Verteiler Instandsetzung

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B.C.
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Re: Verteiler Instandsetzung

Beitrag von B.C. »

Wenn die Lagerung der Welle noch nicht zu viel Spiel hat, kann man mit dem Ignitor glücklich werden, da der Schließwinkel dann konstant bleibt, die Zündung also wieder exakt arbeitet.
ABER: das Spiel wird ja größer werden. Ist das Spiel dann zu groß, kann der Ignitor auch nicht mehr korrekt arbeiten.
Das Luftspiel wird im Betrieb evtl. zu groß und der Ignitor bekommt keine zeitweise keine Impulse vom Geber(ring).
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boggsermodoa
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Re: Verteiler Instandsetzung

Beitrag von boggsermodoa »

was sagt mir denn das jetzt?
Das sagt dir, daß ich mich falsch ausgedrückt habe. :oops:
Die Verstellwinkel werden zum statischen Zündwinkel hinzuaddiert. Wenn du also zu meinen Werten jeweils 7,5° hinzuzählst, bist du recht genau bei deinen.
Daumenwert: Die maximale Vorzündung liegt bei Viertaktmotoren immer bei etwa 40°. Wenn wir mal die statische Vorzündung und Mittelwerte der o.g. Verstellwinkel addieren (7,5 + 23 + 9), landen wir bei 39,5°. Beim AS wärens (7,5 + 21,5 + 9) = 38°.

Gruß,

Clemens
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Roman
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Re: Verteiler Instandsetzung

Beitrag von Roman »

Noch eine Bemerkung von mir:
Beim Einstellen des Zündzeitpunktes ziehe ich immer den (oder die, je nachdem) Unterdruckschlauch vom Verteiler ab; damit der Motor weiter ruhig läuft, wird der Schlauch mit einem passenden Stopfen verschlossen.
Damit verhindere ich, dass durch den Einfluss der Unterdruckverstellung evtl. der ZZP nicht korrekt eingestellt wird, bzw. dass der ZZP "zappelt".
Bei korrekt eingestelltem Vergaser darf im Leerlauf aber kein Unterdruck anliegen (ausser bei den Doppeldosen-Verteilern an der Spätverstellung).

Grüße,
Roman
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Martino
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Re: Verteiler Instandsetzung

Beitrag von Martino »

boggsermodoa hat geschrieben:
was sagt mir denn das jetzt?
Das sagt dir, daß ich mich falsch ausgedrückt habe. :oops:
Die Verstellwinkel werden zum statischen Zündwinkel hinzuaddiert. Wenn du also zu meinen Werten jeweils 7,5° hinzuzählst, bist du recht genau bei deinen.
Daumenwert: Die maximale Vorzündung liegt bei Viertaktmotoren immer bei etwa 40°. Wenn wir mal die statische Vorzündung und Mittelwerte der o.g. Verstellwinkel addieren (7,5 + 23 + 9), landen wir bei 39,5°. Beim AS wärens (7,5 + 21,5 + 9) = 38°.

Gruß,

Clemens

na gut dann hat ja wenigstens etwas funktioniert heute :D

danke, martin
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Wolfgang T2b *354
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Re: Verteiler Instandsetzung

Beitrag von Wolfgang T2b *354 »

Hallo Clemens,
boggsermodoa hat geschrieben:Die sollte bei 1000 bis 1200/min (1050 - 1250) einsetzen, bei 1600/min (1500/min) einen Zündzeitpunkt zw. 9 und 14° (7 -11°) erreichen und bei 3400/min (3600/min) bei 21 -25° (20 - 23) die Endposition erreicht haben. Die Werte gelten für AP-Motor( AS-Motor). Die Unterdruckverstellung sollte bei beiden nochmal 8 bis 10° draufpackeln.
ich habe gerade ganz aufmerksam Deine Hinweise zur Zündverstellung gelesen und bin ziemlich verwirrt. Nein, nicht wegen Dir, sondern weil ich jetzt vier verschiedene Verstellkurven für den 1600er Motor habe. Schön wäre es ja, wenn die Kurven irgendwie ähnlich wären, sind sie aber nicht.

Ich habe spaßeshalber mal alle meine 1600er-Verstellkurven in ein Diagramm gepackt (nur Fliehkraft) und das Chaos ist perfekt. Die Daten stammen aus den Technischen Mitteilungen von VW (und von Dir).
Bild
Vor allem die grüne Kurve kommt mir abenteuerlich vor, doch genau so steht sie in den Papieren von VW (möglicherweise gilt sie nur für den 1600er Käfer mit M9, was immer das sei).

