[Workshop] Radlagerwechsel

[Wolfgang T2b *354]

Hallo Matthias,

die Lager sind z.T. Standardteile, die jeder große Hersteller in vernünftiger Qualität liefern kann. Selbst bei No-Name-Sätzen muss es nicht schief gehen. Achte darauf, dass das Rollenlager einen breiteren Innenring hat (19 mm gegenüber 17 mm des Außenringes). In billigen Sätzen ist da oft ein Standardlager drinnen, bei dem Innen- und Außenring gleich breit sind. Im eingebauten Zustand läuft dann der Innenring 1 mm außermittig, denn die gesamte Konstruktion ist ja auf einen 19 mm Innenring ausgelegt. Das muss nicht zu Problemen führen, kann aber.

Schöne Grüße

Wolfgang

[Tanjas&Thomas_T2b]

Im eingebauten Zustand läuft dann der Innenring 1 mm außermittig, denn die gesamte Konstruktion ist ja auf einen 19 mm Innenring ausgelegt. Das muss nicht zu Problemen führen, kann aber.

Hi Wolfgang,

das ist nicht ganz richtig. Je nach Lagertyp muss man den äußeren Lagerring halt unterschiedlich weit rein bauen.
Das ist aber auch kein Qualitätsmerkmal, ob der Innenring nun breit oder Schmal ist.

Viele Grüße,
Thomas

[Matthias S.]

Ich glaube schon dass es da Qualitätsunterschiede gibt.
Mein letzter Radlagerwechsel an der Antriebsachse war 1997 damals noch am grünen Bus und die hatten damals von Anfang zu viel Spiel.
Mein Plan wäre morgen die Lager ausbauen und damit zur SKF Vertretung nach Mannheim, da bestelle ich auch für mein Arbeitgeber.
Grüße, Matthias

[Matthias S.]

Hallo Thomas
der Innenring des äußeren Lagers muss aber schon 19mm haben, da es ein Loslager ist und bei einem anderem Maß sich die Spurweite ändert.

Heute Abend wurde die Hinterachse auf beiden Seiten zerlegt. Bei den zuletzt aufgetretenen Geräuschen erwartet man nur noch ausgeglühte Brösel, doch nirgends ist ein Defekt festzustellen- wie fast bei jedem Radlagerwechsel.

Zur Überraschung kamen uralte Bremsbeläge zum Vorschein- an dem Auto hatte ich noch nie die Bremstrommel unten.
Die Distanzhülsen sind vermessen, da ist nichts "gestaucht" und die Lagersitze sind auch nicht eingelaufen.
Auf dem Bild sieht man auch das erforderliche Werkzeug.





Die verbauten Lager sind von FAG. Da die exakt 40 Jahre gehalten haben, habe ich mich mal umgesehen:
Das Innere: http://kugellager-handel.com/de/6207-2RSR
Das äußere: http://www.agrolager.de/product_info.ph ... d=12020174
Die Dichtung: http://www.agrolager.de/product_info.ph ... d=31000736
Es gibt also passende Lager und man muss kein Febi verbauen
Bezüglich der Lagerluft muß ich mich noch schlau machen, ich vermute so klein wie möglich?
Grüße, Matthias

[Wolfgang T2b *354]

Hallo Matthias,

der Innenring des äußeren Lagers muss aber schon 19mm haben, da es ein Loslager ist und bei einem anderem Maß sich die Spurweite ändert.

die Aussage ist richtig, aber die Begründung noch ausbaufähig .

Die zwei Millimeter Spurveränderung werden unsere hochgezüchteten Rennwagen gar nicht registrieren.

Wie Du auch schreibst, ist das Rollenlager das Loslager. Dazu bräuchte es zunächst keinen breiteren Innenring. Doch das Problem liegt bei seinem Kumpel, dem Festlager, der in Wirklichkeit gar nicht so fest ist. Dank der eher einfachen Konstruktion wird der Außenring nicht bewegungsunfähig verspannt, sondern nur durch einen Seegerring am Wandern gehindert. Um diesen Ring einsetzen zu können, müssen bei der Montage ein paar Zehntel Millimeter Luft zwischen Seegerring und Lageraußenring sein. Sonst kannst Du ihn nicht ordentlich einsetzen.

Das sind die ersten Zehntel Millimeter Spiel.

Da das Festlager die gesamten Querkräfte/Axialkräfte der Karosserie an die Räder weiterleiten muss, kommt da noch ein bisschen Spiel durch die elastische Verformung und das Kippen der Seegerringe dazu. Und wenn es ganz dicke kommt, können die Querkräfte gewaltig sein, egal, ob Zentripetal- oder Hangabtriebskräfte oder beides gleichzeitig. Das sind mehrere tausend Newton. Ich habe bei mir schon ein paar Mal dauerhaft kegelig verformte Seegerringe ausgebaut. An denen ahnt man, welche Kräfte da gewirkt haben müssen. Nicht umsonst sollten die Seegerringe bei jedem Lagertausch erneuert werden, denn dank dieser Verformung gibt es zusätzliches Spiel.

