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Hallo Gemeinde,

der Warnblinker an unserem 1977er T2b spinnt: bei der Überprüfung der Beleuchtungseinrichtungen vor der Fahrt nach Hannover zum Busfestival fiel auf, dass beim Ziehen des Warnblinker-Zugschalters allein die rechten Blinker funktionierten (der Rest der Beleuchtung war in Ordnung). Ich habe das Problem erst mal nach hinten verschoben, denn für eine Fehlersuche war keine Zeit.

Heute wollte ich mich der Sache annehmen. Beim ersten Ziehen blinkte es wieder nur rechts, beim zweiten Versuch blinkte dann garnix, stattdessen war aus der Tiefe unter der Armaturentafel nur ein lauter Summton zu vernehmen. Nach etwas Wackeln am Schalter funktionierten plötzlich wieder alle (!) Blinker, das Summen blieb aus - jedoch nur bei diesem Versuch, danach blieb es wieder beim Summen (und keiner der Blinker blinkt).

Beim Ausbau des Schalters und Hervorholen hinter der Tafel hat sich dann wohl ein Kabelschuh gelöst, dessen Kabel unsinnigerweise deutlich kürzer als alle anderen zu sein schien (und ist dabei wohl irgendwo gegen gekommen, denn dabei brannte Sicherung 8 durch). Nach Wiederanstecken des Kabels an den einzig freien Steckplatz auf gut Glück (mit "30" beschriftet, wenn ich das bei all dem Dreck richtig entziffere...) und Sicherungswechsel bekomme ich wieder allenfalls das Summen hin, wie auch immer ich am Schalter drehe oder ruckele.

Hatte das schon mal jemand? Wo kommt das Summen her? Nicht aus dem Schalter, so viel ist klar.. Und gibt es einen Lösungsvorschlag abseits vom Auswechseln des gesamten Schalters?

Ich will noch anfügen, dass nach der letzten Winterpause die Blinker überhaupt nicht gingen, während die Blinkerkontrollleuchte nach Einschalten konstant leuchtete. Alle sagten dann, das sei das Blinkrelais. Ein Austausch des Blinkrelais brachte allerdings nichts. Stattdessen riet mir ein alter Profischrauber, doch einfach mal den Warnblinkerzugschalter mehrfach raus- und reinzubewegen, das sei bei alten VWs öfter mal die Ursache - und siehe da, seither funktionieren die Blinker einwandfrei. Damals ging auch der Warnblinker... Kann das schon als Hinweis darauf gelten, dass der Zugschalter an seinem Lebensende angelangt ist?

Danke schon jetzt,

Lutz

Hallo Lutz,
den Fehler hast Du ja nun schon offensichtlich erfolgreich verscheucht.

Das Problem mit diesem Schalter ist im Allgemeinen bekannt.
Die (inneren!) Kontakte korrodieren gern einmal, weil der Schalter nur sehr selten bedient wird (im Extremfall nur alle 2 Jahre beim TÜV ).

Es handelt sich bei diesem Schalter eigentlich um eine Konstruktion mit "selbstreinigenden Kontakten".
(Die "reiben" nämlich aufeinander beim Betätigen, bei anderen Schaltern mit "nicht selbstreinigende Kontakten" wird nur stumpfer Druck ausgeübt.)

Ist die Korrosion schon zu weit vorangeschritten, versagt leider die "Selbstreinigung".

Ich habe alle meine Schiebeschalter mit Vaselinespray geflutet und dann etliche Male betätigt.
Das hat sich als nachhaltig erwiesen und es gab seit etwa 30 Jahren keine Ausfälle mehr.
(Habe aber trotzdem für jeden Schalter stets einen Ersatz dabei, ebenso für die Relais.)

