Phantom heiße Bremstrommel T2b

[droma]

Hallo,

wie die meisten hier wohl mitbekommen haben, kämpfe ich meiner Meinung nach mit zu heißen Hinterradtrommeln!

Habe ja alles gewechselt, Beläge, Trommeln, Radbremszylinder, Bremsschläuche, Bremskraftverstärker abgehängt, Bremskraftregler getauscht und es gibt so nach 30km fast 100Grad heiße Trommel. Einzig den Hauptbremszylinder habe ich noch nicht getauscht!

Jetzt war ich bei einem VW-Experten der sich hauptsächlich mit Golf 2 auseinander setzt (Reparatur, Restoration, Tuning). Der hat sich jetzt mein Werk angeschaut, festgestellt eigentlich alles ordentlich gemacht, es gibt nicht zumeckern - wo denn nun mein Problem sei?

100Grad seien kein Problem für eine Trommelbremse, die darf noch heißer werden, grad wenn neue Beläge verbaut sind, dauert das ein paar 100km bis es sich wieder eingeschliffen hat - ich soll einfachen fahren und das Infrarotthermometer vergessen

Was sagen die Spezialisten dazu, jage ich ein Phantom

Nette Grüße
Dieter

[Wolfgang T2b *354]

Hallo,

mir wär' das deutlich zu warm. 100° außen heißt ja 150° innen. Die Dichtungen ertragen das zwar, aber auf die Dauer ist das nix. Auch beim Einfahren werden sie nicht so heiß, aber nach ein paar hundert Kilometern stelle ich sie in der Regel ein wenig strammer. Ich fass' aus reiner Gewohnheit nach längeren Strecken an die hinteren Kronenmuttern und die sind immer unter 60°.

Sind Deine Trommeln geräuschfrei, wenn Du sie angehoben drehst? Sind die Radlager so ausgeleiert, dass sich die Trommel unter Last bewegt? Sind beide Seiten gleich warm?

Das Mysterium geht weiter. Vielleicht sind's mehrere Probleme gleichzeitig, was zwar eher unwahrscheinlich, aber nicht unmöglich ist.

Schöne Grüße

Wolfgang

[droma]

Hallo Wolfgang,

Beide Seiten fast gleich warm, manchmal ist die eine Seite etwas wärmer und nach 10km die Andere. Wechselt sich quasi ab im Bereich von so 10%, die eine Seite 50Grad, die andere 55Grad oder die Eine 90Grad und die Andere 98 Grad.

Am Achsstummel (Kronenmutter) habe ich im Berieb bis jetzt nie mehr wie 55 Grad gemessen. Wenn er dann eine Weile steht, Trommel 100 Grad, war der Maxwert knapp 65Grad - kühlt aber relativ schnell wieder ab, so nach 20 Minuten im Schatten sind es noch 35 Grad am Stummel.

Wenn die Trommeln geräuschfrei ist, ist der Pedaldruck zu soft! Ich habe es jetzt so eingestellt deutliches Schleifgeräusch vom Backen - 6 Zähne dann nachlassen - dann ganz leichtes kaum hörbares Schleifgeräusch, manchmal ganzweg, Handbremse kurz gezogen oder Pedaldruck dann wieder da. Aber von Pedaldruck/Widerstand beim fahren fühlt es sich ok an. Man spürt subjektiv keinen Unterschied am Pedal, ob Beläge kalt oder warm sind!

Horizontal/Vertikal kann ich kein Spiel erkennen. Wenn ich auf die Trommeln Richtung Antriebswelle drücke oder ziehe ist ein minimales Spiel fühlbar! Die Radlager habe ich vor zirka 80Tkm bzw vor 18 Jahren erneuert - sind noch original VW Ersatzteile gewesen! Grund war, leichtes Kratzen auf der linken Seite - Diagnose, VW hat am Fett gespart (klar auch zuviel ist nicht gut) oder es ist verdampft

Nette Grüße
Dieter

[neunzehn71]

Hallo Dieter,

Ich glaube ein ähnliches Problem zu haben.
Ich habe im letzten Winter einen gebrauchten Hauptbremszylinder verbaut, da der erste undicht war.
Irgendwann fiel mir beim Rundgang um das Fahrzeug auf, dass bei laufendem Motor und nicht eingelegten Gang die Bremslichter leuchten.
Kurz darauf wurden beide hinteren Bremsen warm bis heiss.
Zuhause angekommen löste sich das Problen nach Abkühlung auf.

Ich vermute, dass der zweite Kolben im Hauptbremszylinder hin und wieder festgeht und der Druck im Kreis der Hinterachse bestehen bleibt.

Prüf doch mal, ob dein Bremslichtschalter anspricht, ohne dass du tatsächlich bremst.

Mfg

Jan

[Bulli-Tom]

Einzig den Hauptbremszylinder habe ich noch nicht getauscht!

