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Fliehkraftregler
Verfasst: 09.02.2010 18:25
von Martino
hallo zusammen,
nun habe ich auch mal wieder ein frage die ich hier in die runde setzen möchte.
ich fummel nun schon seit tagen an der zündanlage rum und ich komm nicht weiter.
eigentlich habe ich schon fast alle fehler ausgemerzt die in frage kommen könnten zündkabel kerzenstecker verteilerfinger und kondensator habe ich schon ausgetauscht die unterbrecherkontakte sind sauber und auch nicht blau. mögliche kurzschlüsse sind auch alle untersucht worden. die unterdruckdose funtioniert nach meiner ansicht auch jedenfalls ist sie dicht und setzt die fliehkraft an den unterbrecherkontakten in bewegung. der zündfunke ist gut.
mein gefühl sagt mir mittlerweile das die ursache im fliehkraftregler liegt. wie auch herr korp in seinem schlauen buch (jetzt helfe ich mir selbst band 31) schreibt:
eine störung kann man vermuten, wenn der motor bei sonst einwandfreier zündanlage in höheren drehzahberreichen nicht auf leistung kommt , obgleich der zündzeitpunkt einwandfrei eingestellt ist….
genau das tut der bus zur zeit mal mehr mal weniger und manchmal fast gar nicht. er kommt nicht auf leistung und wir förmlich kurz gehalten alle anderen ursachen wie vergaser sind eigentlich auch ausgeschlossen, starterklappen sind offen usw…
auch der Tipp den filz unter dem verteilerfinger in der Verteilerwelle mit ein paar tropfen öl zu benetzten habe ich befolgt
wenn ich hinten am gestänge gas gebe und er wieder auf standgas runtergeht knallt, pufft es hörbar aber nur einmal kurz vorm standgas in der h. äh dose
was kann das sein wenn die unterbrecherkontakte in ordnung und richtig eingestellt sind, im stangas läuft er ganz normal.
ich hatte die ganze verteilerdose schon ausgebaut und mit druckluft vorsichtig ausgeblasen und schön auf raumtemperatur aufgewärmt auch ein wenig mit kontaktspray eingesprüht, (der tip von herrn korp mit dem öltropfen kam erst später zu mir) danach lief er erstmal einwandfrei.
doch jetzt nach einigen tagen fängt er wieder an zu mucken
und ich bin jetzt am überlegen was man da noch machen kann und weiß nicht mehr weiter
ich bin schon fast soweit eine neue verteilerdose zu bestellen oder liegt das vielleicht auch an was ganz anderen?
vielleicht hat da einer von euch eine idee oder hat diese erfahrungen auch schon gemacht
viele grüße erstmal soweit
Martin
Re: Fliehkraftregler
Verfasst: 09.02.2010 20:13
von westfaliafan
Martino hat geschrieben:hallo zusammen,
...ich hatte die ganze verteilerdose schon ausgebaut und mit druckluft vorsichtig ausgeblasen und schön auf raumtemperatur aufgewärmt auch ein wenig mit kontaktspray eingesprüht, (der tip von herrn korp mit dem öltropfen kam erst später zu mir) danach lief er erstmal einwandfrei.
doch jetzt nach einigen tagen fängt er wieder an zu mucken
und ich bin jetzt am überlegen was man da noch machen kann und weiß nicht mehr weiter
Martin
Hallo Martin,
du hast den Fehler offensichtlich schon sehr gut eingegrenzt, er lief ja danach gut. Mach den Verteiler noch mal auf und kümmer dich um den Fliehkraftverstellmechanismus. D.h. stelle sicher, das die Platten zueinander leichtgängig verschiebbar sind. Dreck sollte natürlich wegsein, mit nichtharzendem Sprühöl oder WD 40 würde ich versuchen, zwischen die Platten zu kommen. Teste den Verstellmechanismus mit der Unterdruckdose (Schlauch drauf und dran saugen) und bei eingebautem Zustand mittels Blitzspistole den maximalen Ausregelwert.
