Grundsatzfrage Dämmen

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Eggi
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Grundsatzfrage Dämmen

Beitrag von Eggi »

Ok, ich habe jetzt alle Artikel zum Thema „Dämmen“ gelesen, bin aber nicht viel klüger! Es scheint einfach eine Geschmacksache zu sein! Ich habe mich für folgendes entschieden:

- große und kleine Flächen mit Alubutyl zu Dämmen. In der Hoffnung das es etwas leiser wird :)

- nach dem alubutyl alles mit Mike Sanders behandeln und neue Glaswolle rein wo original auch Glaswolle war (T2 Helsinki)

Jetzt meine Frage, spricht irgendwas wirklich gegen die Glaswolle und für z.B Armaflex?

Der Bus ist eine Komplettrestauration, ich werde nicht im Winter Campen und er wird auch kein daily driver. Die alte Glaswolle war 40 Jahre drin und hat keinen nennenswerten Rost zu verantworten, da gab es wirklich schlimmere Stellen! Ich möchte da kein Geld sparen, aber ich finde den Gedanken mit dicker Glaswolle den kompletten Hohlraum auszufüllen irgendwie angenehmer als 19 bzw 32mm Armaflex auf das Alubutyl zu kleben und immernoch Hohlraum zur Verkleidung usw zu haben?
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Bruchpilot
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Re: Grundsatzfrage Dämmen

Beitrag von Bruchpilot »

Lass etwas Abstand am Rand, vielleicht so 2-3cm dann ist genug Platz das die Wolle am Rand das Kondenswasser abtrocknen kann.
Gruß André

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aircooled68
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Re: Grundsatzfrage Dämmen

Beitrag von aircooled68 »

Mit Alubutyl kannst du die Grundfrequenz des Bleches dämpfen. Ohne hast du beim draufklopfen einen hohen Bereich, mit dem Zeug wirds dumpfer. Merkt man, wenn man drauf klopft, macht das Fahrzeug leiser.

Glaswolle, Styorpor oder Armaflex gegen Kälte ist bei einem Fensterbus oder Camper mit Aufstelldach eh sinnlos. Da fällt die Kälte von oben rein. Armafelx vollflächig in einem Kasten verklebt hat aber auch etwas geräuschminderndes.

Glaswolle stell ich mir halt wie ein Schwamm vor. Wenn Feuchtigkeit drin, bleibt die drin. Bei Armaflex ist die halt nur außen. Mit ner Dampfsperre (also ner abdichtenden Folie) bleibt diese drin, wenn nicht penibelst gearbeitet wurde.

Hast ne Standheizung drin, kondensiert das Wasser der kalten Luft sobald diese erwärrmt wird und dieses Wasser findet seinen Weg. Zum Schluss irgendwo unten, wo es nicht weg kann.


So, da hast du meine Meinung...

Gruß Jan
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Jan *779
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woita
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Re: Grundsatzfrage Dämmen

Beitrag von woita »

Bedenke, dass die Glaswolle festgeklebt war.
Wenn du das wieder vor hast, beisst sich das mit Mike Sanders-Vorbehandlung.

Ein vollflächiges Verkleben mit Alubutyl halte ich für unnnötig und macht den Bus nur unnötig schwer.

Gruß woita
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Tanjas&Thomas_T2b
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Re: Grundsatzfrage Dämmen

Beitrag von Tanjas&Thomas_T2b »

aircooled68 hat geschrieben: 30.07.2020 22:06 Glaswolle stell ich mir halt wie ein Schwamm vor.
Hi Jan,

die Glaswolle an sich ist ja nicht Hygroskopisch. Und bisher hat bei Glaswolle eigentlich kein Bus schaden genommen.
Die Feuchtigkeit kann durch die Wolle ja auch wieder raus diffundieren, da die Isolierung insgesamt Gasdurchlässig ist.
Und Geräuschdämmung ist es auch noch, der Schall wird durch Reibung innerhalb der Glasfasern durch Reibung minimiert.

Iso Matten sind Gasdicht und Wasserundurchlässig. Trotzdem wird sich immer Kondenswasser am Blech absetzen, was durch irgendwelche Ritzen rein kommt.
Es wird nur deutlich langsamer wieder abtrocknen.
woita hat geschrieben: 31.07.2020 06:44 Bedenke, dass die Glaswolle festgeklebt war.
Wenn du das wieder vor hast, beisst sich das mit Mike Sanders-Vorbehandlung.
Die Glaswolle kann man ja auch mit der Verkleidung festklemmen.
Oder halt MS als Kleber nutzen.
Wenn man die Flächen mit MS behandelt, kommt da kein Wasser mehr ran und die Glaswolle bleibt da auch dran hängen.

