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Instandsetzung B-Motor / Schiphol-Bulli

Verfasst: 25.04.2018 20:07
von KaiBLN *529
Hallo erstmal :)

Intimi wissen, dass der Schiphol-Bulli nun fast 30 Jahre bei mir ist. So manche große Reise hat er mich begleitet und so manches Jahr hat er unbewegt in der Halle gestanden... :shock:
So muss er ursprünglich unterwegs gewesen sein
So muss er ursprünglich unterwegs gewesen sein
Die erste große Tour ging 1988 in die Türkei und endete mit einem Motorschaden, der auf der Rückfahrt in Belgrad repariert wurde. 1 Kolben und Zylinder neu und ich meine 1 weiterer gebraucht, neue Kolbenringe. 1200 DM haben uns die Verbrecher damals abgenommen :evil:
1988 in der Türkei
1988 in der Türkei
Lange hat die Reparatur nicht gehalten, dann war der Motor wieder hin. Dann werden meine Erinnerungen nebulös, auf jeden Fall war ich mit dem Bulli etwa 1997 in Portugal - und das völlig ohne Probleme.

Auch beim Umzug nach Berlin 1998 hat er zuverlässig seinen Dienst verrichtet. Doch bei der Fahrt in sein neues Zuhause (nachdem ich endlich eine bezahlbare Halle im Berliner Umland gefunden hatte) machte es knall - und nichts ging mehr. Nun muss ich zugeben, dass der Motor vorher schon Geräusche gemacht hat. An der Leine hat er dann sein Ziel noch erreicht, und dann begann ein weiterer Dornröschenschlaf.

2008 war mal wieder Umziehen angesagt -auf'm Trailer natürlich, doch im neuen Heim ließ sich der Motor noch mal zum Leben erwecken. Unter lautem Klackern hab ich ihn in seine parking position manövriert. Vor....nein, ich sag es nicht...hab ich den Motor ausgebaut und die Zylinder abgezogen. Das Schadensbild war beeindruckend! :roll: :shock:

"Kürzlich" hab ich das Thema mal wieder aufgegriffen, zunächst die Bilanz nochmal: Kolben und Zylinder 3 völlig hinüber. Pleuelstange 2 ohne KW-Lager. Pleuelstange 3 krumm. Axialspiel.
Und das ist nur die "Laien-Analyse"...
Muss das so?
Muss das so?
Fragenrunde eins:

Axialspiel zwischen KW und 1. Lager schwungradseitig: 1,9 mm. Ist das noch normal? Die Ausgleichsscheiben sind alle auf der Schwungradseite.
Axialspiel zwischen Pleuel und KW: 0,7 mm. Ist das noch OK?
Es soll keine Toprestaurierung werden, sondern eine Budget-Instandsetzung. Was mach ich neu?
- Zylinder 3 und Kolben, ist klar. Oder unbedingt alle Zylinder?
- den krummen Pleuel- ist klar. Oder alle?
- alle Kolbenringe, davon geh ich aus.
- alle KW-Lager, davon geh ich aus.
- alle Nockenwellenlager.
-alle Dichtungen, logisch.

Re: Instandsetzung B-Motor / Schiphol-Bulli

Verfasst: 25.04.2018 20:26
von KaiBLN *529
Da es irgendwie nicht möglich ist, die Bilder im o.s. Beitrag zu ordnen bzw zu löschen, hier Beitrag Numero zwo.
So präsentiert sich Kolben 3:
Kolben 3
Kolben 3
Das prächtig deformierte Pleuel dazu ist im obrigen Beitrag ja schon zu bewundern. Dazu das Spiel an der KW:
Spiel KW
Spiel KW
...und am Pleuel 3:
Spiel Pleuel 3
Spiel Pleuel 3
ßänk ju for schäring juhr opinion :)

Re: Instandsetzung B-Motor / Schiphol-Bulli

Verfasst: 25.04.2018 21:33
von Veeduby
Öhm, für das Axialspiel der KW muss doch das Schwungrad drauf, oder?

Irgendwo stehen doch die Verschleißgrenze? Im so wirds gemacht?
Knappmann! Nur wo, das ist immer eine elende Suche.

Typ1 ist das, gell?

M.

Re: Instandsetzung B-Motor / Schiphol-Bulli

Verfasst: 25.04.2018 21:49
von KaiBLN *529
Veeduby hat geschrieben: 25.04.2018 21:33
Typ1 ist das, gell?
Euh, der Motor ist aus einem Typ 2. Einkanal-1600 cc-B-Motor.

Re: Instandsetzung B-Motor / Schiphol-Bulli

Verfasst: 25.04.2018 22:04
von GoldenerOktober *001
Haikai!
Bei Deinem immensen Arbeitsfortschritt bisher könnten wir ja "zeitnah" beim Goldenen Oktober die Sache theoretisch aufbereiten, um dann in den kommenden Jahren ans Werk zu schreiten...
:versteck:
Gruß Torsten

