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Hiiiiilfe,
Super peinlich : Habe heute unter fachkundiger Anleitung von Youtube meine Kontaktzündung durch eine 123 Ignition ersetzt, in der Hoffnung, meinen unruhigen Motorlauf und den viel zu hohen Verbrauch zu verbessern. Ich dachte, nach knapp 2 Jahren Bullibesitz traue ich mich da mal ran.
Ergebnis: Ist voll in die Hose gegangen Hab eigentlich alles so gemacht, wie Jürgen Linse das in seinem Video gezeigt hat. Naja, nachdem der Motor nicht ansprang eben den alten Verteiler wieder eingebaut und dann lief da auch nichts mehr. Alle Kabel wieder so angeschlossen, wie vorher.
Jaja, die Hobbyschrauber... Wollte halt Geld sparen. Nun muss ich wohl in einer Werkstatt anrufen, die den Bus abholen oder vor Ort reparieren. Das zum Thema Geld sparen...
Ach ja. Hab nen T2b US Model Typ4 Gd Motor, der mal nen Weber gekommen hat.
1 OT zu finden scheint doch eine Wissenschaft für sich zu sein.
Wie bekomme ich den Bus ohne Werkstatt wieder in Gange? Bin wirklich dankbar für jede Hilfe. Hohn und Spott nehme ich auch entgegen.
Grüße

Hallo Oli
Also wenn gar nichts mehr geht ist dir vielleicht einfach ne Sicherung geflogen..
Ansonsten musst du mal nachmessen ob du noch Spannung auf dem + Kabel hast das von vorne kommt.
Was hast du denn genau gemacht?
Gruß Jochen

Hallo Olli,
... willkommen im Club.

olli134 hat geschrieben: ↑30.04.2021 22:46 in der Hoffnung, meinen unruhigen Motorlauf und den viel zu hohen Verbrauch zu verbessern.

... wenn's vorher nicht gut war, der 123 kann auch keine Wunder vollbringen.

olli134 hat geschrieben: ↑30.04.2021 22:46 Hab eigentlich alles so gemacht, wie Jürgen Linse das in seinem Video gezeigt hat.

... hab mir das Video nun auch 'reingezogen, da sollte es sich aber um einen Käfermotor handeln.
Beim Typ 4 Motor ist das leider etwas anders.
Unterdruckdose zeigt nach rechts und zwar längs in Fahrtrichtung, Zündkabel Zyl. 1 hinten rechts.
(Vorn ist die Fahrtrichtung und Linse ignoriert soetwas, wie es nur Witzbolde tun können. )

Apropos Witzbold, die Kurve "0" (auch bekannt als "one for All") zu empfehlen zeugt m.E. nach von absoluter Unkenntnis der Dinge.
Diese Kurve ist volles Anti-Tuning und entspricht meinem Kenntnisstand eher einer Leistungsreduzierung, weil die Frühzündung zu weit zurück genommen wurde,
Beim Käfer sollte es schon die # 9 sein.
... welche beim Typ 4 Motor als Kompromiss angeboten wird, aber definitiv noch zu schlapp ist, also auch einem "Antituning" entspricht.
Ich persönlich halte den 123 im Typ 4 Motor (2l) für wenig geeignet, da sollen andere gern anderer Meinung sein, so sie sich denn echt Gedanken um die Verstellkurve gemacht haben sollten.

olli134 hat geschrieben: ↑30.04.2021 22:46 1 OT zu finden scheint doch eine Wissenschaft für sich zu sein.

Sorry, nicht wirklich. Ventile auf 3. Zyl in Überschneidung bringen, dann ist der ZZP-OT für den 1. Zyl. gefunden und der Verteilerläufer beim Typ 4 zeigt nach rechts hinten, hat also die Unterdruckdose bereits passiert (so denn nichts verbastelt wurde ).

olli134 hat geschrieben: ↑30.04.2021 22:46 Wie bekomme ich den Bus ohne Werkstatt wieder in Gange?

Es wäre jetzt einmal interessant zu wissen, wie Du den Originalzustand wieder hergestellt hast.

olli134 hat geschrieben: ↑30.04.2021 22:46 Hohn und Spott nehme ich auch entgegen.

Naja, die meisten in diesem Forum sind aus diesem Alter schon hinaus...

Edit: Jochen hat ja darauf hingewiesen, dass Du beim Rückbau darauf achten solltest, dass Du an Klemme 15 von der Zündspule auch Spannung hast. Da ist aber (normalerweise) nichts abgesichert.

Moin Moin,

zunächst Danke für Eure Antworten.
Hatte mir schon gedacht, dass es beim Typ4 womöglich doch etwas anders ist als im Video.

