Probleme mit US-Einspritzer

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Mykelog
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Probleme mit US-Einspritzer

Beitrag von Mykelog »

Liebe Forumsgemeinde
Ich heisse Remo und bin eigentlich im vwbusforum.ch der Schweiz zuhause, lese hier aber gerne mit und habe schon viele Infos bekommen, vorallem was den US Einspritzer angeht, den es in der Schweiz sehr selten gibt.

Mein Bus: VW T2b Jg.74, US Einspritzer mit L-Jetronik, Motor GD, 123-Zünd-Dingens
Mein Problem: Der Bus stellt immer mal wieder währen der Fahrt einfach ab. Manchmal Ruckelt er noch ein wenig vorher, manchmal nicht. Dann kann ich warten und nach einer undefinierten Zeit springt er wieder an. (Mitlerweile warte ich nur noch. Oft hatte ich auch alle möglichen Kabel und Schläuche überprüft und dann gedacht ich hätte was bewirkt). Wenn er läuft, läuft er gut.
Er mag keine Autobahn, da tritt das Phänomen eher auf. Oder beim runter fahren von der Bahn bei der ertsen Bremsung stellte er auch oft ab.

Was ich bereits getan habe:
Zündung: Spule gewechselt, Kabel gewechselt, Kerzen gewechselt. Sprit: Benzinfilter gewechselt, Tank mit Endoskop beguckt, neue Benzinpumpe (Elektritsch), Tankentlüftung durchgeblasen.
Im Cockpit habe ich eine Lampe verbaut, die mir anzeigt ob 12V an der Benzinpumpe anliegt, das Selbe mit + der Zündspule.... beides i.O.

Nun bin ich dran, anhand des „Workshop US Einspritzer“ von Thomas einen Fehler zu suchen und habe so den Luftmengenmesser geprüft.

Mein Multimeter an Pin 6 und Pin 7 angeschlossen und die Stauklappe bewegt, resp einfach den Schleifer vom Poti. Mein Ohm-Meter zeigt in Ruhestellung keinen Durchgang, dann gehts irgendwann los und der Wert wird grösser, bis er kurz vor der Hälfte der Bahn wieder tiefer wird, dann irgendwann gehts wieder rauf..... Genaue Werte habe ich noch nicht, aber linear ansteigend war der Wert jedenfals nicht.

Nun zu meine Fragen:
Wie ist die Steckerbelegung am Steuergerät? (Habe die auf die schnelle nicht gefunden und einfach Pins abgezählt von unten links nach oben)
Wenn das Potentiometer am LMM kaputt ist, was treten für Fehler auf? Resp. passt meine Geschichte dazu? (Ich kanns mir fast nicht vorstellen)
Wie sind denn ungefähr die Ohm-Werte die ich da messen sollte? (Wer misst misst Mist)

Weitere Tests anhand des Workshops habeich noch nicht gemacht.

Danke schon mal für alle Ideen und Anregungen
Gruss Remo
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Florian76
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Re: Probleme mit US-Einspritzer

Beitrag von Florian76 »

Hallo Remo,

ich habe das Abenteuer LMM auch bereits hinter mir. Das Ding kann einen wirklich ärgern.
Dass der Widerstand zwischen Pin 6 und 7 schwankt ist meiner Erinnerung nach normal. Besser ist, du legst zwischen Pin 9 und 6 eine Spannung (5-10V) an und misst zwischen Pin 6 und 7. Die Spannung sollte sich ohne Sprüng stetig ändern, wenn die Stauklappe bewegt wird.

Am Kabelbaum ist Pin 1 auf der Seite zum Kabel hin in der 18 poligen Reihe.
Pin 19 ist zum Kabel hin in der 17 poligen Reihe.

Am einfachsten ist aber, du machst den LMM auf. Dann kann man sehen, ob die Kontakte durch sind, oder nicht.

Mein defekter LMM hat nach Erwärmung ein sehr starkes Stottern vom Motor bewirkt. So ganz aus ist er aber nie gegangen. Jedoch würde ich nicht ausschließen, dass dein Fehlerbild vom LMM verursacht wird.
Aber keine Sorge, der LMM lässt sich reparieren.

Viele Grüße, Florian
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Frank_Hopfner
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Re: Probleme mit US-Einspritzer

Beitrag von Frank_Hopfner »

Hallo Remo.

Kannst du die Symptome mal genauer beschreiben?

Er startet zuverlässig, springt gut an? Dann fährst du los und er geht während der Fahrt einfach aus, oder?
Ist die Zündung (Leuchten im Tacho) dann noch an? Nicht das dein Zündanlassschalter einen Wackler hat /Kabelbruch aufm Weg nach Hinten und du im Motorraum einfach keinen Saft mehr bekommst!

Du kannst ja mal eine Testfahrt machen und an der Zündspule dein Zündungsplus (Klemme 15) gegen Masse beobachten (Messkabel vom Multimeter verlängern bis zum Beifahrersitz)

Hast du einen Drehzahlmesser?

