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Verfasst: 04.08.2004 22:42
von sebvat*442
Hallo Leute,

meine Ladekontrolllampe fing letztens während der Fahrt an, dauerhaft Signal zu geben. Und zwar geht sie nach dem Start zunächst normal aus und dann nach einer Weile an und bleibt dann an. Über mögliche Ursachen hab ich mich schon informiert, aber auf Grund von Infoüberschuss wollt ich hier nochmal genau fragen, wie ich vorgehen sollte (es handelt sich übrigens um einen T2b, BJ.79, CJ-Motor). <a href='http://home.t-online.de/home/janvi/lima.htm' target='_blank'>Hier</a> steht folgendes: "Wer keine Amperezange hat, kann aber den Pluspol der Batterie bei laufendem Motor kurz abziehen. Vorsicht Kurschschlußgefahr am Fahrzeugchassis! Geht der Motor aus, arbeitet die Lichtmaschine definitiv nicht, weil die Zündung jetzt damit nicht mehr versorgt werden kann. Arbeitet die Lichtmaschine bestimmungsgemäß, so läuft der Motor auch ohne Batterie weiter." Kann ich diesen Test gefahrlos durchführen? Klingt jedenfalls ganz einleuchtend und ist, bevor ich den Generator ganz ausbaue und nach den Kohlen sehe ja vielleicht eine Massnahme, sicher zu gehen, daß ich nicht gleich den ganzen Generator tauschen muss.
Desweiteren hoffe/vermute ich ja, daß, wenn etwas defekt sein sollte, es nur der Regler ist. Wie kann ich das am einfachsten prüfen? <a href='http://www.michaelknappmann.de/bulli/mi ... 4/072.html' target='_blank'>Diese Version</a> aus dem Reparaturleitfaden scheint mir etwas aufwendig, geht's nicht auch etwas simpler? Multimeter ist vorhanden, bzw. werde ich mir besorgen, sowas hätt' ich eh schon öfter gebrauchen können.
Andere Ideen sind natürlich auch willkommen (Keilriemen und Kabel scheinen soweit ich das bisher sehen konnte, aber in Ordnung, aber auch das werde ich nochmal checken)...

Schönen Dank für Eure Hinweise,
Gruss,
~sebastian*442

Verfasst: 05.08.2004 12:54
von boggsermodoa
Hallo Sebastian,

im Internet findet man grundsätzlich alles, plus dem genauen Gegenteil. Deshalb von mir jetzt das Gegenteil, fall's Du's sonstwo nicht finden kannst.
Ich bin übrigens bekennender Elektro-Nicht-Guru und hab's mehr mit dem Schraubenschlüssel als mit dem Lötkolben. Falls also nachfolgend jemand einen Fehler findet, korrigiere er mich bitte!
"...den Pluspol der Batterie bei laufendem Motor kurz abziehen" ist eine ziemlich zuverlässige Methode um die Gleichrichterdioden zu zerstören!
Um die Ladeanlage zu testen mißt man nicht den Ladestrom, sondern die Bordspannung bei verschiedenen Drehzahlen. Die meisten Probleme, die der Bus in dieser Richtung hat, hängen mit den langen Leitungswegen wg. Heckmotor zusammen. Bei dem Alter, das unsere Schätzchen mittlerweile erreicht haben, kommen immer auch Übergangswiderstände an Kabelverbindungen, Oxidation der Kabel etc. hinzu.
Obwohl wahrscheinlich bekannt, hier noch mal kurz zur Funktion der Ladekontrollleuchte: Das ist die einzige Birne am Wagen, die nicht über einen direkten Massekontakt verfügt. Auf einer Seite sieht sie die Batteriespannung, auf der anderen Seite ist sie mit der Primärwicklung der Lima verbunden (und so letztlich mit der Fahrzeugmasse).
-> Zündung an = Strom fließt über diese Birne, dann über die Primärwicklung gegen Masse. Dieser Strom ist also der Erregerstrom, der in der Lima die Magnetisierung der Pole bewirkt. -> Birne kaputt = kein Erregerstrom; falsche Wattzahl der Birne = anderer Erregerstrom!
Sobald die Lima Strom abgibt, sieht die Ladekontrolle auf der einen Seite die Batteriespannung, auf der anderen die Lima-Spannung. Also etwa 12V links, 14V rechts. Das Spannungsgefälle von 2V reicht nicht aus, den Glühfaden zum Leuchten zu bringen -> Ladekontrollleuchte aus.
(Die Ladekontrolle _vergleicht_ letztlich zwei Spannungswerte.)

