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Hallo und guten Tag liebe Gemeinde.

Es tut mir unendlich doll leid, das ich wahrscheinlich mit einem Thema komme was schon tausend mal hier durchgekaut wurde ... aber mir brennt gerade bissl die Zeit unter den Nägeln und deswegen muss ich mal eben schnell so nach eurer Meinung fragen, ohne mir langfristig die Antworten quer durchs Forum zu suchen.

Zur Sache:

Ich habe vor zwei Tagen einen 1,8 Typ4 Motor (AP) angeboten bekommen ... für echt schmales Geld. Im Paket mit einem Doppelvergaser, aber ohne Getriebe, ohne Wärmetauscher etc. Halt so wie man auch aufgebaute Motoren im Netz zu Hauf findet.

Wir bauen uns gerade unseren '79 T2b mit einem 1,6 Typ1 (AD) wieder auf. Schade nur das wir vor 4 Wochen unseren Motor revidiert wieder bekommen haben, inkl. Vergaser und Lichtmaschine eingeschickt/revidiert wieder bekommen.

Wir haben eh vor uns später irgendwann einen grösseren Motor einzubauen. Und ich schau schon wirklich seit 14 Monaten, weswegen ich sagen kann das dieser 1,8 echt nicht viel kostet und nachweislich wenig fuhr und auch nachweislich stetig jährlich/sessional gewartet wurde.

Jetzt zur Frage:

Kann mir einer ausn Bauch heraus sagen, warum er mir von einem 1,8 (AP) abraten würde? Oder von dem Umbau von Typ1 auf Typ4. Oder wie sieht's mit den Anbauteilen aus? Was kommt da noch preislich auf uns zu wegen dem Getriebe? Kann ich da jedes fahren? Oder nur welche genau? Muss ich an der Karosse ganz schwerwiegende veränderungen vornehmen um den Typ4 einbauen zu können? (Wir reden nicht von den Motorblechen, da weiß ich das ich alles neu/nach kaufen muss)
Oder die Elektrik? Ich mein, wir legen in 2 Monaten eh einen neuen Kabelbaum durch unseren T2b. In meinem Jugendlichen Leichtsinn würde ich gleich noch 3-5 Adern mehr verlegen um später auf Typ4 umrüsten zu können?! Viel mehr wird ja auch der Typ4 nicht an Elektrischer Leitungen brauchen oder?


Ich weiß das es ein Thema ist, was man nicht mit 3 Worten beantworten kann. Ich wollt nur wissen ob "machbar" oder "super leicht machbar" oder "lass lieber sein" ... so ungefähr reicht schon. Vertiefen können wir das ganze später.


Danke und sehts mir nach, ich brach halt am besten heut Abend noch eine unterstützende Meinung.

Liebe Grüße aus/bei Berlin sagen Thomas, Julia und Theo.

Hallo Thomas,
hier mal meine ehrliche Meinung:
langes CP Getriebe 2k
Wärmetauscher + Auspuff 1k (am besten orginale aufbereiten lassen, der Rest wird nicht einfach dicht.)
Bleche weißt ja selber.
keine Wartungsklappe?
Heizluftgebläse?

Elektrik:
Typ4 hat 2 Kabel für Zündung und Öldruck. Bei den Solex sind dann von der Zündspule noch Kabel für Startautomatik, Vorwärmung, Leerlaufabschaltventil und Rückwärtsgang abgenommen. Mit diesen 2 Kabeln fährt der Typ1 und der Typ4. Der Lima Kabelbaum ist neu zu machen und halt das Heizungsgebläse.

Ob Typ1 oder Typ4 musst du selber entscheiden. Ich kenne Leute, die mit orginal Typ1 47PS in den Alpen schneller unterwegs sind, als ich mit meinen 95PS (oder so in der Richtung). Auf der Autobahn merkt man den Unterschied dann halt doch. Aber wie oft möchte man mal bei dem Verkehr heutzutage am Wochenende mal an Gardasee fahren. Ich fahr auch nur noch gemütlich Landstraße, wenn es halt geht.

Gruß Jan

Hallo Thomas!

