... erst die Schrauben links oben/unten und rechts unten lösen. ... Durch das lösen dieser Schrauben verkantet sich die Schraube rechts oben ein wenig, dadurch wird sie am durchdrehen gehindert.
Moin!
Eine alte aber goldene Monteursregel besagt das Gegenteil, nämlich:
Man löst zuerst die Schraube, entfernt zuerst das Bauteil oder was auch immer, an die/das man am schlechtesten rankommt!
Das hat den Vorteil,
- daß die Arbeit i.d.R. leichter vonstatten geht, wenn das Bauteil noch durch die übrigen Befestigungen gehalten wird,
- daß man beim Lösen der letzten Verbindung eine möglichst sichere und kommode Position einnehmen kann und
- daß, wenn das ursprüngliche Vorhaben sich als undurchführbar erweisen sollte und man deswegen komplett umplanen muß, alles noch zusammenhält und nicht erst wieder zusammengefügt werden muß.
Angewandt auf die nordöstliche Schraube der Kupplungsglocke heißt das:
Man greift als erstes mit einem langen Ringschlüssel nach der Mutter (die man zuerst mal mit der Hand ertastet hat, damit man weiß wo sie sitzt - beim 1600er gibt's i.d.R. keine Wartungsklappe), löst sie eine Umdrehung und kann sie dann meist schon von Hand komplett abschrauben, wobei man immer etwas Zug auf die Schraube ausübt, damit ihr Kopf an der Anschlagfläche am Anlasserflansch bleibt. Falls es von Hand nicht geht, wechselt man möglichst bald zu einem Gabelschlüssel, den man einfacher auf die Mutter aufsetzen kann, ohne die Schraube nach hinten zu schieben. Falls das gelegentlich doch mal passiert, muß man eben nochmal von Hand hingreifen und sie wieder nach vorne holen. Jedenfalls braucht man auf dem Rest des Weges nur noch die Reibung im Gewinde zu "überwinden" und kämpft nicht auch noch gegen die Gewichtskraft des Motors, der nur noch an dieser einen Verbindung hängt. Das brächte außerdem das Pilotlager, die Antriebswelle, die Anlageflächen und nicht zuletzt den Monteur in Gefahr.
Falls sich dieser "Plan A" als undurchführbar erweisen sollte (z.B. weil man die Mutter ums Verrecken nicht aufbekommt) und deshalb "Plan B" zum Zuge kommt (Ausbau der kompletten Motor-Getriebe-Einheit), dann ist letzteres eben noch eine Einheit und muß nicht erst wieder zusammengefummelt werden.
M.E. wird um diese Schraube viel zu viel Aufhebens gemacht. Mit etwas Übung gibt's da keinerlei Problem.
Beim Ausbau des Motors - vor allem wenn man dabei alleine ist - tut man sich viel Gutes, wenn man den Bus so aufbockt, daß er in angehobenem Zustand noch ungefähr parallel zum Boden steht. Ich habe keine Hebebühne und fahre ihn deshalb immer zunächst mit den Vorderrädern auf Auffahrrampen, hebe dann das Heck mit dem Rangierwagenheber an und stelle Böcke unter. Das braucht zunächst garnicht so hoch zu sein, daß man den Motor drunter rausziehen kann, sondern nur so, daß man bequem mit dem Wagenheber drunter rumfuhrwerken und ohne klaustrophobische Anfälle drunter rumrutschen kann. Es ist so viel einfacher, den Motor alleine auf dem Wagenheber rumzubalancieren und ihn horizontal nach hinten von der Kupplungsglocke zu ziehen. Am besten fertigt man sich dafür an Stelle des kleinen Tellerchens eine etwas größere Platte für den Wagenheber. Wenn der Motor abgelassen ist (z.B. auf ein Brett), hebt man das Wagenheck dann soweit an, daß man ihn rausziehen kann.
Gruß,
Clemens