@ Jochen : Spannung habe ich. Zündspule funktioniert. Der Motor dreht auch durch. Gibt halt Fehlzündungen und er springt nicht an. Offensichtlich habe ich beim Herausnehmen des alten Verteiler 1OT nicht anliegend gehabt. Nachdem die 123 nicht den Motor gestartet hat, habe ich gemäß Video den alten Verteiler wieder eingesetzt und die Zündkabel wieder so gesteckt, wie es ursprünglich war. Auch ohne Erfolg. Nun ist alles durcheinander.

@Norbert: Mir wurde die 123 von mehren Leuten empfohlen. Als Tuningteil sehe ich die bei mir gar nicht. Ich möchte nur die mechanische Anfälligkeit ausgeschaltet wissen. Mein alter Zündverteiler wurde in einer VW- Werkstatt (nicht VAG, sondern für T1 bis T4) für teuer Geld überholt. Danach lief der Bulli noch schlechter als vorher. 1x war ich deswegen zur Beschwerde da und da wurde festgestellt, dass die Spannschraube gegen Verdrehen des Verteilers Lose war Jedenfalls habe ich da so ein wenig das Vertrauen verloren.
Von der 9er Zündkurve habe ich auch irgendwo schon gelesen. In einem anderen Video hat jemand einer Porsche 914 mit Typ4 Motor auf elektr. Zündung umgebaut, der hat die auf C gestellt. Allerdings hatte der eine Einspritzanlage.
Aber sollte es nicht so sein, dass der Bulli trotzdem anspringen sollte?

Das Verdrehen des Motors mit den Ventilen setzt doch voraus, dass ich die Deckel abnehmen muss. Läuft mir da nicht dann das Öl
raus? Das geht nicht mit meinen Mitteln.
Falls man 1OT nicht anders finden kann, bleibt mir wohl nur Gang in die nächste Werkstatt mit Fahrzeugabholung und so... Der Stachel des Versagens sitzt da auch tief.

Auf der Seite von 123 las ich, dass die Zündkabel keinen Kupferkern haben dürfen. Ich habe natürlich meine alten verwendet. Nach gestrigen, aus Verzweiflung mehrmaligen Umsteckens an der Verteiler Dose lief der Bus kurz auf 2 bis 3 Zylindern. Die Zündfunken kommen also an, nur nicht in der richtigen Reihenfolge.

Hat jemand noch eine Idee?????

Beste Grüße an Jochen und Norbert und Euch alle anderen auch

olli134 hat geschrieben: ↑01.05.2021 10:30
...nur nicht in der richtigen Reihenfolge.

Hat jemand noch eine Idee?????

Meine Idee wäre, die richtige Reihenfolge herzustellen!

Den Verteiler kann man ja qua eineindeutiger Mitnehmerscheibe kaum falsch einbauen. Du mußt nur sicherstellen, daß er sauber eingerastet ist (sich also der Verteilerfinger deutlich im Eingriff findet). Dann hast Du doch beim Quadermotor eine Gradskala auf dem Lüfterrad (öhm, also daneben daran anliegend). Auf dem Rad sollte, so das alles noch dem Original entspricht, eine Markierung sein; die sieht so aus, als habe jemand mal mit Nachdruck mit einer spitzen Feile die zum Motor gewandte Wange der Keilriemenlauffläche erwischt. Wenn Du nun diese Markierung so drehst, daß sie auf der Skala bei (oder um) 0° steht, so hast Du die Totpunkte erreicht. Dabei stehen nun eins und drei im Oberen Totpunkt. Jetzt schaust Du nur noch, wohin Dein Verteilerfinger zeigt; Norbert erwähnte, daß er bei eins nach rechts hinten zeigt. Gegenüber wäre dann 3 (also dann links vorne). Die Beiden wären schon mal gefunden, Kabel drauf.
Ein Motor dreht, technisch gesehen, rechts herum. Die technische Definition außer Acht lassend schaust Du von Deinem Standpunkt jedoch schon technisch richtig durchs Motorloch, also dreht sich auch die Riemenscheibe im Uhrzeigersinn. Learning by doing: Du drechst jetzt dem Motor ein kleines Stückchen rechts herum weiter und siehst, daß sich auch der Verteilerfinger weiterdreht; und zwar mit der halben Umfangsgeschwindigkeit, da der Motor als 4-Takter ja zwei Umdrehungen für einen kompletten Zyklus braucht, ergo 4 Zündungen (eine Umdrehung am Verteiler) zwei Umdrehungen am Motor entspricht. Dies ist nur Theorie und soll Dich nicht verunsichern, sondern eher für die Materie begeistern.
Die Drehrichtung Deines Verteilers gibt jetzt doch schon die nächste Steckfolge vor: Die Zündfolge beim Luftheuler ist 1-4-3-2, stand also Dein Verteilerfinger auf 1 folgt nun in Drehrichtung ins noch freie Loch das Kabel von 4. Und - nur ein Platz ist noch frei - der Rest ist so glasklar wie logisch. Das bekommst Du hin.