Da du ausdrücklich nach Meinungen aus dem Bauch heraus gefragt hast, hier gerne meine:

Ich habe vor 10 Jahren den umgekehrten Weg genommen, nämlich von Typ4 auf Typ1, weil es kurzfristig nicht anders möglich war, und würde ohne triftigen Grund NICHT wieder zurück gehen. Ich bin aber auch relativ leicht unterwegs, Tintop mit einfachem und leichtem (!) DIY Ausbau, und cruise lieber als zu preschen.
Warum lieber Typ1 als Typ4? Einfacher, simpler, günstiger, verbrauchsärmer, leiser... leichter, wenn man ihn mal alleine am Straßenrand ausbauen muss! Ich habe ihn zunächst sogar mit dem CP Getriebe gefahren, das fand ich eigentlich sogar noch geschmeidiger, da etwas weniger u-min bei Reisegeschwindigkeit 100kmh, ohne subjektivem Performance-Nachteil gegenber dem späteren Umbau aufs dazu passende Getriebe.
Gefühlt war zumindest mein CJ (70PS, gekauft mit 50tkm, ausgebaut mit 100tkm) NICHT deutlich performanter als mein jetziger AS, außer in der testweise erreichbaren Höchstgeschwindigkeit (ca. 135 Tacho vs. 122 Tacho), und ja vielleicht ein bisschen am Berg. Aber auch mit dem CJ war meine Reisegschwindigkeit halt 100kmh. LKWs überholen kann ich mit Typ1 genauso gut, und dauernd 120 fahren macht mir mit dem T2 eigentlich gar keinen richtigen Spaß, von daher kein großer Unterschied.

Ich zitiere sinngemäß mal aus einem Kommentar, den ich hier mal auf ne Anfrage zum Thema Leistungsoptimierung erhalten habe: "Der T2 ist im heutigen Verkehr eh eine lahme Karre, egal ob mit 50, 70 oder120 PS" - das leuchtet mir irgendwie ein

ABER: Bei einem guten Typ4 für schmales Geld kann man ja andererseits, wenn Platz und Cash nicht zu knapp sind, ja eigentlich nichts falsch machen. Selbst wenn man ihn dann doch nicht einbaut, weil der revidierte Typ1 so toll läuft - und irgendwann wieder verkauft.
... oder dann eben, nach langer Suche nach nem Getriebe, eben doch einbaut, weil man mit den 50 PS nicht glücklich wird...

Ich kann´s jetzt nicht 100% sagen, aber große Änderungen fallen eigentlich keine an, wenn du auf die Revisionsklappe verzichten kannst, und alle Anbauteile und ein Getriebe hast. BKV ist dann glaub ich Pflicht..? Hast du den?

... ein paar Bauchmeinungen kommen bestimmt noch

Viele Grüße
Phil

Vielen Dank erstmal für die ersten Meinungen.

Kurze Frage dazu:

aircooled68 hat geschrieben: ↑20.02.2025 18:33 langes CP Getriebe 2k
Wärmetauscher + Auspuff 1k (am besten orginale aufbereiten lassen, der Rest wird nicht einfach dicht.)
Bleche weißt ja selber.
keine Wartungsklappe?
Heizluftgebläse?

Muss es das CP sein oder geht auch ein anderes Getriebe?
Und was meinst mit Heizluftgebläse?
(Wartungsklappe hab ich schon bei den Karosseriearbeiten mit einfließen lassen und erfolgreich umgesetzt )

Phil hat geschrieben: ↑20.02.2025 18:45 Ich bin aber auch relativ leicht unterwegs, Tintop mit einfachem und leichtem (!) DIY Ausbau, und cruise lieber als zu preschen.

. LKWs überholen kann ich mit Typ1 genauso gut, und dauernd 120 fahren macht mir mit dem T2 eigentlich gar keinen richtigen Spaß, von daher kein großer Unterschied.

Wir sind halt relativ schwer unterwegs und stopfen alles rein was irgendwie nur geht. (Ich sehe schon wie Rolf-Stephan seinen mahnenden Finger hebt! )
Uns geht's da tatsächlich nicht um Geschwindigkeit, sondern nur darum das der Bus tatsächlich vernünftig fährt.

Phil hat geschrieben: ↑20.02.2025 18:45 BKV ist dann glaub ich Pflicht..? Hast du den?

Was ist ein BKV?

Bremskraftverstärker

Das CP ist das längste orginale T2 Getriebe und hat 5 statt 4 Kühlrippen. Glaub beim 1,8l hat man ein CM verbaut, das ist zwischen den normalen kurzen und dem langen. Klar geht auch irgendein anderes Getriebe. Nur ob das dann Spass macht? Oft wird ja der 4. Gang verlängert um damit auf Autobahnen mit geringerer Drehzahl fahren zu können.

