Benzin im Öl (US-Einspritzer, GE)

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ikswokob
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Benzin im Öl (US-Einspritzer, GE)

Beitrag von ikswokob »

Hallo allerseits,

ich habe einen T2b (1975er T2b Westfalia), vor einiger Zeit in Kalifornien gekauft. Wir haben in den USA zwei Urlaube gemacht; der erste war super und beim zweiten hatten wir so einige Probleme - die Zündung ließ sich nicht gut einstellen, und der Motor hat mal einigermaßen funktioniert, mal gar nicht gut oder kaum Kraft gehabt...

Inzwischen haben wir den Bus nach Deutschland importiert und ich frage mich, wie viel Geld und Zeit ich wohl investieren will und soll. :wink:
Das Auto heißt inzwischen "Tante Elly" und wir wollen ihn eigentlich nicht mehr hergeben, sondern so gut es geht erhalten und in den nächsten Jahren ab und zu Campingurlaube machen.

Im Moment ist Tante Elly bei einer Schrauberwerkstatt meines Vertrauens, die folgenden Sachen müssten wohl gemacht werden, und ich habe eine Menge Fragen:
  • Der Zündverteiler ist ausgeschlagen und sollte wohl ersetzt werden. (Wodurch: 123 Ignition? Falls nicht, welche Ersatzteilnummer wäre richtig - 039902205C wegen GE-Motor, oder 022905205S, weil wohl original ein ED-Motor eingebaut war und das Steuergerät bestimmt noch zum ED-Motor gehört?)
  • Anscheinend wird zuviel Benzin eingespritzt, und das verdünnt dann mein Öl: Einspritzdüsen prüfen und evtl. ersetzen?
  • Der Temperatursensor ist nicht an der vorgesehenen Stelle, sondern über eine Blechkonstruktion mit "Abstand" verschraubt (siehe zweites Foto). Kann es dafür einen Grund geben oder warum ist das Ding nicht ins vorgesehene Gewinde geschraubt?
  • Bei einem der Ventile kann man das Ventilspiel nicht mehr normal einstellen, anscheinend ist da was im Argen und eine Motorüberholung ist fällig. Na super :shock:
  • Das Getriebe macht seltsame Geräusche, und beim Getriebeölwechsel nach dem Kauf waren Metallspäne zu sehen - wenn man schon an den Motor muss, kommt wohl beim Getriebe auch was auf mich zu. :D
  • Die Verkabelung ist teilweise sehr marode, hat Thomas wohl noch einen Kabelbaum zu verkaufen?
Puh, ganz schön viel. Wie gehe ich wohl am besten vor? Ich traue mich selbst nur an einfache Sachen, und habe auch nicht so viel Zeit zum Schrauben. Meine Schrauberwerkstatt hat mir einen Motorbauer empfohlen, mit dem sie zusammenarbeiten. Oder soll ich mir jemanden mit mehr Typ 4 Erfahrung in meiner Umgebung suchen? (wohne etwas südlich von München)

Ich würde mich über Hinweise freuen!
Boris
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Tanjas&Thomas_T2b
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Re: Benzin im Öl (US-Einspritzer, GE)

Beitrag von Tanjas&Thomas_T2b »

Moin Boris,

willkommen im Forum :thumb:
ikswokob hat geschrieben: 18.05.2020 10:36 Inzwischen haben wir den Bus nach Deutschland importiert und ich frage mich, wie viel Geld und Zeit ich wohl investieren will und soll.
Am Ende immer ein vielfaches, von dem was man sich zuerst als schlimmsten Fall ausgerechnet hat.
ikswokob hat geschrieben: 18.05.2020 10:36 Der Zündverteiler ist ausgeschlagen und sollte wohl ersetzt werden. (Wodurch: 123 Ignition? Falls nicht, welche Ersatzteilnummer wäre richtig - 039902205C wegen GE-Motor, oder 022905205S, weil wohl original ein ED-Motor eingebaut war und das Steuergerät bestimmt noch zum ED-Motor gehört?)
Ich würde eher nach einer TSZH Zündung suchen. Oder den eigenen Verteiler überholen.
ikswokob hat geschrieben: 18.05.2020 10:36 Anscheinend wird zuviel Benzin eingespritzt, und das verdünnt dann mein Öl: Einspritzdüsen prüfen und evtl. ersetzen?

