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Wärmedämmung Westfalia
Verfasst: 20.04.2025 19:08
von boggsermodoa
Hallo!
Mal 'ne Frage an die Westy-Fraktion: Bei meinem 73er Modell findet sich unter dem Dach Steinwolle zwischen Dachblech und Sperrholzhimmel. Nach gängiger Internetmeinung ist das Teufelszeuch und genau das, was man gerade nicht machen soll. Da Steinwolle zu lungengängigen Stäuben zerfällt, ist es wohl wirklich keine gute Wahl. Ein weiteres Argument dagegen ist, dass die Wolle durchnässt und deswegen Rostfraß verursacht. Dies kann ich nun aus eigener Anschauung überhaupt nicht bestätigen. Mein Baby ist dort nach nunmehr 52 Jahren immer noch trocken und zufrieden.
Wie sieht das bei euch aus? Haben auch die späteren Modelle mit hinten angeschlagenem Schlafdach noch Steinwolle zwischen A- und B-Säule?
Hat Westfalia in dem Bereich auch einen Himmel aus Sperrholz verwendet?
Habt ihr dort jemals Rost vorgefunden?
Bei mir steht das Thema Wärmedämmung demnächst bei einem anderen Auto an und ich denke über eine Dämmung aus Kork und Hanf nach. (Kannze doch inner Pfeife rauchen!

) Mir scheint, dass die Feuchteregulierung mit diesem ganz einfachen Westfalia-Arrangement problemlos funktioniert.
Gruß
Clemens
Re: Wärmedämmung Westfalia
Verfasst: 20.04.2025 19:23
von Olli239
Hi Clemens,
mein 78er Westi hatte und hat Mineralfaserdämmung über den Fahrersitzen, der Fahrerseite, der Schiebetür und der Heckklappe… hat bisher keine Roststellen produziert…
Für mich ist ein Vorteil das die Feuchtigkeit durch die Wolle diffundieren kann… das Wasser kann zum Blech kommen, aber eben auch wieder weg… ich hab beim Verlegen allerdings darauf geachtet, das ein Fingerbreit Abstand zu Ecken gehalten wird, in den sich Wasser hätte sammeln können…
Ist aber scheinbar auch eine Glaubensfrage… das Thema hatten wir hier auch schonmal…
viewtopic.php?f=7&t=28142
Schöne Ostertage
Olli
Re: Wärmedämmung Westfalia
Verfasst: 20.04.2025 20:20
von boggsermodoa
19:23 Uhr!
Mein Beitrag war von 19:08 Uhr! Wie heruntergekommen dieses Forum doch ist. Eine Viertelstunde auf eine Antwort warten zu müssen, das bin ich nicht gewohnt!
Danke für den Link! "Dämmung" - ich hatte nach "Wärmedämmung" gesucht und nur wenig gefunden, unter anderem einen alten Beitrag von mir, in dem ich für eine Dampfsperre plädiere. Das sehe ich heute deutlich anders. Fakt ist: Die Feuchtigkeit kommt von innen und kann auch nur nach innen wieder austrocknen. Eine Dampfsperre oder -bremse ver- oder behindert beides. Dampfbremse kann man sich also getrost sparen und eine Sperre, so sie denn überhaupt möglich ist, sperrt auch alle Luft ein, die sich gerade in der Dämmung und in allen ungedämmten Hohlräumen befindet. Das scheint mir also ein Streit um des Kaisers Bart. Wichtiger ist wohl eine gute und permanente Durchlüftung. Unter diesem Aspekt scheint mir ein Hoch- oder Schlafdach ziemlich genial, weil dort durch den nur lose zusammengerafften Zeltbalg ein permanenter Feuchtigkeitstransport von innen nach außen besteht.
Gruß
Clemens
Re: Wärmedämmung Westfalia
Verfasst: 28.04.2025 09:34
von Sgt. Pepper
Moin,
tatsächlich habe ich die Dämmung an meinem Westi damals wieder mit Wolle realisiert und da hat sich bisher auch noch kein neuer Gammel gezeigt.
Der Vorteil der Wolle ist auch, dass ich das Blech dahinter einfetten kann. Die klebt dann halt am Fett etwas, aber dafür kann auch etwas Schwitzwasser dort nix anrichten. Andere Isolierungen muss man ja einkleben, da kann ich also entsprechend nichts konservieren.
Wobei ich da heute auch eher was anderes nutzen würde, aber alleine, weil die Isolierwirkung halt nicht besonders gut ist.
Ich glaube die Bullis sind an der Stelle verrostet da einfach keinerlei Konservierung in dem Bereich eingebracht wurde. Wenn dann das Bodenblech an der Stelle (z.B. von außen nach innen) durchgerostet ist, zieht dann natürlich gnadenlos die Feuchtigkeit in die Wolle und hält alles schön nass. Im Nachhinein sieht es dann natürlich so aus, als ob die Wolle Ursache ist.
Es fahren ja auch genügend US Bullis herum, die an der Stelle noch frisch sind und immer die Wolle drin hatten. Da die ja auch als Camper genutzt wurden, scheint es nicht (alleine) durch Schwitzwasser zu kommen.
Der US Bus von meinem Vater hat z.B. dort keinerlei Rost, dafür aber am Schweller außen wegen Steinschläge.
Grüße,
Stephan
Re: Wärmedämmung Westfalia
Verfasst: 28.04.2025 22:06
von bullijochen
Ich hatte meinen alten Bus auch komplett mit Dämmwolle gedämmt. Dach und seitenwände, Schiebetüre auch. Ich hab ne Dampfsperre eingezogen damit mir die Fasern nicht auf den Kopf fallen. Nach 13 Jahren hab ich den wieder auseinander genommen und es war gar nichts vergammelt. Der wurde auch lange als Daily driver genutzt und im Winter ebenfalls.
Also da passiert nix, das ist ein Märchen. Ich denke auch das ist wie von Stefan beschrieben.
Re: Wärmedämmung Westfalia
Verfasst: 11.06.2025 10:34
von kabul
...hier ergänzend eine weitere, wenn auch kostspielige Variante, bei der 1cm Dämmstärke ca. 5-8cm „normaler“ Dämmung entsprechen:
https://www.va-q-tec.com/geschaeftsfelder/mobilitaet/
(nicht verwandt usw.)
Zumindest
rieselt und durchfeuchtet da nix...
Ich bin bisher ohne Dämmung klar gekommen, mit warmer Decke und Zippelmütze, obwohl es vor zwei Wochen in den Ardennen nachts schon recht schattig war.
Und wenn nach 7 Tagen Regenwetter die Sonne wieder auf´s heilg Blechle scheint und das Gefährt ansonsten ausserhalb der regelmäßigen Nutzung einen trockenen Stall hat, sollte sich der Schaden in Anbetracht der eigenen Halbwertzeit in Grenzen halten...
Grüße
Hubertus