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Motorkonservierung

Verfasst: 15.09.2009 18:53
von Ralfou
Hallo zusammen,

mit welchen Maßnahmen würdet Ihr den Motor des T2 (eingebaut) konservieren, damit der Bully 1 Jahr lang abgestellt in einer Garage unter Plane stehen kann. Klima Subtropen, Meer 700 Meter weg (Steilküste), die Luft ist durchaus noch etwas salzhaltig.

Ich habe gelesen, man sollte noch mal einen Ölwechsel machen, die Zündkerzen herausnehmen, etwas Öl in jeden Zylinder kippen (ca. 20ml), den Motor ein paar Mal drehen lassen, dann die Zündkerzen wieder aufschrauben. Zur Wiederinbetriebnahme das Öl heraussaugen, Ölwechsel, und dann den Motor langsam wieder einfahren.

Passt das für den T2? Gibt es noch andere Tipps? Welches Öl nimmt man für die Konservierung? Geht Ballistol (verharzt nicht...)?

Vielen Dank für die Antworten und beste Grüße,

Ralf

Re: Motorkonservierung

Verfasst: 15.09.2009 22:12
von Mario73
Ralfou hat geschrieben:....Ich habe gelesen, man sollte noch mal einen Ölwechsel machen, die Zündkerzen herausnehmen, etwas Öl in jeden Zylinder kippen (ca. 20ml), den Motor ein paar Mal drehen lassen, dann die Zündkerzen wieder aufschrauben. Zur Wiederinbetriebnahme das Öl heraussaugen, Ölwechsel, und dann den Motor langsam wieder einfahren.

Passt das für den T2? Gibt es noch andere Tipps? Welches Öl nimmt man für die Konservierung? Geht Ballistol (verharzt nicht...)?

Vielen Dank für die Antworten und beste Grüße,

Ralf
So kannst Du das machen,evt.noch einen ölgetränkten Lappen in den Auspuff.Die Handbremse ganz zurückdrehen(oder Trommeln runter)Bremsbeläge vorn raus.
Wenn der Wagen tatsächlich am Salzwasser steht.Und vielleicht noch Wachs in alle erreichbaren Hohlräume sprühen.

Re: Motorkonservierung

Verfasst: 16.09.2009 00:01
von boggsermodoa
Ralfou hat geschrieben: damit der Bully 1 Jahr lang abgestellt in einer Garage unter Plane stehen kann. Klima Subtropen, Meer 700 Meter weg (Steilküste), die Luft ist durchaus noch etwas salzhaltig.
Die Plane würde ich weglassen und wenn kein Getier zu befürchten ist, auch Fenster und Schiebetüren öffnen.
Ich habe gelesen, man sollte noch mal einen Ölwechsel machen, die Zündkerzen herausnehmen, etwas Öl in jeden Zylinder kippen (ca. 20ml), den Motor ein paar Mal drehen lassen, dann die Zündkerzen wieder aufschrauben. Zur Wiederinbetriebnahme das Öl heraussaugen, Ölwechsel, und dann den Motor langsam wieder einfahren.
Die Prozedur vor'm Abstellen würde ich wahrscheinlich genau so machen. Aber vor der Wiederinbetriebnahme würde ich das Öl nicht nochmal wechseln - und einfahren mußt du den Motor auch nicht.
Die Batterie solltest du noch abklemmen und möglichst was organisieren, daß sich zwischendurch mal jemand um sie kümmert. Außerdem die Reifen mit 6 - 7 bar aufpumpen.


Gruß,

Clemens


PS: Wo steckt eigentlich "unser" Wolfgang? Das hier ist doch sein Spezialgebiet.

Re: Motorkonservierung

Verfasst: 16.09.2009 06:49
von flatfour72
Moin,
ich würd ihn noch volltanken zwecks Rost im Tank und je nachdem wann sie das letzte mal gewechselt wurde, die Bremsflüssigkeit erneuern.
Man könnte den Bus zur Schonung der Reifen natürlich auch irgendwie mit Unterstellböcken auf den Achsschenkel abstellen, so bleibt der eingefedert und die Reifen rund.... oder man rollt ihn einfach alle paar Monate mal nen paar cm weiter.

Gruß Torsten

Re: Motorkonservierung

Verfasst: 16.09.2009 07:45
von Ralfou
Vielen Dank für die Antworten!

@ Clemens: Fensterscheibe offen lassen ist eher schlecht wegen der Fledermäuse, Kakerlaken und was weiß ich nicht noch alles... Was ist denn das Problem mit der Plane? Und kann das Öl nicht innerhalb eines Jahres verharzen, so dass ein Ölwechsel vor Inbetriebnahme angebracht wäre?

@ All: Wie sieht es aus mit dem Ballistol? Ist das eine gute Lösung?

Gruß,

Ralf

Re: Motorkonservierung

Verfasst: 16.09.2009 13:01
von Airwalker
Servus!

Habe meinen vor ein paar Wochen aus dem ausgedehnten Winterschlaf geholt. Der Vorbesitzer hatte Ihn einfach 15 Jahre in eine staubige Scheune gestellt. Einzige Maßnahme: Er hat die Batterie abgeklemmt.
Etwas frisches Öl nachgefüllt eine neue Batterie rein und er ist nach etwas durchdrehen (ca. 1km Anschleppen, da der Magnetschalter des Anlassers nicht wollte) einwandfrei gelaufen.
:happy:
Glück gehabt, sonst wär die Überführung auf dem Anhänger fällig gewesen.

