Käfergetriebe am T2a verbauen

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Dwayne
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Käfergetriebe am T2a verbauen

Beitrag von Dwayne »

Servus!

Ich möchte gerne meinem 1968er T2a ein neues Getriebe, passend zum 1915er Motor von der Fa. Ahnendorp (ca. 90 PS; Motor mit erhöhtem Drehmoment) verpassen.

Bei der Suche nach einem vermutlich passendem Getriebe bin ich auf dieses hier gestoßen: https://www.csp-shop.de/getriebe/pro-st ... 3618b.html

Allerdings handelt es sich hier um ein Käfer-Getriebe und ich bin mir nicht sicher, was man beim Umbau alles beachten muss.

Mit der Fa. CSP hatte ich schon einen sehr konstruktiven und netten Kontakt, allerdings können die mir hier leider nicht weiterhelfen.

Hat diesen Umbau schon mal jemand erfolgreich im Bus umgesetzt und kann mir freundlicherweise seine Erfahrungen schildern?

Das Käfer-Getriebe ist ja etwas schmaler bzw. kleiner als das Bus-Getriebe, deshalb muss wahrscheinlich die Halterung vorne angepasst werden. Wie sieht es mit den Antriebswellen aus? Passt dieser Abstand oder muss hier ein Zwischenflansch gemacht werden? Die Motoraufnahme und Eingangswelle sollte ja am Typ 1 passen, da es ja derselbe Motor ist.

Die Möglichkeit, eine neue Halterung vorne bzw. Flansche für die Antriebswellen herzustellen besteht und falls ich dazu komme, werde ich natürlich darüber berichten.

Vielen Dank und Gruß
Lorenz
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Norbert*848b
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Re: Käfergetriebe am T2a verbauen

Beitrag von Norbert*848b »

Hallo Lorenz,
ich darf es vorweg nehmen, hab da keine Ahnung von. Habe noch von niemanden gehört, der erfolgreich ein Käfergetriebe in ein Bus eingebaut hat. :?
Die Nachhaltigkeit kann ich mir auch nur schwer vorstellen.
Ich würde bei einem Bus-Getriebe bleiben wollen.
Rancho hat da die "Freeway Flyer" anzubieten:
Händlerbeispiel: https://www.heritagepartscentre.com/uk/ ... shaft.html
Ich wüsste jetzt leider nicht, ob es da auch deutsche Händler gibt.

Edit: Vielleicht auch einmal einen Getriebebauer fragen, ob man Deinem Getriebe eine längere Übersetzung verpassen könnte.
Andere wissen ev. welche Firmen da in Frage kommen könnten, ist leider nicht mein Fachgebiet.
Freundliche Grüße aus Algermissen

Norbert
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ghiafix
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Re: Käfergetriebe am T2a verbauen

Beitrag von ghiafix »

Dwayne hat geschrieben: 01.03.2021 16:46 Servus!

Ich möchte gerne meinem 1968er T2a ein neues Getriebe, passend zum 1915er Motor von der Fa. Ahnendorp (ca. 90 PS; Motor mit erhöhtem Drehmoment) verpassen.

Bei der Suche nach einem vermutlich passendem Getriebe bin ich auf dieses hier gestoßen: https://www.csp-shop.de/getriebe/pro-st ... 3618b.html

Allerdings handelt es sich hier um ein Käfer-Getriebe und ich bin mir nicht sicher, was man beim Umbau alles beachten muss.

Mit der Fa. CSP hatte ich schon einen sehr konstruktiven und netten Kontakt, allerdings können die mir hier leider nicht weiterhelfen.

Hat diesen Umbau schon mal jemand erfolgreich im Bus umgesetzt und kann mir freundlicherweise seine Erfahrungen schildern?

Das Käfer-Getriebe ist ja etwas schmaler bzw. kleiner als das Bus-Getriebe, deshalb muss wahrscheinlich die Halterung vorne angepasst werden. Wie sieht es mit den Antriebswellen aus? Passt dieser Abstand oder muss hier ein Zwischenflansch gemacht werden? Die Motoraufnahme und Eingangswelle sollte ja am Typ 1 passen, da es ja derselbe Motor ist.