Da sich beide hinteren Trommeln identisch verhalten muss ja ein gemeinsamer (oder identischer...) Fehler vorliegen (mir kämen ansonsten nur noch defekte Radlager in den Sinn - aber beide Seiten gleichzeitig?? Außerdem noch ein viel zu niedriger Luftdruck - durch die Walkarbeit der Reifen erwärme sich die Felgen)

Daher wäre mein nächster Schritt den HBZ zu wechseln..... Dann ist alles rund um die Bremse neu.

Interessant wäre noch unmittelbar nach einer Ausfahrt (wenn die Trommeln heiß sind) das Rad anzuheben und zu prüfen ob Schleifgeräusche vorliegen (wurde zwar schon nachgefragt - ich bin mir aber nicht sicher ob das Ergebnis schon gepostet hast)

[droma]

Hallihallo,

gestern hat mein Bus den VAG Betrieb, bei dem ich ihn vor 43 Jahren abgeholt, habe besucht. Er hat ihn das letzte mal vor 42 Jahren besucht zur 5000km Inspektion wegen der Garantie. Seither hat er keinen VAG Betrieb mehr von innen gesehen - Kritiker sagen, deshalb hat er auch solange überlebt

Der Betrieb hat sich anständig gemausert von der Dorfwerkstatt zu einem mittleren Betrieb mit 2 Filialen. Der Seniorchef, heute weit über 80, hat mich gleich wieder erkannt und nach dem er den Bus begutachtet hat, bemerkt, mir verkauft er kein Auto mehr - hält bei mir zulange! Habe die ersten 10 Jahre dort meine Ersatzteile gekauft und teilweise Werkzeug ausgeliehen, bis ich 40km weiter weg gezogen bin

Ich habe mein Problem geschildert, dass die Trommeln bis zu 100 Grad heiß werden. Darauf haben Sie mein Werk begutachet und die Sache untersucht, alles soweit ok von Ausführung, auch kein Problem mit den Radlagern, Vertikalspiel ist ok und typisch!

Dann ausführlich das ganze auf dem Rollenbremsstand überprüft, maximale Abweichung pro Achse rechts/links 5%- auch Handbremse. Läßt sich langsam anbremsen und die Zeiger gehen gleichmässig syncron hoch und runter und wieder hoch bis bockt (vom Stand hüpft). Bezahlen habe ich nichts müssen, alle VWler haben sich über das Auto gefreut und sich mir fast 2 Stunden zugewendet

Angesprochen auf die 100Grad, für eine Trommelbremse kein Problem, besonders wenn alles neu ist muss es sich einschleifen.

Also heute 6:00Uhr mit Bus auf die Schwäbische Alb gestartet - 80km Berg hoch, Berg runter gefahren, immer wieder gemessen, Trommeln zwischen 50 und 100Grad Achsstummel nie über 50Grad!

Somit ist das Thema für mich jetzt quasi erledigt und für den Bus gilt jetzt fahr oder stirb

Nette Grüße
Dieter

PS: Wenn die Trommeln nie heißer wie 50 Grad werden ist was kaputt

[droma]

Hallo Dieter,

Ich glaube ein ähnliches Problem zu haben.
Ich habe im letzten Winter einen gebrauchten Hauptbremszylinder verbaut, da der erste undicht war.
Irgendwann fiel mir beim Rundgang um das Fahrzeug auf, dass bei laufendem Motor und nicht eingelegten Gang die Bremslichter leuchten.
Kurz darauf wurden beide hinteren Bremsen warm bis heiss.
Zuhause angekommen löste sich das Problen nach Abkühlung auf.

Ich vermute, dass der zweite Kolben im Hauptbremszylinder hin und wieder festgeht und der Druck im Kreis der Hinterachse bestehen bleibt.

Prüf doch mal, ob dein Bremslichtschalter anspricht, ohne dass du tatsächlich bremst.

Hallo Jan,

wird der Bremslichtschalter nicht von dem hintern Kolben (Vorderradbremskreis) "bedient"? Oder sehe ich da was falsch

Nette Grüße
Dieter

[bugster_de]

Somit ist das Thema für mich jetzt quasi erledigt und für den Bus gilt jetzt fahr oder stirb

das ist aus meiner Sicht eine andere Formulierung für (auf gut Schwäbisch) "Zur Sau fahrä"

Wenn ich darf, dann mal mein Gedankengang und eigene, leidvolle Erfahrung zum Thema: wenn du mal an Stelle der schwäbischen Alb einen Alpnepass anfährst und du hast oben am Pass schon 100 Grad (aussen) und gehst dann das Bergab-Stück an, wage ich zu behaupten unten im Tale hast du ein langes Pedal. Am besten noch im Urlaubstrim mit Ausreizen der maximalen Zuladung. Innen wird die Bremse sicher noch etwas wärmer sein wie 100 Grad. Beim üblichen DOT 4 liegt der Nasssidepunkt bei 180 Grad. Die schw. Alb ist ja auch mein übliches Spazierfahr-Revier, aber wenn die Bremse da schon Probleme hat fahre ich mit dem Auto nicht gen Alpen.
Ergo aus meiner Sicht: eine Bremse die im Normalbetrieb dauerhaft 100 Grad hat ist falsch.

