Erfahrungen 1-2-3 Ignition

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Dr.Elch
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Re: Erfahrungen 1-2-3 Ignition

Beitrag von Dr.Elch »

Hat hier schon mal jemand Kurven für die Weber Vergaser gebaut?
Wenn ja, was waren so eure Erfahrungen?
aviator
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Re: Erfahrungen 1-2-3 Ignition

Beitrag von aviator »

Dr.Elch hat geschrieben: 02.08.2019 11:20 Hat hier schon mal jemand Kurven für die Weber Vergaser gebaut?
Wenn ja, was waren so eure Erfahrungen?
Verstehe die Frage nicht ganz. Es gibt nicht "die Weber". Welche denn? Welche Venturies? Welche Saugrohre? Welche Köpfe mit welchen Ventilgrößen? Welche Nockenwelle? Welcher Hubraum? Welche Verdichtung? Etc. etc.

Ist aber auch wurst. Denn: Beim 123 Tune muss man sich die richtige Kurven erarbeiten. Zuerst mal messen (erfahren) wo der Motor wieviel Vakuum zieht. Dies hängt u.a. von den o.g. Faktoren ab. Wenn ich weiß wieviel "Unterdruck" wann herrscht kann ich die Unterdruckverstellung entsprechend programmieren. Dazu kommt die drehzahlabhängige Verstellung. Bei der liegt man mit ca. 28-30 Grad früh bei 3000 Umdrehungen schon mal nicht ganz verkehrt. Ca 20 Grad früh bei 2000. Ca. 8-10 Grad früh im Leerlauf. Dazu kommt dann bei niedriger Last noch die Unterdruckverstellung von max. 10 Grad. Ich empfehle aber mit weniger anzufangen, und erst oberhalb der LL Drehzahl. Bei mir funktionieren 7-8 Grad gut. Die dürfen aber wirklich nur bei niedriger Last sprich niedrigem Saugrohdruck (hoher "Unterdruck, bezogen auf 1 bar Atmosphärendruck) anliegen.

Schau Dir genau an wie der Druck im "Dashboard bzw. der App. angezeigt und eingetragen wird. Das ist nicht ganz intuitiv aber trotzdem logisch wenn man sich die Zeit nimmt darüber nachzudenken.

Auch verwirrend: Die von 123 vorgegeben VW Kurven fangen bei 7.5 Grad Frühzündung an. Das heißt man müsste den Verteiler auf 7,5 Grad früh grundeinstellen. Was ich bei der programmierbaren Variante für Quatsch halte. Habe deswegen den Verteiler auf 0 Grad (0) voreingestellt, so dass alle Werte die ich eingebe echte Werte in Relation zum OT sind. Nur dann gelten die Werte die ich oben gennant habe.

Allen Unkenrufen hier im Forum zum trotz funktioniert der 123 Tune in meinem 1776er mit 34er Einvergaser perfekt. 79 PS sprechen eine deutliche Sprache. Und das Ding läuft von Leerlauf bis 5200 völlig ruckelfrei und absolut problemlos. Hat auch schon eine längere Fahrt nach Kroatien und zurück klaglos überstanden. Und ja, ein paar meter Höhenunterschied waren da auch dabei. Ich tanke zur Sicherheit übrigens Super plus.

Gruß

Stefan
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Luftschaufler
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Re: Erfahrungen 1-2-3 Ignition

Beitrag von Luftschaufler »

servus,

bei den Muldenkolben reichen 95 Oktan.

:wein:
Ussländer
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Re: Erfahrungen 1-2-3 Ignition

Beitrag von Ussländer »

Hallo,
Jetzt versuch ich es mal hier :
seit der Umrüstung meines serienmässigen CJ Motors auf die 133ignition (Version Unterdruck) hat er keinen Leerlauf mehr. Habe alles nach Anleitung gemacht: Einbauposition 7,5°vor OT, Zündfolge 1432, Kurve 0. Nix am Ansaugtrakt verändert. Wegen des fehlenden Leerlaufsvwar die ZZP Kontrolle mit der Strobl schwierig. He.Franken von 123ignition.de meinte, man solle bei 3800 U/min blitzen. Dann müsste 31,5° vor OT anliegen. Für das Leerlaufproblem hatte er auch keine Erklärung. Vor dem Umbau ging er öfters beim Anfahren (Übergang Leerlauf zu Last) durch ein "Gasannahmeloch " über der Leerlaufdrehźahl aus. Das war eigentlich auch der Grund für den Umbau...Bin für jeden Tip dankbar!
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Norbert*848b
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Re: Erfahrungen 1-2-3 Ignition

Beitrag von Norbert*848b »

