Seite 1 von 1

Vergaserfrage

Verfasst: 27.12.2018 19:16
von Zamba
Hallo zusammen,
mein 34 PICT3 hat leider an einer verplombten Anschlußbuchse einen Riß (und ist leicht undicht). In der Aservatenkammer habe ich noch einen weiteren dieser Vergaser, der unten am Fuß die 527 eingestanzt hat und auf dem Fähnchen steht 11 (ja es sind nur 2 Zahlen!) 129 031 QX. weder bei Rudies, noch bei Wensing, noch bei Knappmann finde ich Infos zu dieser 527 ?! . Der andere hat die
Einstanzung 359 4 am Flansch.
Ich bin mir jetzt bei dem 527ger unsicher, ob er - selbst bei richtiger Düsenbestückung bei den auswechselbaren Düsen -, in meinen 50 PS Typ 1 paßt.
Gruß und schönen freie Tage noch Gudrun

Re: Vergaserfrage

Verfasst: 27.12.2018 20:16
von Norbert*848b
Hallo Gudrun,
Zamba hat geschrieben: 27.12.2018 19:16 … der unten am Fuß die 527 eingestanzt hat...
Unten am Fuß die Nummer ist der Änderungszustand. 527 ist ein definitiv ein Busvergaser (AS-Motor ab 08.'75), dann fehlt aber noch eine Nummer, die steht dann unscheinbar etwas weiter rechts (z.B. VW 527-1 oder 527-2 gab es). :wink:
Zamba hat geschrieben: 27.12.2018 19:16 und auf dem Fähnchen steht 11 (ja es sind nur 2 Zahlen!) 129 031 QX
Da hat jemand die erste Zahl "verschluckt" Die Teilenummer sollte also vollständig 211 129 031 QX sein. Das X am Ende bedeutet, dass das ein überholtes Austauschteil von VW ist.
Zamba hat geschrieben: 27.12.2018 19:16 Der andere hat die Einstanzung 359 4 am Flansch.
Das ist die letzte Vergaserversion für die Motoren AD 350 047>> AD 990 000.
Zamba hat geschrieben: 27.12.2018 19:16 Ich bin mir jetzt bei dem 527ger unsicher, ob er - selbst bei richtiger Düsenbestückung bei den auswechselbaren Düsen -, in meinen 50 PS Typ 1 paßt.

Da kann ich Dich beruhigen, dass passt mit Sicherheit. Ich mach ja auch ein wenig in Vergaser für gute Freunde und Bekannte. Lasse dann sogar auch die Vergaser in meinem Bus Probe laufen.
Einen mit dem Änderungszustand 527-2 hatte ich erst kürzlich in den Händen gehabt und erfolgreich reanimieren können.
Mit der Hauptdüse sollte man erst einmal auf X130 gehen, Ausgleichsluftdüse 60z, Leerlaufdüse g60, Zusatzkraftstoffdüse 42,5.
Feinabstimmung auf Leistungsprüfstand darf ich noch ergänzen!
Die fest eingepresste Leerlaufluftdüse 120 sowie Zusatzluftdüse 90 kann / muss so bestehen bleiben. Die Anreicherung mit 2 x 95 stimmt auch, die ist nämlich bei allen Typ 2 Vergasern (34 PICT3) gleich.
(Sollte es sich bei Deinem jetzigen Ersatzvergaser um einen 527-2 handeln, dann trifft auch die genannte Düsenbestückung zu.)
Zamba hat geschrieben: 27.12.2018 19:16 mein 34 PICT3 hat leider an einer verplombten Anschlußbuchse einen Riß (und ist leicht undicht).
Kann man da nicht etwas machen, gut kommt darauf an, wie weit und wo überhaupt der Riss ist. Foto vielleicht?

PS: Den Schließdämpfer braucht man nicht mehr zwingend bei der angegebenen Düsenbestückung, zumal er meist seinen Dienst nach dieser langen Zeit eingestellt hat.
Bei der originalen auf recht mager abgestimmt, machte der wohl schon Sinn, so dass beim plötzlichen Gaswegnehmen der Motor nicht ausging.

Re: Vergaserfrage

Verfasst: 27.12.2018 20:33
von Zamba
Ja super, das sind schöne Nachrichten in der Weihnachtszeit Norbert. DANKE mal wieder und guten Rutsch
Foto vom Riss folgt, bin grade im Warmen 😏

Re: Vergaserfrage

Verfasst: 28.12.2018 14:39
von Zamba
So, habe nochmal nachgeschaut. Dabei habe ich doch noch die "2" als erste Zahl auf dem Fähnchen gefunden, aber keine 2 hinter der 527, da ist auch eine Bohrung, die der andere Vergaser nicht hat. Ich meine mich zu erinnern, daß ich den 527 lange gefahren bin und da war glaube ich nix dran gesteckt, geschraubt oder sonstwas.
Dann noch das Bild vom Riß.
viele Grüße Gudrun
IMG_1432.JPG
IMG_1428.JPG

