Achsvermessung unterwegs

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Wolfgang T2b *354
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Achsvermessung unterwegs

Beitrag von Wolfgang T2b *354 »

Hallo Freunde der artgerechten Haltung,

vor zwei Jahren wurde hier mal das Thema „Achsvermessung mit einfachen Hilfsmitteln“ angesprochen https://forum.bulli.org/viewtopic.php?f ... ng#p248268

Bis dato hatte ich immer eine kleine Werkstatt in Windhoek, auf die ich notfalls zurückgreifen konnte. Doch die hat jetzt leider zu gemacht und in den anderen Werkstätten sind sie meist schon daran gescheitert, die richtigen Daten in den Rechner zu kriegen. Und auch das Messergebnis hatte oft eine abenteuerliche Wiederholgenauigkeit. Da versuch‘ ich es lieber von Hand, zumal es bei mir nicht auf die letzte Bogenminute ankommt.

Leider fehlt uns im Bus der Platz, um ein größeres Gerät mitzunehmen. Hab' sowieso schon zu viele Werkzeuge und Ersatzteile (sagt meine Frau, ändert ihre Meinung allerding bei der nächsten Panne :mrgreen:). Deshalb würde ich das von Thomas (Tanja & Thomas) erwähnte Trackace zunächst mal ausschließen. Die Variante des anderen Thomas (Gastonlagaffe) würde da schon eher in mein Profil passen. Deshalb meine Frage an Thomas: hast Du mit der App Erfahrungen gesammelt? Ein Handy hat man ja heutzutage sogar im Busch dabei, auch wenn es kein Netz gibt.

Bisher habe ich unterwegs, wenn ich den Eindruck hatte, dass an der Einstellung etwas faul ist, mit mittelalterlichen Werkzeugen wie Holzlatten, Bindfäden und Bandmaß herumgebastelt, aber da muss es doch heute bessere und präzisere Möglichkeiten geben. Hoffe ich jedenfalls, denn wir haben dieses Jahr eine sehr lange Strecke auf Asphalt und zwischendurch heftig Acker vor uns! Da werde ich unterwegs sicher mal nachmessen müssen.

Was nehmt Ihr denn mit, wenn Ihr auf eine größere Tournee geht, durchs wilde Kurdistan oder den Güldenen Oktober zum Beispiel?

Danke und schöne Grüße

Wolfgang
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Tanjas&Thomas_T2b
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Re: Achsvermessung unterwegs

Beitrag von Tanjas&Thomas_T2b »

Hi Wolfgang,

ich denke die Bindfadenmethode ist für den Busch das beste.
Beim Goldenen Oftober & Co. nehme ich nie etwas zum Spur einstellen mit.
Da muss man ja nur ran, wenn man das Radlagergehäuse runter hatte, oder man sich irgendwie sehr mutwillig etwas am Rahmen verbogen hat.

Ich habe mir mal einen Alu Block gefertigt, den ich auf das Federschwert geschraubt habe.
Damit kann man nun sehr kontrolliert ds Radlagergehäuse nach hinten Verschieben.
Bild
Nach vorne muss man halt mit einem Spanngurt oder ähnlichem Arbeiten um Zug auf das Gehäuse nach vorne zu bekommen.
Auf jeden Fall ist es mit dem Hilfsmittel sehr gut möglich "nachvollziehbare" Korrekturen vorzunehmen.

Ich hätte es gerne näher an das Radlagergehäuse geschraubt, aber dank der Bremstrommel kam ich nicht dicht genug ran.
Deshalb hatte ich zur Führung der Schrauben einfach den zweiten Alu Block mit montiert.

Viele Grüße
Thomas
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Wolfgang T2b *354
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Re: Achsvermessung unterwegs

Beitrag von Wolfgang T2b *354 »

Hallo Thomas,

Deine Konstruktion für die Hinterachseinstellung kannte ich natürlich schon. Ich hoffe allerdings, dass ich da unterwegs nicht ran muss. Wenn sich da etwas verschoben hat, fahre ich zur Not auch ein paar tausend Kilometer im Hundegang :mrgreen:.

