Seite 1 von 2
Bremstrommel hinten abbauen (Bj.1978) - was mache ich falsch?
Verfasst: 28.02.2021 17:47
von unimog2010
Moin zusammen,
ich versuche seit geraumer Zeit die hinteren Bremstrommeln bei meinem 78er Bus abzubauen. Im Buch steht für das Baujahr sinngemäß "Handbremse voll zurückstellen und Bremstrommel abnehmen". Ich habe nun die völlig festen Einstellrädchen der Handbremse voll zurückgedreht bekommen, die Trommel dreht wunderbar leichtgängig. Aber: Sie will nicht abgehen. Habe die Radbolzenansätze mit Kriechöl geflutet, den Bereich wo die Scheibe auf der Nabe sitzt auch. Die Trommel mit dem Heißluftfön erhitzt (weil der Gasbrenner alle war). Nichts hilft.
Ich drehe die Scheibe und hämmere von hinten durch das einzige Loch mit einem breiten Dorn auf die Scheibe.
Ich will nur die Beläge erneuern und eventuell die Radbremszylinder. Und alles schön gängig machen. Und ich will eigentlich nicht die 46er Nuss abschrauben, das sollte doch auch so gehen. (Habe nach benutzter Forensuche etwas Respekt davor!

)
Wie mein Nickname eventuell schon zeigt, kenne ich mich mit rostigen Schrauben und dergleichen durchaus aus. Aber hier bin ich mit dem Latein am Ende. Die Bremstrommeln vom Unimog kann man mit zwei Schrauben die man in die Trommeln schraubt von der Nabe drücken. Sowas hat VW offenbar leider nicht vorgesehen...
Mach ich grundlegend was falsch? Gibt es irgendeinen Trick?
Es dankt für alle Hinweise
gregor
Re: Bremstrommel hinten abbauen (Bj.1978) - was mache ich falsch?
Verfasst: 28.02.2021 18:16
von Rolf-Stephan Badura
bewegt sie sich NULL? Dann ist sie noch mit der Radnabe verbacken.
Wenn Du von hinten klopfst, dann wirklich auf die Trommel, oder doch auf die Radnabe - viel Raum ist da nicht.
Meine alten vor der Resto brauchten auch guten Zuspruch von einem fettem Fäustel...
beim letzten Checkup 10 Jahre später gingen die neuen ganz leicht wieder runter.

Re: Bremstrommel hinten abbauen (Bj.1978) - was mache ich falsch?
Verfasst: 28.02.2021 18:21
von bulli71
Der klemmende Teil ist meist nicht die Bohrung der Radbolzen sondern die Mittelbohrung die auf der Nabe fest gammelt. Da würde ich mir Kriechöl ansetzen und ihm auch Zeit zum Kriechen geben, danach ggfs die Trommel noch guuuut erwärmen und dann sollte es gehen.
Re: Bremstrommel hinten abbauen (Bj.1978) - was mache ich falsch?
Verfasst: 28.02.2021 21:46
von sören *186
die 2 Schrauben auf der Trommel mit SW 10 sind rausgedreht, oder?
VG von Sören
Re: Bremstrommel hinten abbauen (Bj.1978) - was mache ich falsch?
Verfasst: 28.02.2021 22:35
von Bus-Hoehle
SW11.
Das sind M7er Sechskantschrauben!
Re: Bremstrommel hinten abbauen (Bj.1978) - was mache ich falsch?
Verfasst: 28.02.2021 23:01
von Norbert*848b
Hallo Gregor,
unimog2010 hat geschrieben: ↑28.02.2021 17:47
Und ich will eigentlich nicht die 46er Nuss abschrauben...
Früher oder später musst Du da doch einmal dran, dann eben früher und schon einmal üben.
unimog2010 hat geschrieben: ↑28.02.2021 17:47
Ich will nur die Beläge erneuern und eventuell die Radbremszylinder.
Das geht dann auch viel besser wenn die Nabe ab ist, mach ich immer so.
Und ja, gutes Werkzeug braucht es halt, 3/4" Nuss und Knebel dazu, vielleicht noch ein Verlängerungsrohr.
... und immer nur drücken ("wippen" beim Lösen) und schön an der Regenrinne festhalten, etwas Verständnis fürs Anziehen hilft ungemein:
viewtopic.php?t=18570
Bei Hammerschlägen werd' ich immer hellhörig, so manch einer hat dann die Grundlage für die nächste Reparatur gelegt, Radlager zum Beispiel.

Re: Bremstrommel hinten abbauen (Bj.1978) - was mache ich falsch?
Verfasst: 28.02.2021 23:28
von Tanjas&Thomas_T2b
Hi Gregor,
die 46ger Nuss ist kein unschlagbarer Gegner.
Aber bei deinem Körpergewicht solltest du rund einen Meter Hebel haben.
Am einem 46ger Schlüssel zu tanzen wird nicht reichen.
(Es sei denn du hast ordentlich Corona Speck angesetzt.)
Z.B. ein Gedore 6034490 mit entsprechender Verlängerung kann helfen.
Und man kommt deutlich besser an die Bremsteile ran, wenn Radnabe mit abgebaut wird.
Viele Grüße
Thomas
Re: Bremstrommel hinten abbauen (Bj.1978) - was mache ich falsch?
Verfasst: 01.03.2021 06:46
von braunmi
Hallo Gregor,
Besorge die gutes Werkzeug, dann klappt das! Ich verwende seit zig Jahren den von Thomas genannten “Zugringschlüssel“ von Gedore in Kombination mit einem 1,5m langem, alten 1“ Wasserrohr.
Wichtig ist, der Bus muss auf dem Boden stehen und die Bremse angezogen sein. Wenn das Rad dennoch durchdreht, einfach eine weitere Person sich auf das Rad stellen lassen, um die Reibung zu erhöhen.
Der Arbeitsraum mit abgenommener Radnabe ist deutlich angenehmer
Grüße Michael
Gesendet von meinem HUAWEI VNS-L31 mit Tapatalk
Re: Bremstrommel hinten abbauen (Bj.1978) - was mache ich falsch?
Verfasst: 01.03.2021 07:19
von bulli71
Und für das richtige Anzugsmoment gehe ich immer zum nächsten Reifenhändler, der viel mit LKW macht. 5er in die Kaffeekasse und es passt.
Re: Bremstrommel hinten abbauen (Bj.1978) - was mache ich falsch?
Verfasst: 01.03.2021 12:45
von Wolfgang T2b *354
Hallo Gregor,
Eine Alternative, solltest Du keine ¾“ Nuss haben, wäre ein Schlagringschlüssel, den Du vom Unimog her vielleicht sowieso hast. Auf den bin ich umgestiegen, nachdem mir die Nuss mal von einer ausgenudelten Mutter abgerutscht ist und ich an der Regenrinne hing. Mit dem Schlagringschlüssel übst Du kein Kippmoment aus, denn die Kraft setzt genau in der Ebene des Sechskants an. Ein 40er Stahlrohr als Verlängerung, vorn etwas oval gedrückt, eine Markierung in der richtigen Stelle, Fuß auf die Markierung, nicht wippen, sondern ruhig stehen und schon hast Du einen perfekten Drehmomentschlüssel.
Und zum Lösen einfach mehr essen

.
Schöne Grüße
Wolfgang