Wer fährt einen Typ4 Motor von Kummetat (2,0L) bzw. Orratech (2,1L)

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Lado
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Wer fährt einen Typ4 Motor von Kummetat (2,0L) bzw. Orratech (2,1L)

Beitrag von Lado »

Hallo,

da mein jetziger 2,0L Typ4 Motor mit 36-40er Solex Vergaseranlage den Geist aufgegeben hat denke ich über einen Neuanschaffung an.

Wer von Euch fährt einen 2,0L von Kummetat bzw. einen 2,1L von Orratech (oder ähnliche Ausführungen).

Ein Erfahrungsaustausch würde mich sehr freuen.

Vielen Dank und Grüße

Lado
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Theo
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Re: Wer fährt einen Typ4 Motor von Kummetat (2,0L) bzw. Orratech (2,1L)

Beitrag von Theo »

...moin
was genau würdest du denn gerne wissen?
wenn ich dir weiterhelfen kann tue ich das gerne1
ich fahre zwar keine motoren dieser beiden Herren weil ich seit 34 jahren meine motoren selbst baue,habe aber schon ein paar zerlegt und repariert zumindest von einem der beiden......
gruss
T
Lado
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Re: Wer fährt einen Typ4 Motor von Kummetat (2,0L) bzw. Orratech (2,1L)

Beitrag von Lado »

Hi,

mir geht's um grundsätzliche Themen wie:

-Haltbarkeit bzw. Standfestigkeit
-Fahrbarkeit (Drehmoment usw.)
-Vergleich zu einem Serien- 2,0L Typ4 Motor
-Erfahrung mit Motorenbauern

Grüße
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Theo
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Re: Wer fährt einen Typ4 Motor von Kummetat (2,0L) bzw. Orratech (2,1L)

Beitrag von Theo »

Lado hat geschrieben: 27.10.2019 15:59 Hi,

mir geht's um grundsätzliche Themen wie:

-Haltbarkeit bzw. Standfestigkeit
-Fahrbarkeit (Drehmoment usw.)
-Vergleich zu einem Serien- 2,0L Typ4 Motor
-Erfahrung mit Motorenbauern

Grüße
also im grudsätzlich merkt man den unterschied von 2L zu 2,1L nicht ...man nimmt sich eben die 80ccm mit für ca 50€ mehrkosten!
die kummetat motoren haben ein 914 setup was den zylinderkopf betrifft also E42/A36 mm mit einer webcam ( 86,86a...) je nach wunsch.
mit den von dir bereits genannten 40 PDSIT sind da um die 100PS drinn was einen VW Bus im unteren und mittleren Drehzahlbereich ganz gut voranbringen je nach nockenwelle.
das ist für die meisten ausreichend und da die meisten auch vorsichtiger umgehen mit einem motor für den sie ca 5-7000e bezahlen halten diese auch länger.
je nach version muss man natürlich mit einer zusatzöhlkühlung ( was ich persöhnlich auch für ganz normale motoren machen würde weil sie auch als standart motoren zu warm werden)...dafür sorgen das thermische überhitzung ausbleibt und die wartungsintervalle einhällt.....was sehr oft vernachlässigt wird ist die ordentliche abstimmung der vergaser nach dem einbau und sorgfälltiges einlaufen der nockenwelle und der 1000km danach mit all seinen ölwechsel usw....
alles in allem sind diese motoren recht einfach zu beherschen und halten eigentlich gut wenn man sie anständig zusammenbaut und wartet.
.....der nächste schritt wäre eine hubraumerhöhung die man als solche dann auch spürt....2,3L , 2,4L....da macht das fahren im Bus so richtig spass auch ohne das gaspedal voll zu belasten :D ...für viele die mit frau ,2 kindern und einem anhänger in den urlaub nach korsika fahren wäre eigentlich dies die erste wahl , sie wissen es nur nicht :D ..
aber das ist ein anderes thema.
gruss
T
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Bel.Air.Boy
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Re: Wer fährt einen Typ4 Motor von Kummetat (2,0L) bzw. Orratech (2,1L)

Beitrag von Bel.Air.Boy »

Moin,

ich habe zwar keinen der besagten Motoren verbaut, aber 2 Motoren Typ1 vom Gerd Kummetat in meinem T2 (1,8 L. mit 34 PCI Solex Zweivergaseranlage Einkanal) und in meinem Ovali (1,4 L mit 34 PCI Zweivergaseranlage). Ich kann die Motoren vom Kummetat nur empfehlen! Laufen beide richtig super, haben gute Leistung und haben sehr moderate Öltemperaturen.

Beim Gerd bist Du in guten Händen!!

