Kürzbare Stößelstangen

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schrauberger
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Re: Kürzbare Stößelstangen

Beitrag von schrauberger »

Hallo,
Ich habe jetzt 5tkm auf dem Motor und ein merkwürdiges Verschleißbild auf dem Schaftende der EV.
Offensichtlich haben sich die Ventile nicht mehr ausreichend gedreht, die Bilder zeigen das schlimmste Schaftende.
Die Riefen sind zum Glück nur 0,03mm tief und können durch leichtes "Überzupfen" wieder gerichtet werden :D

Ich hatte die Elefantenfüße von TP verbaut, und die von Ahnendorp "Fachmann" Kiefer empfohlenen Chromoly Stößelstangen.

BTW:
Das einzige wofür diese völlig überteuerten Dinger gut sind, ist die Kasse des Verkäufers klingeln zu lassen.
Als Tuner und Motorinstandsetzer der genau wissen sollte um was es geht, halte ich es für mehr als fragwürdig diese Stangen zu empfehlen.
Dem Standartpilot oder auch dem, der gerne mit getuntem Motor unterwegs ist sowas zu empfehlen, verstößt meiner Meinung nach gegen jede Vernunft und bringt auf der Straße eigentlich nur Nachteile.
Schlechtes Kaltstartverhalten und eine Klapper Geräuschkulisse die, wenn Motor warm, auch von zu großem Ventilspiel herrührt :flop:

Diese Stangen machen nur für Rennmotoren mit extremen Drehzahlen Sinn.


Die EV und AV-Sitze sind bei mir unterschiedlich tief eingestochen. Ich habe die Ventilgeometrie ausgemessen und jeweils pro Zylinder die Stößelstangen auf den Mittelwert abgelängt.

Hier liegt eventuell das Problem. Ich werde das jetzt pro Ventil genau ausmessen und jedem Ventil die exakt passende Stößelstange aus Alu ablängen.

Oder hat von Euch schonmal jemand ein ähnliches Verschleißbild gesehen?

Ralph
IMG_2068.JPG
IMG_2066.JPG
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Steve
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Re: Kürzbare Stößelstangen

Beitrag von Steve »

was fährst du denn für Motorteile, dass er dir Chromolystangen empfohlen hat?
Welches Ventilspiel hast du eingestellt? Laufen die Elefantenfüße leicht außermittig auf dem Ventilschaft, aber nicht zu stark?
Der ganze Fuß sollte aufliegen meiner Meinung nach und nicht über die Fase hinaus gehen.
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Sgt. Pepper
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Re: Kürzbare Stößelstangen

Beitrag von Sgt. Pepper »

Moin,

ich glaube zu den Chrom-Moly-Stangen habe ich mich auch schon desöfteren geäußert. Meine Meinung: Finger weg!! Absoluter Mist und völlig unnötig bei seriennahen Motoren.
- unnötig lauter Ventiltrieb
- unnötig umständliche Einstellung (warm/kalt/wie?)

Die Dinger sind ein Kompromiss, mehr nicht. Und bei nem Motor, den einen in den Urlaub bringen soll geht man die nicht ein.

Welches Ventilspiel hast du denn mit den Stangen eingestellt? Die werden ja (eigentlich) bei Nullspiel kalt eingestellt denn das Ventilspiel wird ja größer mit zunehmender Motortemperatur. Wenn das bei dir recht locker ist, kann ich mir schon vorstellen das die Schaftenden nach kurzer Zeit schon Einlaufspuren haben. Wobei das bei dir schon komisch aussieht.

Ich hatte bei mir ja das exakt gleiche Problem wie du: Zuerst die von ****** empfohlenen (und verkauften) Stößelstangen verbaut und mich immer über den lauten Ventiltrieb aufgeregt. Hab dann originale Serien-Stößelstangen verbaut mit Lash-Caps und das war damit wunderbar leise und machte absolut keine Probleme. Aktuell fahre ich auch die Elefantenfüße und bin mit denen recht zufrieden. Allerdings haben die noch nicht so viele Kilometer drauf. Wollte das mal ausprobieren. Von den Ventilgeräuschen her ist das prima, aber man kann halt kein Ventilspiel mehr kontrollieren, nur einstellen.

Verbaut ist ne 296er Schleicher (alte Version aus ner originalen Nockenwelle geschliffen, daher kleinerer Grundkreis und die Notwendigkeit einer angepassten Geometrie). Was fährst du denn?

Grüße,
Stephan
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schrauberger
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Re: Kürzbare Stößelstangen

Beitrag von schrauberger »

Hallo,
meine Aussage bezog sich auf Themenstarter Wolfdang am Anfang des Threads.

Ich habe die Stahlstangen von Scat gekauft, weil ich die im Netz irgendwo gefunden habe, und da stand was von superstabil und leicht und Qualität und toll, tja eben reingefallen :(

Viele Verkäufer verlieren eher kein Wort über die Proleme mit dem Ventilspiel, die vom unterschiedlichen Wärmeausdehnungskoeffizient Chromstahlstangen/Auminiumblock herrühren.