Ich gehe eher davon aus, dass meine Vorderachsgeometrie einen mitgekriegt hat, wenn wir einen Monat in den Bergen herumgekurvt sind. Ich erinnere mich, dass ich immer Schwierigkeiten hatte, für die Spur den hinteren Abstand zwischen den Felgenhörnern zu messen, weiß aber nicht mehr, was da im Wege war. Vorn konnte man das gut mit einem Laserentfernungsmesser oder Bandmaß hinkriegen, aber hinten gab's Probleme. Wie machst Du das denn? Über die Hinterräder war es mir wegen der Reifen immer zu ungenau, es geht ja nur um ein paar Millimeter. Der Nachlauf dürfte kein Problem sein und für den Sturz sollte es eine bessere Wasserwaage tun.

Schöne Grüße

Wolfgang
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Tanjas&Thomas_T2b
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Re: Achsvermessung unterwegs

Beitrag von Tanjas&Thomas_T2b »

Hi Wolfgang,

ich habe ja nun mein schönes Trackace Tool.
Vorher hatte ich mit einem Alu Winkel und einem Lot hantiert.
Und dann mit einem Laser Entfernungsmesser versucht das ganze zu ermitteln.
Aber das war alles nicht so richtig von Erfolg gekrönt.

Was sich hinten "bewährt" hat ist mit der Laser Wasserwage eine Papierrolle auf der Nabe der Vorderachse anzupeilen.
https://forum.bulli.org/viewtopic.php?f ... 2&start=45
Die Papierrolle kann man ja als Referenz immer mit sich rum fahren.
Allerdings muss die Spur dann einmal richtig eingestellt sein und man braucht immer die gleiche Wasserwage, damit man die Werte vergleichen kann.
Das gilt zumindest für die Hinterachse.
Aber ob du nun immer eine Laser Wasserwage mit dir rum fahren willst? Vermutlich nicht.

An der Vorderachse musst du ja nur Spur und Sturz im Blick haben.
https://forum.bulli.org/viewtopic.php?f ... &start=105
Den Nachlauf bekommst du ja nur über verdrehen des Achskörpers in den Befestigungslöchern beinflusst.
Das ist ja eigentlich auch nichts, was man wirklich macht. Den Nachlauf nimmt man in der Regel ja als gegeben hin.
Den Sturz kannst du ja mit einem Neigungsmesser kontrollieren und die Spur wieder über Abstandsmessung.
Aber die Vorderachsgeometrie kann dir doch eigentlich jede Werkstatt mit entsprechender Ausrüstung einstellen.
Ich kann mir nicht vorstellen, das man in Afrika dafür niemanden findet.
Man muss doch nur beim Inder fragen, oder wie lief das noch mal?


Viele Grüße
Thomas
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Wolfgang T2b *354
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Re: Achsvermessung unterwegs

Beitrag von Wolfgang T2b *354 »

Hallo Thomas,
Tanjas&Thomas_T2b hat geschrieben: 08.01.2020 18:55 Was sich hinten "bewährt" hat ist mit der Laser Wasserwage eine Papierrolle auf der Nabe der Vorderachse anzupeilen.
https://forum.bulli.org/viewtopic.php?f ... 2&start=45
Die Papierrolle kann man ja als Referenz immer mit sich rum fahren.
Allerdings muss die Spur dann einmal richtig eingestellt sein und man braucht immer die gleiche Wasserwage, damit man die Werte vergleichen kann.
Das gilt zumindest für die Hinterachse.
Aber ob du nun immer eine Laser Wasserwage mit dir rum fahren willst? Vermutlich nicht.
Danke für die Freds. Die habe ich völlig übersehen, weil ich immer nach "Achseinstellung" gesucht habe. Da muss ich mich mal in Ruhe durchstöbern.

Ob ich eine Laser-Wasserwaage mitnehme, darüber habe ich noch garnicht nachgedacht. Meinst Du damit die Dinger, die in der Bucht massenweise für ein paar Euro angeboten werden? Oder geht es da eher um eine ausgewachsene klassische Wasserwaage mit Laser? Für ersteres könnte ich noch ein Eckchen im Bus finden, für letzteres nicht. Auf Deinen Bildern sieht es aus wie ein Mittelding zwischen beiden, aufgelegt auf ein Alu-Profil. Wenn ich das richtig verstehe, brauche ich den Laser als Latten- oder Fadenersatz und einen präzisen Winkelmesser für den Sturz. Ich werde mal suchen.

