Lichtmaschine tauschen: 50A gegen 70A

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Bullischorsch
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Re: Lichtmaschine tauschen: 50A gegen 70A

Beitrag von Bullischorsch »

aircooled68 hat geschrieben: 26.07.2020 13:15 Brauchst ein Ladebooster oder regelmäßig mit 230V AGM Ladegerät laden.
Oder eben einfach eine Bleibatterie auch als Versorger. Mir reicht das, habe eine mit 100Ah, weil ich maximal ein bis zwei Tage ohne Landstrom stehe. Die beste Befahrerin braucht Sanitärräume (und da habe ich auch nichts dagegen:) )

Gruß
Georg
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Matthias S.
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Re: Lichtmaschine tauschen: 50A gegen 70A

Beitrag von Matthias S. »

Ich habe diesen Fred während dem Urlaub interessiert mit gelesen, da ich auch so meine Schwierigkeiten mit der Ladespannung habe, nur beim Camper.
Folgendes ist verbaut: Typ 4 mit 55A Lima, externer Regler, 85 AH Batterie für alles und 45 AH Batterie für den Notfall zum selbst überbrücken.
Die Leitung der LIMA geht nach vorne über einen Amperemeter, daneben gibt es ein Voltmeter, ich sehe also immer genau was passiert.
Das Solarsegel auf dem Dach liefert anstatt der 100 Watt nach dem dritten Jahr nur noch müde 1-2 Ampere, hilft also kaum, den Kompressorkühlschrank zu versorgen, der je nach Hitze zeitweise 3,5 oder 5,5 Ampere zieht, aber das ist eine andere Baustelle.
Unser System funktioniert super in den Alpen, tagsüber läuft der Kühlschrank gelegentlich, man kann auch 2 Tage stehen.
Aber als es in Provence über 30° heiß war und wir an zwei Tagen hintereinander nur je eine Stunde fuhren, war natürlich die Hauptbatterie platt. Dann begannen die Probleme, die Bordspannung kam über 13V nicht mehr hinaus, die Batterie zog auch nach 3 Stunden noch 10A, die erste halbe Stunde 20A.
Mit Lichtpflicht in der Schweiz sackte dann die Spannung auf 12,2V. Zuhause Batterie mit Ladegerät voll geladen, siehe da nun bringt die LIMA 14,2V und mit Licht 13,9. Das tat sie den ganzen Urlaub nicht, maximal war immer nur 13,5V mit der großen Batterie. Mit der kleinen Batterie brachte sie allerdings auch 14,2V. Ich vermute daher dass die Lima oder Regler nicht für so große Batterien und ständigen Verbraucher geeignet sind und eben Probleme beginnen wenn die große Batterie über Stunden viel Strom zieht. Bei genau dieser Situation ist mir vor zwei Jahren schon mal der Regler defekt gegangen, es gab dann nur noch konstant 12,5 V.
Heute habe ich mal die andern 6 Autos durchgemessen, die standen ja alle über 3 Wochen und die Batterien waren also schwach. Alle brachten nach dem Starten 13,5-13,8V, die Spannung fiel bei allen um 0,4 Volt beim Licht einschalten. Einige hängen jetzt am Ladegerät und ich werden morgen mal die Ladespannungen mit vollen Batterien messen. Gespannt bin ich da auch auf die Pritsche, die konnte ich noch gar nicht messen, die hat die gleiche 85Ah Batterie wie der Bus aber eine Typ 1 Lima.
Bei dem Bus werde ich mal einige andere Regler testen, ich habe da noch einige Kisten voll liegen, und natürlich auch Norberts Liste abarbeiten obwohl ich daran nicht glaube denn mit der kleinen Batterie läufts ja. Ich werde weiter berichten. Eine größere Lima würde sicher etwas bringen, aber 70 A erscheinen da immer noch wenig.
Auch überlege ich eine Prüfstand zu bauen, da bei mir noch viele Limas liegen. Eine Bohrmaschine mit Nuss darauf als Antrieb bringt zu wenig Drehzahl, ob das mit einer Flex geht (10000 U/min) ?
Grüße, Matthias
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Sgt. Pepper
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Re: Lichtmaschine tauschen: 50A gegen 70A

Beitrag von Sgt. Pepper »

Moin,

der Test mit der Bohrmaschine funktioniert, das habe ich schon ausprobiert. Pass aber auf, dass es dir nicht die Bohrmaschine aus der Hand reißt, wenn du den Regler zuschaltest. :D
Es reicht aber, wenn du an DF 12V über eine 21W Birne anschließt und dann per Hand durchdrehst. Es fließen da ca. 2A durch die Rotorwicklung. Die Lichtmaschine muss dann per Hand spürbar schwerer zu drehen sein. Im Fehlerfall kann man damit den Regler ausschließen. Die 21W Birne lässt sich z.B. über die Rückfahrscheinwerfer anschließen wobei es einfacher ist eine separate Fassung zu haben.