Chromstahlstangen dehnen sich bei Erwärmung weniger aus und arbeiten viel lauter als Aluminiumstangen.
Das klappert dann schon ordentlich.

Um bei Betriebstemperatur ein einigermaßen gutes Ventilspiel zu erreichen, soll das Ventilspiel kalt auf 0 eingestellt werden, was dann wenn es mal wirklich kalt ist, zu nicht komplett geschlossenen Ventilen, und deshalb zu erheblichen Startschwierigkeiten führt.
Ich habe kalt 0,02 Ventilspiel eingestellt

Meine Empfehlung für alle die keine Rennen fahren ist, lässt lieber die Finger davon.

Ich habe keine extremen Sachen verbaut.
286 Nocke von Nowak,
Serienfedern.
Natürlich laufen die Einstellschrauben ca.1mm außermittig um die Drehung der Ventile zu gewährleisten.
Und natürlich stehen die Elefantenfüße übers Ventilschaftende hinaus, haben sie doch einen DM von 10mm, während die Ventileschaftenden nur DM 8mm haben.
Macht insgesamt 0mm/2mm Überstand, während aber immer das gesamte Ventilschaftende Kontakt mit der Elefantenfußfläche hat.

Ralph
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Wolfgang *136
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Re: Kürzbare Stößelstangen

Beitrag von Wolfgang *136 »

Hallo,
ich habe mit diese Stößelstangen geholt
http://www.tp-technologie.de/produkte%2 ... n%20Al.htm

Ich habe vorher dass passende Maß mit einer zersägten Stößelstange, die ich verstellbar gemacht habe, ermittelt.

Torsten Pieper hat mir dann die neuen Stangen direkt auf Maß mit eingepressten Enden geliefert. Gefahren bin ich diese noch nicht. Der Motor ist allerdings schon auf meinem "Prüfstand" gelaufen und da hörte sich alles gut an.
teststand.JPG
Grüße aus dem Münsterland
Wolfgang *136

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schrauberger
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Re: Kürzbare Stößelstangen

Beitrag von schrauberger »

schrauberger hat geschrieben: 19.04.2020 20:49 Hallo,
Ich habe jetzt 5tkm auf dem Motor und ein merkwürdiges Verschleißbild auf dem Schaftende der EV.
Offensichtlich haben sich die Ventile nicht mehr ausreichend gedreht, die Bilder zeigen das schlimmste Schaftende.
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Hallo, meine Köpfe sind wieder drauf, und ich habe mir das Ganze jetzt nochmal genau angesehen, woher wohl das merkwürdige Verschleißbild meiner Ventilschaftenden kommen könnte (Bilder ganz oben im Beitrag)
Ich könnte mir 2 Ursachen vorstellen :confused:

1. Meine Ventilschaftenden EV/AV stehen 1,2mm unterschiedlich raus. Ich habe das Maß vermittelt und die Stangen entsprechend gekürzt.
Ich werde jetzt jeden Elefantenfuß einzeln auf die exakte Flucht zum Ventilschaft, bei halbem Ventilhub einstellen.

2. Die Feder auf der Kipphebelwelle zwischen den Kipphebeln, hat nach über 40 Jahren soviel Spannung verloren, daß der Kipphebel ev. bei höheren Drehzahlen seitlich gegen die Feder wegwandert,
und so das merkwürdige Verschleißbild erzeugt.

Gibt es ein Maß wie hoch die Pressung der Feder im eingebauten Zustand sein muss?
Wenn ich die Feder auf dem Bohrmaschinentisch auf eine Waage stelle, und auf Einbaumaß 16,5mm zusammendrücke, bringt sie einen Widerstand von 2670g

Ev. könnte ich die Spannung durch zusätzliche Scheiben erhöhen.

Ralph
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Re: Kürzbare Stößelstangen

Beitrag von ghiafix »

schrauberger hat geschrieben: 26.04.2020 14:41
schrauberger hat geschrieben: 19.04.2020 20:49 Hallo,
Ich habe jetzt 5tkm auf dem Motor und ein merkwürdiges Verschleißbild auf dem Schaftende der EV.
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Ev. könnte ich die Spannung durch zusätzliche Scheiben erhöhen.

Ralph
Damit verminderst Du das Blockmaß..... nicht gut. Lieber einen Satz neue Federn, wie so ein Gefrickel....
Meiner Meinung nach ;-)

Harald
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So, nu hab' ich auch 'nen Blog:
https://stallarbeiten.blogspot.com
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Duetto
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Re: Kürzbare Stößelstangen

Beitrag von Duetto »

denke, es geht um die Federn auf der Kipphebelachse.

