.
Besser als ein festklemmendes Altteil oder woher beziehst du den Referenzwert für die Untermaßigkeit?
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Re: Archäologie am Typ 1 Motor. Hab Fragen!

Beitrag von Avispa66 »

sham 69 hat geschrieben: 03.01.2019 12:55
Avispa66 hat geschrieben: 03.01.2019 12:45
sham 69 hat geschrieben: 03.01.2019 12:25

Warum?
Weil das neue Nachbauteil (Öldruckregelkolben) bereits untermassig daher kommt.
Besser als ein festklemmendes Altteil oder woher beziehst du den Referenzwert für die Untermaßigkeit?
Hab kein Referenzwert, geb ich zu, hab auch genug lang gesucht aber nix gefunden.
Aber wenn das Neuteil weniger Durchmesser hat als das gebrauchte Originalteil (beide Kolben, obwohl ich keine Ahnung bezüglich Km-Laufleistung hab, geb ich auch zu), dann werde ich misstrauisch und stufe es als fragwürdig ein.
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Re: Archäologie am Typ 1 Motor. Hab Fragen!

Beitrag von Avispa66 »

Norbert*848b hat geschrieben: 31.12.2018 13:04 ...
Ein weiterer Schwachpunkt sind die Federn, die die Kolben nach oben drücken. Diese Federn sind leider am Ende ziemlich scharfkantig und ruinieren somit stets die Bohrung. Leider können die Federn nicht sauber im Kolben geführt werden, da hat die Konstruktion m.E. nach schlichtweg massiv versagt. :(
Als dringliche Maßnahme sollte man den scharfen Grad an den Federn mit z.B. einem Drehmel entfernen.

Ich hab auch bereits überlegt, wie man die Kolben nach dem letzten Entwicklungsstand von VW bei den CT / CZ Motoren entsprechend modifizieren könnte. Man müsste In die Kolben jeweils ein Stahlröhrchen (12 x 1) einlöten und schon hätte man eine saubere Führung der Federn, ohne dass sie an den Wänden schrammeln könnten. Ob sich von den Abmessungen her die CT / CZ Kolben überhaupt eignen, konnte ich noch nicht herausfinden. Die Bauform ist aber auch schon eine andere, da sich oben eine Nut befindet.
Y_Ölüberdruck_Kolben_CT_CZ.jpg
Beim Recherchieren zum Thema "Öldruckregeventil/Ölüberdruckverntil) bin ich über diese Kugellösung gestolpert...
new-old.jpg
Finde das Prinzip der Federzentrierung (damit sie die Bohrung nicht zerkratzt/aufrauht) ziemlich einleuchtend und einfach.
Aber man müssste eine speziell abgelängte Feder anfertigen (nicht zur abgezwackt wie im Bildbespiel "NEW"), um die korrkete Ventilfunktion zu erlangen, d.h. beim richtigen Öldrück öffnet .
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Re: Archäologie am Typ 1 Motor. Hab Fragen!

Beitrag von Sgt. Pepper »

Moin,

selber habe ich keine Erfahrung mit der Kugel-Lösung aber die Vor- und Nachteile werden hier diskutiert:
https://itinerant-air-cooled.com/viewto ... 46&t=12422

Generell haben die Kolben erstmal keinen Einfluss auf den Öldruck bei warmen Motor. Wenn also der Öldruck generell niedrig ist, weil z.B. die Hauptlager verschlissen sind, bekommt man diesen auch mit einer stärkeren Feder nicht mehr höher. Die Regelventile sind nur dazu da, den Motor vor zu hohem Öldruck zu schützen z.B. bei kaltem Öl und höheren Drehzahlen. Erhöht man die Federspannung erreicht man nur, dass im kalten Zustand der Öldruck höher wird.

Grüße,
Stephan
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Re: Archäologie am Typ 1 Motor. Hab Fragen!

Beitrag von Avispa66 »

Bald, bald wird der Motor zusammengebaut, warte noch auf bestelltes Dichtmittel.

In der Zwischenzeit noch eine Frage zu Erkennungsmerkmale von Luftleitbleche hinten links und rechts.
Geht um diese hier:
LLB.jpg
Links 131 119 357
Rechts 113 119 358 oder 113 119 358 B

Offenbar gab es je nach Motorisierung des Typ 1 Motors unterschiedlich dimensinierte Bleche (für 1200er oder dann 1300-1600er), ähnlich dem hinteren Motorabschlussblech.
Das linke hab ich in einer Teilekiste gefunden, kenne aber die Herkunft nicht.
Wie kann ich feststellen, ob es eins für 1600er ist?
Rechts fehlt mir gänzlich. Auch hier die Frage: Mit welchen Merkmalen kann ich auf die Suche gehen, um das richtige zu bekommen?

Ich weiss, es gibt diese neu für schmales Geld. Aber es sollen gebrauchte Originale werden, zum aufbereiten.

Bin dankbar für hilfreiche Tipps.
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