Re: Vergaserfrage

Verfasst: 28.12.2018 15:16
von Norbert*848b
Hallo Gudrun,
Zamba hat geschrieben: 28.12.2018 14:39 aber keine 2 hinter der 527
… mit Brille wäre das nicht passiert :wink:
Y_Verg 527_2.jpg
527-2 wurde nach meinem Kenntnisstand so etwa ab '76 eingesetzt.
Dieser Vergaser hatte nach hinten ursprünglich ein Röhrchen (etwa 4,8 mm Durchmesser) für die Unterdrucksteuerung des Thermoventils im Papierluftfilter (Stichwort: Ansaugluft-Vorwärmung).
(Beim AD-Motor ab MJ 72 wurde dieser Unterdruck noch vom Hirschgeweih abgenommen, beim AS-Motor (ab wann genau weiß ich leider nicht) hat man das über den hinteren Anschluss am Vergaser bewerkstelligt.)
Mir scheint es so, dass irgend ein Vergaser-Instandsetzer das Röhrchen entfernt hatte und leider einen zu großen Stopfen da hinein gequält hat (was letztlich zum Bruch führte).
Ich bin mir aber ziemlich sicher, dass eine Reparatur noch möglich wäre. Die Bohrung reicht weit genug ins Vergasergehäuse hinein, so dass mit einem geeigneten, entsprechend langem (und verschlossenem) Röhrchen der Riss unwirksam werden sollte. Und ja, dieser Unterdruckanschluss ist ziemlich empfindlich bei Falschluft. Im AD-Motor wirkt dieser Unterdruck nur auf die Pull-Down Membran. Wenn da nur etwas leicht undicht ist, entweder die besagte Membran selbst oder auch nur diese obere Vergaserhälfte verzogen ist, hat man einen nicht so schönen LL sowie keinen ruckfreien Übergang (verschlucken) beim Beschleunigen.
Y_Riss.jpg

Re: Vergaserfrage

Verfasst: 28.12.2018 15:53
von Zamba
Hi Norbert,
wo du überall 2en findest :gut: Danke!
Deine gesamten Röhrchenausführungen beziehen sich auf den 359er, oder? Nicht auf die Bohrung an der übersehenen "2"?
Ich denke ich wechsle auf den 527er da ist nur die Welle undicht. Den anderen versuch ich dann im Sommer zu reparieren. Ich brauch diese ganzen Schlauchanschlüsse nicht, weil ich noch den alten Luftfilter benutze.
Gruß

Re: Vergaserfrage

Verfasst: 28.12.2018 16:49
von Norbert*848b
Hallo Gudrun,
Hoppla, ja, wo Du es jetzt anmerkst, da habe ich wohl nun im Eifer des Gefechts etwas verdreht. Der "359" sollte ja nur einen Verschlussstopfen haben, da ja noch die orig. Ausführung für "AD" ML '71 und '72.
Der 527 ist ja die "X"- / Austauschversion von VW. Da sollte schon eine Bronzelagerung für die Drosselklappenwelle drin sein. Da bräuchte man dann das Gehäuse nicht mehr aufbohren und könnte selbst problemlos Hand anlegen. Vgl. bitte ab Seite 41: https://www.ralfs-vw-teile.de/pdf/Teile_Bus_T2.pdf
Gutes Gelingen!

Re: Vergaserfrage

Verfasst: 28.12.2018 21:35
von schrauberger
Hallo Gudrun, mit Uhu Plus Endfest grün Zweikomponenten Kleber lässt sich der Riss zuverlässig abdichten. Am Riss entlang etwas ausschleifen / feilen, Oberfläche anschmirgeln, etwas über den Riss hinaus benetzen, Vergaser mit Riss nach unten ablegen, trocknen lassen, fertig. Hitzefest, benzinfest, dauerhaft, Top Ergebnis :gut:

VG Ralph

Re: Vergaserfrage

Verfasst: 29.12.2018 11:13
von Zamba
Hallo Ralph,
Dank für den Tipp! Hört sich gut an.
Gruß

Re: Vergaserfrage

Verfasst: 10.11.2021 23:54
von Norbert*848b
Moin Gudrun,
auf Grund jetzt gewonnener, neuer Erkenntnisse, darf ich diesen alten Thread einmal exhumieren. :mrgreen:
(Nicht das jetzt jemand denkt, meine "Schrecksekunde" würde glatt 3 Jahre dauern :stupid: .)

Ich befürchte, dass es sich um keinen Riss, sondern nur um einen "Guss-Grat" handelt.
Die Vergaser sind damals im sog. Zinkdruckgussverfahren" hergestellt worden.
D.h., dass einige Formteile in entsprechendem Winkel zusammen gefügt worden sind.

An den Kanten dieser Teile passiert es dann schon einmal, dass ein Grat entsteht.
... mal mehr oder weniger, bei einigen bisherigen gemachten Vergasern konnte ich nichts ausmachen.

Nun ist mir aktuell auch ein Vergaser untergekommen, der ebenso diesen Grat aufzuweisen hat.
Y_V_Gr.JPG
Ich würde mir jetzt also keinen großen Kopf drum machen wollen und ggf nur den Grat entfernen,
solange da keine "Spalte" im Gehäuse zu Tage kommt, sollte sich alles im grünen Bereich befinden. :D

BTW: Natürlich habe ich inzwischen auch einmal genauer recherchiert.
Normalerweise ist diese Bohrung mit keinem Blindstopfen versehen.
(Dieser muss wohl von einem "Witzbold" nachgesetzt worden sein. :? ,
bzw. dieser "Vergasermensch" wollte wohl somit die von ihm gemachten Vergaser für sich wiedererkennbar machen.)

Es handelt sich nur um ein sog. "Sackloch", hat also keinerlei Verbindung zur Mischkammer.

Bedarfsweise wurde dieses Loch (und auch weitere) mit einem Gewinde versehen, um einen Halter für irgendwelches "Abgasgedöns" aufzunehmen.
(Ami-Bus nur MJ '71, bzw. auch spätere Mexiko-Modelle.)