Gruß, Andreas
Re: Fliehkraftregler
Verfasst: 09.02.2010 21:33
von Martino
westfaliafan hat geschrieben:. D.h. stelle sicher, das die Platten zueinander leichtgängig verschiebbar sind. Dreck sollte natürlich wegsein, mit nichtharzendem Sprühöl oder WD 40 würde ich versuchen, zwischen die Platten zu kommen. Teste den Verstellmechanismus mit der Unterdruckdose (Schlauch drauf und dran saugen) und bei eingebautem Zustand mittels Blitzspistole den maximalen Ausregelwert.
Gruß, Andreas
hallo Andreas,
ja das ist es ja was meiner ansicht in ordnung und gängig ist.
ich glaube das es an dem system unter der platte liegt also dem inneren fliehkraftregler und da kommt man nicht ran. nur wie kann man den wenn der nicht mehr sauber funktioniert wieder gängig machen.
grüße martin
Re: Fliehkraftregler
Verfasst: 10.02.2010 00:06
von boggsermodoa
Martino hat geschrieben:
ich glaube das es an dem system unter der platte liegt also dem inneren fliehkraftregler und da kommt man nicht ran. nur wie kann man den wenn der nicht mehr sauber funktioniert wieder gängig machen.
Das kann man messen, dann braucht man nix zu glauben. Unterdruckschlauch abziehen, Riemenscheibe anblitzen und den Motor hochdrehen. Such mal nach "Fliehkraftregler" und "Verstellkurve" dann hast du die korrekten Werte. War hier schon ein paarmal auf dem Tapet. Dann machst du den o.g. Test und dann weißt du, was Trumpf ist.
Gruß,
Clemens
Re: Fliehkraftregler
Verfasst: 10.02.2010 03:24
von GoldenerOktober *001
Außerdem läßt sich ein mechanisch aufgebautes Teil auch wieder zerlegen, will heißen, Du baust das ganze Ding auseinander und reinigst es mal durch! Du wirst sehen, dann rennt der wieder wie Schmidts Katze (schreibt sich diese Katze eigentlich mit dt oder tt oder ganz anders?

). Genug Aufwand an den restlichen Komponenten hast Du ja schon betrieben, und den Fehler auch sehr fachmännisch und gut eingegrenzt!
Kurzer Schnelltest: Kappe ab und den Finger gegen den Uhrzeigersinn drehen. Hat er Widerstand, gegen den er sich deutlich ein paar Grad verdrehen läßt, und federt er auch leichtgängig zurück, so, daß man ihn nicht mehr zum Anschlagpunkt am Ausgang (Ruhestellung) zurückdrehen muß? (minimales Spiel zulässig)
Erfahrungsgemäß ist da unten bei den Fliehgewichten mehr festgegammelt als man in seinen kühnsten Träumen glauben mag...
Aber das hast Du ja schon selbst vermutet! WD 40 ist gut, aber das schmiert auch nur den Dreck, und wenn es verdunstet ist, geht der Sch... von vorne los.
Also raus und auseinander damit!
Gruß Torsten
Re: Fliehkraftregler - nur Mut!
Verfasst: 10.02.2010 17:02
von tuaelm
Hallo,
ich habe einen halben Urlaub mit der Fehlersuche umterm Auto verbracht und kann die Symptomatik nur bestätigen und, dass die Sache sich nicht im ersten Anlauf erschließt!
Leicht festzustellen ist der Fehler, wenn man die Unterdruckzündverstellung drehzahlabhängig kontorlliert (und zwar über die Fliehkraft/Drehzaltverstellung und nicht die schlappen 8 Grad über den Unterdruckverstellmechanismus: im Leerlauf etwa die normalen 8 Grad vor OT, dann bei etwa 3000 fast 40 Grad vor OT und hier liegt der Hase im Pfeffer oder besser das Feuer im Auspuff, wenn die Vor OT-Zündverstellung nicht funktioniert, dann wir alles ordentlich heiß weil die Verbrennung noch nicht fertig ist und in den Auspuff geht - das macht das Patschen und die Leistung ist sehr gering!
Für die Zündverstellung gibt es wohl verschiedene Mechanismen, bei mir war es so, dass ich neben der Unterdruckverstellung eine Fliehkraftverstellung hatte - die Zündverteilerwelle aus 2 Teilen bestand, die sich durch die Fliehkraft gegeneinander verdrehen konnten (die Sache mit den Gewichten) Auseinanderbau, Saubermachen und Öl war die Lösung! Je nach Temperatur hing der Mechanismus mal fest oder ging mal, so daß jede Einstellung bei Leerlaufdrezahl sich wieder verändert hat ...