Eigene Erfahrung: wir haben vor ca. 2,5 Jahren bei meinem Bus auch im großen Stil mal die Bremse neu gemacht. War der größte Fehler in meinem Bus-Schrauber Leben; ich bin noch nie so oft neben der Strasse unter dem Bus gelegen und habe die Bremse hinten wieder aufgedreht wie da. Bei dem Repro-Zeugs ist extrem viel Müll dabei
- Bremstrommel nicht zentrisch gebohrt. Zwar nur 3 Zehntel aber für eine heiße Bremse hat es gereicht
- Radbremszylinder, die ab ca. 40 Grad klemmen und nicht mehr aufmachen
- Bremsbeläge, deren Form gar nicht zur Bremstrommel passt

Mittlerweile habe ich vieles von dem Zeugs wieder gegen meine alten, gebrauchten original VW Sachen getauscht und die Bremse nun komplett nochmal gemacht und penibelst eingestellt (siehe andere Beiträge hier im Forum).
Bremswerte aktuell: 350 auf der Hinterachse und Temparaturen nach Abfahrt eines schw. Alb "Passes" von max. 42 Grad. Nach 100 km Autobahn hat er zwischen 30 und 35 Grad an der Trommel.

Angesprochen auf die 100Grad, für eine Trommelbremse kein Problem, besonders wenn alles neu ist muss es sich einschleifen.

Bist du dir ganz sicher, dass die "Mechaniker" einer VW Werkstatt im Jahre 2022 überhaupt die Funktion einer Trommelbremse erklären können? Denn da ist ja gar kein OBD Stecker für den Diagnose-Computer an dem Auto. Oder war die Aussage von denen nicht vielleicht eine andere Art zu sagen "wir haben auch keinen Plan. Fahr mal wieder vom Hof mit dem Ding"

Grüssle
Markus

[droma]

Hallo Markus,

was soll ich sagen, gestern habe ich auf der Autobahn getestet, 20km mit 120km/h - auf beiden Trommeln 140 Grad

Das ist definitiv zuviel, eine halbe Stunde gewartet, hat es sich auf 50 Grad abgekühlt. Dann mit 80km/h heim und 90 Grad in der Garage gemessen.

Hinten hochgebockt, es scheift ganz leicht. Trommel runter, Bremstaub wie normal nach einem Jahr. Dann Tragbilder gemacht:

Hinten rechts:

Hinten links:

Dann auf jeder Seite je zwei Zacken nachgelassen. Pedaldruck jetzt sehr soft. 20km Landstasse mit 70/80km/h Temperatur beidseitig zirka 70Grad!

Dann Kummetat angerufen, hat sich ausgibig Zeit genommen, nach Schilderung alles richtig gemacht! Seine Empfehlung alte Beläge und Trommel wieder einbauen - es sei nicht das erstemal, dass die Neuteile Probleme machen!

Hab zuvor auch den Daniel angerufen, konnte sich auch nichts vorstellen was da schiefläuft - vielleicht die Feder aus den Radbremszylinder entfernen? Aber ich habe den Dingerern schon stundenlang zugeschaut, während mein Sohn das Pedal gedrückt hat - sind immer wieder schön in die Ausgangslage zurück gegangen!

Was soll ich machen, ich habe jetzt zwei Werkstätten besucht und deren Rollenprüfstand zusammen gebremst. Ein Blick vom Meister hinter die abgebaute Trommel hat auch nichts gebracht - schleift halt ganz leicht, neuer Belag und neue Trommel müssen sich einscheifen, so die Aussage!

Was mach ich jetzt, wer hilft?

Mir bleibt jetzt nur noch die alten Beläge und Trommel wieder einzubauen. Die alten Radzylinder kann ich leider nicht mehr verwenden, da einer schwergängig ist bzw hängt - das war ja der Grund weshalt ich die Bremse zerlegt habe!

Nette Grüße
Dieter

[bullijochen]

Hallo Dieter
ich würde prüfen ob die Trommeln zentrisch laufen und eventuell ausdrehen (damit sie zentrisch laufen).
Dann die Beläge in die Trommel legen und prüfen wie die anliegen.
Das kann ja eigentlich nur so sein wie vorher schon beschrieben.Trommeln laufen unrund und Zylinder gehen bei Temperatur nicht wieder zurück ind die Ausgangsposition.
Probier doch mal die alten Trommeln und Beläge.
Mach mal bilder von denen.
Eventuell neue qualitativ gut Teile besorgen und neu aufbauen...