Gruß,
NIko
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Tanjas&Thomas_T2b
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Re: Probleme mit US-Einspritzer

Beitrag von Tanjas&Thomas_T2b »

Frank_Hopfner hat geschrieben: 30.04.2021 05:24 Du kannst ja mal eine Testfahrt machen und an der Zündspule dein Zündungsplus (Klemme 15) gegen Masse beobachten (Messkabel vom Multimeter verlängern bis zum Beifahrersitz)
Mykelog hat geschrieben: 29.04.2021 19:59 Im Cockpit habe ich eine Lampe verbaut, die mir anzeigt ob 12V an der Benzinpumpe anliegt, das Selbe mit + der Zündspule.... beides i.O.
Hi Niko,

das ist ja schon passiert mit der Prüflampe an Klemme 15, bzw. mit der Kontrolle der der Benzinpumpenspannung.
Die Idee von Remo mit der Lampe ist simpel aber ein super Indikator zur Fehlersuche.
Wenn die Benzinpumpe läuft ist Klemme 15 bis zur Zündspule und beide Seiten des Doppelrelais getestet und in Ordnung.

Nun würde ich einmal den Deckel vom Luftmengenmesser abnehmen und die Leiterbahn optisch kontrollieren.
Da darf in der Schleifbahn kein Durchschliff zu erkennen sein.
Ansonsten schau dir auch noch einmal alle Schläuche genau an. Sind die alle rissfrei und dicht?
Wenn die an den Enden Risse haben, sind die nicht mehr dicht und sollten ersetzt werden.
Dank der Stoffummantelung sieht man es den Schläuchen leider nicht an, das sie defekt sind.

Viele Grüße
Thomas
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GoldenerOktober *001
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Re: Probleme mit US-Einspritzer

Beitrag von GoldenerOktober *001 »

Moinsen!

Könnte dieses Phänomen nicht auch seine Ursache in dem berühmten Dichtplättchen im Tank haben? Also nicht explizit einspritzanlagenbehaftet sein?
Dieses Plättchen paßt zu den hier beschriebenen Ausfällen sehr gut und hat schon so manchen in den Wahnsinn getrieben. Dabei handelt es sich um die Dichtung der Bleiersatz-Flaschen, die, einmal nicht im Deckel geblieben sondern auf dem Flaschenkopf haften geblieben, unbemerkt samt Bleiersatz in den Tank gewandert ist und sich dort gemeinerweise in unregelmäßigen Abständen vor die Ansaugöffnung legt und für eine Blockade der Spritversorgung sorgt. Nach einer Wartezeit, in der sich das von der Pumpe erzeugte Vakuum abbaut, schwimmt das Plättchen wohlgemut wieder auf und lauert auf einen neuen Einsatz nach undefinierbarer Zeitspanne...
Logischerweise funktioniert dieser Vorgang bei größerer Entnahmemenge (Autobahn Lastfahrt) besser, will sagen häufiger, da mehr Sog im Ablauf. Konträr ist allerdings die Beschreibung, daß das Phänomen beim Ampelstopp auftaucht. Nun reagiert ein Einspritzer bezüglich einer Kraftstoffunterversorgung systembedingt natürlich anders als ein Vergaser, welcher ja einen Kraftstoffpuffer in seiner Schwimmerkammer spazierenfährt - beim Einspritzer sackt da ja gleich der Systemdruck weg -, jedoch sollte, nach sorgfältiger Überprüfungen aller möglichen Wackelkontakte und kalten Lötstellen diese Ursachenmöglichkeit mit auf dem Schirm bleiben.

Viel Erfolg beim Fehlersuchen!

Gruß Torsten
PS.: Ich kenne einen weiteren Einspritzer im Züricher Raum, da bin ich auch schon mal vor Jahren durch die Einspritzung geklettert. Seither fährt er problemlos...
Mit dem Bus da steckenbleiben, wo die Anderen erst gar nicht hinkommen...
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BerndDerBus
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Re: Probleme mit US-Einspritzer

Beitrag von BerndDerBus »

Wo kommst du her? Ich wohne im Berner Oberland und bei mir im Keller leigt noch ein Ersatz-LMM.
Ich fahre einen 2.0 GD mit Einspritzanlage. Und Spritdruck ist auch ganz wichtig :dafür: Ist Dreck im Tank? Benzinfilter dicht? Die Einspritzdüsen spritzen noch?
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Tanjas&Thomas_T2b
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Re: Probleme mit US-Einspritzer

Beitrag von Tanjas&Thomas_T2b »

GoldenerOktober *001 hat geschrieben: 30.04.2021 13:13 Könnte dieses Phänomen nicht auch seine Ursache in dem berühmten Dichtplättchen im Tank haben? Also nicht explizit einspritzanlagenbehaftet sein?
Hi Torsten,

das waren doch immer die Deckel von den Bleiersatzflaschen.
Eigentlich hat Bleiersatz ja nix in den US Fahrzeugen zu suchen.
Die waren ja alle für Bleifreieinsatz geeignet.
Der Einspritzer pumpt auch locker 15l pro Minute im Kreis. Sollte sich da im Catchtank ein Plättchen befinden, würde das viel häufiger mal vor dem Auslass landen.
Aber man weiß ja nie, ich glaube aber bei den Sympthomen nicht an die Spritversorgung.
Wenn der Filter verstopft ist, läuft der Bus meist im Stand noch, aber sobald Leistung gefordert wird reicht die geförderte Spritmenge nicht mehr.
Und der Fehler geht dann eigentlich auch nicht mehr weg.