Wie geschrieben, bei mir war es vermutlich die Kombination aus defekter Batterie und vielen Verbrauchern, die dazu geführt hat das die alte Lima überhitzt ist. Sieht man ja an der Wicklung, wie dunkel die geworden ist. Messen kann man das wegen der kleinen Widerstände nur schwer, mittels einfachen Multimeters. Ich kann mir vorstellen, dass es bei dir vieleicht die eine oder andere Wicklung auch schon kurzgeschlossen hat und die Lichmaschine gar nicht mehr die volle Leistung bringt. Bei einer vollen Batterie mag sie noch auf ihre Spannung kommen, wenn da aber eine leere dann zieht, eben nicht mehr.

Habe die 70A China-Lima aber noch nicht verbaut. Aktuell sind Lackierarbeiten am Westi angesagt.

Grüße,
Stephan
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Wolfgang T2b *354
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Re: Lichtmaschine tauschen: 50A gegen 70A

Beitrag von Wolfgang T2b *354 »

Hallo Matthias,

ich teste meine Generatoren auch immer mit der Bohrmaschine. Leistungstests sind damit zwar nicht möglich, dazu fehlt einer Bohrmaschine schlichtweg die Antriebsleistung, aber ob sich die Spannung auf den richtigen Wert einpegelt, ist gut messbar. Die Einschaltdrehzahl ist deutlich am sprunghaft wachsenden Drehmoment spürbar.

Ob das mit einer Flex besser funktioniert, würde ich bezweifeln. Die hat auch nur ein paar hundert Watt und dreht deutlich zu schnell, weil sie ihre Leistung vorwiegend aus der Drehzahl holt. Du brauchst deutlich über 1 kW, um den Generator an die Leistungsgrenze zu bringen.

Ich habe bei mir immer rund 110-130 Ah Batteriekapazität am 50A-Generator hängen und damit eigentlich keine Probleme. Klar, mir hat's auch mal eine Ereregerdiode abgeraucht, aber nach 350.000 km finde ich das ok. Vielleicht ist bei Dir ja auch gerade eine Diode dabei, sich zu verabschieden.

Den Leistungsabfall der Solarzellen habe ich leider ebenfalls. Nach 20 Jahren schafft das Ding nur noch die Hälfte. Aber Du hast nach 3 Jahren nur noch ein Viertel, das finde ich etwas zu heftig.

Schöne Grüße

Wolfgang
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Matthias S.
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Re: Lichtmaschine tauschen: 50A gegen 70A

Beitrag von Matthias S. »

Welche Drehzahl bringen eure Bohrmaschinen? Ich habe das mal mit 2500 U/min probiert, das ist halt auch beim Typ 4 nur erhöhtes Standgas bei einem Riementrieb von 2:1. Daher die Idee mit der Flex, die wäre dann am oberen Drehzahlende. Wieso soll die Leistung nicht reichen? 50A wären bei 12V 600W, ich würde eine große Flex nehmen mit 2000W und richtig Last dran hängen wollen oder habe ich einen Rechenfehler?

Ja das mit dem Solarmodul ist ärgerlich, Chinakracher halt. Da richte ich nun auch den Fokus darauf, denn wenn das Auto kaum gefahren wird, bringt die stärkste Lima nichts.

Nun habe ich heute noch mal 4 der anderen Autos durchgemessen, nachdem deren Batterien voll geladen wurden und mit den Werten von Gestern mit entladenen Batterien verglichen. Die Werte streuten heute stärker, von 13,6-14,7 Volt. Der Spannungsabfall mit Fernlicht liegt zw. 0,3-0,5 Volt.
Als Ergebnis habe ich nun ermittelt dass der Unterschied zwischen geladener und ungeladener Batterie 0,5-1V Spannungsabfall beträgt. Das passt zu meiner Ladespannung im Bus mit 13,5V da ja durch den Kühlschrank die Batterie nie voll ist, jedenfalls bevor mit der Tiefentladung der Batterie die Probleme anfingen.

Dann am Bus 4 andere Regler ausprobiert. Alle dümpeln um 13,8V. Mit Licht schon gewaltige Unterschiede, zw. 12,8-13,5 V.
Ein Regler brachte dann doch 14,4 Volt, mit Licht und beiden Batterien zugeschaltet 13,8V. Dann noch Kühlschrank, Nebelscheinwerfer und die 4 Fernscheinwerfer eingeschaltet. Immer noch 13,2V! Sensationell. 3 Minuten so laufen lassen, war der Regler aber so heiß dass ich ihn gerade noch anfassen konnte. Damit ist für mich klar was ich eigentlich schon vermutet habe, die Regler sind das Problem, mit der großen Batterie, Kühlschrank und Licht überlaste ich den Regler.
Erwähnen sollte ich vielleicht noch, das immer 3-4 autark unterwegs bin, die Batterien werden also nie zwischendurch mit Ladegerät geladen.

