Achsvermessung unterwegs

[Wolfgang T2b *354]

Aber Zollstock und Latte sind doch sehr modern: bertriebssicher, allgegenwärtig, universell bedienbar, hinreichend genau, netzunabhängig, redundant.

Aber kein USB und kein Blauzahn! Und wie, bitteschön, kriegt man da Updates rein? Mein Bandmaß ist immer noch auf Werkseinstellung; geradezu eine Einladung an Hacker und Viren. Ich sach' nur: Eeeeebola!

[GoldenerOktober *001]

Und wer keine Ausrede mehr hat, wird erschossen!




Oder Du kaufst Dir besser einen Landroversprinterhymercontainer, da ist schon eine On-Board-Diagnose drin. Die nächste Modellreihe stellt dann auch selber nach...

Gruß Torsten

[Wolfgang T2b *354]

... oder, um einen bekannten Gebrauchsliteraten zu zitieren: Da steckenbleiben, wo die anderen locker vorbeifahren .

[GoldenerOktober *001]

Da ist dann nur die Frage, wer steckt und wer vorbeifährt...?

Ich glaube, ich behalte lieber meinen Analog-Hobel.

[GoldenerOktober *001]

Ach ja, und natürlich meinen Zollstock.
Und für den nehme ich sicherheitshalber auch noch Ersatzbatterien mit...

[Wolfgang T2b *354]

Moin Moin,

wir hatten hier ja ausgiebig diskutiert, wie man die Spur unterwegs mit einfachen Mittel einstellen kann.

Ich hatte jetzt gerade das Problem auf einem Campingplatz und wollte dazu meinen neuen kleinen Laser einsetzen, um auf die Hinterachse zu peilen. Das hätte vermutlich auch funktioniert, wenn der Laser hell genug gewesen wäre. Selbst im Schatten konnte ich das Kreuz nur mit Mühe erkennen. Wat nu? Zurück zur Großvätermethode ohne Strom, aber mit Bandmaß?

Ich habe mir im Baumarkt zwei M6-Gewindestangen gekauft und hatte noch ein Rohrstück mit einem M6-Innengewinde. Das Rohr in die Mitte, rechts und links eine Gewindestange rein und das Ganze auf ca. 1240 mm eingestellt. Durch rein und rausdrehen konnte ich den exakten Abstand zwischen den Felgen einstellen (hinterer Messpunkt). Die absolute Länge spielt dabei keine Rolle, denn ich brauche ja nur die Abstandsdifferenz zwischen vorn und hinten.

Um den vorderen Abstand zu prüfen, habe ich eine der Gewindestangen um 3,6 Umdrehungen reingedreht, das enspricht genau den berühmten 3,6 mm für die 30'-Einstellung (15' +/- 15').

Ich habe - und nehme an, das gilt für alle T2 - das Problem, dass ich den vorderen Messpunkt zwischen den Felgen nicht direkt messen kann. Da sind die Achsschilder im Wege. Ich habe deshalb 90 mm unter dem richtigen Messpunkt gemessen und dann lange hin und her überlegt, welche Konsequenzen das hat und wie ich den Messfehler rausrechnen kann. Da spielt ja der Sturz eine wichtige Rolle.

Dann kam mir eine viel einfachere Idee. Ich messe sowohl vorn als auch hinten 90 mm unterhalb des Messpunktes, also nicht in ca. 300 mm Höhe vom Boden, sondern nur in 210 mm. Der Abstand der Messpunkte beträgt hier dann nicht mehr 385 mm (= Felgendurchmesser), sondern nur noch 350 mm. Wenn man das korrekt in eine Winkelfunktion einsetzt (welche der Winkelfunktionen ist egal, die liefern hier alle das gleiche Ergebnis) kann man den genauen Winkel errechnen. Zur Sicherheit habe ich mehrere Male an verschiedenen Messpunkten gemessen und den Mittelwert genommen.

Bei 385 mm und 3,6 mm Differenz ergeben sich 32', bei 350 mm und 3,3 mm sind es ebenfalls 32'. Über die Steigung des M6-Gewindes kann man den Abstand fast auf 1/10 mm genau nachmessen. Wir sind, wie Torsten, auf der Vorderachse zu schwer, deshalb etwas mehr als 30'.

Habe ich da irgendwo einen Denkfehler drinnen oder geht das wirklich so simpel?

Wenn doch bloß nicht immer die elende Kriecherei unterm Auto wäre...

Schöne Grüße

Wolfgang

[kabul]

Selbst im Schatten konnte ich das Kreuz nur mit Mühe erkennen. Wat nu?

Hallo Wolfgang,
ein weißes Blatt Papier als Reflexionsebene könnte helfen..., wenn nicht so schon probiert! Oder einfach für die Messung den Kontinent wechseln, hier erkennst Du den Laserpunkt derzeit auch noch um 12 Uhr mittags, selbst wenn der Untergrund rot ist.
Viel Erfolg
Hubertus

[Wolfgang T2b *354]

Hallo Hubertus,

mmmh, Kontinent wechseln? Novemberwetter in Deutschland? In sechs Wochen haben wir hier die Sonne senkrecht, da wäre Novemberwetter durchaus reizvoll. Mal für'n Tag, dann aber wieder nix wie weg.

Ich habe es mit weißen Papprollen aus dem Toilettenpapier versucht. Entweder die Augen sind zu schlecht oder der Laser zu dunkel oder die Sonne zu hell. Aber auf die altmodische Art scheint es auch zu funktionieren, jedenfalls fährt er sich gut.

Schöne Grüße

Wolfgang

[bugster_de]

oder der Laser zu dunkel oder die Sonne zu hell.

das hier. Ich hatte meinen Käfer auch mittels Lasern vor und in der Garage eingestellt. Vor der Garage ging selbst bei bewölktem Himmel in Deutschland nicht, da die üblichen Baumarkt Laser dafür zu dunkel sind. In der Garage ging es.

Mittlerweile mache ich das aber nicht mehr sondern gehe zum VW Drechsler in Denkendorf bei Stuttgart. Die Jungs, die dort die Achseinstellmaschine bedienen, verstehen ihr Handwerk und fahren selbst Käfer und T2. Also aus meiner Sicht Top-Adresse für alle im Großraum Stuttgart.
Als ich das erste mal mit dem Bus dort war habe ich danach alle Achsteile gegeneinander markiert, so kann man nun zerlegen und wenn man es in gleicher Stellung wieder zusammenbaut stimmt es auch. Gegenprobe war letzten Winter: nach Tausch der unteren Traggelenke bin ich wieder zur Vermessung hin und siehe da, das hat sehr gut gepasst.
Bei der Einstellung von meinem Käfer bin ich aber dann doch erschrocken: den hatte ich mittels Lasern nach meiner Meinung sehr akurat eingestellt und er fuhr sich auch wirklich sehr schön. Auf der Messstation hat sich aber gezeigt, dass die Werte gar nicht so toll waren und wir haben sie nach Sollwerten bzw. eigener Erfahrung der Drechsler Leute an ihren Käfern eingestellt. Das Auto ist nun wirklich klasse zu fahren und auch deutlich weniger empfindlich gegen Spurrillen etc.