Hallo Frank,
Ussländer hat geschrieben: 09.09.2019 21:30 He.Franken von 123ignition.de meinte, man solle bei 3800 U/min blitzen. Dann müsste 31,5° vor OT anliegen.
Ja, hat er vielleicht auch noch etwas von einem abgezogenem Unterdruckschlauch erwähnt?
… dann sollte es passen (ohne angeschlossenem Unterdruckschlauch!). :wink:
Ussländer hat geschrieben: 09.09.2019 21:30 Das war eigentlich auch der Grund für den Umbau...
… die Ignition kann leider keine Wunder bewirken (der Kauf hilft aber sicherlich dem Verkäufer / bzw. dem Hersteller :D ).
Erst das Ventilspiel überprüfen, wie sieht es damit aus?
… dann die Zündung kontrollieren / einstellen :!:
Ggf. erst dann die Vergaser einstellen /nachjustieren.
… wie läuft dann die Kiste mit dem alten Verteiler, Unterdruckdose auch dicht?
Freundliche Grüße aus Algermissen

Norbert
Ussländer
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Re: Erfahrungen 1-2-3 Ignition

Beitrag von Ussländer »

...nochmal zu Klarstellung: der Motor lief vor dem Umbau ordentlich mit einer Einschränkung: das Gasannahmeloch beim Anfahren , was öfter zum Absterben führte. Ansonsten gabs keinen Grund zur Klage: Leistung, Verbrauch, Abgas alles unauffällig. Meine Spezialwerkstatt (bugbox.ch) hat mal eine porösen Schlauch am Vergasersystem gewechselt, was aber nichts am Problem geändert hat. Jetzt beim EInbau der 123 wurde auch nichts an den Vergasern geändert, sondern exakt nach Einbauanleitung vorgegangen. Dazu gehört, den Unterdruckschlauch NACH der Einstellung wieder aufzustecken. Insofern bleibt es mir ein Rätsel, wieso er jetzt keinen Leerlauf mehr hat...na ja, morgen gehts nach Konstanz zu VW Graf Hardenberg...die trauen sich die Einstellung zu ! Werde berichten.....
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Matthias S.
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Re: Erfahrungen 1-2-3 Ignition

Beitrag von Matthias S. »

Vor dem Wechsel des Verteilers hätte ich erst mal die Vergaser gecheckt, Gasannahmeloch klingt danach. Was soll der 1-2-3 bei einem Serienmotor bringen.
Grüße, Matthias
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Dave Schmid
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Re: Erfahrungen 1-2-3 Ignition

Beitrag von Dave Schmid »

Er bringt ruhigen Leerlauf, zuweilen lässt sich der Zündzeitpunkt fast nicht mehr richtig einstellen weil die 123 dauernd am ausgleichen der unterschiedlichen Laufzeiten der Kolben ist. Bei einem frisch aufgebauten Motor mit gewuchteter Welle und und und merkt man das praktisch nicht..bei einem 0815 Motor ist aber sehr oft zu sehen.
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Sanderinchen
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Re: Erfahrungen 1-2-3 Ignition

Beitrag von Sanderinchen »

Tanjas&Thomas_T2b hat geschrieben: 23.01.2018 13:27 Da das mit dem Zündzeitpunkt ja eigentlich einfach ist, aber auf der anderen Seite durch Absolute und Relative Werte doch anscheinend immer wieder zur Verwirrung kommt versuche ich es einmal zu erklären.

Erst einmal allgemein, warum wir eine Zündverstellung überhaupt brauchen:

Der Zündzeitpunkt hängt im wesentlichen von den Größen „Drehzahl“ und „Last“ ab.

Die Abhängigkeit der Drehzahl rührt daher, dass die Durchbrennzeit des Gemisches bei konstanter Füllung und gleichbleibendem Luft-Kraftstoff-Verhältnis konstant ist und deshalb mit steigender Drehzahl immer früher gezündet werden muss.

Die Abhängigkeit von der Last wird durch Abmagerung bei niedrigen Lasten, den Restgasgehalt und die geringere Füllung des Zylinders beeinflusst. Dieser Einfluss bewirkt einen größeren Zündverzug und niedrige Brenngeschwindigkeiten im Gemisch, so dass der Zündwinkel nach früh verstellt werden muss.

Das Verhalten der Zündung in Abhängigkeit von Drehzahl und Last ist in der Verstellfunktion eingearbeitet. Die Verstellung besteht bei uns aus zwei Fliehkraftgewichten und einer Unterdruckdose.
Der Unterdruck ist ein Maß für die Last des Motors.

Jetzt erst einmal zu den Daten, die man im Reparaturleitfaden oder wo auch immer gefunden hat.
VW gibt z.B. für den Verteiler 022 905 205S (Typ4 Motor) folgende Werte an:
Um es nicht noch komplizierter zu machen, nehme ich jetzt mal immer nur die Mittelwerte und lasse die Toleranzen weg.

Grundeinstellung: 7,5° vor OT bei 875 1/min

Das ist die Grundeinstellung die man im Leerlauf vornimmt.

I. Fliehkraftverstellung messbar bei abgezogenem Unterdruckschlauch. (Drehzahlkomponente)

Fliehkraftverstellung Beginn: 1100 1/min
1600 1/min: 11,5° Fliehkraftverstellung
Das heißt, das bei 1600 1/min der Zündzeitpunkt um (nicht auf!) 11,5° Richtung Früh verschoben wird. Und wir haben nun 11,5° + 7,5° = 19° Frühzündung.

