Ladekontrollleuchte geht nicht aus

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Norbert*848b
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Re: Ladekontrollleuchte geht nicht aus

Beitrag von Norbert*848b »

BTW: Clemens und ich haben im Hintergrund weiter laboriert. :D
Es ist jetzt das Ergebnis da, dass bei einer 2 W Ladekontrollleuchte genügend Fremd-Erregungsstrom fließt. :thumb:
aircooled68 hat geschrieben: 05.05.2021 12:27 Wenn du irgendwas an D+ anschließt kann das Auswirkungen haben...
Haben wir ja nun erfahren und von der Theorie heißt es, dass man max. 1 A von D+ herausziehen darf, sonst killt man letztendlich die Erregerdioden.
In vorliegender Praxis sieht das nun etwas anders aus.

Ferner sehe ich noch eine Baustelle darin, dass die Lima von Clemens mir zu wenig Spannung abgibt,
Regler oder die Dioden ist letztendlich die Fragestellung.

Ach ja, ein Bild mag vielleicht auch ganz hilfreich sein:
Y_Drehstromlima.jpg
Hier handelt es sich um eine positiv geregelte Drehstromlima, wie sie von Bosch üblicherweise für die VW-Busse geliefert wurde.
Positiv deshalb, weil die Regelung im + Anschluss der Feldspule bzw. des Rotors vorgenommen wird.
Freundliche Grüße aus Algermissen

Norbert
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bullijochen
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Re: Ladekontrollleuchte geht nicht aus

Beitrag von bullijochen »

Norbert*848b hat geschrieben: 05.05.2021 13:30 aircooled68 hat geschrieben: ↑Wenn du irgendwas an D+ anschließt kann das Auswirkungen haben...
Ja und welchen Einfluss hat es nun? Erzeugt die Lima nun mehr Energie oder weniger?
Norberts Äußerung entnehme ich das mit mehr Erregerstrom die ausgangsleistung der Lima hochgeht, richtig?
Gruß Jochen
Gruß Jochen :bier:

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Norbert*848b
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Re: Ladekontrollleuchte geht nicht aus

Beitrag von Norbert*848b »

@ Jochen (& all):
Es mag ja wohl hoffentlich verständlich sein, dass durch den zusätzlichen, parallel geschaltetem Verbraucher an D+ (hier das Trennrelais) weniger Erreger-Strom durch die Feldwicklung fließen kann.
Somit reduziert sich die Magnetisierung in besagter Wicklung und es ist wohl so, dass die Ständerwicklung halt nicht über 1,4 V erzeugen kann (also 2 x 0,7 V, halt die Durchbruchspannung von Silizium-Dioden).
Im Ruhezustand ist D+ mit DF verbunden, bei einem elektromechanischem Regler über Kontakte, bei einem Halbleiterregler (üblich beim integrierten Regler) eben über eine "Dioden-Strecke".
Erst wenn die 1,4 V überschritten werden können, wird an D+ die Spannung größer, es fließt zunehmend mehr Strom, bis schließlich die Regelspannung (im Mittel 14,2 V) erreicht wird.
Dann erlischt auch die Ladekontrolllampe, weil auf beiden Seiten der besagtem Lampe gleiches Potential herrscht.

Eine stärkere LKL hat also für mehr Strom gesorgt und das Problem erscheint zunächst einmal beseitigt.
(Restunsicherheiten bleiben: Regler intakt? Kohlen ok? Schleifringe ohne Befund? Dioden alle ok?
bullijochen hat geschrieben: 05.05.2021 13:57 Erzeugt die Lima nun mehr Energie oder weniger?
Das kann man m.E. nach so nicht sagen.
Erst einmal muss die Lima fremderregt werden, um überhaupt Spannung abgeben zu können.
Gibt sie dann endlich Spannung ab, so haben wir eine reine und nur Spannungsregelung vorliegen. Der Magnetisierungsstrom über DF wird stets so gesteuert, dass an D+ (und somit auch an B+) die Regelspannung von im Mittel 14,2 V ansteht. Das bedeutet in der Praxis, dass die Spannung je nach Belastung an DF variiert wird.
(Wird die Spannung an D+ geringer, wird das Potential an DF angehoben, wird die Spannung an D+ höher, wird die Spannung an DF abgesenkt.)

Eine Drehstromlima hat keine Strombegrenzung (nötig). Der Eisenkern kommt bei Volllast in die Sättigung und dann kann eben nur die besagte max. Amperezahl abgeben.
(So die Theorie.)
Eine mögliche max. Leistung ergibt sich halt aus: P = max. Strom x Spannung. :wink: ... sowie entsprechender Mindestdrehzahl*

(Energie [W] wäre dann also: W = P x t, also Leistung x Zeit.)

*:
Y_.jpg
Hier ist aber wohl die Lima-Drehzahl angegeben und nicht etwa die Motordrehzahl, bitte die jeweilige Übersetzung berücksichtigen.
Freundliche Grüße aus Algermissen

Norbert
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