Hallo timot,
ich übersetze mal "fuss der gangschaltung" mit "Lagerung des Schalthebels im Schaltbock". (Das ist der am Boden verschraubte Blechdom.) Der Schalthebel ist darin kugelig gelagert und steckt an seinem südlichen Ende mit einer weiteren Kugel im Kopf der Schaltstange. Die sieht ungefähr so aus wie eine Tabakspfeife, es ist jedoch kein Tabak drin, sondern ebenjenes kugelförmige Ende des Schalthebels.
Offenbar vibriert bei Dir die Schaltstange und regt dann ihrerseits den Schalthebel zu Vibrationen an. Die entfallen, wenn Du den Hebel festhälst, die Schaltstange selbst schwingt jedoch weiter. Deshalb hört's halt nur "fast", aber nicht ganz auf.
Ursache:
Zunächst solltest Du mal rausfinden, ob das Phänomen wirklich von der Geschwindigkeit oder doch von der Motordrehzahl abhängt. Fahr mal die 80km/h, bei der die Vibrationen auftreten und schalte dann runter in den 3.Gang. (Oder fahr ein bischen schneller, kuppel aus und laß den Wagen durch den kritischen Geschwindigkeitsbereich hindurch ausrollen.)
Geräusch weg -> Schwingung kommt vom Motor (drehzahlabhängig)
Geräusch noch da -> Schwingung kommt von irgendwas, das sich geschwindigkeitsabhängig dreht
geschwindigkeitsabhängig:
- Unwuchten in den Rädern oder plattgestandene Reifen. Tausch mal die Räder von vorne nach hinten und guck, ob Du jetzt statt flatterndem Schalthebel ein flatterndes Lenkrad hast.
- Steifes oder ausgeschlagenes Antriebswellengelenk.
Leerlauf rein, Handbremse ziehen und unters Getriebe kriechen. Die Antriebswellen müssen sich jetzt leicht in axialer Richtung hin und herschieben lassen, dürfen radial aber kein fühlbares Spiel haben.
- Hinterräder hochbocken, Handbremse lösen und unterm Wagen liegend die Hinterräder durchdrehen. Dabei die Gelenke der Antriebswellen beobachten. Die Antriebswellen müssen sich zentrisch drehen, ohne irgendwelche Auf- und Abbewegung. (Stütz die Kiste ordentlich ab, damit sie Dir nicht auf die Rübe fällt.)
drehzahlabhängig:
Irgendeine größere Unwucht am Motor (aka: tote Maus im Lüfterrad) oder - wahrscheinlicher - irgendeine Unstimmigkeit mit der Aufhängung des Motor-Getriebe-Aggregats am Rahmen. Das Aggregat ist mit insgesamt fünf Gummilagern befestigt: Eines vorne, an der Getriebenase (unkaputtbar), zwei an der Oberseite der Kupplungsglocke (selten defekt) und zwei an der hinteren Quertraverse, versteckt zwischen Kurbel- und Gebläsegehäuse. Die gehen schon mal über'n Jordan, v.a. bei "Ölsardinen". Ölaustritte in dieser Gegend sind ziemlich häufig, und das Öl schädigt dann auf Dauer die Gummis.
Zur genauen Prüfung muß die Quertraverse raus: Motor mit Rangierwagenheber abstützen, die jeweils drei Schrauben lösen, mit denen die Quertraverse seitlich an den Längsholmen befestigt ist und anschließend die vier Muttern lösen, die unten aus der Quertraverse rausschauen. Die halten das untere Ende der Gummilager. Einfacher ist es vielleicht, erstmal mit 'ner Taschenlampe unter's Auto zu kriechen, diese Lager anzufunzeln, während ein Helfer so kräftig wie möglich am Auspuffendrohr den Motor auf und ab schaukelt. Falls die Gummis gerissen sind, müßtest Du's so auch erkennen können.
Falls Du dort keinen Defekt findest, kannst Du nur noch versuchen, durch eine ordentliche Einstellung des Aggregates dafür zu sorgen, daß möglichst wenig Schwingungen vom Motor zum Aufbau durchdringen:
- Erstmal entlang dieser Quertraverse peilen. Sie muß genau senkrecht stehen und parallel zum Gebläsegehäuse laufen. Einstellung über die Langlöcher der drei zuvor genannten Schrauben rechts und links. (Schrauben wieder festziehen.)
- Gummilager an der Getriebenase lösen. Das sind die Muttern (ich glaube M10) am Getriebegehäuse, !nicht! die beiden Schrauben, die das Gegenstück am Achsquerrohr halten.
- Jetzt, unterm Wagen liegend, das gesamte Aggregat um die Längsachse hin- und herschaukeln. Das geht ganz gut, wenn man die Wärmetauscher faßt.