Zu Deinem Bus:
*Zündung an: Ladekontrolle brennt
-> Batteriespannung ist da, Kontrollleuchte i.O., Primärwicklung hat Durchgang (oder zumindest findet der Strom jenseits der Funzel irgendeinen Massekontakt).
*Drehzahl steigt: Ladekontrolle erlischt
-> Lichtmaschine liefert Spannung (erst jetzt ist endgültig klar, daß der Massekontakt tatsächlich über die Primärwicklung erfolgte), beiderseits der Ladekontrolle herrscht ungefähr gleiche Spannung
*Drehzahl steigt weiter: Ladekontrolle brennt/glimmt
-> Der Spannungsunterschied beiderseits der Ladekontrollleuchte ist nun so groß, daß der Faden sichtbar glüht. Entweder liefert die Lima eine zu hohe, oder die Batterie eine zu niedrige Spannung. (Die Birne brennt "rückwärts" :))

Miß die Bordspannung am Sicherungskasten bei laufendem Motor.
Sie sollte bei mittlerer Drehzahl ca. 13,5V erreichen und bei Höchstdrehzahl 14,5V nicht überschreiten. Tut sie's doch, ist der Regler defekt (Regler = Spannungs-Limitierer).
Werden keine 13V erreicht, ist die Lima oder die Leitung mau. Wiederhole die Messung direkt an der Batterie, um Klarheit zu schaffen.
Miß die Batteriespannung (Motor aus) einmal direkt an den Polen, dann vorne am Sicherungskasten gegen Masse. Wenn's vorne mehr als ein paar Zehntel Volt weniger sind, hast Du "Kontaktschwierigkeiten". (Pole säubern und festziehen(!), Anschlußpunkt des Massekabels an der Karosserie, Verbindung am Magnetschalter auf Vordermann bringen.)
Zu 6V-Zeiten war übrigens die glimmende Ladekontrolleuchte (damals noch mit 2 'l' :)) fast was Normales.

Gruß,

Clemens

Verfasst: 05.08.2004 20:42
von sebvat*442
Hallo,

Danke für Deine Hinweise. Habe mal in der Richtung getestet und ein bischen rumgebaut (also alles mal raus, Konakte gesäubert und so). Zu den Spannungen: Batterie in Ruhe hat 12,45 (und scheint auch nicht mehr die allerbeste, zumindest ist der Füllstand in manchem Kammern auch schon unter Min.), bei laufendem Motor liegt da ca. 13,5 an, leichte, aber keine großartige Änderung bei Drehzahlerhöhung. Werte am Sicherungskasten genauso (ich habe dort an der Stromzuführung zum Radio und den Westfalia Teilen gemessen, dürfte aber egal sein, oder?). Vor meinem Aus- und Einbau war übrigens auch bei laufendem Motor überall höchstens nur 12,45 zu messen, wenn ich mich recht entsinne... vielleicht war's doch nur was kontakmässiges? Jedenfalls hab ich den Motor nochmal 'ne ganze Weile (um die 5 Minuten, eher mehr) laufen lassen und immer mal wieder die Drehzahl erhöht - das Lämpchen blieb aus. Ich will da aber erstmal nicht zu euphorisch sein, evtl. verabschiedet sich die LiMa ja auch ganz langsam... :unsure: - ein weiterer Test steht also noch aus... Vielleicht kann ich gleich nochmal um den Block fahren.

Auf den <a href='http://www.bugnet.de' target='_blank'>Bugnet</a> Seiten (unter Tipps/Elektrische Anlage) wird ein LiMa Kurztest angesprochen - könnte ich den auch mit Hilfe der Kabel von LiMa zu Regler oder muss man da direkt an die LiMa ran (ist ja hier etwas aufwendiger, oder nicht...)?

Grüße,
Sebastian

Verfasst: 05.08.2004 20:57
von boggsermodoa
Hey, das scheint eine seriösere Quelle:
"Hinweis: bei Drehstrommaschinen darf NIEMALS bei laufendem Motor die Batterie abgeklemmt werden!" (bugnet)
Der Test beschreibt eine Gleichstromlichtmaschine
-> andere Baustelle

12,45V Batteriespannung sind i.O. Füll Wasser nach, und gut is!
13.5V Limaspannung sind auch i.O. Lima und Regler tun, was sie sollen.
-> Alles bestens
-> Kein Mensch findet Fehler, die gegenwärtig nicht vorhanden sind.

Gruß,

Clemens

Verfasst: 05.08.2004 21:24
von sebvat*442
Hallo Clemens:
Hey, das scheint eine seriösere Quelle:
Das scheint mir auf jeden Fall auch so.
Der Test beschreibt eine Gleichstromlichtmaschine
-> andere Baustelle
Aha, danke!
12,45V Batteriespannung sind i.O. Füll Wasser nach, und gut is!
13.5V Limaspannung sind auch i.O. Lima und Regler tun, was sie sollen.
-> Alles bestens
Wasser füll ich nach und: Na, ich hoffe mal...
-> Kein Mensch findet Fehler, die gegenwärtig nicht vorhanden sind.
-> If it ain't broke, don't fix it. (Diesen Fehler kenne ich ganz gut... :rolleyes: )

Gruß,
Sebastian