Die Möglichkeit, eine neue Halterung vorne bzw. Flansche für die Antriebswellen herzustellen besteht und falls ich dazu komme, werde ich natürlich darüber berichten.

Vielen Dank und Gruß
Lorenz
Wenn Du auf Typ1 Getriebe umbauen möchtest, gibt es hier den Umbausatz:
https://www.serial-kombi.com/en-GB/bay- ... er-n313575

Mit wieviel Drehmoment rechnest Du? Ich selber fahre im T2a einen 2L Typ 1 mit 114PS und 175MN Drehmoment in Verbindung mit einem CP Getriebe. Einzig die Druckplatte der Kupplung ist verstärkt (Kennedy Stage1).
Mein Bus hat Eigenbau Campingausstattung und ein Aufstelldach aus Blech. Wenn dann Schatzi und ich mit Urlaubsgepäck unterwegs sind, haben Motor und Getriebe gutes Gewicht zu schleppen. Wir fahren 95% Landstraße und gerne viele Pässe hoch und wieder runter. Bisher nie Probleme gehabt.
Wenn Du allerdings gerne stark und oft beschleunigen willst, ist ein verstärktes Getriebe sinnvoll.
Auch Dein Bus Getriebe läßt sich bestimmt überholen und entsprechend anpassen. Eine sehr gute Adresse ist zB Holger Siebert, der uA über FB erreichbar wäre.

https://www.facebook.com/holger.siebert.921


Hier der Meister bei der Arbeit ;-)

https://youtu.be/oV1t163DiV0

Harald
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So, nu hab' ich auch 'nen Blog:
https://stallarbeiten.blogspot.com
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suomi_bus*818
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Re: Käfergetriebe am T2a verbauen

Beitrag von suomi_bus*818 »

Hallo Lorenz,

Ich überlege auch schon die ganze Zeit ob ich mir nicht auch ein Käfer Getriebe in meinen Bus hänge an den Typ 1 Motor. Einfach weil die total günstig zu bekommen sind. Und weil ich irgendwie nicht einsehe 1600 Euro für ein langes CP Getriebe auszugeben welches dann noch überholt werden muss.
Hier gibt's alles was du dafür brauchst
https://www.vintageautohaus.com/pieces- ... pe-2a.html

Gibts auch für den T2b. Es fahren auch einige erfolgreich Käfer Getriebe im Bus.

Du kannst aber bei der frühen Bauform (002 Getriebe) auch die Übersetzung anpassen (ring and pinion)
https://www.limebug.com/product/view/38 ... n-kit#temp

Hier kannst mal ein Bild sehen mit Käfer Getriebe und Eigenbau Adapter (links unten im Bild)

https://www.instagram.com/p/B7_0fuEo_V- ... lkcglul3l1

Grüße
Erik

In Bild 3 ist es eingebaut
https://www.instagram.com/p/B8CkkkTI8PX ... r60f60bag8
Zuletzt geändert von suomi_bus*818 am 01.03.2021 19:32, insgesamt 1-mal geändert.
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T2Arizona
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Re: Käfergetriebe am T2a verbauen

Beitrag von T2Arizona »

Hallo,
wie man das Käfergetriebe in den Bus bekommt weiß ich leider auch nicht.

Jedenfalls würde ich bei Zwischenflanschen für die Antriebswellengelenke zur Vorsicht raten (aber auch nicht generell abraten).
Wenn sich dadurch der Arbeitswinkel von Gelenken und Manschetten erhöht, so wird dein Bus diese geradezu verschlingen.
Möglicherweiße wird der Winkel der Antriebswelle auch steiler wenn die Käfergetriebe-Flanschposition anders liegt als beim Busgetriebe.

Mögliche Alternativen zum Zwischenflansch wären verlängerte Antriebswellen welche Tuner als Sonderanfertigung anbieten. Eine Tieferlegung kommt den Antriebswellen auch entgegen.

Ich wurde wegen zu hohen Arbeitswinkel 2x abgeschleppt. Wenn die Gelenkkugeln rausschießen ist das auch ein ungesunder Rumms für Radlager und Getriebe.

