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Motor- / Vergaserproblem

Verfasst: 18.06.2019 07:05
von Uwe Bolik
Hallo,

heute habe ich eine Frage zu einem TYP 1 Motor der nicht in meinem T2a sondern in einem Karmann Ghia eingebaut ist.

Die Leerlaufdrehzahl nach dem starten zu hoch (ca. 1.200 - 1.500)... so läuft der Motor einige Zeit, sobald er in den normalen Bereich unter 1.000 Umdrehungen kommt, stirbt er ab. Auch kann ich die Leerlaufdrehzahl am Vergaser nicht unter die 1.000 UpM bekommen.

Ich habe als erste Ma0nahmen schon alles was ich am Vergaser im eingebauten Zustand erreichen kann mit Druckluft gereinigt. Mein nächster Versuch wäre den Vergaser auszubauen und zu überholen.

Vielleicht kennt aber ja jemand das Problem und ich kann es gezielt beheben.

Vielen Dank und viele Grüße
Uwe

Re: Motor- / Vergaserproblem

Verfasst: 18.06.2019 11:15
von Norbert*848b
Hallo Uwe,
… ist hier die Rede von einem Doppelkanalmotor mit 34PICT3 Vergaser?
… dann könnte ich möglicherweise etwas dazu ausspeichern.

Es gilt aber grundsätzlich: Bevor am Vergaser irgendwelche Einstellversuche unternommen werden, muss vorher das Ventilspiel und die Zündung eingestellt/überprüft sein. :wink:
Bei der Zündung reicht es eigentlich aus, diese zunächst nur statisch einzustellen.

Re: Motor- / Vergaserproblem

Verfasst: 18.06.2019 11:36
von Uwe Bolik
Hallo Norbert,

vielen Dank für Deine Antwort.

Es handelt sich um einen 1,8er Doppelkanalmotor... der Vergaser ist aufgebohrt... die Basis war ein PICT 34 -3, das stimmt.

Die Zündung habe ich überprüft (ist elektronisch) und das Ventilspiel war vor kurzem auch noch Ok.

Zum Hintergrund... das Problem tritt auf nach dem der Motor aus dem Winterschlaf geholt wurde. Da ich nach Usingen umgezogen bin, ist es dieses Jahr etwas später geworden.

Oberhalb von 1.000 Umdrehungen läuft der Motor auch wie er soll, daher vermute ich, dass das Problem im Bereich der Leerlauf- oder Leerlaufgemischdüse zu suchen ist.

Aufgrund des guten Wetters wäre es natürlich schön wenn man das Problem eingrenzen könnte und es schnell wieder auf die Straße geht... ansonsten komme ich wohl nicht daran vorbei den Vergaser komplett zu reinigen.

Viele Grüße

Uwe

Re: Motor- / Vergaserproblem

Verfasst: 18.06.2019 14:24
von Norbert*848b
Hallo Uwe,
Uwe Bolik hat geschrieben: 18.06.2019 11:36 ... daher vermute ich, dass das Problem im Bereich der Leerlauf- oder Leerlaufgemischdüse zu suchen ist.
Ja, per Ferndiagnose würde ich das erst einmal auch so sehen.

LL-Abschaltventil macht auch "klick", wenn bei eingeschalteter Zündung das Kabel abgezogen wird, bzw. das Ventil sitzt auch fest in der Verschraubung?
Die Dichtung zum Ansaugrohr sollte sich auch nicht gesetzt haben, ansonsten kontrollieren, ob die beiden 8er Muttern auch hinreichend fest angezogen sind.
Die Starterklappe auch überprüft, so dass sie nach spätestens 5 Min voll auf ist und somit die Drosselklappenanschlagschraube in der tiefsten Stellung auf der Stufenscheibe sitzt?

Als weitere Erstmaßnahme bitte das LL-Ventil herausdrehen, die LL-Düse entfernen und von dieser freien Bohrung einmal mit Pressluft durchblasen.
Die Düse selbst bei der Gelegenheit auch gleich mit durchpusten.