@Remo:
Wie schauen denn die beiden Massestecker aus? Die stecken unterhalb von der Ansaugbrücke.
Auf der Seite wo das Ansaugrohr von Zylinder drei abgeht.
Sehr versteckt und wenn da die Kabel lose sind, kann alles mögliche passieren.

Viele Grüße
Thomas
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GoldenerOktober *001
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Re: Probleme mit US-Einspritzer

Beitrag von GoldenerOktober *001 »

Ich wollte das Plättchen ja auch nur erwähnt haben...
Natürlich ist hier erstmal Dein Fachwissen gefragt.

Gruß Torsten
Mit dem Bus da steckenbleiben, wo die Anderen erst gar nicht hinkommen...
Mykelog
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Re: Probleme mit US-Einspritzer

Beitrag von Mykelog »

Hallo zusammen.
Danke schon mal für die ersten hilfreichen Tips.
Also die Steckerbelegung ist nun klar (Danke Florian)
Dass der Widerstand am LMM schwankt ist tatsächlich normal? Den Test mit der Spannung würde ich gerne mal durchführen, muss mir aber überlegen wo ich die 5-10V herbekommen könnte. (12V wäre zuviel?)

Optisch sieht der LMM jetzt nicht so verschlissen aus, da ist eine dunkle Spur, wo der Schleifkontakt läuft, aber keine hellen oder sonstwie auffälligen Stellen. Werde mal ein Foto Posten.

Zum Problem:
Ja der Bus startet normal, manchmal will er grad nicht und geht wieder aus, vorallem wenn er kalt ist. Wenn er mal 2min gelaufen ist hält auch das Standgas sauber. Fahren geht dann gut, bis er dann eben, meist auf der Autobahn seine Aussetzer hat. Manchmal nur kurz und manchmal eben so, dass ich liegen bleibe. Dann muss ich ein wenig warten, und es geht wieder.

Die Problematik zieht sich schon über Jahre. Ich habe immer wieder eine Theorie, tausche oder verbessere etwas.... denke dann, jetzt hab ichs und alles ist gut...und dann irgendwann sitz ich wieder auf dem Pannenstreifen (Wo ich aber auch immer auch wieder wegkomme, bis jetzt)

Die Dichtplättchen Hypothese hatte ich ja auch schon gehabt. Ich habe allerdings eher an Rost gedacht damals. Ich bin mit einer Endoskop-Camera in den Tank. Dr sieht nicht gammelig aus und ich habe auch nichts rumliegen sehen (Habe den Tank geleert vorher) aber in jede Ecke bin ich natürlich auch nicht gekommen, da sind ja noch Bleche drin.
Es würde halt vom Fehlebild her gut passen, resp. ich konnte es mir gut vorstellen..zumindest bis Thomas mit seiner Aussage kam....
Fördert die Pumpe immergleich viel, baut den Druck in einer Ringleitung auf und der Bus „nimmt sich was er braucht“? - Dann würde das „Plättchen“ ja immer angesaugt wenn er läuf, egal ob Autobahn oder Landstrasse. Gut, auf der Landstrasse wird halt geschaltet und gebremst, was eine gewisse Bewegung im Tank verursacht.

@Berd derBus
Ich wohne in Liestal BL. Benzinfilter ist getauscht. Druck müsste ich mal messen. Da gibt es ja einen Anschluss aber ich hab kein Manometer oder was es da braucht.

Ich habe gerde noch eine andere Therorie zugespielt bekommen:
Der Bus zieht Falschluft, läuft zu mager, wird heiss und es bilden sich Blasen in der Benzinleitung.
So ungefähr. Ich soll mal mit Bremsreiniger nach möglichen Falschluftquellen suchen.


To do today:
Nach Falschluftquellen suchen.
Massestern: Stecker erneuern (Da sieht halt schon alles ein bisschen so aus als wäre der Bus schon 47 Jahre alt ;-)
Unterdruckschläuche erneuern.
Foto machen vom LMM
Probefahrt :-)

Besten Dank bis dahnin und Gruss
Mykelog
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Re: Probleme mit US-Einspritzer

Beitrag von Mykelog »

Update: Das Rückschlagventil zum BKV ist undicht, resp. der Übergang.

Und noch eine ganz dumme Frage: was sollte passieren wenn ich den Luftfilter zuhalte?
Ich hätte erwartet, dass dem Motor die Luft fehlt... Tut die bei mir irgendwie nicht :confused:
Dateianhänge
So sieht der LMM aus
So sieht der LMM aus
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