3400 1/min: 23°Fliehkraftverstellung

Das heißt, das bei 3400 1/min der Zündzeitpunkt um (nicht auf!) 23° Richtung Früh verschoben wird. Und wir haben nun 23° + 7,5° = 30,5° Frühzündung.

II. Unterdruckverstellung messbar mit aufgestecktem Unterdruckschlauch


Unterdruckverstellung Beginn: 127mbar = -12,7kpa
Unterdruckverstellung Ende: 266mbar = 26,6kpa 10°Verstellung Richtung Früh

Diese 10° werden nun auf die Drehzahlabhängigen Werte addiert:


1600 1/min: 7,5° + 11,5° + 10° = 29° Frühverstellung bei Teillast
3400 1/min 7,5° + 23° + 10° = 40,5° Frühverstellung bei Teillast

Die Unterdruckverstellung ist immer relativ zum jeweiligen Umgebungsdruck. Ich hatte ja oben geschrieben, das die Motorlast bei unseren Verteilern ja anhand des Unterdrucks ermittelt wird.
Nun zur Höhenabhängigkeit:
Auf null Meter haben wir einen Umgebungsdruck von ca. 100kpa.
Der Verteiler regelt also die kompletten 10° Frühverstellung bei einem Druck von 73,4 kpa aus.
(100kpa-26,6kpa= 73,4)

Auf 2500 Höhe haben wir einen Umgebungsdruck von ca. 73,5 kpa.

Der Verteiler regelt also die kompletten 10° Frühverstellung bei einem Druck von 46,9 kpa aus.
(73,5kpa-26,6kpa=46,9)

Was man hier klar erkennt ist, das unsere mechanischen Verteiler sozusagen wissen auf welcher Höhe wir uns befinden und die Motorlast dementsprechend immer relativ zum Umgebungsdruck erfassen und Regeln.

Und jetzt kommen wir zu dem Problem des 123 Verteilers. Der weiß nicht, auf welcher Höhe wir uns befinden.
Dieser Verteiler regelt die Frühverstellung immer nach dem Absolut herrschendem Unterdruck.
Und das ist fatal, da nun die Lastabhängigkeit ab einer gewissen Höhe gar nicht mehr erfasst wird.
Der Motor permanent die 10° Frühverstellung ertragen muss.
Und bei Höhenluuft fettet ein Vergasersystem sogar noch an, sprich das Gemisch ist fetter und zündet eigentlich schneller und der Zündzeitpunkt müsste sogar Richtung Spät wandern, auf keinen Fall nach Früh.

Hier einmal ein Bild aus einer Bosch Anleitung:
Zündung.JPG

Wenn wir nun zu früh zünden, kommt es zu einer klopfenden Verbrennung.
Dadurch steigt der Druck im Motor deutlich an, und es kann zu kapitalen Motorschäden kommen.

Das Problem ist lösbar, wenn man in dem 123 Verteiler den Unterdrucksensor gegen einen Relativdrucksensor tauscht.

Und jetzt mal ganz ehrlich, ich habe ein paar mal gehört, dass man dann ja einfach die Kurve anpassen kann.
Stimmt, das könnte man machen. Ich würde schätzen, das man das dann alle 500 Höhenmeter anpassen sollte, damit der Verteiler noch innerhalb der Toleranzen des mechanischen Verteilers liegt.
Wer von euch hat denn ein Barometer im Cockpit und hat das jemals gemacht?

So, das hat mich gerade über eine Stunde meiner Freizeit gekostet :knuddel: :bier: Ich kann doch auch nix dafür, das es in Holland keine Berge gibt :wink:

Sorry wenn ich Frage; Ich hab eben schon so ein Ding da welches 1-2-3 Tune heisst. Mein Motor wird frisch aufgebaut typ4 2.3l langhub 78 kurbelwelle .... Welchen Zündverteiler wäre mir zu Empfehlen wenn nicht der 1-2-3 ?

Du sagst;
Das Problem ist lösbar, wenn man in dem 123 Verteiler den Unterdrucksensor gegen einen Relativdrucksensor tauscht.

Wer kann das machen woher krieg ich das.? Und wärs dan wirklich problemlos den 1-2-3 zu fahren? Ohne andere nachteile? Ohne das ich da wenn ich in die Berge fahre was verstellen muss?
Lg Sandrs
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Ghund
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Re: Erfahrungen 1-2-3 Ignition

Beitrag von Ghund »

Hallo zusammen,

vielleicht kann mir jemand bei dem Problem weiter helfen.

ich habe in meinem VW T2, mit bisher TYP1 Motor, eine 123 Ignition Zündung mit Unterdruckanschluss, verbaut gehabt.

Jetzt habe den Motor durch einen TYP4, 2,0l, CJ Motor mit 40er Webervergaser ohne Unterdruckverstellung getauscht und in diesem die Zündung verbaut.
Ich habe dafür auf die Zündkennlinie F gewechselt.

Mein Problem ist, dass der Motor bei 800 U/min sich nicht auf 7,5° vor OT einstellen lässt.
Er lässt sich maximal auf 12° vor OT einstellen.
Am besten läuft er mit ~ 20° vor OT.

Habt ihr eine Idee an was das liegen kann?

Gruß Ghund
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