Alles zusammen genommen, kann das axiale Spiel locker in die Größenordnung von einem Millimeter kommen. Und zwar in beiden Richtungen – sofern Dein kurveninneres Rad nicht regelmäßig abhebt .

Wenn Du nun ein Rollenlager mit gleich breitem Innen- und Außenring einbaust, dann sitzt der Innenring um einen Millimeter asymmetrisch im Außenring, weil der Konstrukteur bei der Bemessung ja von einem breiteren Innenring ausgegangen ist. Abhilfe durch Verschieben des Außenringes funktioniert nicht, da Du ihn nach innen versetzen müsstest - doch da hat der Absatz im Radlagergehäuse etwas dagegen. Bleibt noch die Alternative, die Distanzbuchse zwischen den Innenringen um einen Millimeter zu verlängern. Klingt auch nicht sexy.

Der Schaden, den man mit falschen Rollenlagern anrichtet, dürfte allerdings nicht erheblich sein. Die meisten unserer Fahrzeuge werden ja nicht mehr artgerecht bewegt , von den Güldenen Oktoberern und einigen anderen mal abgesehen.

Ich würde allerdings auch den Nicht-Hardcore-Nutzern empfehlen, die richtigen Lager einzusetzen, nämlich die, die die Konstrukteure auch vorgesehen haben (dreimal "die" und trotzdem richtig!). Auch wenn’s ein bisschen teurer wird.

Schöne Grüße

Wolfgang

PS: Bezüglich der Lagerluft brauchst Du Dir keinen Kopf zu machen. Nimm den Standard, der war auch drinnen.

[Matthias S.]

Ja ich mach mir um die Lager schon Gedanken, denn die müssen bei mir schon was aushalten.
Hab mich weiter belesen es gibt ja noch komplett Sätze von SKV unter der Bezeichnung VKBA 910 und zwar zum Hammerpreis vom 30,20 € pro Satz. Das hätte beim Faber in Mannheim wahrscheinlich die Begrüßung gekostet.
Bleibt nur zu hoffen, dass, wo SKF dransteht, auch Qualität drin ist.

Bei meiner Ausführung zur Spurweite habe ich eher an die Bremstrommel gedacht, die dann auch nicht mehr sitzt wo sie soll.
Grüße, Matthias

[bullirider]

Ja ich mach mir um die Lager schon Gedanken, denn die müssen bei mir schon was aushalten.
Hab mich weiter belesen es gibt ja noch komplett Sätze von SKV unter der Bezeichnung VKBA 910 und zwar zum Hammerpreis vom 30,20 € pro Satz. Das hätte beim Faber in Mannheim wahrscheinlich die Begrüßung gekostet.
Bleibt nur zu hoffen, dass, wo SKF dransteht, auch Qualität drin ist.

Bei meiner Ausführung zur Spurweite habe ich eher an die Bremstrommel gedacht, die dann auch nicht mehr sitzt wo sie soll.
Grüße, Matthias

Hallo Matthias,

wo hast du den SKF Lagersatz gefunden?
Würde mir auch wieder einen auf Lager legen, weiß ja nicht wann mal wieder ein Lager gewechselt werden will...

Viele Grüße

Florian

[Tanjas&Thomas_T2b]

wo hast du den SKF Lagersatz gefunden?

In meiner Anleitung...

Allerdings hat der VKBA 910 den schmalen Innenring. Aber laut SKF ist der auch für den T2 passend.
Was die Spurbreite angeht, gut da gehen dann in der Summe 4mm verloren.
Die größten Probleme, die ich sehe sind die eingelaufenen Bremstrommeln, wo die Beläge plötzlich an einer anderen Stelle sitzen könnten.
Da kann ich Matthias zustimmen. Aber die Trommel war bei mir noch neuwertig.
Die ist ja vor zwei Jahren mit dem Roulex Lager mit breitem Innenring neu rein gekommen und hatte noch keine Verschleißerscheinungen.
Eine Weitere Gefahr könnte sein, dass die Trommel am Ankerblech schleift, was bei mir nicht der Fall ist.

Viele Grüße,
Thomas

[Matthias S.]

Nun warte ich mal ab bis der Satz da ist und werde dann weiter sehen. Auf die 2mm will ich jedenfalls nicht verzichten.
Nee, deine Anleitung hab ich nicht gelesen, ich weiß ja wie es geht. Ich bin darauf gekommen, dass T3 und T2 den gleichen Lagersatz haben und für den Preis kann man nichts falsch machen, den ein Lager, Seger- und Simmerringe in Markenqualität passen schon mal.
Grüße, Matthias

[Tanjas&Thomas_T2b]

Nun warte ich mal ab bis der Satz da ist und werde dann weiter sehen. Auf die 2mm will ich jedenfalls nicht verzichten.

Dann bestell dir schon mal einen Anderen Satz, in dem SKF ist der innere Lagerring genau so breit wie das Lager.

Viele Grüße,
Thomas