Man muss Kosten/Aufwand/Nutzen abwägen.
Alternative ist wie gesagt ein Getriebebauer. Mir wurde Frank Booten empfohlen ( ich selbst hab mit ihm keine Erfahrung ).

Schöne Grüße
Michael
Das Leben ist zu kurz für langweilige Fortbewegungsmittel.
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bulli71
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Re: Käfergetriebe am T2a verbauen

Beitrag von bulli71 »

T2Arizona hat geschrieben: 01.03.2021 19:29 Hallo,
wie man das Käfergetriebe in den Bus bekommt weiß ich leider auch nicht.

Jedenfalls würde ich bei Zwischenflanschen für die Antriebswellengelenke zur Vorsicht raten (aber auch nicht generell abraten).
Wenn sich dadurch der Arbeitswinkel von Gelenken und Manschetten erhöht, so wird dein Bus diese geradezu verschlingen.
Möglicherweiße wird der Winkel der Antriebswelle auch steiler wenn die Käfergetriebe-Flanschposition anders liegt als beim Busgetriebe.

Mögliche Alternativen zum Zwischenflansch wären verlängerte Antriebswellen welche Tuner als Sonderanfertigung anbieten. Eine Tieferlegung kommt den Antriebswellen auch entgegen.

Ich wurde wegen zu hohen Arbeitswinkel 2x abgeschleppt. Wenn die Gelenkkugeln rausschießen ist das auch ein ungesunder Rumms für Radlager und Getriebe.

Man muss Kosten/Aufwand/Nutzen abwägen.
Alternative ist wie gesagt ein Getriebebauer. Mir wurde Frank Booten empfohlen ( ich selbst hab mit ihm keine Erfahrung ).

Schöne Grüße
Michael
Von welchem Beugungswinkel der Gelenke reden wir denn hier? Und wie kommt es, dass die bei dir anliegen?

Ich fahre meine bei dauerhaft etwa 15 Grad. Kurz nach meinem Getriebeumbau waren das noch etwas mehr, das war schon grenzwertig, aber mit dem jetzigen Winkel kein Problem. Lediglich die Manschetten wurden schnell getötet, vorwiegend weil die Wangen des Balges gegeneinander gerieben haben, mit Silikon habe ich bislang auch hier kein Problem mehr. Diesen Teil halte ich nicht für das Ausschlusskriterium für den angedachten Umbau.

Je nachdem wie der Umbau an Ende aussieht muss man aber auch darauf achten, das beim vollständigen Aus- und Einfedern die Gelenke weder an den maximalen Winkel kommen (dazu gibt es Diagramme der Hersteller zu Winkel, Drehzahl und Leistung) noch dass die Gelenke zu weit auseinandergezogen werden. Für letzteres habe ich eine Distanzplatte für die Flansche drehen lassen, was zwar den Beugungswinkel ein wenig erhöht aber die Gelenke wieder mehr in Mittellage bringt.
Thorsten
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T2Arizona
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Re: Käfergetriebe am T2a verbauen

Beitrag von T2Arizona »

bulli71 hat geschrieben: 01.03.2021 19:48
Von welchem Beugungswinkel der Gelenke reden wir denn hier? Und wie kommt es, dass die bei dir anliegen?

Ich fahre meine bei dauerhaft etwa 15 Grad. Kurz nach meinem Getriebeumbau waren das noch etwas mehr, das war schon grenzwertig, aber mit dem jetzigen Winkel kein Problem. Lediglich die Manschetten wurden schnell getötet, vorwiegend weil die Wangen des Balges gegeneinander gerieben haben, mit Silikon habe ich bislang auch hier kein Problem mehr. Diesen Teil halte ich nicht für das Ausschlusskriterium für den angedachten Umbau.
Hallo,
seit längerer Zeit fahre ich auch ca. 15 Grad (Achse eingefedert ohne Beladung).
Ich habe zwecks Höherlegung mit den Drehstäben gespielt.
Die VW-Gelenke haben das am längsten mitgemacht.
Repros von Meyle und co haben nicht mal bis zur nächsten Bodenwelle gehalten, da deren Arbeitsweg (seitlich und Winkel) geringer ist.

bulli71 hat geschrieben: 01.03.2021 19:48 Je nachdem wie der Umbau an Ende aussieht muss man aber auch darauf achten, das beim vollständigen Aus- und Einfedern die Gelenke weder an den maximalen Winkel kommen (dazu gibt es Diagramme der Hersteller zu Winkel, Drehzahl und Leistung) noch dass die Gelenke zu weit auseinandergezogen werden. Für letzteres habe ich eine Distanzplatte für die Flansche drehen lassen, was zwar den Beugungswinkel ein wenig erhöht aber die Gelenke wieder mehr in Mittellage bringt.
Genau das meinte ich, aber konnte es nicht so gut formulieren wie du :wall:
Man muss bei Änderungen abwägen zwischen den verschiedenen Möglichkeiten damit die Gelenke nicht auseinandergezogen werden.
Also höherer Knickwinkel wegen Distanzplatte oder längere Antriebswelle.

Ich habe die längere Antriebswelle, da alles über 15° kritisch wird.
Es gäbe auch noch andere Lösungen:
viewtopic.php?p=198873#p198873

Schöne Grüße
Michael

PS: Wie hast du den maximal eingefederten Zustand getestet? Liegt da die Hinterachsschwinge schon am Anschlagpuffer bei deinem Bus?
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suomi_bus*818
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Re: Käfergetriebe am T2a verbauen

Beitrag von suomi_bus*818 »

Beim T2a brauchst du dir über die Befestigung des Getriebes am Getriebehalter (beim Tank) keine Gedanken machen. Hat er ja nicht. Das würde mir jetzt beim T2b fehlen.
Erik
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bulli71
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Re: Käfergetriebe am T2a verbauen

Beitrag von bulli71 »

Ich fahr im Alltag ja deutlich tiefer, dafür brauche ich also nicht den sich nach der Tieferlegung ergebenden negativen Federweg sondern konnte diesen analog zur Tieferlegung begrenzen. Damit passt das.


Aber zur ursprünglichen Fragestellung: Wenn man Käfer und Busgetriebe vergleicht, dann scheint der Höhenversatz zwischen Getriebeeingangswelle und Antriebswellenflanschen in etwa gleich zu sein. Das sollte am Ende also aufgehen. Und wenn das Käferteil schmaler baut dann kann man das ausgleichen. Soweit kein Problem. Schaltstange wäre noch zu beachten, weil die bei falscher Lage evtl gegen das Achsrohr läuft. Kannst Du nicht einfach jeweils ein Muster auftreiben und nebeneinanderlegen.

Ich würde mir aber eine Grundsatzfrage stellen: Warum? Du hast nach wie vor 4 Gänge und ein Getriebe das von der usrpünglichen Auslegung nicht für unseren Lieferwagen gedacht und dimensioniert war. OK, es soll verstärkt und für hohe Leistung gemacht sein, who knows. Und wenn man das verlinkte Angebot weiter durchliest dann wird dort auch von größerer Geräuschentwicklung gesprochen, woanders habe ich was von 'grobverzahnt' gelesen. Willst Du das auf langer Strecke?

Warum nicht ein CP aufrüsten lassen? Oder sich im Porsche-Regal umsehen? Schrauberger wäre da vielleicht ein Ansprechpartner.


Anregungen findest Du vielleicht auch in der T1 Welt, dort gibts den Umbau öfter.
Thorsten
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Steve
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Re: Käfergetriebe am T2a verbauen

Beitrag von Steve »

mit den Haltern von Serial-Kombi ist der Umbau recht problemlos, ich kenne einige die das schon gemacht haben.
Ich traue dem Braten irgendwie nicht, das Busgetriebe ist ja schon deutlich massiver. Also habe ich mein T2A Getriebe mit einer langen Achsübersetzung von Weddle ausrüsten lassen, bei der Gelegenheit wurde es direkt überholt bei Holger Siebert.
https://weddleindustries.com/products/5B-457G/5B-457G

Das war in Summe deutlich billiger als das von dir verlinkte CSP Getriebe, die Weddleteile habe ich direkt in den USA bestellt.
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