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Verfasst: 29.03.2005 17:44
von bulli2377
Hallo,
ich bin Neu im Forum und hab gleich mal ne Frage.
Sollte ich einem 77er t2b ab und an mal einen Schluck Bleizusatz ins Benzin mischen?
es steht zwar nichts in der Anleitung,aber war das früher nicht normal?
danke mfg
Verfasst: 05.04.2005 14:09
von boggsermodoa
Meine Meinung dazu:
Ich fahre luftgekühlte VW's mit bleifreiem Sprit, seit es diesen in Deutschland gibt und hatte noch nie ein Problem deswegen. Wichtig ist nur, daß man das Ventilspiel und die sonstigen Einstellungen am Motor (Zündung, Vergaser) im Auge behält = die normalen Inspektionsintervalle einhält.
Ein zu großes Ventilspiel ist übrigens - entgegen oft vertretener, anderslautender Meinungen - genauso schädlich, wie ein zu knappes. An Anfang und Ende der Ventilerhebungskurven befinden sich flache Rampen, auf denen die Ventilsteuerungsteile zunächst sanft in Kontakt gebracht werden, bevor die eigentliche, schroffe Beschleunigung beginnt. Die Ablauframpe am Ende setzt das Ventil anschließend behutsam wieder in den Sitzring. Bei zu großem Ventilspiel findet genau dies nicht mehr statt, das Ventil knallt mit hoher Geschwindigkeit in den Sitz und vor allem das rotglühende Auslaßventil schlägt sich in die Sitzfläche ein.
Die Bleiablagerungen aus dem Sprit früherer Tage sollten hier als Polster wirken, und bleifreier Sprit erforderte in der Folge härteres, verschleißresistenteres Material an den Sitzringen.
Es ist jedoch bekannt, daß Motoren, die über eine nennenswerte Laufstrecke (~20.000km) mit verbleitem Sprit betrieben wurden, einen "Memory-Effekt" entwickeln = soviel Blei in den Sitzringen eingelagert haben, daß er für die restliche Lebensdauer ausreicht.
Noch ein bischen Hören-Sagen: Die USA hatten lange vor uns bleifreies Benzin und VW hat offenbar damals schon die gesamte Produktion - also nicht nur die USA-Motoren - auf geeignetes Ventilsitzmaterial umgestellt. Ich habe vor 5 Jahren bei Kummetat einen !neuen! Motor gekauft, der 20 Jahre in irgendwelchen Regalen rumgegammelt hat. Obwohl er darauf eine gewisse Garantie geben mußte, hatte Meister Kummetat absolut nichts dagegen, daß ich den Motor von Anfang an mit bleifreiem Sprit betrieben habe.
Oisklaa?
Clemens
Verfasst: 05.04.2005 19:47
von Martin *224
Hallo bulli2377,
kann alldem nur zustimmen. Ich fahre jetzt nach 20 Jahren meinen dritten (50Ps) und alle immer ohne Zusatz. Die ersten beiden haben das zeitliche gesegnet -nicht wegen Motorschaden sondern weil sich einfach weggerostet sind.
Grüße
Martin *224
GE-Motor
Verfasst: 15.05.2006 00:23
von Gast
Ich fahre einen Ami-GE-Motor, der serienmäßig mit Kat ausgeliefert wurde, da war Blei im Krst. schon verboten. Weiterhin fahre ich zwei Käfer aus den 70ern bleifrei, seitdem es das gibt und schon ewig mit Kat. Keine Probleme! Ventilspiel sollte mindestens alle 10 000 km geprüft werden.
Grüße Nils
Verfasst: 15.05.2006 01:42
von B.C.
Hallo,
habe meinen 2.0L CJ-Motor kompl. neu aufgebaut. Habe mal die Sitzringe angefräst, um zu sehen, wie hart das Material ist. Motor hatte ca. 35.000 km "Blei" hinter sich. Danach ca. 50.000 km ohne. Momery-Effekt hin oder her. Das Material scheint mir nicht gerade bleifreitauglich!