Gruß

Gisel
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GuentherKrass
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Re: Wer fährt einen Typ4 Motor von Kummetat (2,0L) bzw. Orratech (2,1L)

Beitrag von GuentherKrass »

Hallo Lado,

ich fahre seit 7 Jahren einen 2.0l von Kummetat, habe jetzt mehr als 110.000 km damit zurückgelegt und bin sehr zufrieden damit! Ventilspiel ist reine Kontrolle und kein Nachstellen, der Motor ist supertrocken und läuft hervorragend, sehr drehfreudig und dank penibel gewuchteter Kurbelwelle, Schwungrad und Druckplatte merkt man selbst 4500-5000 Umdrehungen kaum.
Er ist kein Drehmomentmonster, dafür braucht es wohl mehr Hubraum und größere Vergaser (habe die standard Solex 32-34 drauf).

Ich fahre meist so 110-120km/h, das sind bei meinem Getriebe 4000 Umdrehungen. Da hat er 80 Grad Öl (externer Kühler, ebenfalls von Kummetat) und 175 Grad Zylinderkopftemperatur. T3-Busse, Wohnmobile und T4-Saugdiesel überholt man damit locker :-)
Klar wäre mehr Power immer besser, aber ich ziehe keinen Anhänger und ab 130 km/h wird mir die Fuhre mit Hubdach, Möbeln und Gepäck etwas zu hibbelig ;-) Und ab 135 km/h sind die Windgeräusche so laut, dass man sich nicht mehr unterhalten kann...

Kummetat ist nicht billig, aber die Qualität der Arbeit ist exzellent und er bietet nur erprobte Kombinationen an.
Das größte Problem bei Kummetat ist, einen Termin zu bekommen und - speziell für mich - dass er nicht in der Nähe ist (bin aus Tübingen).
Bedenke auch, dass noch Abstimmungs- und Prüfstandsaufwände hinzukommen, das sind dann schnell nochmal ein paar Hunderter.
Er bietet auch frisch pulverbeschichtete Verblechung, hübsche Gebläsegehäuse, chromatierte Gasgestänge und eine angepasste T3-Transistorzündanlage an - ist man erstmal dort, dann wird es evtl. eng mit dem Budget ;-)

Ich würde jederzeit wieder zu Kummetat gehen!

Leichte Zeit
Timo
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Theo
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Re: Wer fährt einen Typ4 Motor von Kummetat (2,0L) bzw. Orratech (2,1L)

Beitrag von Theo »

GuentherKrass hat geschrieben: 28.10.2019 13:18 Hallo Lado,

ich fahre seit 7 Jahren einen 2.0l von Kummetat, habe jetzt mehr als 110.000 km damit zurückgelegt und bin sehr zufrieden damit! Ventilspiel ist reine Kontrolle und kein Nachstellen, der Motor ist supertrocken und läuft hervorragend, sehr drehfreudig und dank penibel gewuchteter Kurbelwelle, Schwungrad und Druckplatte merkt man selbst 4500-5000 Umdrehungen kaum.
Er ist kein Drehmomentmonster, dafür braucht es wohl mehr Hubraum und größere Vergaser (habe die standard Solex 32-34 drauf).

Ich fahre meist so 110-120km/h, das sind bei meinem Getriebe 4000 Umdrehungen. Da hat er 80 Grad Öl (externer Kühler, ebenfalls von Kummetat) und 175 Grad Zylinderkopftemperatur. T3-Busse, Wohnmobile und T4-Saugdiesel überholt man damit locker :-)
Klar wäre mehr Power immer besser, aber ich ziehe keinen Anhänger und ab 130 km/h wird mir die Fuhre mit Hubdach, Möbeln und Gepäck etwas zu hibbelig ;-) Und ab 135 km/h sind die Windgeräusche so laut, dass man sich nicht mehr unterhalten kann...

Kummetat ist nicht billig, aber die Qualität der Arbeit ist exzellent und er bietet nur erprobte Kombinationen an.
Das größte Problem bei Kummetat ist, einen Termin zu bekommen und - speziell für mich - dass er nicht in der Nähe ist (bin aus Tübingen).
Bedenke auch, dass noch Abstimmungs- und Prüfstandsaufwände hinzukommen, das sind dann schnell nochmal ein paar Hunderter.
Er bietet auch frisch pulverbeschichtete Verblechung, hübsche Gebläsegehäuse, chromatierte Gasgestänge und eine angepasste T3-Transistorzündanlage an - ist man erstmal dort, dann wird es evtl. eng mit dem Budget ;-)

Ich würde jederzeit wieder zu Kummetat gehen!

Leichte Zeit

.....der kocht auch nur mit wasser :P
Timo
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GuentherKrass
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Re: Wer fährt einen Typ4 Motor von Kummetat (2,0L) bzw. Orratech (2,1L)

Beitrag von GuentherKrass »

Hallo Theo,
.....der kocht auch nur mit wasser :P
Mag sein, aber er kocht besser als die anderen drei Motorenbauer, bei denen ich davor war :gut:

Leichte Zeit
Timo
HaraldT2
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Re: Wer fährt einen Typ4 Motor von Kummetat (2,0L) bzw. Orratech (2,1L)

Beitrag von HaraldT2 »

Der neue Motor im alten Bus!