Ich habe mir dann eine Digitale Zündpistole gekauft, mit Drehzahl und Vorverstellmöglichkeit
Bevor die Sache anfing war ich in einer Werkstatt, die haben nichts gemerkt, Quatsch eingestellt und ich dann Samstag Nacht mit 60 KM/H nach Italien, Patschen im Auspuff und ab und zu noch Feuer hinten raus! Das war mein letzter Werkstattbesuch - ein Pseudo-Oldtimerspezi; mag sein wie es will, es ist ein interessanter Fehler!

Re: Fliehkraftregler - nur Mut!
Verfasst: 10.02.2010 18:06
von boggsermodoa
tuaelm hat geschrieben:Hallo,
ich habe einen halben Urlaub mit der Fehlersuche umterm Auto verbracht und kann die Symptomatik nur bestätigen und, dass die Sache sich nicht im ersten Anlauf erschließt!
die Story dazu
Re: Fliehkraftregler
Verfasst: 11.02.2010 19:05
von Martino
hallo,
so jetzt habe ich mich gestern an den verteiler gemacht, und siehe da man kann doch alles auseinander nehmen
alles wurde gereinigt und geölt und wieder zusammen gebaut das ergebnis ist das er schon mal viel besser läuft als vorher.
heute habe ich noch einmal mit der pistole gemessen und die fliehkraft funktioniert im stand einwandfrei und mit der unterdruckdose komme ich bei 3000 auch auf 40° vor ot. da sollte doch alles in ordnung sein.
trotzdem ruckelt er während der fahrt also unter last manchmal ziemlich heftig und es fühlt sich so an als wenn er zündaussetzer hat.
zeitweilig geht es von der ampel mit viel druck ganz normal wie immer vorwärts... jedoch auf einmal fällt er ruckartig in sich zusammen das fühlt sich so an als wenn die zündung komplett ausfällt
das sind aber nur kurze etappen( zehntelsikunden) dann fängt er sich wieder und es geht wieder. also alles in allen hat er eine ampelphase wo er ohne probleme beschleunigt, die andere will er gar nicht richtig und so weiter und so weiter ....
und ich kann nun wirklich nicht sagen das das so schon in ordnung ist.
frage mich jetzt echt was das noch sein könnte ich bin seit gestern etwa 40 km in der stadt gefahren dann müsste sich das doch normal schon wieder einpegeln und funktionieren oder
braucht das öl so lange in der welle bis das seinen weg findet.
was mich auch wundert, das er wenn er normal beschleunigt und alles funtioniert dann plötzlich auf einmal wieder zusammenfällt und ruckelt. haken dann die gewichte ???
erstmal danke für die bisherigen antworten
martin
Re: Fliehkraftregler
Verfasst: 11.02.2010 20:08
von boggsermodoa
Hallo Martin,
hast du's vielleicht etwas übertrieben mit dem Öl? Ein Ölfilm sollte sich weder auf den Kontaktflächen, noch in der Verteilerkappe finden.
Ansonsten kommen gerade bei dem gegenwärtigen Wetter und gestreuten Straßen alle möglichen sonstigen Kontaktschwierigkeiten und Kriechströme in Frage.
Gruß,
Clemens
Re: Fliehkraftregler
Verfasst: 11.02.2010 20:18
von Martino
boggsermodoa hat geschrieben:
hast du's vielleicht etwas übertrieben mit dem Öl? Ein Ölfilm sollte sich weder auf den Kontaktflächen, noch in der Verteilerkappe finden.
hallo clemens,
nee, das ist ja auch schon neu, hab heute noch eine neue verteilerkappe besorgt und die kontakte sind auch sauber.
und die kriechströme sind eigentlich auch alle vom letzten check vorletzter woche ausgemerzt. wie einen neuen verteilerfinger aufgesetzt.
vielleicht hilft es da echt noch ein paar tage abwarten und wenn es nicht besser wird entscheide ich mich für wohl oder übel einen neuen verteiler...
martin
ps. bin ab 10.30 wieder da
grüße