Wie Du schon schreibst, brauche ich vorn ja nur Spur und Sturz. Ich kann mich an Fahrten erinnern, wo ich wegen verzogener Spur wie betrunken in den Spurrillen hin und her gekegelt bin. Sauber eingestellt - und schon lief er sauber geradeaus.

Danke nochmals und schöne Grüße

Wolfgang
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Norbert*848b
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Re: Achsvermessung unterwegs

Beitrag von Norbert*848b »

Hallo Wolfgang,
gehen wir einmal davon aus, dass Du den Sturz (an der Vorderachse) in den Griff bekommen hast / wirst, dann bleibt als Unsicherheit wohl wirklich nur noch die Spur übrig.
Ich kann mich noch daran erinnern, dass es früher einmal gewisse Gummiaufkleber für die Reifen gab.

Da klebte man jeweils auf der Innenseite und Außenseite (von der Lauffläche) des Reifens ein "Bäppchen" drauf. Einmal in Ventilnähe und einmal zum Vergleich auch gegenüber.
Nach einigen gefahrenen (?) Kilometern konnte man dann am Verschleiß / der Abnutzung feststellen, ob die Vorspur zu üppig war, oder auch nicht.
Verschleiß an der Außenseite: eine zu große Vorspur (Räder stehen in Fahrtrichtung vorne zu weit zusammen),
Verschleiß an der Innenseite: eine zu große Nachspur ((Räder stehen in Fahrtrichtung vorne zu weit auseinander).
Ist der Unterschied ungleichmäßig, sollte das wohl auf einen "Hundegang hinweisen, dann müsste man sich um die Hinterachse kümmern. :wink:

Ich wollte das schon einmal immer zusätzlich mit dem Reifenflickzeus aus dem Fahrradbereich überprüft haben wollen.
… brauchte ich aber nicht wirklich, denn die Laser-Wasserwage hat's eigentlich schon gebracht. :thumb:
… und Urwald, Steppe und sonstewas ist uns Algermissernen wirklich fremd. :D

Mit der Hinterachs-Einstellung, auch nach Thomas's Hinweisen bezüglich "Hundegang", bin ich letztendlich wirklich gut klar gekommen. :gut:
Freundliche Grüße aus Algermissen

Norbert
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Tanjas&Thomas_T2b
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Re: Achsvermessung unterwegs

Beitrag von Tanjas&Thomas_T2b »

Wolfgang T2b *354 hat geschrieben: 09.01.2020 00:15 Ob ich eine Laser-Wasserwaage mitnehme, darüber habe ich noch garnicht nachgedacht. Meinst Du damit die Dinger, die in der Bucht massenweise für ein paar Euro angeboten werden?
Hi Wolfgang,

das ist irgendeine Wasserwage von Ikea für 12€ gewesen.
Zumindest die mit der Laser Funktion. Mir ging es darum ein Gerät mit einem Laserstrich zu haben.
Letztendlich müsste es auch mit einem simplen Laserpointer gehen, man braucht halt eine definierte Auflagefläche.

Die Wasserwage mit Neigungsmesser war auch nix besonderes, aber da könnte man ggf. auch mit einem Handy messen.
Die App "Phyfox" ist dafür z.B. geeignet. Die kann alle möglichen Sensoren des Handys auswerten und anzeigen.