Beim Zündzeitpunkt im Leerlauf geht es um Bruchteile eines Grades, doch wenn die Maschine schneller dreht, scheint der Zündzeitpunkt völlig wurscht zu sein, auf ein paar Grad mehr oder weniger kommt es offensichtlich nicht an. Und warum stelle ich Depp den Zündzeitpunkt immer penibel und unsportlich mit dem Strobo auf 7,5000° ein? Oder denke ich hier irgendwo quer?

Leider kann ich bei mir nicht nach der Teilenummer meines Verteilers schauen, aber es ist noch das Original. Kann mir jemand, der ebenfalls einer AS-Motor aus Baujahr 1978 hat sagen, welche Nummer die richtige ist? Vielleicht kommen wir von der Seite an die Lösung.

Ich glaub’, ich muss mich mal intensiver mit der Zündverstellung beschäftigen. Immerhin habe ich letztes Jahr entdeckt, dass meiner auch eine Fliehkraftverstellung hat (die sich nicht mehr gerührt hat, weil sie 30 Jahre lang kein Fett abgekriegt hat) :oops: .

Verwirrte Grüße

Wolfgang
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boggsermodoa
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Re: Verteiler Instandsetzung

Beitrag von boggsermodoa »

Hallo Wolfgang,

die von mir genannten Daten sind dem RLF von VW entnommen, der zu "Lebzeiten" des AP-Motors aktuell war. (Also wahrscheinlich Stand 1974)
Ich halte grundsätzlich jede Verstellkurve für gelogen, wenn sie auf Fliehkraftreglern beruht und trotzdem Knicke enthält - auch wenn man in technischen Unterlagen quasi nur solche findet. M.E muß das immer eine gekrümmte, stetige Kurve sein, und da wir von der nur drei Punkte kennen (durch die man z.B. auch einen Kreis legen könnte), können wir sie nicht interpolieren. Wir bräuchten mindestens vier Punkte, um in die Nähe der Wahrheit zu kommen. Ob man nur über Fliehgewichte und Rückholfedern eine S-förmige Kurve wie die grüne hinbekommt, müßte ich mir in 'ner ruhigen Stunde mal überlegen. So aus der hohlen Hand würde ich da mal Zweifel anmelden.
Das gelbe Kurvenpaar könnte allerdings ein modellgepflegtes blaues sein. In den 70er Jahren, da ging's grad so los mit Abgasgesetzen und Verschärfungen der Vorschriften etc., sodaß da sicherlich permanent von Herstellerseite an allem rumgebastelt wurde.
Daß man bei der Zündeinstellung i.d.R. meist nur auf den statischen Zündzeitpunkt guckt mag einerseits historische Gründe haben (Verfügbarkeit der Stroboskoplampe) und andererseits wegen der Abgaszusammensetzung im Leerlauf von Bedeutung sein. Für einen gesunden Motorbetrieb interessiert jedoch v.a. das andere Ende. Deshalb wär's eigentlich richtiger, sich an der maximalen Frühzündung bei abgezogenem Unterdruckschlauch zu orientieren. Man sieht ja, daß da 3 - 4° Abweichung alleine aus der Bauteiltoleranz zusammenkommen können. Der Unterdruckverstellung müßte man entweder Glauben schenken oder sie anderweitig prüfen. Vielleicht geht's mit 'ner großen Injektionsspritze vom Tierarzt. ;-)
Immerhin habe ich letztes Jahr entdeckt, dass meiner auch eine Fliehkraftverstellung hat (die sich nicht mehr gerührt hat, weil sie 30 Jahre lang kein Fett abgekriegt hat) :oops: .
Seitdem fährt er sich wie ein Rennauto, was? :wink:

Gruß,

Clemens
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Wolfgang T2b *354
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Re: Verteiler Instandsetzung

Beitrag von Wolfgang T2b *354 »