Re: Instandsetzung B-Motor / Schiphol-Bulli

Verfasst: 25.04.2018 22:19
von Norbert*848b
Moin Kai,
prinzipiell sollte sich der B-Motor nach den Daten vom AS herrichten lassen.
http://www.amescador.nl/documenten/Werk ... 2_1975.pdf
Veeduby hat geschrieben: 25.04.2018 21:33 Öhm, für das Axialspiel der KW muss doch das Schwungrad drauf, oder?
Ja, ohne ist das sinnlos. :shock:
KaiBLN *529 hat geschrieben: 25.04.2018 20:07 Axialspiel zwischen KW und 1. Lager schwungradseitig: 1,9 mm. Ist das noch normal? Die Ausgleichsscheiben sind alle auf der Schwungradseite.
Das Bundlager (Hauptlager 1 bzw. Gehäuse) hat es hinter sich. :?
KaiBLN *529 hat geschrieben: 25.04.2018 20:07 - Zylinder 3 und Kolben, ist klar. Oder unbedingt alle Zylinder?
Einzelne Zylinder in der passenden Gewichtsklasse zu bekommen ist eine große Herausforderung. :)
Und wie sehen die Köpfe aus (Spiel Ventilführungen / Risse ?), da würde ich zumindest neue AV spendieren.
Alle Lager neu und einen Satz überholter Pleuel (neu gebuchste Pleuelaugen).
... hoffe nichts vergessen zu haben. :thumb:
Gutes Gelingen :!:

Re: Instandsetzung B-Motor / Schiphol-Bulli

Verfasst: 25.04.2018 22:24
von KaiBLN *529
Torsten!!!...
GoldenerOktober *001 hat geschrieben: 25.04.2018 22:04 Haikai!
Bei Deinem immensen Arbeitsfortschritt bisher könnten wir ja "zeitnah" beim Goldenen Oktober die Sache theoretisch aufbereiten, um dann in den kommenden Jahren ans Werk zu schreiten...
:versteck:
Gruß Torsten

Re: Instandsetzung B-Motor / Schiphol-Bulli

Verfasst: 25.04.2018 22:34
von KaiBLN *529
Moin Nobbi,

Danke für deine Meinung. :gut:

Mit amescador ja nur ein 5-Jahres-Plan :D

Aussage 1 & 2 scheinen sich zu widersprechen: wenn zum Messen des Axialspiels das Schwungrad drauf sein muß, kann man also aus meinen "Meßwerten" keine Rückschlüsse ziehen.
Alle Pleuel überholen? Muss das sein? Wie gesagt: es soll low budget. Der Bulli soll nur fahren, der ist vermutlich die kommenden 10 Jahre noch nicht zulassungsfähig...
Jetzt muss ich ihn jedes Mal mit Nachbars Trecker hin und herschleppen :(

LG

Kai
Norbert*848b hat geschrieben: 25.04.2018 22:19 Moin Kai,
prinzipiell sollte sich der B-Motor nach den Daten vom AS herrichten lassen.
http://www.amescador.nl/documenten/Werk ... 2_1975.pdf
Veeduby hat geschrieben: 25.04.2018 21:33 Öhm, für das Axialspiel der KW muss doch das Schwungrad drauf, oder?
Ja, ohne ist das sinnlos. :shock:
KaiBLN *529 hat geschrieben: 25.04.2018 20:07 Axialspiel zwischen KW und 1. Lager schwungradseitig: 1,9 mm. Ist das noch normal? Die Ausgleichsscheiben sind alle auf der Schwungradseite.
Das Bundlager (Hauptlager 1 bzw. Gehäuse) hat es hinter sich. :?
KaiBLN *529 hat geschrieben: 25.04.2018 20:07 - Zylinder 3 und Kolben, ist klar. Oder unbedingt alle Zylinder?
Einzelne Zylinder in der passenden Gewichtsklasse zu bekommen ist eine große Herausforderung. :)
Und wie sehen die Köpfe aus (Spiel Ventilführungen / Risse ?), da würde ich zumindest neue AV spendieren.
Alle Lager neu und einen Satz überholter Pleuel (neu gebuchste Pleuelaugen).
... hoffe nichts vergessen zu haben. :thumb:
Gutes Gelingen :!:

Re: Instandsetzung B-Motor / Schiphol-Bulli

Verfasst: 25.04.2018 23:07
von Norbert*848b
Moin Kai,
KaiBLN *529 hat geschrieben: 25.04.2018 22:34 Alle Pleuel überholen? Muss das sein?
Nö, wenn sich dann das Radialspiel zum Kolbenbolzen zwischen einem und 2 hundertstel mm bewegt nicht, wobei die Verschleißgrenze bei 4 hundertstel liegt. :?
(Praxistipp: Wenn sich die leicht eingeölten Kolbenbolzen mit mäßigem Daumendruck durch das Pleuelauge drücken lassen, so sollte das Spiel halbwegs passen.)
... und für das verbogene Pleuel solltest Du versuchen Ersatz in der gleichen Gewichtsklasse zu bekommen (max. Unterschied 10 g im Reparaturfall!).
KaiBLN *529 hat geschrieben: 25.04.2018 22:34 Jetzt muss ich ihn jedes Mal mit Nachbars Trecker hin und herschleppen
... ist ja auch eine spritsparende Möglichkeit, wo man sich nicht einmal um den Zustand der Batterie kümmern muss. :gut:

Re: Instandsetzung B-Motor / Schiphol-Bulli

Verfasst: 26.04.2018 00:50
von Norbert*848b
... ach ja, was ich vergaß zu erwähnen und aus aktuellem Anlass noch hinzufügen möchte.
Es gibt so Witzbolde, die bei einer Motor-Überholung / -Instandsetzung gern einmal die Ölpumpe und dessen Zustand schlichtweg ignorieren bzw. außer acht lassen. :?
Dieses Teil ist meiner Erfahrung nach nicht unbedingt eine Anschaffung, welches für das Leben von zwei "Motor-Lifetimes" ausgelegt ist, gern lasse ich mich eines Besseren belehren. :wink:
... und auch wird leider nicht immer der Freigängigkeit / Spiel der Kolben sowie der Länge der Federn für das Ölüberdruckventils und des Öldruckregelventils gebührend Beachtung geschenkt.
To Do-Liste ggf. ergänzen :?:, ... ich möchte dazu raten. :schlaumeier: