Probleme mit US-Einspritzer

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Tanjas&Thomas_T2b
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Re: Probleme mit US-Einspritzer

Beitrag von Tanjas&Thomas_T2b »

Hi Remo,

der Luftmengenmesser sieht unauffällig aus.
Du solltest den mal von jeglichem Staub und Dreck im Bereich der Platine befreien und den Deckel wieder mit Silikon fest kleben.
Der scheint mal im Jahr 97 KW47 getauscht worden zu sein. Die vierstellige Nummer ist das Herstellungsdatum der Platine.

Ich bin kein Freund der Bremsenreinigermethode. Die ist extrem ungenau. Zumindest findet man damit keine kleineren Undichtigkeiten.
Am besten ist da immer noch eine Sichtkontrolle der einzelnen Bauteile.
Das geht am besten im ausgebauten Zustand.
Wenn du eine E-Zigarette hast, puste mal über den Unterdruckabschuss in die Ansaugbrücke und schau wo der Qualm wieder raus kommt.

Und überprüfe mal die Membran im Luftfilterkasten und im Zündverteiler.
Wenn du daran saugst, muss sich ein Unterdruck bilden und der muss auch gehalten werden.
Das sind auch noch so versteckte Falschluftquellen.
Mykelog hat geschrieben: 01.05.2021 10:15 Ich habe gerde noch eine andere Therorie zugespielt bekommen:
Der Bus zieht Falschluft, läuft zu mager, wird heiss und es bilden sich Blasen in der Benzinleitung.
Das ist eher was für die Vergaserfraktion. Die Benzinleitung steht mit 2-2,5 Bar unter Druck, da bilden sich so schnell keine Dampfblasen.
Mykelog hat geschrieben: 01.05.2021 12:06 Und noch eine ganz dumme Frage: was sollte passieren wenn ich den Luftfilter zuhalte?
Ich hätte erwartet, dass dem Motor die Luft fehlt... Tut die bei mir irgendwie nicht
Auf der hinteren Seite vom Luftfilterkasten sind noch ein paar Finger große Löcher.
Darüber zieht der Bus sich dann seine Luft.
Mykelog hat geschrieben: 01.05.2021 12:06 Update: Das Rückschlagventil zum BKV ist undicht, resp. der Übergang.
Meinst du dieses T-Stück mit der Nummer: 022133083D
https://www.wagenteile.de/shop_de/13308 ... 3083d.html

Stell ggf. auch mal ein paar Bilder vom Motorraum ein, dann sieht man eventuell auch noch das ein oder andere.

Viele Grüße
Thomas
Im Angebot: Drehzahlmesser, US-Motor-Kabelbaum 10101000
Mykelog
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Re: Probleme mit US-Einspritzer

Beitrag von Mykelog »

Hallo Thomas
Was sagst du eigentlich zu den springenden Widerstandswerten am LMM? Das steht ja in deinem Workshop anders und ich nehme an du hast das auch schon so gemessen zwischen Pin6 und 7.

Ich kann gut damit leben wenn's der LMM nich ist und versiegle den ganz gerne wieder ;-)

Das Rückschlagventil zum BKV hatte ich letzte Saison getauscht, auch um genannte Symptome zu beheben. Das sind aber so relativ harte Plastik Schläuche und der zum BKV war nicht dicht am Ventil.
Das T-Stück das du ansprichst sieht aber auch nicht mehr taufrisch aus... Werd ich auch ersetzen.

Danke für den Tip mit den Membranen und E-Zigarette... Werd ich versuchen.


Gruss Remo
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Florian76
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Re: Probleme mit US-Einspritzer

Beitrag von Florian76 »

Hi Remo,

die Kontakte vom LMM sehen tatsächlich noch sehr gut aus. Es könnte aber nicht schaden, der Vollständigkeit halber, die Spannungsmessung noch durchzuführen. Sie ist recht einfach. Als Spannungsquelle reicht eine 9V Batterie, oder 4 Mignons in Reihe geschaltet.
Mykelog hat geschrieben: 01.05.2021 10:15 Die Problematik zieht sich schon über Jahre. Ich habe immer wieder eine Theorie, tausche oder verbessere etwas.... denke dann, jetzt hab ichs und alles ist gut...und dann irgendwann sitz ich wieder auf dem Pannenstreifen
Wenn dich der Motor bereits so lange ärgert, würde ich dir empfehlen, mal systhemtisch ein paar Fehlerquellen auszuschließen.

Krafstoffversorgung:
Es gibt Adapter, die man an leicht zugänglicher Stelle in den Kraftstoffkreislauf integrieren und in die man 1/8" npt Mini-Manometer einschrauben kann. Kostet im Set so zwischen 30 und 40€. Wenn du nächstes mal irgendwo liegen bleibst, kannst du leicht nachvollziehen, ob ausreichend Benzindruck vorhanden war (ist). Der Druck sollte in einem einwandfreien System für mehrere Minuten aufrecht erhalten bleiben.
IMG_20210502_125555-01.jpeg
IMG_20210502_125806-01.jpeg
Auf dem Bild steckt im Adapter eine Blindschraube. Bin aber für ein paar Monate mit dem Manometer herumgefahren, als mein Bus immer wieder Motorprobleme hatte.