Ich kann natürl. nur für den 2.0L sprechen.
Bei den ganzen Änderungen, die VW so gemacht hat, kann ich mir ohne Weiteres vorstellen, das der GE-Motor Ventilsitze aus bleifreitauglichem Material hatte. Die anderen Typ 4 nicht.
Wie gesagt, zum Typ 1-Motor kann ich nichts sagen.
Vorsicht aber bei den Typ 4-Motoren! Ich habe die Ventilsitze gewechselt.
Seit 20.000 km mußte ich das Ventilspiel nicht mehr korrigieren. Vorher alle 5000 km.
Verfasst: 15.05.2006 09:29
von Dani*8
Moin,
Uuuund hier auch noch meine Erfahrungen: Ich habe ALLE Luftboxer, die ich hatte, mit bleifrei gefahren, auch den Typ 4. Und ich habe bei keinem irgendein Problem festgestellt. Starker Ventil-Nachstellbedarf beim 2 Liter hat nach meinen Erfahrungen immer etwas mit verschlissenen Ventilführungen oder größeren Schäden am Kopf zu tun gehabt. Nach einer Überholung mit heute handelsüblichen Teilen (wie mein Vorredner es ja auch gemacht hat), dürfte das Problem beseitigt sein.
Grüße
Daniel
Re: Normal Benzin* Bleizusatz?
Verfasst: 10.06.2011 14:07
von bullitommi
so jetzt muß ich mal was altes ausgraben
In meinem Bulli lag ein Fläschen Bleizusatz im Handschufach wo ich ihn abgeholt habe. Ist es für mein Bulli gedacht?
Wenn ich das hier alles so lese, dann kann ich jetzt einfach den Bleizusatz weglassen und Superbenzin tanken oder?
Wann sollte ich denn das Ventilspiel kontrollieren. Er läuft zu Zeit schön rund.
Nicht das ich nachher mit meinen 70Ps am Straßenrandstehe und fluche weil er halt am bocken ist.
Sind Eure Meinungen nach wie vor noch so?
Frohe Pfingsten Gruß Bullitommi
Re: Normal Benzin* Bleizusatz?
Verfasst: 10.06.2011 14:55
von Mighty
@ Bullitom: Vielen Dank fürs Ausgraben
Habe seit letzten Sommer nen T2 und bin auf anraten meines Patenonkels immer mit Bleiersatz gefahren. Motor hat ca 82'000km drauf. Bis jetz läuft der Motor super mit Bleiersatz. Denke aber auch darüber nach, ob ich den Ersatz weglassenn soll.
Was meint ihr?
Viele Grüsse Björn
Re: Normal Benzin* Bleizusatz?
Verfasst: 10.06.2011 15:10
von Harald
bullitommi hat geschrieben:Wann sollte ich denn das Ventilspiel kontrollieren.
wenn Du nicht wisen solltest, wann es das letzte Mal richtig gemacht wurde:
Jetzt!
Zu kleines Ventilspiel hört man nicht!
Grüße,
Harald
Re: Normal Benzin* Bleizusatz?
Verfasst: 10.06.2011 18:16
von MichaT2a
...damit zumindest einer mal was anderes behauptet

: Ich habe die Erfahrung gemacht, daß es zumindest 1600er-Köpfe gibt, die bleifrei nicht mögen. Der Motor in meinem T2a wurde vor 7-8 Jahren mit neuen Köpfen zusammengesteckt. Die ersten 15.000km bin ich ohne Bleiersatz gefahren und mußte immerwieder das Ventilspiel nachstellen, teils war das bei Null, bis ich es das erste Mal bemerkt hab.
Seit 35.000km fahre ich mit Bleizusatz und muß nur selten was leicht korrigieren. Ich würde auf jeden Fall in der Anfangszeit das Ventilspiel öfter prüfen. Wenn sich nix tut, dann die Intervalle vergrößern. Dann kann eigentlich nichts passieren.
Gruß,
Micha