Zur Funktion des besagten Schalters hatte ich erst kürzlich etwas verfasst gehabt und hoffe, dass das zum Verständnis beiträgt:
viewtopic.php?p=319903#p319903

Danke, Norbert, für die Infos und die guten Tipps. Aber eingangs irrst Du: leider ist das Problem ja noch nicht gelöst. Ich habe es allenfalls eingegrenzt. Ich habe zwar alles wieder zusammengesteckt, und die Sicherung erneuert, aber außer dem Summen bekomme ich nichts hin. Hast du zu dem Summen irgendeine Idee?

Da sich der Zugstift im Schaltergehäuse ungefähr so herumrühren lässt, wie der Schalthebel in der Schaltkulisse, und das ganze Ding wirklich gnaddelig aussieht, gehe ich deine Idee mit dem Vaselinespray (Silikonspray ginge wahrscheinlich auch?) einfach mal nicht an und bestelle stattdessen einen neuen Schalter. Und dann bin ich mal gespannt, ob es mir gelingt, all die vielen Kabel in der richtigen Reihenfolge wieder zusammenzustecken. Als Elektrikstoffel der ich bin kann ich leider mit Schaltplänen relativ wenig anfangen…

In jedem Fall fühle ich mich jetzt irgendwie sicherer und bestärkt. Danke dafür und viele Grüße

Lutz

Moin Lutz,

OssiWesty hat geschrieben: ↑11.07.2023 19:17 Ich habe es allenfalls eingegrenzt.

Na gut, kurz vor dem eigentlichen Ziel.

OssiWesty hat geschrieben: ↑11.07.2023 19:17 Hast du zu dem Summen irgendeine Idee?

Da scheint mir das Blinkrelais zu "flattern".
Bei gezogenem Schalter solltest Du an +49 (vom Schalter) die Versorgungsspannung von etwa 12V (das wäre dann das was von Klemme 30 kommt) messen können.
(Bei Schalter in Ruhestellung, also gedrückt, misst Du hier an +49 die Spannung von Klemme 15 und kannst vergleichen, da sollten es auch die 12 V sein.)

Nicht nur stumpf meien Text lesen, sondern auch gleich immer auf den Schaltplan schauen und das nachvollziehen.

OssiWesty hat geschrieben: ↑11.07.2023 19:17 Und dann bin ich mal gespannt, ob es mir gelingt, all die vielen Kabel in der richtigen Reihenfolge wieder zusammenzustecken.

Das ist doch eigentlich nur wie malen nach Zahlen. Im Plan sind die Kabelfarben gekennzeichnet und auf dem Schalter befinden sich zudem auch Zahlen.
Außerdem mag es in Deinem Fall Sinn machen, den Schalter mit den Anschlüssen und entsprechenden Kabelfarben zu skizzieren.

Vor etwas mehr als 50 Jahren habe ich auch einmal so klein angefangen.

OssiWesty hat geschrieben: ↑11.07.2023 19:17 Als Elektrikstoffel der ich bin kann ich leider mit Schaltplänen relativ wenig anfangen…

... Übung macht den Meister. BTW: Dem Thomas R haben wir ja auch auf die Sprünge geholfen

Danke, hast Recht. So mach ich‘s. Die Grafik von Old Volks Home kommt meinem Verständnis übrigens näher. Danke auch dafür!!

Blinkerrelais haben öfters ein Problem mit schlechter Masseleitung.

Das Summen ist kein gutes Geräusch.

Wenn der Kontakt nicht richtig hergestellt ist entsteht unter Umständen ein Lichtbogen, der im Extremfall einen Kabelbrand auslösen kann.

Fazit für mich wäre: ein neuer Schalter muss her.

Und wenn Du mit den Schaltplänen nicht zurechtkommst, Stecker für Stecker nacheinander tauschen.
Und für den abgerutschten Stecker, den Steckplatz auf dem alten Schalter solltest du erkennen könne, die Steckplatz ist normalerweise nicht so dreckig.

Fazit für mich wäre: ein neuer Schalter muss her.

Ich hatte genau das gleiche Problem. Schalter getauscht und gut war's.

Der neue Schalter ist gerade eingetroffen.