Typ 4 Motor Stehbolzen demontieren

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Holly
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Typ 4 Motor Stehbolzen demontieren

Beitrag von Holly »

Hallo zusammen,
ich überhole gerade meinen Typ 4 CJ Motor.
Allerdings habe ich Schwierigkeiten, die Zylinderstehbolzen zu demontieren. Wie macht ihr das? Kontermutter drauf und drehen wäre jetzt mein Ansatz gewesen ...
Allerdings wollten sie sich nicht lösen und mit mehr Kraft wollte ich nicht ran, um nicht die Bolzen zu beschädigen.
Habt ihr einen Trick? Oder bin ich nur zu zimperlich :-)

Luftgekühlte Grüße
Holly

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bullijochen
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Re: Typ 4 Motor Stehbolzen demontieren

Beitrag von bullijochen »

Hey Holly hört man auch mal wieder von dir? ich hab deinem blauem mal an ordentlichen Klapps gegeben als ich letztens beim Micha in der Halle war..
Stehbolzen gehen am besten raus in dem man die erstmal iin Caramba oder WD40 einweicht.. wenns dann noch nicht flutscht mit bem Bjnzenbrenner das Gehäuse erwärmen dann wird das Loch größer und der Bolzen locket sich.. hoffentlich..
manchmal hilft auch ein satter schlag auf den Bolzen.. achtung Mutter soweit rausdrehen das man nicht den Bolzen diret sondern die Mutter und gradeeben nicht den Bolzen..
gutes Gelingen Jochen
Gruß Jochen :bier:

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Holly
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Re: Typ 4 Motor Stehbolzen demontieren

Beitrag von Holly »

Hey Jochen!
Okay, dann ist wohl heiß machen das Mittel der Wahl.
Der blaue fährt auch bald wieder ... in ein paar Jahren vielleicht :-)

Danke Dir!


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Tanjas&Thomas_T2b
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Re: Typ 4 Motor Stehbolzen demontieren

Beitrag von Tanjas&Thomas_T2b »

Moin Holly,

die Stehbolzen sind ja mit Dichtmasse eingeklebt.
Da hilft meist Wärme und etwas Gefühl um die Bolzen raus zu drehen.
Wenn die sich anfangen zu lösen nicht unbedingt in einem raus drehen, sondern immer mal wieder etwas rein schrauben.
Dann geht es in der Regel, ohne die Gewinde zu beschädigen.
Als Wärmequelle nehme ich immer einen regelbaren Heißluftföhn auf hoher Stufe.

Viele Grüße
Thomas
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T2b-Bulli
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Re: Typ 4 Motor Stehbolzen demontieren

Beitrag von T2b-Bulli »

Bei mir gingen 4 Stück beim Lösen der Mutter mit raus. Bei den anderen 4 Stück löste sich nur die Mutter und der Bolzen blieb drin.

Ich habe dann je eine M8 Mutter auf das "Restgewinde" gedreht (ca. 4 mm) und in der Mitte mit dem Bolzen verschweißt (Schutzgas). Beim Versuch den Bolzen dann zu lösen, reißt oftmals die Schweißung direkt am Bolzen ab und kürzt diesen dann um ca. 0,5 mm.

Bei mir lösten sich die Bolzen nach 2, 6, 10 und 15 Schweißungen.

Die Bolzen werden beim Schweißen heiß genug, zusätzliches Erwärmen schwächt diese nur. Hutmuttern und Kontermuttern kannst Du vergessen, das klappt niemals. Die M8 Gewinde in den Zylindern sind kaum noch da und die neuen Bolzen wackeln darin wie ein Lämmerschwanz. Durch einkleben der Bolzen wird keine zusätzliche Festigkeit erreicht. Da hilft dann nur aufbohren und der Einsatz von HELICOIL.

Sorry für die schlechten Nachrichten und viel Erfolg beim Schrauben.
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Tanjas&Thomas_T2b
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Re: Typ 4 Motor Stehbolzen demontieren

Beitrag von Tanjas&Thomas_T2b »

20181110_134027.jpg
Wir reden hier aber schon von den ca 20cm langen Schrauben, mit denen die Zylinderköpfe befestigt werden?
Und die werden wegen Dichtigkeit und nicht wegen Festigkeit eingeklebt.

Und ich habe bisher am Motor alle Stehbolzen zerstörungsfrei raus bekommen.
Das ging immer mit normalen Kontermuttern.

Viele Grüße
Thomas
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T2b-Bulli
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Re: Typ 4 Motor Stehbolzen demontieren

Beitrag von T2b-Bulli »

OH, sorry !

Ich sprach von den 8 Stehbolzen der beiden Krümmer / Wärmetauscher unter dem Motor.

