Ultraschallbad für Vergaserteile: taugt das was?

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Norbert*848b
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Re: Ultraschallbad für Vergaserteile: taugt das was?

Beitrag von Norbert*848b »

Moin Wolfgang, moin allerseits,
Wolfgang T2b *354 hat geschrieben: 24.04.2020 10:23 Bringt‘s das wirklich oder ist der Chemie- und Presslufteinsatz erfolgversprechender?
Ob da wirklich zwingend ein Ultraschallbad vonnöten ist, kann ich leider nicht sagen, hab ich weder gebraucht noch vermisst. :mrgreen:

Für die bislang knapp 2 Dutzend Vergaser für den Typ 1 Motor, die ich für gute Freunde und Bekannte hergerichtet habe, bin ich allerdings gut ohne ausgekommen. :D
Die zerlegten Vergaser und wirklich auch nur die Metallteile hatte ich in einer "scharfen" Universalverdünnung, nämlich "Kluthe Lösin® 100" über Nacht einweichen lassen.
Dann erfolgte am nächsten Tag das sauber pinseln innen und außen sowie das Durchpusten mittels Pressluft.

Anschließend wurde sogleich mit einer Düsenlehre geprüft, ob die Düsen (feste sowie schraubbare) ihren genannten Durchmesser überhaupt noch hatten, oder ob da etwa noch etwas von "Harzansatz" vorhanden war und "weggedrückt" werden musste.

Für Vergaser mit einem sofortigen Gebrauch danach, hatte ich keine besonderen Konservierungsmaßnahmen vorgesehen,
eben halt nur die standardmäßige Behandlung der Membranen sowie Deckeldichtung mittels Silikonfett.

Bei Vergasern mit vorgesehener längerer Lagerung, habe ich zusätzlich die Innen- sowie Außenbehandlung mit 2-Taktgemisch (1: 25) vorgenommen bzw. mit WD 40 (innen / außen) eingesprüht und meist noch empfohlen, solch einen Vergaser in Zeitungspapier einzuwickeln und dann in einer Plastiktüte aufzubewahren. :wink:
Freundliche Grüße aus Algermissen

Norbert
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Wolfgang T2b *354
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Re: Ultraschallbad für Vergaserteile: taugt das was?

Beitrag von Wolfgang T2b *354 »

Moin Moin in die Runde,

ich danke Euch allen für die Kommentare.

Für mich ergibt sich daraus ein ziemlich geschlossenes Bild:
- Man braucht zwar nicht unbedingt ein US-Bad, aber wenn man ein vernünftiges hat, dann ist das auch nützlich.
- Unter 1 Liter Volumen ist es nicht perfekt, mindestens 2, besser 3 Liter sollten es schon sein.
- Das richtige Reinigungsmittel ist extrem wichtig (ich bin überrascht, wie viele verschiedene es gibt).
- Ich geh' davon aus, dass ich nicht nur einen Reiniger brauche, sondern mehrere, je nach Materiel und Problem.

@ Woita
Vielen Dank für Dein Angebot. Ich hoffe es wird so sein wie damals, als ich mir eine kleine Drehmaschine zugelegt habe. Ich hatte nur ein paar Spezialthemen, doch inzwischen findet sich fast jede Woche etwas, was sich mit dem Ding einfach eleganter machen lässt. Und so hoffe ich, dass ich noch ein paar weitere Objekte zum Reinigen finde, wenn es erst einmal bequem auf der Werkbank steht. Zur Not sattele ich auf Geldwäscher um :mrgreen:.

Jetzt werde ich mich mal umschauen, was mir so über den Weg läuft. Ich habe es ja nicht eilig, Fräulein Corona wird sicher noch ein paar Monate zu Besuch bleiben.

Ich hatte vorher schon mal in verschiedenen Foren herumgeschaut, aber das war teilweise eine wüste Melange von Fakten und Fantasien. Deshalb noch mal Danke an Euch alle und schöne Grüße

Wolfgang
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Wolfgang T2b *354
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Re: Ultraschallbad für Vergaserteile: taugt das was?

Beitrag von Wolfgang T2b *354 »

Moin Moin allerseits,

ich wollte nur erfolgreichen Vollzug melden. Habe seit ein paar Tagen nicht nur ein 3-Liter-Ultraschallbad, sondern auch den von Euch empfohlenen Reiniger R33. Und was soll ich sagen: der Vergaser sieht wirklich wie neu aus. Schon fast unanständig neu. Nur eine seltsame geschlossene schwarze Kruste im Venturi ging nicht runter. Da habe ich sehr lange geschallt und schließlich mechanisch und mit starkem Lösungsmittel nachhelfen müssen. Keine Ahnung, aus was die Schicht bestand.

Eine Frage hätte ich noch: konserviert Ihr nach dem Schallen mit R33 die Teile mit irgend etwas? Oder reicht auch für die mittelfristige Lagerung der Schutz von R33? Ich werde vermutlich erst spät in diesem Jahr ans Auto kommen und möchte dann nicht blühenden Zink einbauen.

Danke und schöne Grüße

Wolfgang
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Bulli-Tom
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Re: Ultraschallbad für Vergaserteile: taugt das was?

Beitrag von Bulli-Tom »

Wolfgang T2b *354 hat geschrieben: 27.05.2020 22:09 ....
Eine Frage hätte ich noch: konserviert Ihr nach dem Schallen mit R33 die Teile mit irgend etwas?
...
Ich habe schon mehrfach gelesen gereinigte/entfettete Vergaser mit Ballistol zu konservieren. Selber konnte ich das leider noch nicht testen....
Zum Wohl die Pfalz :wein:
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Sgt. Pepper
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Re: Ultraschallbad für Vergaserteile: taugt das was?

Beitrag von Sgt. Pepper »

Moin Wolfgang,

ich habe seinerzeit die gereinigten Vergaserteile einfach mit klarem Wasser abgewaschen und ordentlich trocknen lassen. Danach habe ich die nicht weiter konserviert, sie liegen aber auch in der trockenen Garage.
Irgendwelche Verfärbungen oder Korrosion konnte ich da bisher noch nicht feststellen.

Ballistol kann man aber tatsächlich auch für die Konservierung nehmen. Das verharzt (angeblich) nicht. Damit habe ich z.B. auch die Motoren und Vergaser von meinen Mopeds konserviert, welche sich in "Langzeitlagerung" befinden. Bisher keine Probleme. Ballistol hat aber einen charakteristischen Geruch. Wenn du Sachen im Haus lagerst kann es sein, dass der etwas stört.

Grüße,
Stephan
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Wolfgang T2b *354
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Re: Ultraschallbad für Vergaserteile: taugt das was?

Beitrag von Wolfgang T2b *354 »

Danke Euch beiden. Ich hoffe ja, dass der Vergaser gegen Ende diesen Jahres endlich arbeiten darf. Dann werde ich für diese Zeit darauf verzichten, ihn in Essig und Öl einzulegen.

Für die Langzeitlagerung werde ich anstatt Ballistol mal uraltes, nicht verharzendes Waffenöl versuchen. Ich hoffe, das riecht nicht so streng.

Danke und schöne Grüße

Wolfgang
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