- Anschließend die beiden Muttern wieder festziehen.
Fertig!
Hat alles nix geholfen?
Wieviel Spiel hast Du am Schalthebel? Bei meiner Kiste habe ich bei eingelegtem Gang ~20mm Spiel in Querrichtung. Das dürfte so ungefähr der Bestzustand sein, da ich allen relevanten Quatsch vor ein paar Jahren mal erneuert habe. Lt. VW soll das Spiel quer 30 - 35mm bei eingelegtem Gang und 60 - 70mm im Leerlauf betragen. Ich hatte auch schon VW-Busse, die zuvor als Paketwagen bei der Post eingesetzt waren. Die haben so ziemlich das ganze Fahrerhaus benötigt, um alle Gänge reinzubekommen und wenn man den 3.Gang eingelegt hat, hat man damit automatisch auch den Aschenbecher zugeschoben.

Die Ursache ist Verschleiß an der Schaltstangenkupplung vor der Getriebnase. Die enthält auch Gummipolster, um das Aggregat schwingungstechnisch von der Schaltstange zu entkoppeln. Das Ersatzteil kostet nicht viel, sein Einbau ist jedoch etwas fummelig, v.a. wenn man keinen Helfer im Fahrerhaus sitzen hat, der auf die Kommandos "Schalthebel nach vorne", "...nach hinten!" etc. hört.
"... ich finde, es hoert sich nach ner lockeren schraube an"
Dann ist wohl der o.g. "Pfeifenkopf" völlig trocken und sollte mal neu gefettet werden:
- Schaltknauf abschrauben
- Gummimatte um Lenksäule, Kupplungs- und Bremspedal herum ausfädeln, über's Gaspedal fummeln und dann nach oben herausheben
- Blecheindrückung um den Schaltbock herum ausfegen
- Du siehst jetzt links und rechts eine Ausklinkung im Schaltbock, aus denen rechteckige Blechzungen des darunterliegenden Führungsbleches herausragen. Deren Stellung solltest du vielleicht sicherheitshalber mit 'ner Reißnadel markieren; ist aber kein Muß.
- Die beiden 8er Schrauben vorn und hinten lösen und dann ganz ausdrehen, während Du mit der anderen Hand den Schaltbock nach unten drückst. (Das, was von innen dagegendrückt, ist eine konisch gewickelte Feder.)
- Schalthebel festhalten/nach unten drücken und den Schaltbock hochschieben.
- Präg Dir das Bild ein, das Du jetzt siehst:
-- die untere Kugel des Schalthebels, die im Pfeifenkopf steckt
-- der Stift, der aus der Kugel nach vorne ragt und in einem Schlitz im Pfeifenkopf gleitet (und so verhindert, daß der Schalthebel sich verdrehen kann)
-- die konische Feder, die oben in dem Kugelsegment des Schalthebels und unten auf der Führungsplatte gelagert ist
-- die längere Führungskante der Platte liegt auf der rechten Seite (Wenn man auf den Schalthebel drückt, rutscht ein Bund unter diese Führung und erlaubt es so in die Gasse des Rückwärtsganges zu kommen.)
- Jetzt den ganzen Quatsch entnehmen, reinigen, fetten (unten ruhig reichlich und auch das Innere des Schaltbockes und das obere Kugelsegment am Schalthebel nicht vergessen).
- In der Stirnseite der Schaltstange befindet sich eine Lagerbuchse, die auf dem dünnen Rundeisen davor gleitet. Guck mal, ob die noch präsent oder evtl. rausgerutscht ist.
(Sieht man auch von unten, wenn man die Blechwanne unterm Vorderwagen entfernt.)
- Alles wieder lagerichtig zusammenbauen, die beiden 8er Schrauben aber noch nicht endgültig festziehen.
- 2.Gang einlegen
- Schalthebel so stellen, daß er in Querrichtung genau senkrecht steht und sein abgekröpftes Oberteil lt. VW ca. 30° nach hinten zeigt, wenn man von der Seite guckt.
- Schrauben so weit lösen, daß man die Führungsplatte mit einem Schraubenzieher verschieben kann.
- Führungsplatte so weit nach links schieben, bis sie am Schlthabel (in o.g. Lage) anliegt. Führungsplatte dabei in Längsrichtung frei Auge geradeausrichten.
- Schrauben festziehen.
- Bei getretener Kupplung Schalthebel mit leichten Druck nach links in der Gasse 1./2.Gang hin und her bewegen. Dabei beobachten, ob er sich wirklich bolzgeradeaus bewegt. Falls nicht, Schrauben noch mal lösen und durch Verschieben der Führungsplatte korrigieren.
- Wenn's paßt, festziehen, Bodenmatte wieder rein und fertig.
Gutes Gelingen!
Clemens