Der Typ 4 hat ein Heizluftgebläse über dem Motor um im Stand warme Luft durch die Wärmetauscher nach vorne zu fördern. Der wird durch den Heizungshebel am Armaturenbrett geschalten. Da wird im unteren Drittel des Hebels ein Kabel auf Masse geschalten, dass dann das Gebläse einschält.
Das ist das Gebläse:
https://www.google.com/search?client=fi ... A4se+vw+t2

Ein BKV ist ein BremsKraftVerstärker. Die gabs beim T2 auch in 2 größen. Manche Achsen haben auch keine Aufnahme für diesen, kann aber nachgerüstet (geschweißt) werden.

Gruß Jan

Hallo Thomas,

ich persönlich würde erst mal mit dem Typ1 starten und dann weiter schauen…

Klar kann man versuchen alle möglichen Optimierungen noch vor der ersten Ausfahrt durchzuführen, aber das kostet unendlich viel Zeit und Geld.

Ich habe schon viele perfekt restaurierte/aufgebaute Busse (nicht nur T2) gesehen, die dann zügig wieder verkauft oder fast nie bewegt werden, weil die Vorstellung vom Reisen in einem kleinen, alten und in vielerlei Hinsicht unkomfortablen Gefährt sich nicht mit der Realität gedeckt hat…

Außerdem muss man ja noch ein paar Bastel-Projekte für die Zukunft haben

Leichte Zeit
Timo

Das CM-Getriebe ist das passende zum AP-Motor, und der AP-Motor ist so ziemlich der haltbarste serienmäßig verbaute Motor im T2. Der kombiniert den kurzen Hub (= die steife Kurbelwelle) mit der geringen Nenndrehzahl (4.200/min) des CJ. Vorgänger war der CA (1.700 ccm; 66 PS @ 4.800/min) und der musste am Berg häufig gnadenlos ausgedreht werden, um vom 2. in den 3. Gang zu kommen. Den CJ fand ich mit dem CP-Getriebe immer zu lang übersetzt. Damit bietet die Motor/Getriebe-Kombination AP/CM das m.E. bulligste Fahrerlebnis von allen serienmäßigen Varianten.

viewtopic.php?f=7&t=13926

Die Entscheidung, ob Typ1 oder Typ4 ist halt "Geschmackssache", jedes Konzept hat seine Pros und Contras. Teile für den Typ 4 gehen etwas mehr an´s Geld, vor allem, wenn es schnell gehen muss. Ich würde den Typ1 einbauen, damit der Bus fertig wird und den Typ4 solange auf die Seite legen. Wenn er so günstig ist, wird er nichts an Wert verlieren, es sei denn, der Zustand ist doch nicht der, wie erwartet.

Dann kannst Du "nebeher" die fehlenden Teile für den AP in Ruhe zusammensuchen, ohne auf das erstbeste Angebot angewiesen zu sein.

Der BKV ist nicht zwingend vorgeschrieben, ich persönlich habe ihn auch noch nie vermisst.

Viele Grüße,

Micha

Moin,

wie Clemens schon geschrieben hat, das CM Getriebe wäre in dem Fall das korrekte. Es ist zudem auch etwas günstiger als das CP.
Verbaut wurde dieses im MJ74 und 75 und ist an den "Eckigeren" Versteifungsrippen am Gehäuse zu erkennen.
Das Getriebe selber ist auch sehr robust und meiner Meinung nach auch haltbarer als das lange CP Getriebe. (Bedenke, nicht die Drehzahl killt das Getriebe, sondern das Drehmoment. Und das ist bei langer Übersetzung halt nun mal größer).

Wenn du für den Typ1 Motor alles hast und der Bus mit diesem Motor auch ausgeliefert wurde, dann würde ich auch erstmal den verwenden und fahren.
Grundsätzlich gehen die Motoren mit dem korrekten Getriebe auch "ganz gut", der Typ4 ist halt etwas langlebiger im Bulli als der das kleine Moped. Preislich finde ich, ist der Unterschied, was Teile angeht auch nicht mehr so groß. Es gibt halt nur ein paar Teile beim Typ4 die man etwas suchen muss, wenn sie denn fehlen. Das sind insbesondere einige Teile der Verblechung, gute Benzinpumpen.

Bedenke auch, dass du z.B. den eingeschweißten Halter für den Luftfilter entfernen musst wenn du den Typ4 mit Vergasern verbauen willst. Und wichtig ist auch, ob du die obere Revisionsklappe im Kofferraum hast.
Wenn nicht, dann ist Wartung und Einstellung an den Vergasern teilweise sehr fummelig.

Grüße,
Stephan