Gibt es Alternativen zu den Regler?

Grüße, Matthias
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schrauberger
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Re: Lichtmaschine tauschen: 50A gegen 70A

Beitrag von schrauberger »

Hallo Matthias, für die Regler fällt mir spontan so ein Kühlkörper ein, die es z.B. In der Bucht für ca. 6€ gibt.
An 3 Seiten mit Wärmeleitkleber befestigt sollte die Temperatur im Zaum gehalten werden können :D
IMG_3431.JPG
Meine Bohrmaschine bringt 2100/min, 600W.
Der Regler schaltet geschätzt bei ca. 1800/min was man durch Verminderung der Drehzahl merkt. Dann auf Vollgas "gebohrt" zieht die Bohrmaschine den Widerstand locker durch.

Ralph
Schöne Grüße aus Geisingen,

Biete in Originalqualität:
Reparaturbleche für Laderaumboden und
Typ4 Wärmetauscher.
Sämtliche BKV-Unterdruckleitungen und
Nachlaufleitungen für Bremsflüssigkeit.
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Duetto
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Re: Lichtmaschine tauschen: 50A gegen 70A

Beitrag von Duetto »

Ich habe bei mir seit 3 Jahren einen elektronischen und einstellbaren Regler drin. Da kann man die Ladespannung schön auf 14.4 V einstellen. Keine Probleme mit orig. Typ 4 Lima, 45 Ah Starterbatterie und 66 Ah Gel Deep Cycle Versorgerbatterie.

www.lima-shop.de/site/product_info.php/ ... -R100.html

Gruss,
Uli

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Matthias S.
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Re: Lichtmaschine tauschen: 50A gegen 70A

Beitrag von Matthias S. »

Der verlinkte Regler sieht sehr klein aus... aber eigentlich genau das was ich gesucht habe. Für den Preis kann man das Ausprobieren.

Der Regler wurde eher unten heiß, weniger am Gehäuse. Klar an eine Kühlkörper habe ich auch schon gedacht.
Grüße, Matthias
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Duetto
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Re: Lichtmaschine tauschen: 50A gegen 70A

Beitrag von Duetto »

Werden die elektromechanischen Regler nicht durch die Spule heiss, die die Kontakte für die Erregerspannung dauernd hin und her schalten? Das würde dann ja bei einem elektronischen wegfallen und die Baugröße erklären.

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Wolfgang T2b *354
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Re: Lichtmaschine tauschen: 50A gegen 70A

Beitrag von Wolfgang T2b *354 »

Hallo Matthias,
Matthias S. hat geschrieben: 03.08.2020 20:41 Welche Drehzahl bringen eure Bohrmaschinen? Ich habe das mal mit 2500 U/min probiert, das ist halt auch beim Typ 4 nur erhöhtes Standgas bei einem Riementrieb von 2:1. Daher die Idee mit der Flex, die wäre dann am oberen Drehzahlende. Wieso soll die Leistung nicht reichen? 50A wären bei 12V 600W, ich würde eine große Flex nehmen mit 2000W und richtig Last dran hängen wollen oder habe ich einen Rechenfehler?
Einen grundsätzlichen Rechenfehler hast Du nicht, aber ein paar Korrekturen sind nötig.

Die Spannung ist nicht 12V, sondern deutlich über 14,4V (deshalb ja der Regler zur Begrenzung). Zudem haben unsere Generatoren einen ziemlich lausigen Wirkungsgrad, der bei Nennlast meist unter 50% liegt, d.h., die Hälfte der eingesetzten Energie wird verheizt. Für Deine Rechnung bedeutet das: 50A x ca.15V = 750 W, das macht bei 50% Wirkungsgrad 1,5kW. Das ist die an die Welle anzulegende Leistung. Eine Flex mit 2kW nimmt 2kW elektrische Leistung auf, die durch einen ebenfalls nicht gerade üppigen Wirkungsgrad auf die an der Welle abgegebene Leistung reduziert wird. Ich vermute, die Flex liegt auch nicht viel besser als unsere Generatoren, liefert also rund 1kW Wellenleistung. Unabhängig von der Drehzahlproblematik ist das also auch nicht das Gelbe vom Ei, um einen Generator an die Leistungsgrenze zu bringen.

Als Antrieb für einen Teststand würde sich vermutlich eher ein normaler drehzahlregelbarer Antriebsmotor eignen, der dann aber schon ein paar kW haben müsste.

Bei meinem Bohrmaschinentest kam der Drehmomentsprung, also Erreichen der Einschaltdrehzahl, bei etwas mehr als 2000 min-1, was bei meinem Riemenscheibenverhältnis ca. 1400 min-1 am Motor entspricht. Bei dann 14,4V wurden einige Ampere in die Batterie geschoben (hatte nur die Batterie als Verbraucher dran).

Schöne Grüße

Wolfgang
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