Warum klappert der Typ 4 ?

[Harald]

Nö, schwarz und weiß gibt es hier wirklich nicht. Ich finde es schon erstaunlich, wie sich hier in relativ kurzer Zeit unheimlich viele Schattierungen aufgetan haben - alle mit dem gemeinsamen Nenner "Bulli".

Und "Wissender" kann man gerade beim Bulli meines Erachtens schnell werden. Gerade, weil es viele Teilbereiche gibt, die ansprechend sind. Ich habe ja nicht nur Dich, Clemens, gemeint. Es gibt ja auch so Bereiche, die mich nun ziemlich wenig interessieren. Modellkunde beispielsweise - ich habe aufgehört, mir zu merken, welche Farbe mein Bus hat. Nur mal schnell Klaus anmorsen - da kommt das dakotabeige schneller, als ich in den Tiefen meines Hirns grübeln kann.

Aber es scheint doch Einige zu geben, die an ihrem Wissen teilhaben lassen, genauer: dieses Wissen nicht nur päsentieren sondern eben auch "abgeben". Und das wollte ich mal - eben auch, weil mir schon so manches Mal geholfen wurde - lobend erwähnen. Passt hier ganz gut, weil ich den Oerlinghauser da auch zu zähle

Grüße,
Harald

[B.C.]

dann lagen wir ja richtig > Nockenwellenlagerschalen.....
Neben allen hier genannten Unsitten, die zum Exitus geführt haben können, die Lagerschalen aus meinem Motor taugten wirklich nichts,
um Jörn's Frage aufzugreifen.
Ich habe die Lagerschalen von Schmilo geholt und von "meinem" Motoreninstandsetzer "absegnen" lassen, da er eh den Auftrag hatte,
den Block, die Kurbelwelle, die Nockenwelle, Pleule und Kolben zu vermessen.

Grüsse

Björn

[Inox]

Die Nockenwelle und Kurbelwelle sind inzwischen zum Vermessen weg.
Dem Stefan sind da dann so merkwürdige Vertiefungen oben auf den Nocken aufgefallen. Leider hatte ich keine Kamera dabei, aber ich hatte noch ein Bild vom ganzen Block und habe einen Ausschnitt vergrößert.

An den äußeren Nocken ist diese Vertiefung nur schwach zu sehen, an den inneren Nocken ist sie ca. 8mm breit und auch etwas tiefer.
Ist das Verschleiß und wenn, wodurch entsteht er?

VG
Jörn

[B.C.]

jo, das ist leider Verschleiß. Evtl. ist die Welle zu weich?

Grüsse

Björn

[boggsermodoa]

Ist das Verschleiß und wenn, wodurch entsteht er?

Hallo Jörn,

guck dir mal die betreffenden Stößel an, v.a. den äußeren Rand. Oder stell mal Einlaß- und Auslaßstößel von einem Zylinder so: " )( " nebeneinander und mach davon mal 'ne Makro-Aufnahme.

Gruß,

Clemens

[Inox]

Ich habe vom 4. Zylinder die Stößel genommen.

Die Untersuchung mit dem H-Winkel lässt da auch nichts gutes vermuten: 4A

Und hier 4B

Ich nehme an, dass 4A damit der Einlass ist.

Diese konkave Form ist vermutlich Verschleiß und für die Ausarbeitung in der Nockenwelle verantwortlich, stimmts

[Dani*8]

Hi,
Verschissene, äh, verschlissene Nockenwelle...
Das ist leider weit verbreitet beim Typ4, ganz besonders beim CJ. Und gleich die nächste schlechte Nachricht: Neue originale Wellen gibts nicht mehr. Wenn mal Einzelne auftauchen, sind sie in der Regel teurer als die steilsten Sportnockenwellen. Und 90 % der Repros sind Müll...
Frag´Dich am besten mal durch bei den üblichen Verdächtigen (Kummetat, Ahnendorp, Wilke, SchmiLo, Stauber etc.). Wahrscheinlich wissen zumindest die Motorenbauer `ne brauchbare neue Nockenwelle - oder haben vielleicht noch `ne Originale im Angebot.
Gruß
Daniel

[boggsermodoa]

Ich nehme an, dass 4A damit der Einlass ist.

Nehme ich auch an, aber du solltest es wissen. Bei den Stößelstangen kannst du die "Reise nach Jerusalem" spielen, aber einen Stößel solltest du unbedingt immer mit dem Nocken paaren, auf den er eingelaufen ist.

Ich hätte vermutet, daß sich die Nockenwelle wegen des verschlissenen mittleren Lagers in der Erhebungsphase seitlich wegbiegt und die Nockenlauffläche dabei über die Stößelfläche hinaus gerät, sodaß sie nur noch auf der Stößelkante aufliegt. Deine Fotos bestätigen das nicht unbedingt, aber man erkennt im Unschärfebereich vor der Fokussierebene des zweiten Fotos eine Lichtkante im Bildvordergrund. Guck mal, ob du dort Laufspuren der Nockenwelle entdeckst. Das würde jedenfalls perfekt zu den Verschleißspuren an der Nocke passen.


Gruß,

Clemens

[Inox]

Richtige Laufspuren kann ich nicht entdecken, aber am Rand der Lauffläche ist ein leichter Grat zu fühlen.
Die Stößel kann ich ganz sicher zuordnen, aber da ich die Köpfe und Nockenwelle nicht hier habe, war ich mir bei den Löchern nicht ganz sicher.
Ich glaube aber, dass die inneren zu den Einlassventilen gehören.

Wenn vernünftiger Ersatz so schwer zu beschaffen und auch recht teuer ist, frage ich mich was passieren würde, wenn ich die Welle (neu gelagert) weiterhin einsetzen würde...
Immerhin scheinen ja einige Typ 4 mit diesem Mangel unterwegs zu sein...
Ist jetzt nur mal so ein Gedanke...

[honz]

Ich würde sagen du kannst die Welle noch weiter fahren, es sind vielleicht 10% der Nockenauflagefläche durch die Macke weggefallen, aber der Nocken sollte dadurch noch nicht überbelastet sein, besonders wenn es die weniger Stark belasteten Einlassventile sind, die ja nicht entgegen dem Verbrennungsrestdruck im Brennraum öffnen müssen im gegensatz zu den Auslassventilen.

mfg Peter