Was wäre gut gewesen:
+ atmungsaktive Plane (kein Plastik!)
+ Reifendruck ca. 5-6 bar bzw. aufbocken
+ Batterie ausbauen
+ Konservierung der bekannten anfälligen Stellen
+ ...
>>> siehe auch in den WORKSHOP Checkliste Winterlager!

Re: Motorkonservierung

Verfasst: 16.09.2009 13:05
von boggsermodoa
Ralfou hat geschrieben: @ Clemens: Was ist denn das Problem mit der Plane? Und kann das Öl nicht innerhalb eines Jahres verharzen, so dass ein Ölwechsel vor Inbetriebnahme angebracht wäre?
Lüftung! Lieber etwas Staub im Innenraum, als Schimmel und Stockflecken. Wenn Plane, dann was Luftdurchlässiges (Bettlaken o.ä.).
Und dem Öl geht's nach einem Jahr noch prima. Da verharzt nix! Wenn ein Auto so wenig benutzt wird, daß innerhalb eines Jahres kein normales Wechselintervall erreicht wird, dann sollte man das Öl wechseln, weil es durch Kondensat in Mitleidenschaft gezogen wurde. Wenn das Auto aber überhaupt nicht bewegt wird, dann isses dem Öl vollkommen wurscht, ob es im Kurbelhaus oder im Ölkanister gelagert wird. Und weder auf dem einen noch auf dem anderen habe ich bisher den Spruch Mindestens haltbar bis: ..." gefunden.
Im übrigen ist ein Jahr keine wirkliche lange Einlagerungszeit. Mancher Neuwagen steht länger bis zur Erstzulassung und der wird dann auch nicht erst nochmal zerlegt.

Gruß,

Clemens

Re: Motorkonservierung

Verfasst: 16.09.2009 15:25
von Wolfgang T2b *354
Hallo Ralf,

habe meinen Wagen gerade wieder abgestellt, Klima: Tropen, Meer: 1 km weg.

Ein Jahr ist, wie Clemens schon schreibt, kein ernsthaftes Problem.

Wir machen immer Folgendes:
Motoröl wechseln (Altöl enthält aggressive Bestandteile), Lack und Unterbodenschutz ausbessern (Rost ist schneller als Du denkst), Reifendruck erhöhen (die oben erwähnten 6-7 bar halte ich für kritisch, ich nehme immer 4, denn bei 5 bar ist mir mal ein Reifen geplatzt und das Trommelfell beinahe auch), voll tanken bis oben hin (Kondenswasser), wenn der Wagen sehr heiß wird (wir stehen z.Zt. am Äquator): Tankbelüftung in eine Flasche stecken, damit ggf. überlaufendes Benzin aufgefangen wird und keine Pfütze bildet, Benzinhähne schließen (sofern Du so etwas hast), Batterien abklemmen oder ausbauen, Ameisengift um die Räder auf den Boden streuen (auch gut gegen Termiten und Kakerlaken), Fahrzeug mit Klötzen unter den Achsschildern bzw. Stoßdämpferaufhängungen unterbauen (nicht anheben), damit im Falle eines Reifendruckverlustes die Last vom Reifen genommen wird, Handbremse nicht anziehen (Wagen gegen Wegrollen sichern), Kühlschrank öffnen (wenn es ein Camper ist), alle anderen Schränke auch, Fester öffnen, sofern sie Fliegengitter haben, in der Garage notfalls auch ohne Fliegengitter.

Wir hatten den Wagen eine Zeit lang im Freien unter einer Plane und haben damit nur schlechte Erfahrungen gemacht (kondensierende Feuchtigkeit). Jetzt sind wir in einem Container, da brauchen wir so etwas ohnehin nicht. In einer Garage würde ich ebenfalls keine Plane nehmen.

Öl in den Brennräumen halte ich für überflüssig, da ist ohnehin ein dünner Ölfilm drauf. Wir hatten jedenfalls selbst nach zwei Jahren Standzeit keine Probleme mit dem Motor.

Schöne Grüße

Wolfgang

Re: Motorkonservierung

Verfasst: 16.09.2009 18:34
von Ralfou
Hey, das waren noch mal sehr hilfreiche Tipps :gut: , die ich auch alle befolgen werde.

Öl werde ich wohl trotzdem in die Zylinder einfüllen, sicher ist sicher. Denn ob der brasilianische T2c dem deutschen T2b in Sachen Robustheit ebenbürtig ist, weiß ich halt nicht und möchte da nicht auf die Fresse fliegen.

Nur noch mal die letzte Frage: Ist Ballistol zum Einfüllen in den Zylinder besser geeignet als normales Motoröl? Oder ist das schnuppe?

Danke und Gruß,
Ralf

Re: Motorkonservierung

Verfasst: 16.09.2009 21:31
von B.C.
@Ralf: Motoröl und ein paar mal von Hand den Motor durchdrehen. Das ist okay.
Ölgetrenkte Lappen in den Auspuff, wie Clemens es sagte und in den (die) Vergaser.
Benzinstabilizer (LiquiMoly) o.ä. in den Tank > der hohe Alkoholanteil heutzutage flüchtet und zieht Wasser.
Für Durchlüftung im Innenraum sorgen und zusätzlich diese Raumentfeuchter (Silicagel) reinstellen.
Innen durchwischen (z.B. Lenkrad o.ä) > sonst Schimmel !
So überwintert mein MB-Cabrio seit Jahren.
Den Bus nicht aufbocken wg. Drechstabfederung hinten > Bruchgefahr nach Inbetriebnahme.

Björn