Viele Grüße,
Thomas
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GoldenerOktober *001
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Re: Achsvermessung unterwegs

Beitrag von GoldenerOktober *001 »

Hallo Jungs,
für die Spur der Vorderachse tun es doch einfach zwei Zollstöcke. Felgenhörner markieren rechts und links auf gleicher Höhe, dann vorrollen, bis vorne so eben noch unter dem Karosseriegedöns gemessen werden kann, und zwar Gegeneinander. Dann weiterrollen und hinter dem Achskörper gerade so unter dem Karosseriegedöns messen. Differenz bietet hinreichend genaue Werte. Immer an den Markierungen messen (also weiterrollen!), um Felgenverzüge und Achter auszuschließen. Sollwert ist, so ich das in meinem Hinterkopf richtig abgelegt habe, 0 bis1 mm sein, das schaue ich aber lieber morgen nochmals nach, damit man daraus mit dem richtigen Schluß (Meßhöhe vorne zu hinten abgleichen, Verhältnis bilden, evtl auch einfach mal im UT messen) zu einer korrekten Näherung kommt.
Im Übrigen kann man das auch sehr gut auf einer ebenen Straße (befestigt) "erfahren": Bei zu viel Vorspur "fällt der Bus in die Kurve", bei zu wenig "weigert er sich". Diese Näherung per Fahrtest war bei meinem leider sehr frontlastigen Camper (Stockholm, Bugrad, Fettsack am Steuer) die einzige Möglichkeit, um sichtbar weitab einer Prüfstandseinstellung zu brauchbarem Fahrverhalten zu finden! Aber da tue ich mich ein wenig schwer, mein "Popometer" hier in epischer Kürze in Worte zu fassen.
Übrigens verwende ich als zweite Komponente neben meinem Zollstock der Einfachheit halber ein altes Lacklineal und zwei Kabelbinder, die dann den Zollstock bündig anliegend fixieren. Kleinere Verschiebungen zum Ermitteln des Meßwerts sind so noch immer möglich.
Ich habe auch in der Werkstatt eine alte, federbelastete Spurlehre, die sich fest am Felgenhorn einspreizt und dann nur durch vorrollen saubere Werte abliefert - die die Zollstockeinstellungen allesamt bestätigen.
Wichtig ist, immer in Fahrtrichtung zu rollen, niemals rückwärts, um alle Spiele auszugleichen/auszuschließen und so unter Praxisbedingungen zu messen.
Gruß Torsten
PS.: Auch eine waagerechte Einaugenpeilung über vordere und hintere Reifenflanke des Vorderrads unmittelbar über oder unter der Radnabe hin auf die Stellung des Hinterrades (da sind Eierradkappen echt von Vorteil :mrgreen: ) nach korrekter Einstellung kann man sich merken (evtl. Schiebetelefonfoto abspeichern, geht ja heute inflationär) und damit nach dem Geradeausausrollen jederzeit leicht überprüfen (Lenkung von rechts nach links vermitteln).
Soweit aus der "kleinen Unterwegs-Praxis".
Mit dem Bus da steckenbleiben, wo die Anderen erst gar nicht hinkommen...
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Wolfgang T2b *354
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Re: Achsvermessung unterwegs

Beitrag von Wolfgang T2b *354 »

Hallo,

danke für Eure Hinweise. So langsam sortiert sich eine für mich passende Lösung heraus.

@Norbert
Das mit den Gummibapperln klingt wie aus einer lange vergangenen Zeit. Ich glaube, ich nehme dann doch eine Wasserwaage und einen kleinen Laser. Sozusagen die digitalen Gummibapperln.

@Thomas
So wie Du werde ich das auch machen. Einen kleinen Winkelmesser/Wasserwaage wollte ich mir sowieso zulegen, und ein kleines Kreuzlaserlein, das ist genug High Tech im Busch.