Wenn das nichts geholfen hat, sollte wohl wirklich der Vergaser ausgebaut und einer Reinigungskur unterzogen werden.
Bitte auch überprüfen, ob alle Blindstopfen noch an ihrem Platz sitzen. Ferner auch sicherstellen, dass die Pulldown-Membran keine Risse hat.

Den Vergaserworkshop kennst Du?
http://www.wonnegautriker.de/PDF/Vergaser.pdf

Die Grundeinstellung für den genannten Vergaser sollte so aussehen, dass die Umluftschraube etwa eine Umdrehung heraus geschraubt werden sollte, während es bei der Co-Schraube gar drei sind (bei angepasster LL-Düse für den modernen Sprit, also etwa 5 - 8% größer als die normale Bestückung). Das gilt aber nur für den Serienzustand, womit der Motor schon einmal gut laufen sollte. Feinkorrekturen von +/- 1/4 Umdrehungen sind normalerweise üblich. Wie das bei aufgebohrten Motoren / Vergasern aussieht entzieht sich leider meiner Kenntnis.
Gutes Gelingen!

Re: Motor- / Vergaserproblem

Verfasst: 18.06.2019 22:58
von GoldenerOktober *001
Uwe Bolik hat geschrieben: 18.06.2019 11:36 Da ich nach Usingen umgezogen bin
Hallo Uwe,

wenn Du Usingen im Taunus meinst (hab jetzt nicht geschaut, wievielmal es das sonst noch gibt...), helfe ich Dir gerne in meiner Zentrale luftgekühlter Fortbewegung in Burgholzhausen weiter. Melde Dich halt kurz bei mir.

Gruß Torsten

Re: Motor- / Vergaserproblem

Verfasst: 19.06.2019 09:22
von Uwe Bolik
Hallo,

vielen Dank für die Antworten.

Genau.... das Abschaltventil und die Starterklappe habe ich getestet.

Nach der Anleitung habe ich schon 2 Vergaser gereinigt.

Dann werde ich in den nächsten Tagen die Sofortmaßnahmen testen und wenn nichts hilft den Vergaser ausbauen.... zur Not kommt erstmal ein kleinerer Vergaser drauf damit ich fahren kann.

Ich werde Euch informieren was rausgekommen ist.

@Thorsten
Du hast eine PM.

Vielen Dank und viele Grüße

Uwe

Re: Motor- / Vergaserproblem

Verfasst: 19.06.2019 12:00
von Uwe Bolik
Hallo,

einen kurzen Zwischenbericht... ich habe die Mittagspause genutzt und das Vergaseroberteil abmontiert, alle erreichbaren Düsen, Co und Leerlaufschraube ausgebaut und alles was erreichbar war mit Druckluft durchgepustet... leider ohne Erfolg.

Ich beschreibe den Fehler noch ein mal.... ich starte,.... Leerlaufdrehzahl ca. 1.500.... diese fällt dann ab bis zur magischen Grenze von 1.000... und der Motor stirbt ab wenn ich kein Gas gebe.

Nicht das ich mich verrenne... kann das vielleicht auch ein Fehler der 1 - 2 - 3 Ingnition sein?

Alternativ würde ich jetzt den 34er Vergaser abbauen und einen 31er den ich noch habe montieren und den 34er in Ruhe reinigen.
Wobei ich noch erwähnen muss, dass der 34er erst 3 Jahre drauf ist und aussieht wie neu.

Viele Grüße
Uwe

Re: Motor- / Vergaserproblem

Verfasst: 19.06.2019 14:01
von woita
Kann es sein, dass einfach deine Kaltstartautomatik zu früh eingreift?

