Loch im Benzintank schweißen?

Technische Fragen und Antworten, Tipps und Tricks für Profis und Bastler. Hier sind die "Fachleute" am Werk.
Antworten
Benutzeravatar
suomi_bus*818
T2-Süchtiger
Beiträge: 1145
Registriert: 25.08.2012 18:59
IG T2 Mitgliedsnummer: 818

Loch im Benzintank schweißen?

Beitrag von suomi_bus*818 »

Hallo zusammen.

Ich habe für einen ganz guten Preis einen originalen Tank gekauft. Hier hat eine Werkstatt versucht ein Kabel vom Innen- in den Motorraum zu verlegen und hat den Tank nicht bedacht. Dann lief das Benzin...
Der Tank an sich ist in einem perfekten Zustand. Deswegen habe ich ihn auch genommen. Das Bohrloch (5 mm) muss natürlich zu. Habt ihr Ideen? Mit Wasser füllen und schweißen? Anders verschließen? Was kann ich zum konservieren nehmen falls geschweißt wird?

Danke für euren Input.
Erik
Dateianhänge
20240808_165353.jpg
Screenshot_20240808_202047_Gallery.jpg
Bild
Bild
Benutzeravatar
Tanjas&Thomas_T2b
*
*
Beiträge: 4965
Registriert: 27.08.2010 20:32
IG T2 Mitgliedsnummer: 680

Re: Loch im Benzintank schweißen?

Beitrag von Tanjas&Thomas_T2b »

Hi Erik,

einen Benzintank schweißen ist keine gute Idee.
Profis füllen den wohl wenn sie das machen wollen den kompletten Tank mit Sand.
Im Blech binden sich wohl doch irgendwelche Kraftstoffreste die beim Schweißen frei gesetzt werden sollen.

Ich würde nun das Loch von dem Bitum Zeug frei legen und mit einem Kegelsenker das Loch entgraten und etwas vom Loch anphasen.

Dann mit Verzinnungspaste bestreichen und das gute alte Bleihaltige Elektronikerlot mit einem Dachrinnenlötkolbendas Löch per Weichlöten verschließen.
Bis 8mm Löchern geht das sehr gut, größere Geschichten erfordern mehr Übung. Aber 5mm sind gar kein Problem.
Dann das ganze von außen noch mit Uhu Endfest 300 2K Kleber versiegeln und gut ist die Sache.

Viele Grüße
Thomas
Im Angebot: Drehzahlmesser, US-Motor-Kabelbaum *680
Benutzeravatar
Rolf-Stephan Badura
Wohnt im T2!
Beiträge: 6523
Registriert: 12.05.2008 09:50
Kontaktdaten:

Re: Loch im Benzintank schweißen?

Beitrag von Rolf-Stephan Badura »

Mein Karmann Blech-Tank hatte ein ähnlich großes Rost-Loch vor einigen Jahren.
Wurde schnell zugeschweißt (hatte damals selbst noch kein Schweißgerät - war aber eine Sache von wenigen Minuten - innen kleiner Huppel) und
danach habe ich eine Versiegelung gemacht (Tank-Set von POR15)...
Hält nun seit nun 12 Jahren.
Benutzeravatar
bulli71
*
*
Beiträge: 2030
Registriert: 18.02.2016 09:15
IG T2 Mitgliedsnummer: 0

Re: Loch im Benzintank schweißen?

Beitrag von bulli71 »

Ich habe auch schon mal den Tank geschweißt. Man sollte nur echt penibel sein dass das Ding leer und komplett ausgedünstet ist. Dann geht das, wobei man wohl eigentlich eher hartlöten sollte.

Rein rechtlich müsste der Tank danach einer Druckprüfung unterzogen werden, aber...
Thorsten (ex *123)
Benutzeravatar
T2a/b Camper
T2-Süchtiger
Beiträge: 299
Registriert: 20.05.2015 08:51
IG T2 Mitgliedsnummer: 0

Re: Loch im Benzintank schweißen?

Beitrag von T2a/b Camper »

Ich kenne einen Motorradschrauber der schön öfter einen Tank geschweißt hat.
Das wichtigste ist dabei das der Tank komplett ausgegast ist, dazu spült er Ihn mit Wasser und befüllt diesen dann mit Schutzgas welches beim schweißen verwendet wird. Dann zuschweißen und mit Druckluft und Spülimischung gucken ob dieser wieder dicht ist.
Es grüßt aus dem schönen Nordhessen der Klaus.
Benutzeravatar
suomi_bus*818
T2-Süchtiger
Beiträge: 1145
Registriert: 25.08.2012 18:59
IG T2 Mitgliedsnummer: 818

Re: Loch im Benzintank schweißen?