2011 dachte ich es ist alles gut ein neuer Motor von dem besten Motorenbauer.
Das Fahrzeug wurde beim Motorenbauer komplett abgegeben mit dem Auftrag
das Getriebe zu überholen.
Und einen überholten Motor wie vom Porsche 914 mit ca. 100PS einzubauen mit der TÜV Eintragung.
Sollte auch alles in den Papieren eingetragen sein.
2015 nach 13000 km im Mai defekte Ventile beim Einstellen festgestellt, die Schäfte waren eingeschlagen.
Gut dann habe ich beim Motorenbauer angerufen und wollte den Bus bei Ihm zur Reparatur vorbeibringen, aber ich bekam im Jahr 2015, auch nach mehrmaligen Rückfragen keinen Termin.

Ende 2015 habe ich den Motor dann ausgebaut und teilweise zerlegt. Die defekten Zylinderköpfe überholen lassen und mit neuen Ventilen bestückt und nachplanen lassen.
Im Mai 2016 wurde der Motor wieder eingebaut und Testfahrten gemacht, auch die Ventilschrauben wurden mehrmals erneuert und das Ventilspiel geprüft.
Die neuen Ventilschäfte wurden wieder eingedrückt, dann habe ich Lash Caps verwendet die mehrmals ausgetauscht wurden.
Die Ventilhebelböcke wurden unterlegt mit diversen Stärken, um die Ventilgeometrie zu verbessern und den Verschleiß zu minimieren.
Auch ein zu geringer Öldruck war von Anfang an vorhanden.

Nach einer Urlaubsreise 2016 wurde der Motor wiederausgebaut um den Ventilverschleiß und geringen Öldruck sowie den unrunden Motorlauf zu beheben.
Es erfolgte wieder eine Teilzerlegung. Die Zylinderköpfe wurden nun weggegeben zum Überprüfen und die Ventilführungen gerieben, Elefantenfüße eingebaut.
Die Vergaser wurden komplett überholt. Eine neue Ölpumpe eingebaut und endlich Druck im Kessel. 2017 wieder alles zusammengebaut und beschlossen den Motor komplett zu ersetzen, da der Motorlauf weiterhin nicht zufriedenstellend war.

Was meiner Meinung nach alles falsch war:

Zylinderköpfe sind von verschiedenen Herstellern, Qualität der Ventile war mangelhaft, Ventilführungen nicht gerieben, Ventilsitzringe sehr tief eingeschnitten.
Die Auslassventile stehen unterschiedlich weit heraus, deshalb gab es keine Ventilgeometrie und erhöhter Verschleiß an den Ventilschäften. Die Kipphebelböcke waren mit unterschiedlich dicken Scheiben unterlegt.
Von den 8 Stück Stößelstangen waren 7 Stück gleich lang, aber eine war 1mm kürzer.
Die Kolben waren nicht wie in der Rechnung und Fahrzeugpapieren vom Porsche 914.
Vergaser 36-40PDSIT hatte ich als neu überholt mitgekauft (1300,00 €). (Zitat von letzten Vergaserüberholer, „Das war ein Verrückter“)
„Ölpumpe war Industriemüll und wurde vor der Entsorgung in unseren Motor nochmal eingebaut“.
Das Getriebe wurde mit zu viel Öl befüllt und man konnte durch unsere Ölspur unsere Fahrtstrecke verfolgen.
Die Motorraumdichtung war falsch herum eingebaut und die Unterdruckleitungen nicht am Vergaserfuß befestigt.
Das Motorgehäuse wurde nicht richtig gereinigt!

Gekostet hat es bis zum Jahr 2019 ca.15.000,00 € .......ohne die Nerven........

Natürlich kann ich hier nicht alles ausdrücken, Handwerkern kann immer was schief gehen, nur sollen Sie dann nicht überheblich sein!
Was man einmal konnte, kann man auch falsch machen, besonders dann wenn es andere für einen machen. ( Eigenerfahrung aus über 30 Jahren Selbstständigkeit)

Danken möchte ich allen, denen ich die Ohren vollgeheult habe und die mir beratend und helfend zur Seite gestanden habe.
( Frau, Kindern, Martin und Theo)

Viele Grüße Harald
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schrauberger
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Re: Wer fährt einen Typ4 Motor von Kummetat (2,0L) bzw. Orratech (2,1L)

Beitrag von schrauberger »

Hallo Harald, mein Beileid.
Es ist bitter so abgeledert zu werden.
Die alles entscheidende Frage ist nun:
Wer war denn dieser "Spezialist"?

Ralph
Schöne Grüße aus Geisingen,

Biete in Originalqualität:
Reparaturbleche für Laderaumboden und
Typ4 Wärmetauscher.
Sämtliche BKV-Unterdruckleitungen und
Nachlaufleitungen für Bremsflüssigkeit.
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