@Torsten
GoldenerOktober *001 hat geschrieben: 09.01.2020 20:23 für die Spur der Vorderachse tun es doch einfach zwei Zollstöcke. Felgenhörner markieren rechts und links auf gleicher Höhe, dann vorrollen, bis vorne so eben noch unter dem Karosseriegedöns gemessen werden kann, und zwar Gegeneinander. Dann weiterrollen und hinter dem Achskörper gerade so unter dem Karosseriegedöns messen. Differenz bietet hinreichend genaue Werte. Immer an den Markierungen messen (also weiterrollen!), um Felgenverzüge und Achter auszuschließen. Sollwert ist, so ich das in meinem Hinterkopf richtig abgelegt habe, 0 bis1 mm sein, das schaue ich aber lieber morgen nochmals nach, damit man daraus mit dem richtigen Schluß (Meßhöhe vorne zu hinten abgleichen, Verhältnis bilden, evtl auch einfach mal im UT messen) zu einer korrekten Näherung kommt.
Anstatt mit Zollstöcken habe ich es immer mit ‘nem wabbeligen Bandmaß und ‘ner Holzlatte gemacht. Aber wir leben ja jetzt im Jahr 2020, da wollte ich was Modernes und Einfaches haben. Gibt’s aber nicht, Laserentfernungsmessung ist zu ungenau. Also werde ich das weiter wie bisher machen und weiterhin ein bisschen hin und her rechnen, weil man an der Hinterseite keine direkte Linie zwischen den Felgenhörnern hat.
Das Maß ist übrigens 0 bis 3,6 mm Differenz zwischen den Felgenhörnern vorn und hinten, das sollte auch auf alter Väter Sitte funktionieren.
GoldenerOktober *001 hat geschrieben: 09.01.2020 20:23 Im Übrigen kann man das auch sehr gut auf einer ebenen Straße (befestigt) "erfahren": Bei zu viel Vorspur "fällt der Bus in die Kurve", bei zu wenig "weigert er sich". Diese Näherung per Fahrtest war bei meinem leider sehr frontlastigen Camper (Stockholm, Bugrad, Fettsack am Steuer) die einzige Möglichkeit, um sichtbar weitab einer Prüfstandseinstellung zu brauchbarem Fahrverhalten zu finden! Aber da tue ich mich ein wenig schwer, mein "Popometer" hier in epischer Kürze in Worte zu fassen.
Das mit dem „in die Kurve fallen“ bei zu viel Vorspur war mir neu. Ich dachte, so benimmt er sich bei jeder Art von Fehlstellung. Wieder wat jelernt.

Das Übergewicht vorn ist auch unser Problem. Ich habe neulich mal präzise die einzelnen Radlasten vermessen und festgestellt, dass wir vorn rechts zu schwer sind. Und hinten links zu leicht. Ich hab‘ meiner Frau angeboten, ihr hinten links auf der Stoßstange einen Campingstuhl zu montieren, dann wären wir perfekt balanciert. Aber der Überzeugungsprozess zieht sich.
Interpretiere ich das richtig, dass Dein Popometer wegen der erhöhten Vorderachslast empfohlen hat, über die maximal 30‘ Vorspur hinauszugehen, weil größere Kräfte an den Vorderrädern zerren? Ich werde das mal probieren.

Die Peilung über die Eierradkappen geht bei mir nicht, ich habe Gummikappen von Weinballons auf den Muttern. Aber entlang der Reifenflanken mit einem Laser sollte es klappen. Als Quercheck.

Ich werde mir das Hightech-Gedöns jetzt erst einmal beschaffen und dann mal ein paar Testfahrten machen.

Danke nochmals für Eure Hinweise. Es gibt zwar überall Werkstätten, aber genau dann, wenn man eine braucht, ist keine da oder der Computer ist gerade gestern kaputt gegangen oder der Strom ist gerade ausgefallen oder der Techniker …

Unabhängig ist einfach besser.

Schöne Grüße

Wolfgang
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Re: Achsvermessung unterwegs

Beitrag von GoldenerOktober *001 »

Wolfgang T2b *354 hat geschrieben: 12.01.2020 17:24 Das Übergewicht vorn ist auch unser Problem. Ich habe neulich mal präzise die einzelnen Radlasten vermessen und festgestellt, dass wir vorn rechts zu schwer sind. Und hinten links zu leicht. Ich hab‘ meiner Frau angeboten, ihr hinten links auf der Stoßstange einen Campingstuhl zu montieren, dann wären wir perfekt balanciert. Aber der Überzeugungsprozess zieht sich.
:D
Sehr geil, werde ich aufgreifen!

Aber Zollstock und Latte sind doch sehr modern: bertriebssicher, allgegenwärtig, universell bedienbar, hinreichend genau, netzunabhängig, redundant. Was will man mehr?

Gruß Torsten
Mit dem Bus da steckenbleiben, wo die Anderen erst gar nicht hinkommen...
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