In der Folge mußt Du nun Deinen Zündzeitpunkt wieder herstellen, denn die Klemmschraube zur Verteilerbefestigung hat in der Bohrung der Halteschelle leider Spiel, so daß das Wiedereinsetzen kein Paßvorgang darstellt.

Im Übrigen teile ich Norberts Ansicht, daß man lieber die Ursache eines unbefriedigenden Motorlaufs suchen sollte, als mit der Gießkanne irgendwelche, dem Hörensagen nach, Universalrundumschlagslösungen darüber auszugießen. Das führt zu nix!

Weiterhin darf ich mir die Bemerkung erlauben, daß es im Profil die Möglichkeit der Angabe eines Wohnorts gibt - ich verstehe nicht, daß daraus immer solch ein Geheimnis gemacht werden muß; wärest Du bei mir in der Nähe, so wäre es ein Leichtes gewesen, in der gleichen Zeit, in der ich diesen Beitrag getippt hätte, zielführender mal eben vorbeizueiern (Einen Grund, den Bus zu bewegen muß man sich in diesen Zeiten ja wirklich schaffen...!) und Dich praktisch anzuleiten und eine Erfolgskontrolle vorzunehmen.

Abschließend empfehle ich Dir zum Einstieg in die Bustechnik einen unserer Vereinsworkshops zu besuchen (für Mitglieder), das läßt Dich den Schrecken vor der eigenen Handauflegung verlieren (einen Ventildeckel sollte man sich schon mal zu öffnen trauen!) und Dich mit dem System und dessen Relevanzien vertraut machen. Und die richtige Herangehensweise erlernen und begreifen.

Viel Erfolg am Schraubersamstag!
Gruß Torsten

Moin Thorsten,

Danke für Deine ausführlichen Erklärungen. 1432 ist mir bekannt und hatte ich auch immer so gesteckt. Die 0° Markierung auf der Riemenscheibe ist bei mir genauso wie Du es beschrieben hast (CB Lüftergehäuse). Der Fehler lag dann offensichtlich darin, dass ich gem. Video Linse die Kerbe vom Lüfterrad genau auf Motorblock Mitte gestellt habe und nicht auf die 0° Markierung der Skala. Das mit dem Einrasten der Führungsnuten habe ich auch richtig gemacht denke ich, da sich sonst der Verteilerfinger ja nicht drehen würde, oder?
Ich denke, ich setze heute den alten Verteiler noch mal ein und befolge die Anweisungen. Den ZZP einzustellen geht dann ja wohl nur mit Stroboskoplampe aber sollte zumindest laufen.
Mein Wohnort ist übrigens Kronshagen bei Kiel. Hast Recht, werde meine Einstellungen anpassen.
Danke auch für den Tipp mit den Workshops. Sehe ich mir gerne an. Schrauben am Bus macht schon Laune...

Grüße von der Ostsee

Hey Torsten,

er läuft wieder . Hab den alten Verteiler eingesetzt und dank Diener Angaben (Norbert und auch Jochen) 1. Und 3. Zylinder den Ursprungszustand wieder hergestellt. Ihr seid alle echt klasse. Danke Danke Danke

Ganz herzliche Grüße, Olli

Moin.
Du brauchst keine Stroblampe, mit der Prüflampe ist das hinreichend genau.
Ich hab irgendwo in den Weiten dieses Forums mal eine DAU-taugliche Anleitung verfaßt, das möchte ich nicht nochmal machen müssen. Möglicherweise findet unser Gutes Gewissen ja diesen Beitrag raus, gell @Norbert*848b ...
Problemstellung ist einfach nur, den Toten Gang der Übertragung aus dem System zu eliminieren; Grob gesagt, Kurbelwelle vorwärts auf ZZP (7,5° links der Null, bei dieser Methode besser 7°), den Verteiler dann lösen, in Drehrichtung ein Stück weiterdrehen und dann gegen die Drehrichtung vorsichtig verstellen, bis die bei "annener" Zündung zwischen 1 (grünes Kabel an der Zündspule) und Masse geschaltete Prüflampe aufleuchtet. Dann nochmals Motor ein Stück zurück (Lampe wieder aus) und wieder vor drehen und schauen, ob die Lampe dann bei 7,5° aufleuchtet. Et Viola!
Festziehen der Verteilerklemmung nicht vergessen. Nach dem Festziehen abschließend nochmals durch Drehen kontrollieren.

Aber den Effekt der vergessenen Festklemmung kennst Du ja schon...
Und das nächste Mal brauchst Du auch dafür nicht mehr in die Werkstatt .

Gruß Torsten