Kraftoffgemisch:
Eine der besten Investitionen war für mich die Anschaffung einer Lambdasonde (viewtopic.php?f=7&t=28315&p=273192). Mit ihr kann man hervorragend herausfinden, wie sich das Kraftstoffgemisch verhält, ob Falschluft vorliegt, wie der LMM eingestellt werden kann etc. Hier gibt's noch eine gute Diskussion zu verschiedenen Systemen (viewtopic.php?f=7&t=28856&p=278908). Wenn du noch die US Auspuffanlage hast, lässt sich eine Lambdasonde recht einfach vor dem Kat montieren.

Falschluft:
Die von Thomas erwähnte Nebel-Methode hat sich bei mir ebenfalls als sehr viel zuverlässiger herausgestellt, als Bremsenreiniger und Co. Mehr Infos zu der Methode findest Du hier: viewtopic.php?p=265474

Viele Grüße,
Florian
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Tanjas&Thomas_T2b
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Re: Probleme mit US-Einspritzer

Beitrag von Tanjas&Thomas_T2b »

Mykelog hat geschrieben: 02.05.2021 11:25 Was sagst du eigentlich zu den springenden Widerstandswerten am LMM? Das steht ja in deinem Workshop anders und ich nehme an du hast das auch schon so gemessen zwischen Pin6 und 7.
Hi Remo,

das kann man in meinem Workshop so oder so deuten :wink:
Stecker vom Steuergerät abziehen und mit einem Multimeter den Widerstand zwischen Pin6 und Pin7 messen. Nun langsam die Stauklappe des LMM betätigen. Der Widerstand muss sich kontinuierlich ändern.
Wenn man die Stauklappe bewegt ändern sich die Widerstandswerte tatsächlich hin und her. Es dürfen aber keine abrupten Sprünge auftreten.
Etwas aufwendiger ist die Methode mit der Spannung, aber die ist an der Stelle eindeutiger.
Am Besten wäre es dann sogar mit einem Oszilloskop die Spannung zu überwachen. Da sieht man dann Unterbrechungen besonders gut.

Wo du den Luftmengenmesser aber eh gerade offen hast, kannst du den Spannungsverlauf zwischen Pin 6 und 7 einfach bei eingeschalteter Zündung kontrollieren.
Mykelog hat geschrieben: 02.05.2021 11:25 Das T-Stück das du ansprichst sieht aber auch nicht mehr taufrisch aus... Werd ich auch ersetzen.
Tausch es aber nur, wenn es wirklich defekt ist. Ich weiß nicht ob die aktuellen VW T-Stücke wieder 40 Jahre halten werden.

Viele Grüße
Thomas
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BrunoBLN
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Re: Probleme mit US-Einspritzer

Beitrag von BrunoBLN »

@Tanjas&Thomas_T2b Hi Thomas!
Ich bin grad dabei, meinen LMM zu checken, ob er noch so läuft, wie er soll.

Du schreibst:
Tanjas&Thomas_T2b hat geschrieben: 02.05.2021 19:48
Wenn man die Stauklappe bewegt ändern sich die Widerstandswerte tatsächlich hin und her. Es dürfen aber keine abrupten Sprünge auftreten.
Was genau bedeuten denn bei dir hin- und herbewegen und was sind nach deiner definition abrupte Sprünge?
Habe leider noch nicht alles in deinem Workshop gecheckt, gibt es dort zufällig eine Tabelle mit Richtwerten für die Widerstände?

Schöne Grüße aus Berlin!
Slow Drive, Long Life 8)
Mykelog
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Re: Probleme mit US-Einspritzer

Beitrag von Mykelog »

So, nun noch ein kleines Update, falls sich mal jemand für diese Thread interessiert.

Nach langer, regenreicher Zeit, in der ich überhaupt keine Lust hatte an den Bus zu gehen, haben ich vor meinem Urlaub noch ein paar Dinge gecheckt und getestet.

Gefunden habe ich im wesentlichen "nur" ein gammliges fast gebrochenes Kabel an der Zündspule (Kl15). Von einem Schrumpfschlauch verdeckt war das nicht auf den ersten Blick zu sehen. Mit neuem Stecker verliefen einige Probefahrten problemlos.

Ich bin bisher immer von einer "digitalen" Logik ausgegangen : Strom = läuft... kein Strom = läuft nicht. Ob ein hoher Übergangswiedertand und eine entsprechend tiefere Spannung an der ZS nun mein Fehlerbild verursachen kann, kann ich nicht beurteilen. (Wäre aber interessant, wenn jemand eine Theorie hätte ..)

Fakt ist: ich war nun 4 Wochen unterwegs. 2 Wochen Schweiz inkl. Alpenpässe und dann 2 Wochen Frankreich. Über 2000km, Autobahn, Landstrasse, bei hohen Aussentemperaturen alles dabei und - der Bus lief, stellte nie ab und ich hatte keine Probleme.

Gruss Remo
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