Bei den Stehbolzen der Zylinder stelle ich es mir aber ähnlich vor.
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schrauberger
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Re: Typ 4 Motor Stehbolzen demontieren

Beitrag von schrauberger »

Hallo, (hier könnte Dein in Name stehen)
Stehbolzen gehen mit Kontermutter und Erwärmung des Gehäuses eigentlich gut raus.
Aluminium oder Magnesium hat bei Erwärmung ungefähr den doppelten Längenausdehnungskoeffizient als Stahl.

Hutmutter geht wie gesagt gar nicht.

Es kann auch helfen den Bolzen nicht nur versuchen raus, sondern auch rein zu drehen, also mit Hilfe von Kriechöl hin und her zu bewegen.
Ich hatte schon Stehbolzen, die beim Ausbauen mehrfach gebrochen sind, bis der Bolzen irgendwann so kurz war, daß eigentlich nur noch das Gewinde im Gehäuse gesteckt hat.
In diesem Fall löste sich nach dem Anschweißen der Mutter (nach einer Wartezeit zum Angleichen der Temperatur Bolzen/Gehäuse) der Bolzen relativ leicht, da nach dem Schweißen sehr viel Wärme in den Block gezogen ist, und das Gewinde im Block geweitet hat :D

Überhaupt ist Wärme der größte Helfer bei der Aktion und sollte bei Problemen immer genutzt werden.

Ziel sollte sein eigentlich das Gehäuse, und nicht den Bolzen zu erwärmen.
Mit Kontermutter kommt man meist hin, im Extremfall dreh ich beidhändig, also mit
Ringschlüssel an der Mutter, und mit riesiger Rohrzange gleichzeitig am Schaft.
Die Druckstellen von den Zähnen der Zange schleife ich später wieder glatt um Kerbwirkung zu vermeiden.
Es gibt auch spezielle Stehbolzenausdreher im Handel, die ich allerdings noch nie ausprobiert habe.

Ralph
Schöne Grüße aus Geisingen,

Biete in Originalqualität:
Reparaturbleche für Laderaumboden und
Typ4 Wärmetauscher.
Sämtliche BKV-Unterdruckleitungen und
Nachlaufleitungen für Bremsflüssigkeit.
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T2b-Bulli
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Re: Typ 4 Motor Stehbolzen demontieren

Beitrag von T2b-Bulli »

Mit 'nem Stehbolzenausdreher hat es bei mir übrigens nicht geklappt, da der Bolzendurchmesser zu klein war.

Vielleicht ist es bei Dir eine Option !?


https://www.google.com/search?q=stehbol ... 24&bih=470
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bugster_de
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Re: Typ 4 Motor Stehbolzen demontieren

Beitrag von bugster_de »

Hi,

gerade am Zylinderkopf sind die Stehbolzen für den Kopf nicht ganz unkritisch, da M9 und man im Fall der Fälle bein den Typ 4 Köpfen mit dem Werkzeug zum Nachschneiden nicht ganz so gut beikommt. Zumal das Gewinde meines Erachtens im Kopf auf Untermaß geschnitten ist, wodurch die Klemmwirkung zu Stande kommt.
Deshalb:
(1) Geduld ist dein Freund
(2) Hektik und große Krafteinwirkung sind NICHT dein Freund

Ziel ist es den Stehbolzen mit ganz wenig Kraftaufwand heraus zubekommen und zwar so, dass das Gewinde im Kopf nicht beschädigt wird.

Wie oben schon beschrieben:
mit Rostlöser oder WD40 tränken und mit einem Brenner erwärmen, damit das Mittel auch schön in die Gewindegänge kriechen kann. Diesen Vorgang zur Not alle paar Stunden wiederholen. Ich habe mir dazu so einen Mini-Bunsenbrenner geholt um punktgenau nur das Alu zu erwärmen aber idealerweise die Stahlschraube so kühl asl möglich zu lassen. Denn dran denken: der Kopf ist so designed, dass er Wärme gut ableitet; sprich die dem Alu zugeführte Wärme wird sich sonst erstmal in den Kopf verteilen.
Dann entweder zwei M8 Muttern auf dem Bolzen kontern und mit wenig Kraft den Bolzen raus drehen. Wenn man viel Kraft braucht, dann zurück auf los mit WD40 und Wärme. Wenn man aber zwei M8 Muttern noch drauf schrauben kann frägt man sich ja eh, warum der Bolzen getauscht werden soll. Das Gewinde ist ja noch gut. Falls kein Gewinde mehr drauf ist dann mit einem Bolzenausdreher. Und dabei, wie bereits weiter oben beschrieben, immer mal wieder zruück drehen.
Falls das Gewinde quasi nicht mehr existent ist und somit der Bolzenausdreher nicht mehr greift, dann mit einem Dremel den Bolzen vorsichtig so lange dünner schleifen bis der nächst kleinere Ausdreher packt.
Genau so einen hatte ich auch mal. Aber der hatte einen Diesel und war von Ford.
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