Der Temperatursensor ist nicht an der vorgesehenen Stelle, sondern über eine Blechkonstruktion mit "Abstand" verschraubt (siehe zweites Foto). Kann es dafür einen Grund geben oder warum ist das Ding nicht ins vorgesehene Gewinde geschraubt?
Die beiden Fehler hängen direkt miteinander zusammen würde ich behaupten. Der Fühler misst so ja niemals die Motortemperatur.
Und dadurch wird deutlich zu viel Benzin eingespritzt.
Die Luftmengenmesser von Fuel Injection Corp. könnte auch die Ursache sein.
Die Teile sind in der Regel total vermukst, sehen aber von außen gut aus.
Ich weiß nicht, was die da treiben. Die Teile sollte man mit Vorsicht genießen.
ikswokob hat geschrieben: 18.05.2020 10:36 Bei einem der Ventile kann man das Ventilspiel nicht mehr normal einstellen, anscheinend ist da was im Argen und eine Motorüberholung ist fällig. Na super
Da solltest du mal schauen, was in dem Motor verbaut ist.
Ob du nun Hydros oder feste Stößel hast.
Dementsprechend gibt es verschiedene Einstellrichtlinien.
ikswokob hat geschrieben: 18.05.2020 10:36 Das Getriebe macht seltsame Geräusche, und beim Getriebeölwechsel nach dem Kauf waren Metallspäne zu sehen - wenn man schon an den Motor muss, kommt wohl beim Getriebe auch was auf mich zu.
In dem Fall würde ich dir Wagenteile ans Herz legen, die haben recht moderate Preise.
Aber bei deinem Standort etwas weit weg.
ikswokob hat geschrieben: 18.05.2020 10:36 Die Verkabelung ist teilweise sehr marode, hat Thomas wohl noch einen Kabelbaum zu verkaufen?
Hat er :wink:

Durchhalten!

Viele Grüße
Thomas
Im Angebot: Drehzahlmesser, US-Motor-Kabelbaum 10101000
sören *186
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Re: Benzin im Öl (US-Einspritzer, GE)

Beitrag von sören *186 »

Wenn die Blechsubstanz gut ist,
die Innenausstattung funktioniert,
dann hören sich Deine Themen und Aufzählung sehr überschaubar an.

Andere haben durchaus größere Baustellen.

Günstiger wird es nicht mehr ...

Gruß von Sören
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bugster_de
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Re: Benzin im Öl (US-Einspritzer, GE)

Beitrag von bugster_de »

ikswokob hat geschrieben: 18.05.2020 10:36 Puh, ganz schön viel.
meine Meinung: wenn das die einzigsten Probleme sind die dein Bus hat, dann Gratulation zu einem echt guten Auto. Deine Liste ist jetzt nicht wirklich erschreckend und schon gar nicht übermässig lang. Meine ich echt. Ironie-Modus: Aber keine Angst, die Liste wird schon noch länger werden. Siehe Anmerkung von Thomas. Ironie-Modus-Aus
ikswokob hat geschrieben: 18.05.2020 10:36 Wie gehe ich wohl am besten vor? Ich traue mich selbst nur an einfache Sachen, und habe auch nicht so viel Zeit zum Schrauben. Meine Schrauberwerkstatt hat mir einen Motorbauer empfohlen, mit dem sie zusammenarbeiten. Oder soll ich mir jemanden mit mehr Typ 4 Erfahrung in meiner Umgebung suchen? (wohne etwas südlich von München)
Aus meiner Sicht als Erstes dir selbst 2 Fragen beantworten
(1) wann soll der Bus fertig sein? Soll er diesen Sommer noch mit der Familie in den Urlaub oder kann das ganze auch erst in 3 Jahren fertig sein?
(2) willst du den Bus ggf. dazu nutzen dir selbst einiges an Kenntnissen zur Reparatur anzueignen oder soll er nur gefahren werden?

Zusammen mit der Zeit die zum Schrauben verfügbar ist, bestimmt das, ob die Teile machen lassen musst (Motorbauer, Getriebebauer) oder zusammen mit der Frage (2) selbst Hand anlegst.

Und dann ist da noch die Frage (3) welches Budget steht zur Verfügung. Und auch hier mach dir keine Illusionen: du wirst das Budget eh sprengen. Aber Motor vom Profi und Getriebe vom Profi machen lassen wird dich sehr weit in den vier-stelligen Bereich bringen. Und je nachdem, was an Innereien im Motor oder Getriebe getauscht werden muß, get das weiter nach oben.
Genau so einen hatte ich auch mal. Aber der hatte einen Diesel und war von Ford.
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