Ich habe z.B. die Feder rausgeschmissen und durch ein auf Mass gedrehtes Rohrstück ersetzt und dann mit Scheiben auf 1/10-tel Spiel austariert:
20180811_181250.jpg
Ich

Gruss,
Uli

Nach Diktat verreist...

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schrauberger
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Re: Kürzbare Stößelstangen

Beitrag von schrauberger »

Hi Uli, das wäre ja so ähnlich, wie es bei Typ1 Motoren gerne gemacht wird.
Das halte ich auch für eine saubere Lösung :gut:

Aber gut zu hören, das Du das beim Typ4 schon erprobt hast. Da bleiben die Kipphebel dann sicher am richtigen Platz.

Ralph
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Re: Kürzbare Stößelstangen

Beitrag von schrauberger »

Hallo,
ich bin zu dem Ergebnis gekommen, daß mein komisches Verschleißbild von schlechter Ventilgeometrie herrührt.
Bei der Geometrie habe ich mir dieses mal richtig viel Mühe gegeben und jede Stangenlänge einzeln genau ausgemessen.
In der Anleitung der neuen Stößelstangen war die Rede von:
1 Mal mittels verstellbarer Stößelstange die Kipphebelgeometrie bei halbem Ventilhub einstellen, und alle Stangen auf dieses Maß ablängen.
Wenn man Glück hat kann das passen.

Ich halte das für Pfusch, sind meine Stangen nach genauem Ausmessen doch bis 1mm unterschiedlich.
Dieser mm bringt ggf. eine erheblich schlechte Geometrie, einhergehend mit starkem Verschleiß der Ventilführungen.

Benötigtes Werkzeug:
Drehbank
Hammer
Messschieber min. 500mm Messbereich.
Messschieber 150 Messbereich.
Meßuhr 50mm Messbereich (damit man Platz zum Peilen hat)
Verstellbare Stößelstange (oder 2 :D )
2 Stößel (zum messen und einschlagen der Nippel).
Platte oder Blech 120x60 mit den Anrissen (per Winkelmesser und Reißnadel angerissen).
Gewindebohrer M8x1 oder M10x1 je nach eingebautem Kipphebelgewinde.
Stück Rundmaterial 40mm lang DM 10 oder 12 als Peilstange.
Und viel Zeit :mrgreen:


Um das ordentlich hinzubekommen habe ich mir Hilfswerkzeuge gebaut, womit sich der Kipphebelwinkel genau auspeilen lässt :dance:

Einmal eine Platte, auf der ich den Ventilwinkel im Kopf, also 13 Grad angerissen habe.
Das ist die Flucht zum Ventilschaft bei halbem Ventilhub.
Dann 2 weitere Striche, bei mir mit 9,5mm Ventilhub plus minus 7Grad.
Die Stellen den maximalen Kippwinkel dar.

Um auf die Striche zu peilen hab ich eine 10er Welle auf 40 abgelängt, plangedreht und auf der Drehbank ein Gewinde M8x1 rein geschnitten (bei M10er Schrauben entsprechend größer).

Ventileinstellschrauben zum Ventilschaftende hin ca.2mm rausschauen lassen
Bei mir haben die Einstellschrauben hinten dann ca. 5mm aus dem Kipphebel rausgeschaut. Genug um die Peilstange aufzuschrauben.
Mit Messuhr halben Ventilhub eingestellt.
10er Welle handfest aufgeschraubt, Platte aufgelegt, drübergepeilt und die verstellbare Stößelstange so verstellt, daß der mittlere Strich mit der 10er Welle fluchtet.
Die anderen Striche dienen nur zur Kontrolle bei Wentil nicht/komplett betätigt (mit Messuhr kontrollieren).

Auf diese Art bei jedem Ventil einzeln die Länge der Stößelstange einstellen, 2 Stößel aufsetzen und Gesamtlänge messen und notieren, auch die Stangen kennzeichnen (Zyl, EV/AV).

Die neuen längeren Stößelstangen haben einen Nippel schon fest aufgepresst.
Am anderen Ende einen Nippel leicht einklopfen (der Nippel muß zum ablängen wieder raus, auf Flucht zur Stange achten).
Beide Stößel aufsetzen und Gesamtmaß messen und notieren.
Spalt Stößelstangen/Nippel messen.
Spalt abziehen,
Gesamtmaß der eingestellten Stößelstange mit Stößeln abziehen.
Jetzt habt Ihr das Maß, welches von der neuen Stößelstange abgedreht / abgestochen werden muß.

Entgraten, den selben Nippel mit dem gemessen wurde mit aufgesetzten Stößeln einschlagen.
Und schon habt ihr eine neue zum jeweiligen Ventil abgelängte Stange mit perfekter Geometrie :gut:

Ralph
IMG_2381.JPG
IMG_2379.JPG
Die Platte müsste ich später noch etwas mehr für die Kipphebel freimachen
Die Platte müsste ich später noch etwas mehr für die Kipphebel freimachen
Schöne Grüße aus Geisingen,

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