Beitrag von suomi_bus*818 »

Danke schon mal für die Anregungen.
Bild
Bild
Benutzeravatar
boggsermodoa
Wohnt im T2!
Beiträge: 7242
Registriert: 22.12.2003 10:53
IG T2 Mitgliedsnummer: 0

Re: Loch im Benzintank schweißen?

Beitrag von boggsermodoa »

Ich habe mal autogen einen Käfer-Tank geschweißt, der im Bereich des Ausgangsstutzens durchgerostet war. Komplett mit Wasser gefüllt, umgedreht, sodass nur unter der Schweißstelle eine kleine Luftblase war, aus respektvollem Abstand ein paarmal mit der Fackel hin, bis nix mehr böse gefaucht hat und dann ganz normal geschweißt. Die Luftblase braucht man, sonst bekommt man das Blech nicht warm. Hier wird es jedoch schwierig mit dem "klein". Beim Ablauf ist eine Eindrückung im Blech, deine Stelle ist plan. Und autogen schweißt heute ohnehin niemand mehr. Schutzgas durchströmen zu lassen scheint mir eine gute Idee.
Benutzeravatar
schrauberger
Wohnt im T2!
Beiträge: 1614
Registriert: 25.03.2013 18:27
IG T2 Mitgliedsnummer: 0

Re: Loch im Benzintank schweißen?

Beitrag von schrauberger »

Hallo Eric,

wegen eines 5er Löchleins würde ich sicher nicht das große Besteck verwenden.
Ich würde einfach ein Stück Stahlblech ca.50x50x1 über das Loch kleben. Uhu Plus 2K, der grüne :gut:

Gewissenhaft alle Flächen vorher leicht anschmirgeln und entfetten. Etwas Kleber vorher innen auf den Rand der Bohrung geben, den Blechflicken reichlich mit Kleber bestreichen, auf das Loch setzen und mit Tape komplett überkleben und auch fixieren. Damit ist der Tank auch innen wieder komplett beschichtet.
Zum trocknen würde ich den Tank so positionieren das der Tank auf dem Flicken liegt. So liegt der Flicken sicher schön an und dann tropft auch kein Kleber in den Tank.

Nach Trocknung Tape abziehen, Lack drauf und gut.

Damit hast Du eine einfache, 100% dauerhaft dichte Reparatur

Ralph
Schöne Grüße von der Baar

Biete in Originalqualität:
Reparaturbleche für Laderaumboden und
Typ4 Wärmetauscher.
Sämtliche BKV-Unterdruckleitungen und
Nachlaufleitungen für Bremsflüssigkeit.
sham 69
Wohnt im T2!
Beiträge: 1557
Registriert: 16.01.2009 11:48

Re: Loch im Benzintank schweißen?

Beitrag von sham 69 »

Ich habe ebenfalls am Tank geschweißt, damals den Tankausgang auf 15mm erweitert und den Rücklauf von der Einspritzleiste. Gründlich ausgasen lassen und mit Wasser spülen.
Viel Erfolg.
Lg Emanuel
Benutzeravatar
Wolfgang T2b *354
Wohnt im T2!
Beiträge: 2580
Registriert: 27.04.2004 11:00
IG T2 Mitgliedsnummer: 354
Kontaktdaten:

Re: Loch im Benzintank schweißen?

Beitrag von Wolfgang T2b *354 »

Hallo,

ich habe vor vielen Jahren mal einen Tank zusammengeschweißt (keine Reparatur, sondern Neubau). Nachdem alles fertig war, zeigten sich entlang der Schweißnähte Mikrorisse und ich konnte die Arbeit in die Tonne hauen. Ein Werkstoffspezialist hat mir dann erklärt, dass es Tiefziehbleche gäbe, die empfindlich auf das Schweißen reagieren. So etwas hatte ich dann wohl aus Zufall erwischt. Als Ersatz habe ich den nächsten Tank dann hartgelötet. Das war problemlos und ist 30 Jahre später immer noch eingebaut.

Ich würde deshalb eher zum Hartlöten tendieren, das ist deutlich materialschonender als Schweißen und für ein kleines punktförmiges Problem gut geeignet.

Mit dem Kleben stehe ich noch ein wenig auf Kriegsfuß, obwohl das wahrscheinlich die aufwandsärmste Methode wäre. Mich erinnert das irgendwie an die GFK-Orgien, mit denen wir tote Karosserien wieder aufgehübscht haben. Doch der Vergleich hinkt natürlich bei den heute zur Verfügung stehenden Klebstoffen. Wenn ich unterwegs ein Problem hätte, wäre das wohl die Methode meiner Wahl.

Viel Erfolg

Wolfgang
Antworten