Re: Motor- / Vergaserproblem

Verfasst: 20.06.2019 00:42
von Norbert*848b
Moin Uwe,
Uwe Bolik hat geschrieben: 19.06.2019 12:00 ... ich habe die Mittagspause genutzt und das Vergaseroberteil abmontiert, alle erreichbaren Düsen, Co und Leerlaufschraube ausgebaut und alles was erreichbar war mit Druckluft durchgepustet... leider ohne Erfolg.
Ja, Schnellschuss, Erfolg ist dann leider nicht immer gewährleistet. :?

Bei abgenommenen Oberteil kann man auch gut die Pull-Down Membran testen. Dazu muss man allerdings noch den Deckel mit Feder und Heizspirale sowie die darunter liegende schwarze Schutzkappe abnehmen. Dann den freiliegenden Stößel der Unterdruckmembran (Pull-Down Membran) zurück (gegen den Federdruck) drücken und daraufhin die hintere, freiliegende Bohrung im Oberteil mit einem Finger zuhalten. Nun den Stößel wieder loslassen, dieser darf nicht sofort und wenn, dann nur ganz langsam zurück kommen. Ansonsten ist das ein Zeichen dafür, dass da eine unzulässige Undichtigkeit besteht, die meist an der Membran oder dem dazugehörigen Deckel bzw. Flansch liegen könnte.
Beim zusammengebauten Vergaser kommt es dann auch darauf an, dass diese Unterduck-Bohrung auch nicht durch einen verzogenen Flansch des Oberteils bzw. des Vergasergehäuse gestört ist.
Uwe Bolik hat geschrieben: 19.06.2019 12:00 Nicht das ich mich verrenne... kann das vielleicht auch ein Fehler der 1 - 2 - 3 Ingnition sein?
Ausschließen kann man das wohl nicht wirklich, obwohl ich das für unwahrscheinlich halte, aber eine Ferndiagnose kann man dazu schlecht abgeben.
Wenn Du bei abgezogener Unterdruckleitung einen ZZP von 7,5°in Nähe der LL-Drehzahl erreichen könntest, wäre das schon einmal nicht schlecht.
Uwe Bolik hat geschrieben: 19.06.2019 12:00 Alternativ würde ich jetzt den 34er Vergaser abbauen und einen 31er den ich noch habe montieren und den 34er in Ruhe reinigen.
Jetzt habe ich aber so gewisse Verständnisschwierigkeiten. Normalerweise kann man einen 34 PICT gegen einen 31 PICT nicht so ohne Weiteres tauschen, weil die Befestigungsschrauben der Vergaser unterschiedliche Abstände haben, es sei denn, man hat ein sog. "Universal-Ansaugrohr" für verschiedene Vergaser als Zubehörartikel verbaut.
Uwe Bolik hat geschrieben: 19.06.2019 12:00 Wobei ich noch erwähnen muss, dass der 34er erst 3 Jahre drauf ist und aussieht wie neu.
… das ist leider alles relativ, es kommt halt wirklich auf ein intaktes Innenleben an.
Das sollte uns das Leben doch beigebracht haben, außen hui und innen …

Ich hab nun schon weit aus mehr als nur eine Handvoll 34PICT3 Vergaser revidiert und was mir da alles an seltsamen Dingen begegnet ist, wäre jetzt an dieser Stelle doch etwas zu OT.
Professionelle sowie selbsternannte Vergaserspezialisten konnten mich nicht wirklich in Gänze überzeugen, obwohl die meist für ein besseres äußeres Aussehen der Vergaser sorgen konnten als das meinen Möglichkeiten entsprach. .. wie gesagt, es zählt tatsächlich wirklich nur das intakte, vorschriftsmäßige Innenleben. :mrgreen:

Re: Motor- / Vergaserproblem

Verfasst: 20.06.2019 21:59
von Uwe Bolik
Hallo Norbert,

dann werde ich den Vergaser am besten abbauen und Schritt für Schritt überholen.

Du hast natürlich recht... der Wechsel auf einen 31 er Vergaser ist nicht möglich.... da habe ich nicht zu Ende gedacht.

Viele Grüße
Uwe