Meine Meinung :happy:


Viele Grüße
Thomas
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Eggi
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Re: Grundsatzfrage Dämmen

Beitrag von Eggi »

Würde alubutyl nicht vollflächig verkleben , halt zum entdröhnen auf die Flächen! Glaswolle dann geklemmt/mit MS „geklebt“!
Mein Gedanke war das die Feuchtigkeit im Bus ja da ist (z.B Camping) und irgendwo hin muss, da ist es doch besser sie wird von der Glaswolle „aufgenommen“ und dann wieder abgegeben als irgendwo zu kondensieren (stell ich mir bei Armaflex so vor) und runter zu läuft!
Wahrscheinlich gibt es keinen perfekten Weg und jeder muss machen wie er meint, hatte nur Sorge das es evtl irgendwelche triftigen Gründe gegen Glaswolle gibt und ich mir Probleme einhandel
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Grim99
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Re: Grundsatzfrage Dämmen

Beitrag von Grim99 »

Tanjas&Thomas_T2b hat geschrieben: 31.07.2020 07:08
... Die Feuchtigkeit kann durch die Wolle ja auch wieder raus diffundieren, da die Isolierung insgesamt Gasdurchlässig ist.
Und Geräuschdämmung ist es auch noch, der Schall wird durch Reibung innerhalb der Glasfasern durch Reibung minimiert.

Iso Matten sind Gasdicht und Wasserundurchlässig. Trotzdem wird sich immer Kondenswasser am Blech absetzen, was durch irgendwelche Ritzen rein kommt.
Es wird nur deutlich langsamer wieder abtrocknen.
Meine Meinung :happy:


Viele Grüße
Thomas
Lustig, die gleiche Frage wie und wo isolieren beschäftigt mich auch gerade und ich hatte überlegt hier etwas zu posten.

Ich habe am Anfang auch Armaflex favorisiert, da es geschlossen Porig ist und damit die Feuchtigkeit nicht durchlässt. Ich sehe das aber auch inzwischen so wie Thomas, wenn Feuchtigkeit eindringt (und das lässt sich nicht zu 100% verhindern) dann kann sie nur noch schwer wieder raus. Hinter dem fest geklebten Armaflex kann man auch schwer kontrollieren, ob sich die ersten Rostnester schon gebildet haben. Ein in meinen Augen schönes Beispiel sind die 1980 bis 2000 serienmäßig verwendeten PVC-Kautschuk-Unterbodenschutzarten. Ich habe gerade einen Mercedes Cabrio gesehen wo der Rost an ganz vielen Stellen untergewandert ist und über die Jahre, bis man es von außen gesehen hat sehr viel Schaden angerichtet hat.

Ich bin gerade am Überlegen ob Thinsulate geeignet ist. Ich hatte in einigen Foren darüber gelesen und laut Wikipedia wird es im Himmel des neuen Porsche verwendet. Die Fasern nehmen (so das Versprechen von 3M) kaum Feuchtigkeit auf und geben die schnell wieder ab und bieten eine sehr gute Wärmeisolierung. Thinsulate als Faser wird unter anderem in Fleecejacken verwendet. Für unseren Zweck sind eher die Matten geeignet die sich wie Steinwolle verarbeiten lassen.
Hat jemand Erfahrung mit dem Dammstoff?

Liebe Grüße
Grim99
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schrauberger
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Re: Grundsatzfrage Dämmen

Beitrag von schrauberger »

Hallo,
Dämmen ist eine Glaubensfrage, letztendlich ist es nicht so wichtig mit was gedämmt wird, Hauptsache es wird etwas gedämmt. Vorher
Alubutyl aufs Blech entdröhnt zusätzlich und macht sich Geräuschmäßig positiv bemerkbar, auch wenn nicht vollflächig, sondern streifenweise (Reststücke) verarbeitet.

Ganz wichtig ist Owatrol in die Falze, Branto Korrux Nitrofest als Trenngrund/ Rostschutzgrundierung, und satte 2K Lackierung auch innen.
Nicht nur bischen angenebelt, dann hat Kondenswasser keine Chance :D

Ralph
Schöne Grüße aus Geisingen,

Biete in Originalqualität:
Reparaturbleche für Laderaumboden und
Typ4 Wärmetauscher.
Sämtliche BKV-Unterdruckleitungen und
Nachlaufleitungen für Bremsflüssigkeit.
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aircooled68
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Re: Grundsatzfrage Dämmen

Beitrag von aircooled68 »

Hi Thomas,
stimmt, der hat wegen der Glaswolle jetzt nicht angefangen sofort zu rosten. Wahrscheinlich wäre es egal gewesen, ich mag das Faserzeug trotzdem nicht, soll ja gesundheitsschädlich sein. Zumindest das, was vor 40 Jahren verbaut wurde. Kann sich jeder seine eigene Meinung bilden.

Im T2 hab ich die Armaflexplatten auch nicht verklebt, beim T4 und T3 damals musst ich halt kleben, weil keine Seitenverkleidung drin war, da war nix mit festklemmen... Und auch Armaflex hat etwas geräuschminderndes. Halte mal ein Stück einfach vor einen Lautsprecher.
Egal ob Glaswolle oder Armaflex, auf jeden Fall keine Dampfsperre reinmachen. das Wasser muss auch wieder rauskommen können.

Gruß Jan
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Jan *779
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Eggi
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Re: Grundsatzfrage Dämmen

Beitrag von Eggi »

Irgend ein Bericht gab es hier mit Thinsulate SM600L, fand das sah auch ganz nett aus und wäre mein Favorit. Man bekommt es nur nicht auf normalen Wege, eBay will aus den USA 240$ Versand, was trotz des günstigen Dollars noch etwas viel ist :-/!
Denke bei mir wird es Glaswolle werden :D
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