Tankentlüftung

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AlexP*362
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Beitrag von AlexP*362 »

Hallihallo,
die Saison hat begonnen und damit ist auch auch manch drängende Frage wie die wieder aufgetaucht: Muss oder sollte der Tankdeckel (brauche einen neuen) für den T2 (2l, Bj.79) über eine Entlüftung verfügen oder wird der Tank anderweitig entlüftet? Wenn mir das jemand genau beantworten könnte, würde ich mich sehr freuen. Schon jetzt herzlichen Dank und Grüße aus dem Vakuum .... AlexP
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boggsermodoa
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Beitrag von boggsermodoa »

Moin Alex,
der Tank wird nicht durch den Deckel, sondern über einen eigenen Schlauchanschluß auf der Tankoberseite entlüftet. Von dort aus geht's zu dem ganzen Rohrgewürm, das im Motorraum unter der Decke rumkriecht, die Kühlluftschächte links und rechts hinauf und wieder herunterklettert und schließlich im Ansaugtrakt endet.

Gruß,

Clemens
AlexP*362
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Beitrag von AlexP*362 »

Hallo Clemens,
superschneller Service und allumfassende Auskunft - besten Dank!
Alex
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boggsermodoa
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Beitrag von boggsermodoa »

Endlich sacht's ma einer ... :)

Gruß zurück
und selber Danke!

Clemens
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boggsermodoa
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Beitrag von boggsermodoa »

Zur Tankentlüftung gibt's noch 'ne Story - nur so, zur Unterhaltung - weswegen ich mir hier ausnahmsweise mal selbst antworte.

Ich hatte mal zwei Originaltanks eingebaut, weil ich für einen Saharatrip nicht 120 Liter Sprit auf dem Dach rumbalancieren wollte. Der zweite Tank war vorm Motorraum auf dem Boden der Ladefläche montiert, also da, wo sich üblicherweise die Rücksitzbank befindet. Damit saß er tiefer als der Originaltank. Zum Betanken habe ich einen zweiten Tankstutzen in die Bordwand eingeschweißt (aus 'nem Schrottauto (T2a) rausgemetzgert), aber wie bekommt man beide Tanks auch leer? Damit die Benzinpumpe keine Luft aus dem leeren Originaltank, sondern Sprit aus dem Zusatztank zieht, habe ich den Ausgang des Originaltanks mit der Entlüftung des Zusatztanks verbunden. Damit mußte aller Sprit zunächst durch den Zweittank, bevor's zur Benzinpumpe ging. Hat prima funktioniert. Blöderweise hatte ich's jedoch versäumt, einen Umschalter zwischen beide Tankgeber zu schalten oder wenigstens die Benzinuhr an den Zweittank anzuschließen. So zeigte die Benzinuhr dann nach ~450km Ebbe an, die Reserve reichte aber noch für weitere 550km. Am Stadtrand von Agadir bin ich so tatsächlich mal mit leerem Tank liegengeblieben. :)

Nachtrag 1: Natürlich habe ich den ganzen Gulasch sofort wieder ausgebaut, nachdem ich wieder zuhause war. Die Blechklappe über'm Tankdeckel blieb jedoch drin und dahinter befand sich fortan halt nur noch ein Loch zum Innenraum. So bin ich ein Jahr später auf der Rückreise von der Türkei auf die griechisch-jugoslawische Grenze zugerollt. Auf griechischer Seite befand sich eine Tankstelle - gute Gelegenheit die letzten Drachmen, die ich noch in der Tasche hatte zu vertanken. Während ich dem kleinen Bub, der dort bediente, noch das Geld vorzähle, für das ich bitte gerne Benzin hätte, öffnet der so beiläufig die falsche Tankklappe, hält die Pistole rein und zieht ab. So hat er mir mindestens drei Liter Sprit in den Innenraum gespritzt, bevor er auf mein "STOPPP!" reagierte. Wir haben dann, so gut es ging, die Karre mit Wasser ausgespült und uns mit offener Schiebetür, offener Heckklappe und bestialischer Benzinaura in die Schlange vorm Schlagbaum eingereiht. Als wir endlich passieren konnten hat mein Co-Pilotin noch schnell die Schiebetür zugezogen und dann ging's mit offenen Fenstern und offener Lüftung auf'n Put Richtung Heimat. Gegen Abend, als wir den Autoput verlassen haben, um ein Plätzchen für die Nacht zu suchen, fiel mir zum ersten mal auf, daß das Auto so seltsam klingt und das Auspuffgeräusch so ungewöhnlich präsent ist. Ich habe angehalten und festgestellt, daß die Heckklappe immer noch offen stand. Auf dem Motorraum lag alles voll mit Rucksäcken, Taschen, Klampfe usw. aber offenbar hatten wir halb Jugoslawien so durchquert, ohne ein einziges Gepäckstück zu verlieren.

Nachtrag 2: Jahre später hatte ich an einem Kaffeeautomaten in einer Stuttgarter Firma, die Autos herstellt, ein Gespräch mit ein paar Entwicklungsingenieuren. Die hatten grad einen Nachfolger vom Vorgänger entwickelt, und der Nachfolger hatte eine Durchlademöglichkeit für Skier, weswegen der Tank zweigeteilt werden mußte. Bei Probefahrten mit dem Prototypen waren sie ohne Sprit liegen geblieben, weil sie die zweite Tankhälfte nicht leerbekommen hatten. Die haben sich tatsächlich für meine Ausgang-auf-die-Tankentlüftungs-Lösung interessiert. Wie sie's letztlich dann gelöst haben, weiß ich aber nicht.

Gruß,

Clemens
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