Hallo Clemens,
boggsermodoa hat geschrieben:Ich halte grundsätzlich jede Verstellkurve für gelogen, wenn sie auf Fliehkraftreglern beruht und trotzdem Knicke enthält - auch wenn man in technischen Unterlagen quasi nur solche findet. M.E muß das immer eine gekrümmte, stetige Kurve sein, und da wir von der nur drei Punkte kennen (durch die man z.B. auch einen Kreis legen könnte), können wir sie nicht interpolieren. Wir bräuchten mindestens vier Punkte, um in die Nähe der Wahrheit zu kommen. Ob man nur über Fliehgewichte und Rückholfedern eine S-förmige Kurve wie die grüne hinbekommt, müßte ich mir in 'ner ruhigen Stunde mal überlegen. So aus der hohlen Hand würde ich da mal Zweifel anmelden.
Dass jede der Kurven zweifelhaft ist, kann man ja schon aus dem großen Toleranzband erkennen. In Wirklichkeit wird es sicher eine weitgehend gerundete Kurve sein. Unstetigkeiten kann ich mir nur vorstellen, wenn z.B. die Fliehkraftverstellung am Anschlag ist und dann nur noch Unterdruck wirkt. Aber wie die das bei Fliehkraft alleine hinkriegen, ist mir schleierhaft. Vielleicht mit ein paar Anschlagfedern, die ab einer bestimmten Stellung wirken :?:. Ich habe auf Deinen Hinweis hin mal in den alten RLF nachgeschaut und weitere 25 (in Worten 25) Verstellkurven gefunden. Teilweise mit wüsten Knicks in verschiedene Richtungen. Das müssen im Inneren wahre Feinmechanik-Kunstwerke gewesen sein. Da begreift man plötzlich die Nützlichkeit von Kennfeldern.
boggsermodoa hat geschrieben:Das gelbe Kurvenpaar könnte allerdings ein modellgepflegtes blaues sein. In den 70er Jahren, da ging's grad so los mit Abgasgesetzen und Verschärfungen der Vorschriften etc., sodaß da sicherlich permanent von Herstellerseite an allem rumgebastelt wurde.
Sehe ich auch so und hoffe, dass sich mein AS nach der gelben Kurve verhält. Er ist ja auch gelb lackiert :lol:.

boggsermodoa hat geschrieben:
Immerhin habe ich letztes Jahr entdeckt, dass meiner auch eine Fliehkraftverstellung hat (die sich nicht mehr gerührt hat, weil sie 30 Jahre lang kein Fett abgekriegt hat) :oops:
Seitdem fährt er sich wie ein Rennauto, was? :wink:
Du wirst lachen, da ist was dran. Er braucht weniger und außerdem rennt er wie Sau. Wir haben letzten Monat mal Bleifuß gespielt und die Tachonadel ist erst bei echten 108 km/h stehen geblieben. Nach vielen Kilometern Anlauf und voll beladen. Als er neu war, fuhr er 105 km/h, nur 3/4 beladen. 3 km/h in 30 Jahren, ist doch schon was. In wieviel Jahren schaffen wir Autobahnrichtgeschwindigkeit?

Gruß

Wolfgang
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Luftibus
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Re: Verteiler Instandsetzung

Beitrag von Luftibus »

Hallo Zusammen,

nachdem das von mir angestossene Thema doch vielfältige und interessante Beiträge nach sich gezogen hat, wollte ich noch mal auf meine Hauptfrage "Verteiler Instandsetzung" zu sprechen kommen. Wer macht sowas oder kann ichs vielleicht selber tun, wie ist die Welle eigentlich im Verteiler gelagert? Kosten?
Falls es da Erfahrungen zu gibt........

Gruß Bernd
1951er Zündapp KS 601 600 ccm Boxer
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Wolfgang T2b *354
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Re: Verteiler Instandsetzung

Beitrag von Wolfgang T2b *354 »

Hallo Bernd,
Bernd * 266 hat geschrieben:nachdem das von mir angestossene Thema doch vielfältige und interessante Beiträge nach sich gezogen hat, wollte ich noch mal auf meine Hauptfrage "Verteiler Instandsetzung" zu sprechen kommen. Wer macht sowas oder kann ichs vielleicht selber tun, wie ist die Welle eigentlich im Verteiler gelagert? Kosten?
dass wir vom Thema abschweifen, ist irgendwie normal hier :roll: . Und ja auch ganz interessant. Manchmal.

Zu Deiner Frage: VW hat, soweit ich weiß, die Verteiler immer von Bosch bezogen, also wäre das auch die erste Adresse für Reparaturen. Richte Dich aber auf vergoldete Preise ein. Warum gehst Du nicht einen einfacheren Weg und besorgst Dir bei einem der üblichen Verdächtigen einen gebrauchten. Meiner hat jetzt fast 1/4 Million Kilometer runter und kein Spiel, will sagen, gebrauchte sind nicht grundsätzlich ausgenudelt. Aber achte darauf, dass Du den richtigen bekommst, denn wie die Diskussion oben zeigt, sind die Dinger trotz identischem Aussehen keinesfalls identisch.
Zur Lagerung der Welle: keine Ahnung, wie Bosch das gelöst hat, aber ich bin sicher, dass es eine Gleitlagerung ist, also keine austauschbaren Lager hat. Es wirken ja auch kaum Kräfte auf das Teil. Vermutlich kann man die Welle auch selber zerlegen, ich meine, mich an Federringe unten erinnern zu können.

Wie dem auch sei, ich würde einfach den ganzen Verteiler tauschen.

Gruß

Wolfgang
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buggy-peter
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Re: Verteiler Instandsetzung

Beitrag von buggy-peter »

Kann mir jemand sagen, welche Funktion genau an so einem Verteiler die Unterdruckverstellung, und welche Funktion die Fliegkraftverstellung hat ?
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